Alternative Wanderarten & Wanderwege – Städtewanderer, Barfußwanderer und andere Kuriositäten

Heute darf ich euch einen Gastartikel meiner lieben Blogger-Kollegin Jana vom Blog A Tasty Hike präsentieren, die ich schon seit Beginn meiner Blogger-Zeit kenne und die lustigerweise letztes Jahr auch noch fast zeitgleich mit mir einen Sohn bekommen hat. Jana ist eine absolute Powerfrau und gefühlt ständig mit Mann und Kind unterwegs. Neben Kind und Selbstständigkeit hat sie jetzt auch noch ein Buch geschrieben: Wandern für Anfänger

Vorhang auf für Jana:

Was assoziierst du mit dem Wandern?

Lass mich raten: Vor deinem inneren Auge erscheint gerade eine friedliche Bergkulisse in schönstem Sonnenschein. Auf malerischen Wanderwegen, die sich durch die Täler und über die Berge ziehen, siehst du vereinzelt Menschen in Wanderschuhen und Wanderhosen beladen mit größeren und kleineren Rucksäcken und Wanderstöcken in der Hand. Umgeben sind sie dabei von einem wunderschönen Bergpanorama. Sie sind auf dem Weg zum Gipfelkreuz hoch oben am höchsten Punkt der Berge.

Habe ich recht?

Berge und Wanderwege

So oder so ähnlich stellen wir uns doch die typischen Wanderer in einer typischen Wanderregion vor, oder?

Aber machen wir doch mal ein Experiment: Stell dir nun Leute vor, die barfuß auf diesem Wanderweg unterwegs sind, oder gar nackt.

Oder die gleichen Wanderer aus deiner ersten Vorstellung, die aber jetzt nicht in den Bergen, sondern am Strand unterwegs sind.

Die Vorstellung kommt dir komisch vor?

Muss sie aber nicht, denn wer schreibt uns vor, wie und wo wir wandern gehen sollten? Wir müssen dabei kein Klischee erfüllen, sondern können auch mal kreativ werden und das Wandern mit unseren anderen Interessen verknüpfen.

Wenn du Sarahs Blog schon länger verfolgst, wirst du gemerkt haben, dass auch sie nicht gerade zu den konventionellen Wanderern gehört. Wer wandert schon mit Kind, Hund und Packpony?

Als ich Sarah kennenlernte und von ihrer untypischen Art zu wandern erfuhr, war ich sofort begeistert und als ich das erste Bild von Egon sah, hatte ich gleich mein Herz an ihn verloren.

Das Ganze hat mich aber auch zum Nachdenken angeregt. Zum in Frage stellen der klassischen Wandervorstellung.

Muss denn immer alles „normal“ sein? Und was bedeutet beim Wandern eigentlich „normal“?

In der Regel bedeutet „normal wandern“ eben für die meisten von uns das, oben beschriebene, klassische Bergpanorama-Bild.

Ich habe mich einmal hingesetzt und länger darüber nachgedacht, wie und wo wir eigentlich noch wandern können und genau diese verschiedenen Wanderarten und Wanderwege, möchte ich dir heute vorstellen:

Verschiedenste Wanderwege

Wie gesagt, es müssen nicht immer die Berge sein. Wandern heißt für mich ja im Grunde nichts Anderes, als die Bewegung an der frischen Luft, sprich draußen.

Wandern am Strand 

Wie wäre es denn zum Beispiel mal mit einer Wanderung an der Küste oder am Strand? So ganz ohne Berge? Das kann auch sehr schön und sogar körperlich anstrengend werden. Wer schon einmal im Sand oder starkem Wind entgegen gelaufen ist, weiß, wovon ich sprechen.

