Ist langsames Reisen besser als Attraktionshopping? Ich sage: Ja, definitiv! Langsam bedeutet mehr. Es bedeutet intensiver. Und erfüllender. Wenn du langsam reist, kannst du dich viel besser auf eine Region konzentrieren. Du hast Zeit, alles in dich aufzusaugen und näher mit den Menschen, die du triffst, in Kontakt zu kommen.
Was sind die Dinge, die dir positiv und nachhaltig im Gedächtnis bleiben?
Ist es wirklich der eine touristische Aussichtspunkt, den du kurz besucht und dort ein Foto gemacht hast, nur um anschließend wieder schnell zu flüchten? Oder ist es der spontane Abend im Garten von Fremden, mit Lagerfeuer und Gitarre? Die Antwort ist eigentlich klar, oder?
So viele Leute reisen von Ziel zu Ziel und erleben doch nichts. Wie eine Art Wettbewerb, in dem es nur darum geht, von jeder Attraktion ein Foto mit nach Hause zu bringen. Das muss doch total anstrengend sein.
Langsam reisen ist mehr!
Du hast nur eine begrenzte Zeit zum Reisen oder Wandern? Dann beschränke dich auch auf ein kleines Gebiet.
Verbringe mehr Zeit in weniger Orten. Mehr Zeit mit weniger Menschen. Der normale Büroalltag ist doch schon anstrengend genug.
Hetze dich nicht auch noch in deinem Urlaub. Nimm deine Wandersachen und laufe einfach los. Lass dir Zeit an den Orten, die dir gefallen. Nimm spontane Einladungen von Menschen an und tauche in deine Reise ein. Langsames Reisen hat dabei übrigens noch einen weiteren unschlagbaren Vorteil: Es spart auch Geld. Du zahlst nicht mehr in jeder Pension den Kurzzeitzuschlag. Du fährst nicht mit Bus und Bahn immer weiter, sondern läufst einfach jeden Tag.
Hier einige Tipps, wie auch du langsam reisen kannst
1. Hör auf zu planen
Planungen sind oft ein Garant für Stress. Natürlich ist es schön und auch sinnvoll, vor der Reise grob zu wissen, was du sehen möchtest. Aber „grob“ ist hier eben das Stichwort. Plane nicht zu detailliert und vor allem deine Unterkünfte nicht zu weit im Voraus.
2. Nimm dir Zeit
Bleibe länger an einem Ort und gönne dir auch mal einen Tag nichts tun. So staubst du nicht nur günstige Preise bei den Unterkünften ab, sondern lernst auch die Leute der Region besser kennen. Außerdem hilft es dir, neue Kräfte zu tanken und anschließend gestärkt weiter zu laufen.
3. Lerne die Einheimischen kennen
Sei offen für neue Kontakte. Nimm dir Zeit zu erzählen und zuzuhören. Die Einheimischen kennen sich in der Region logischerweise immer am besten aus und können dir tolle Tipps geben. Dies kann eine spannende Wanderroute oder ein lokales Essen sein.
4. Gehe wandern
Logisch, oder? Wandern ist, richtig gemacht, DIE Form des langsamen Reisens. Bei keinem anderen Reisestil kannst du so einfach entschleunigen, wie beim Wandern. Einfach laufen, wohin dich deine Beine tragen. Auch mal ohne Karte und GPS-Gerät. Geht nicht? Doch, es geht.
Bist du noch Tourist oder reist du schon langsam?
Header-Foto von Superfamous
Mit dem Reisen ist es wie mit dem Alltagsleben: heutzutage muss alles schnell gehen, um nur ja keine Zeit zu verschwenden. Es geht darum, möglichst viele Tätigkeiten im Eiltempo abzuhaken. Dies ist vielleicht manchmal bei unangenehmen Arbeiten ganz praktisch, zum Entspannen und Erforschen aber eher kontraproduktiv. Mir persönlich ist es deshalb auf meinen Reisen auch wichtig, bewusst inne zu halten und keinerlei Zeitplan hinterher zulaufen. So wird man auf manch erstaunliche Einzelheiten aufmerksam, die man sonst garantiert übersehen hätte. Außerdem ist es irgendwie ein Gefühl von Freiheit, nicht mehr sein eigener „Zeitsklave“ zu sein.
Huhu Selina, das stimmt, sehe ich genauso 🙂 Danke für deinen Kommentar!