Wandern am Strand

ODER, wir könnten auch die Küste mit den Bergen kombinieren. An vielen Orten der Welt ragen hohe Berge aus dem Wasser heraus und bieten auf ihren Wanderwegen immer wieder einen Zugang zum Meer. Gerade, wenn es dabei auch noch sehr warm ist, ist so eine Erfrischung im kühlen Meer doch etwas unglaublich herrliches. Danach noch ein bisschen in der Sonne trocknen, wieder rein in die Wanderklamotten und wieder ein tolles Bergpanorama genießen.

Wandern im Flachland

Gehörst du auch zu den so genannten „Flachlandtirolern“? Herzlichen Glückwunsch! Ich war bis vor fünf Jahren auch eine davon. Schade nur, dass mich das immer vom Wandern abgehalten hat, denn ich dachte, ich könnte tatsächlich nur in den Bergen wandern gehen. Die Berge waren ja immer zu weit weg, als das ich mal eben schnell zum Wandern hinfahren hätte können.

Da habe ich das mit dem Wandern lieber gleich gelassen. Dadurch ist mir leider die Schönheit der Natur in meiner direkten Umgebung entgangen. Nun, da ich in den Bergen wohne, liegt genau diese Flachlandregion genau so weit entfernt, wie vorher die Berge und ich bereue, dass ich nicht schon viel früher mit dem Wandern angefangen habe.

Wenn du also auch zu diesen Personen im Flachland gehörst, scheu dich nicht, auch mal vor der eigenen Haustür nach schönen Wanderwegen zu suchen. Du wirst erstaunt sein, welche schönen Landschaften sich rund um Wiesen, Wälder und Seen erstrecken und von dir erkundet werden wollen.

Wandern in der Stadt

Natur und Wandern war bisher so gar nicht dein Ding? Du bist eher ein Städtereisender? Wenn du Sarahs Blog liest, kann ich das zwar fast nicht glauben, aber vielleicht findet sich trotzdem der ein oder andere Leser in dieser Beschreibung wieder.

Ich möchte dir etwas verraten: Auch du bist ganz sicher schon einmal gewandert. Und das, ohne es überhaupt bewusst zu merken.

Wie jetzt? Echt?

Ja! So ist es! Wenn du Städtereisen liebst, bist du da bestimmt schon einmal stundenlang durch die Straßen gewandert und hast die Stadt zu Fuß erkundet.

Auch das kann man, im weitesten Sinne als Wandern definieren, denn erinnern wir uns mal an meine Definition des Wanderns weiter oben: „Wandern ist Bewegung an der frischen Luft“. Wie frisch die Luft nun in einer Großstadt tatsächlich ist sei einmal dahingestellt, aber du bewegst dich trotzdem draußen.

Alternative Wanderarten: Wandern ist nicht nur Berge anschauen!

Wandern heißt für mich auch nicht, dass wir uns nur Berge anschauen möchten. Die Beweggründe für Wanderungen könnten unterschiedlicher nicht sein.

Wandern mit Kind, Hund und Pony

Egal, wo du gerne wandern gehst, vielleicht kommt es dir dabei aber hauptsächlich darauf an, mit deiner ganzen Familie wandern zu gehen. Und wenn zu deiner Familie eben nicht nur ein Kind und ein Hund gehören, sondern auch ein Pony, dann wird das eben mitgenommen. Sarah beweist ja nun schon seit mehreren Jahren, wie schön und einfach das sein kann.

Mit Packpony im Sauerland

Vielleicht hast ja auch du ein außergewöhnliches Haustier und magst es nicht alleine zurücklassen, wenn du zum Wandern gehst. Überleg doch mal, ob es vielleicht möglich ist, auch dein Haustier mitzunehmen?

Pilgerwanderungen

Wer kennt es nicht? Das Buch oder den Film „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling. Es ist wohl eines der bekanntesten Bücher zum Thema Wandern. In diesem Buch geht es um einen der berühmtesten Wanderwege der Welt: Dem Jakobsweg – einem religiösen Pilgerweg.

Der ursprüngliche Grund für das Pilgern war es, Buße zu tun und dadurch seine Sünden erlassen zu bekommen. Heute ist das wohl nicht mehr der häufigste Grund, warum Menschen auf dem Jakobsweg wandern.

Das Pilgern hat heutzutage eher romantische Hintergründe und viele setzen es sich eben zum Ziel, eine gewisse Strecke eines Pilgerweges zu wandern. Dafür kann es sportliche oder ganz andere Gründe geben. Vielleicht möchtest du einfach mal den Kopf frei bekommen oder ein bisschen mehr zu dir selbst finden. Dann sind Pilgerwanderungen eine ideale Möglichkeit dafür.

Genusswandern

Ich selbst bin ja ein absoluter Genussmensch. Klar also, dass bei meinen Wanderung leckeres Essen und eine Einkehr nicht fehlen dürfen. Einer der Hauptgründe, die mich anfangs zum Wandern überreden konnten (ja, ich gebe es zu, am Anfang brauchte es noch etwas Überzeugungskraft meines Mannes, weil ich eben nicht der geborene Wanderer war…), war tatsächlich die Aussicht auf eine köstliche Brotzeit und ein Glas Wein in einer Hütte entlang des Wanderwegs. Sich für die körperliche Leistung zu belohnen, die wir unserem Körper abverlangt haben ist eine tolle Methode, eine Wanderung ausklingen zu lassen oder einfach nur währenddessen eine Pause einzulegen.

Genusswandern

Barfußwandern und andere skurrile Wanderarten – Genießen mit dem ganzen Körper

Jetzt wird es noch spannender. In meinem Beispiel oben hatte ich dir ja schon vorgeschlagen, dir die Wanderer einmal barfuß vorzustellen.

Tatsächlich gibt es Menschen, die gerne barfuß wandern. Dabei tragen sie auch manchmal, so genannte Barfußschuhe. Sie möchten einfach noch mehr mit der Natur verbunden sein und eine direktere Verbindung zwischen ihrem Körper und der Natur spüren. Einfach mal ein Wandererlebnis mit anderen Sinnen genießen als nur mit den Augen und Ohren.

In Bad Orb hat man diesen Trend bereits erkannt, denn dort wurde ein spezieller Barfußpfad eingerichtet, in dem man verschiedenste Untergründe mit nackten Füßen erfühlen kann.

Apropos nackt…

Kommen wir zu meinem absoluten Highlight der unterschiedlichen Wanderarten. Und ja, ich habe mir dieses Schmanckerl extra bis zum Ende aufgehoben.

Wovon die Rede ist?

Vom Nacktwandern.

Das glaubst du jetzt wirklich nicht, oder?

Gibt es aber tatsächlich! Genau so, wie es FKK Strände und FKK Campingplätze gibt, gibt es auch für die bewegungsfreudigen FKKler Nacktwanderwege. Einer davon ist der Naturistenstieg im Harz. Dieser hat eine Länge von 18 Kilometern und FKK-Liebhabern ist es hier gestattet, komplett nackt zu wandern. So viel ich weiß, soll es inzwischen sogar noch einige weitere Nacktwanderwege in Deutschland geben…

Das sind nun ganz sicher nicht alle Wanderarten und Wanderwege gewesen, die es gibt, aber du siehst, mit ein bisschen Kreativität, musst du nicht nur auf klassischen Wanderwegen in den Bergen mit Wanderschuhen, Wanderhose und Wanderstöcken unterwegs sein.

Wandern kannst du wirklich immer, überall und auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen.

Lass deiner Kreativität mal ihren Lauf. Welche Wanderarten und Wanderwege kommen dir in den Sinn? Verrate mir gerne in den Kommentaren mehr darüber! Ich freue mich schon jetzt riesig auf die ganzen kreativen Wandervorschläge!

Wenn du noch mehr über verschiedene Wanderwege und alternative Wanderarten erfahren möchtest, dann findest du zu diesem Thema noch sehr viel mehr in meinem neuen Buch „Wandern für Anfänger“.

Über Jana

Jana hat 2012 das Wandern für sich entdeckt und erkundet seit dem die Welt zu Fuß. Zusammen mit ihrem Mann, hat sie den A Tasty Hike Blog ins Leben gerufen, auf dem sie regelmäßig von ihren Genusswanderungen berichtet. Sie möchte Menschen für das Wandern begeistern und ihnen zeigen, dass es wirklich für jeden die richtige Wanderroute gibt.

Am 31. August erscheint außerdem Janas erstes Buch Wandern für Anfänger. Darin enthalten sind alle Infos, die Wanderanfänger für den perfekten Start als Wanderer brauchen: Hilfreiche Tipps, Erfahrungsberichte, Wanderrouten für Einsteiger, Checklisten und vieles mehr! mehr!

Buchtipp + Verlosung: Du lebst nur einmal (Lonely Planet)

Header Du lebst nur einmal

Mein Lonely Planet Reiseführer hat mich in Neuseeland immer begleitet. Er hat mich zu den schönsten Hostels und „geheimsten“ Touri-Punkten geführt, hat mir so manchen einsamen Abend versüßt und mir das Reisen, gerade zu Zeiten, wo es noch kein Smartphone gab (Gott, bin ich alt!) ungemein erleichtert.

Als Lonely Planet jetzt einen Bildband rausgebracht hat mit dem Titel „Du lebst nur einmal – Erfahrungen für ein ganzes Leben“ war ich sofort neugierig. Das ist schließlich genau mein Thema!

Lonely Planet Du lebst nur einmal

„Der mitreißende Bildband steckt voll kreativer Ideen. Auf 336 fantasievollen und mit viel Liebe zum Detail gestalteten Seiten zeigt er, wie man seine Existenz mit Sinn und – genau! – Leben füllt. Mal darf es spontan und voller Action sein, mal nachdenklich oder träumerisch, mal ganz allein und mal zusammen mit Tausenden anderer, mal engagiert und mal introvertiert, mal vor der Haustür und mal ganz, ganz weit weg. Aber immer: unvergesslich, Horizont erweiternd, bereichernd. Ob in einer Stunde, an einem Tag, in einer Woche, einem Monat oder einem Jahr.“

Wueste Du lebst nur einmal

Schon das erste Zitat im Buch spricht mich direkt an: „Du lebst nur einmal, aber wenn Du es richtig machst, ist einmal genug“ (Mae West).

Ich glaube zwar nicht, dass wir nur einmal leben, aber den Sinn dahinter finde ich super. Du lebst jetzt, also genieße dein Leben auch jetzt und mache das meiste daraus.

Das Buch ist in 5 Kapitel unterteilt und in jedem Kapitel werden Dinge vorgeschlagen, die du erleben kannst.

Der Clou:

Die Kapitel sind so unterteilt, dass jeweils Aktivitäten und Orte gezeigt werden, die entweder eine Stunde, einen Tag, eine Woche, einen Monat oder ein ganzes Jahr dauern.

Kapitel Du lebst nur einmal

Besonders die Überschriften der einzelnen Abschnitte haben es mir angetan. Sie machen sofort Lust weiter zu lesen und zu erfahren, wie und wo du dieses Erlebnis genießen kannst oder was es damit überhaupt auf sich hat. Wie zum Beispiel:

Triff den Schöpfer 

Genieße die Stille

Tritt dem Stamm bei 

Suche nach geheimen Orten

Du lebst nur einmal - Buchvorstellung

Aber auch praktische Dinge werden mit wundervollen Bildern vorgestellt. Zum Beispiel:

Bau dir ein Rettungsfloß

Übernachte in einem Eishotel

Paddeln lernen

50 Möglichkeiten die Jahreszeiten zu feiern

Das Buch ist zudem super hübsch und durchdacht illustriert und dadurch eine echte Augenweide.

Buchtipp Du lebst nur einmal Lonely Planet

Vor allem ist es eine tolle Weihnachtsgeschenkidee für alle Reise- und Lebebegeisterten!

Hier findest du das Buch bei Amazon

Fernweh und Lebensfreude sind garantiert!

Da ich dir das auch ermöglichen will, verlose ich ein Exemplar. Trag dich einfach ein und nimm ganz easy an der Verlosung teil. Egon drückt dir alle Hufe! 😉

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Gewonnen hat Tamara C. Herzlichen Glückwunsch!!

Mit diesen vier genialen Übungen bekommst du mehr Wander-Power

FITNESS Übungen zum Wandern

„Und das jetzt 50 Mal“, sagt Timo und grinst verboten schadenfroh. Ich poltere vor Schreck vom Wasserhänger, auf dem ich gerade Ballen-Hebewippen geübt habe. „Aua“, jammere ich und halte mir das Knie. Na toll, jetzt hab ich immer noch keine trainierte Waden, geschweige denn Bauchmuskeln, aber einen blauen Fleck.

„Schuld“ ist Joe, den ich im Oktober auf einer Konferenz in Berlin kennengelernt habe. Er hat mir angeboten, einen Gastartikel über Wander-Fitness-Übungen zu schreiben.

Da ich zu diesem Thema bekanntlich nicht allzu viel zu sagen habe, habe ich dieses Angebot dankend angenommen.

Tatsächlich habe ich es dann noch geschafft, alle Übungen wenigstens einmal fürs Foto zu rekonstruieren. Natürlich nicht ohne entsetzten Blick von Egon („Jetzt dreht sie völlig durch!“) und vorbeilaufender Passanten („Was machen Sie denn da unter dem Wasserhänger?“) 😀

Vorhang auf für Joe von BrainHive:

Segen oder Fluch: Mit einer Größe von über 2 m habe ich seit jeher bei Konzerten gut sehen können- leider aber auch immer wieder Rückenprobleme gehabt. Auch weil ich als Businessplan-Ghostwriter über Jahre unvernünftigerweise im Liegen vom Bett aus arbeitete, bekam ich ab dem 22. Lebensjahr massive Probleme.

Als vor ca. zwei Jahren nach dem vierten Hexenschuss schließlich chronische Pyriformis-Verspannungsschmerzen in der Hüfte auftauchten, dachte ich schon, es sei alles zu spät. Von Prag bis Buenos Aires konnte mir kein Arzt helfen, mehr als eine Stunde spazieren (geschweige denn wandern in voller Montur) oder länger als 10 Minuten stehen waren die reinste Tortur.

Doch wie das Schicksal mir so oft schon wenn ich wortwörtlich mit dem Rücken zur Wand stand (da ich nicht stehen konnte brauchte ich immer eine Wand, an die ich mich lehnen konnte) die Hand reichte, so auch dieses Mal:

Mithilfe zweier Reisebekanntschaften, die mich in ihre Künste einweihten, habe ich es mit einem ca. 25 min langen Trainingsprogramm geschafft, das Problem in den Griff zu kriegen.

Zusammengesetzt ist das Programm aus Trainingsvorbereitungen für Basketballspieler, Yoga und Übungen aus dem Tanzunterricht.

Durch das tägliche Training habe ich mittlerweile nicht nur reine Reparaturen geleistet. Heute, nach mittlerweile 15-monatigem Praktizieren meiner Übungen bin ich zudem ein ganz schönes Kraftpaket geworden. Gar nicht so leicht bei dieser Körpergröße sichtbare Muskelmasse aufzubauen!

Dinge, die mich früher ins Schwitzen gebracht haben, erledige ich nun mit links. Ich brauche weniger Schlaf, laufe und sitze automatisch gerade und staune immer wieder beim Blick in den Spiegel.

Selbst wenn ich mal nach einer Runde Zeug schleppen beispielsweise einen Windzug erwische und bei einer blöden Bewegungen der Rücken kontrahiert- nach maximal einem Tag bin ich wieder voll einsatzfähig.

Meine Lebensqualität hat sich um ein Vielfaches gesteigert. In diesem Artikel will ich dir die 4 wichtigsten Übungen meines Programms zeigen, damit auch du ohne Stress, viel Zeitverlust, Geräte oder Geldeinsatz die ultimative Wanderpower in dir heranzüchtest!

Übung #1: Ballen-Hebewippe mit Adler-Armspreize (50 mal, 2 Wiederholungen)

Für diese Übung brauchst du eine Schräge, einen Balken oder eine Stufe. Zudem kann es nicht schaden, zwei ungefähr gleich große Steine oder Stöcke zu haben, die dir als Haltegewichte taugen. 

Stelle dich mit dem Ballen auf den Gegenstand, der dafür sorgt, dass deine Fersen vom Boden weg sind (du brauchst mindestens 10 cm Spiel). Drücke dich mit dem Ballen hoch, so dass deine Waden kontrahieren. Bleibe ganz kurz auf dem Scheitelpunkt, dem höchsten Punkt, den du erreichen kannst. Dann setze langsam ab, bis dein Fuß den natürlichen Tiefpunkt erreicht und spüre die Dehnung in deiner Wade und Ferse.

Wadentraining Wandern

Deine Arme, beschwert mit den Gewichten in deinen Händen, spreize ab in Adlerstellung. Halte sie dort oder bewege sie in kleinen Kreisen. Wenn du es nicht aushältst, kannst du sie auch nach vorne nehmen oder wie beim Hampelmann nach oben und unten führen

Wanderfitness

Mit dieser Übung schlägst du unglaublich viele Fliegen mit einer Klappe!

Nicht nur trainierst du Waden und Schultern auf extrem gelenkschonende Art und Weise, auch trainierst du dein Gleichgewicht. Eine automatische Dehnübung der Achillesferse ist auch schon eingebaut.

Je langsamer, kontrollierter und gleichmäßiger du die Übung ausführst, desto besser.

Übung #2: Oberschenkel-Hebereißer mit gemischten Dehnungen (100 mal, 2 Wiederholungen)

Stelle dich gerade hin, Füße auf Höhe der Schultern. Nun beginne, jedes Bein abwechselnd in die Höhe zu reißen, während du dich jedes Mal leicht vorne über beugst. Kurz vor dem Scheitelpunkt verlangsame die Bewegungen. Angekommen, lasse das Bein eine Sekunde oben und setze es dann langsam ab.

Diese Übung trainiert die Oberschenkel auf enorm effektive Weise. Du wirst sehen, wie schwer deine Beine sich danach anfühlen werden. Perfekt zu ergänzen ist die Übung mit gemischten Arm-, Kopf- und Handdehnungen.

Fitnessübungen zum Wandern

Übung #3: Round-Trip Planke mit Kopfdehnung (3-5 Minuten, keine Wiederholungen)

Die Planke ist die wohl wichtigste Übung, in die du dich je verlieben kannst. Enorm unbequem und schlauchend am Anfang wird sie dir später zur zweiten Natur geraten.

Eine Stimulation der Tiefenmuskulatur, insbesondere der Lendenmuskeln macht sie zum absoluten Schlüssel für einen gesunden, bärenstarken Rücken. Die hier vorgestellte Planke belastet nicht die Handgelenke und sorgt für eine gleichmäßige Muskelbelastung.

Für diese Übung brauchst du ein Handtuch, Decke oder sonstiges was du als Ellenbogenpolster verwenden kannst.

Begebe dich in die Ausgangshaltung, eine Art Liegestützposition aber mit auf einem polsternden Gegenstand aufgesetzten Ellenbogen. Dann einfach mit geradem Rücken hoch.

Fitnessübungen Training Wandern

Versuche, wenigstens 40 Sekunden zu verharren. Es hilft gegen die Unbequemlichkeit der Muskelkontraktion übrigens, wenn du singst, insbesondere „Stay tonight, fight the break of dawn- come tomorrow, tomorrow I’ll be gone“. Kein Witz: Das Singen lenkt dich ab, die Emotion und Bedeutung, die in speziell dieser Passage steckt, macht, dass du in der Haltung „bleiben“ willst (stay, und ich weiß es heißt im originell „save“ aber vertrau mir einfach).

Außerdem kannst du anhand der Wiederholungen der Gesangspassage die Zeit gut stoppen, selbst wenn du keine Stoppuhr hast.

Hast du ca. 8 mal dein „Kampfmantra“ gesungen, drehe ohne abzusetzen auf den linken Ellenbogen und strecke den rechten Arm wie im Bild zu sehen so hin, dass du Nacken, Arm und Schulter dehnen kannst.

Wandertraining Aufbautraining

Bleibe ebenfalls deine je nach physischer Kondition 30-60 Sekunden in dieser Haltung und wiederhole es auf der anderen Seite.

Bauchmuskeltraining Wandern

Dann nehme wieder die erste Haltung ein und halte diese, bis es absolut nicht mehr geht.

Diese Planke trainiert fast den kompletten Körper, insbesondere tiefliegende Rücken- und Bauchmuskulatur. Es ist diese Muskulatur, welche deinen Körper robust und stabil macht und dafür sorgt, dass du stets schön gerade gehst, sitzt und stehst.

Tatsächlich wird eine per Planking trainierte Lendenmuskulatur zu einer Art Stützkorsett für die Wirbelsäule. Unverzichtbar für größere Menschen und eine echte Investition in eine schmerzfreie, rückenstarke Zukunft.

Zusatztipp: Nicht nur das Kampfmantra singen erhöht deine Resilienz gegenüber dem Wunsch, abzusetzen. Wenn du während der Übung an Dinge denkst, die dich aggressiv machen, kann es sein, dass du VIEL länger aushältst, speziell wenn du männlich bist. Oder du denkst an die 7 Sätze, die jeden Ponywanderer wahnsinnig machen. Psychisch-Emotionale Selbstmanipulation ist ein echt interessanter Life-Hacking Trick- probiere es einfach mal aus.

Übung #4: Bein-Hochwurf Bauchmuskelbomben (7-9 mal pro Seite, 2 Wiederholungen)

Für diese Übung brauchst du einen Partner oder einen schweren Gegenstand zum Fixieren des Oberkörpers. Ein ausreichend schweres Gewicht wie dein Trekkingrucksack oder ein am Boden fixierter Griff (z.B. ein kleiner Baum) sind ideal geeignet.

Lege dich auf den Rücken, der Fixiergegenstand nah am Kopf. Umgreife den Gegenstand und wirf die Beine hoch. Je langsamer, desto besser.

Liegestütz Wandern

Nach 2 mal auf einer Seite, variiere die Seite (also Beine nach links und nach rechts in einer fließenden Drehbewegung ausstrecken). Wow! Wirklich eine extreme Übung. Crunches oder Sit-Ups sind nichts dagegen.

Bauchmuskeln beim Wandern

Hast du einen Partner, dessen Knöchel du umgreifen kannst, macht es zudem einiges aus, wenn dieser deine Beine mit der Hand am Scheitelpunkt angelangt wieder nach unten wirft/drückt. Auf diese Weise generierst du eine schöne, nur durch deine Kondition begrenzte Bewegungsfolge.

Zum Abschluss halte deine Beine einige Sekunden in einem 30° Winkel über dem Boden solange du es aushältst. Du wirst sehen, am nächsten Morgen werden deine Bauchmuskeln ganz schön ziehen und innerhalb von 4-5 Wochen wirst du signifikante, sichtbare Resultate sehen.

Da durch den Bewegungsablauf auch tiefliegende Muskelgruppen angesteuert werden, trainierst du hier deine Kernmuskulatur. Perfekt zum Schleppen gewaltiger Mengen Gepäcks!

Abschlusstipps: Klar, diese Übungen sind nicht leicht und du brauchst eine gute Portion Disziplin zur täglichen Durchführung. Behalte auch im Hinterkopf, dass du bei großer muskulärer Beanspruchung Ruhepausen und gute Ernährung einhalten musst, um deinen Apparat nicht zu überlasten und ein gesundes Muskelwachstum zu erzielen.

Eine protein- und mineralstoffreiche Ernährung, Dehnübungen und ggf. Wechselbäder helfen deinen Muskeln, Stoffwechselprodukte abzubauen und die entstehenden Mikrorisse rasch in dickere Muskelstränge zu verwandeln.

Die Belohnung wird aber nicht lange auf sich warten lassen, versprochen.

Ich kenne keine andere Übungsroutine, die effizienter ist. Zudem kannst du sehr leicht die Belastung erhöhen, sobald du etwas fitter bist.

Einfach noch ein paar Wiederholungen dranhängen oder per Geschwindigkeit und Hebeweise etwas mehr Stimulus rausholen. Kein Problem mit diesen Übungen.


Über den Autor:

Profilbild JoeJoe Görbert lebt seit 2013 in komplett ortsunabhängigem Tech-Nomadentum, sein Metier sind Businesspläne (www.BrainHive.de) und Content-Marketing (www.BrainHive-Ethical-Marketing.com). Auch, wenn ausgedehnte Outdoor-Aktivitäten aufgrund des obligatorischen täglichen Emailchecks zuletzt eher zu kurz kamen, war er oft als Backpacker unterwegs und für jeden Daytrip offen. Als leidenschaftlicher Selbstoptimierer beschäftigt er sich auch sehr gerne mit allem, was auf effiziente und nachhaltige Art und Weise zu mehr Fitness und Energie führt. Gern teilt er seine gesammelten Wissensschätze mit allen, die davon guten Gebrauch machen können und wünscht allen Outdoor- und Wanderfans nur das Beste für all ihre Abenteuer.

Die schönsten Orte Deutschlands – 35 Reiseblogger verraten dir, was du gesehen haben musst!

Deutschland ist ein ganz fantastisches Reiseland. Aber wenn ich mit Pony Egon wandernd durch Deutschland unterwegs bin, merke ich, dass wir Deutschen von unserem eigenen Land und von uns selbst leider immer noch einige Vorurteile haben.

Schade.

Denn ich kann dir sagen: Die Deutschen sind hilfsbereiter, die Landschaft traumhafter und die Städte aufregender, als du wahrscheinlich denkst.

Du brauchst noch etwas mehr Überzeugung? 

Kriegst du! Ich habe Reiseblogger nach ihrem Lieblingsort in Deutschland gefragt und freue mich riesig, dass so viele Globetrotter mitgemacht haben.

Es muss nicht immer ein fernes Reiseziel sein. Auch in Deutschland lässt es sich ganz fantastisch reisen. Hier kommt die geballte Ladung Inspiration:

Die besten Wanderbücher, die garantiert Fernweh auslösen

Die besten Wanderbücher

Einer meiner Vorsätze, die ich mir für dieses Jahr gemacht habe? Mehr lesen. Ich liebe es einfach, in andere Welten einzutauchen, bei Abenteuern mitzufiebern, zu lachen und zu weinen. Gerade Wanderbücher haben es mir angetan – klar, ist doch genau das auch das Thema meines Blogs und meines Lebens.

Dabei lese ich so einiges querbeet. Wandern mit Tieren, Wandern ohne Tiere, Wandern in Deutschland, Wandern in der weiten Welt, kurze Touren, lange Touren..

Immer mal wieder probiere ich es auch mit „schlauen“ Büchern. Also Bücher, die irgendwie intellektuell sind oder Tipps und Tricks für das Leben und Lifestyle-Design. Aber da muss ich mich oft mehr durchzwängen, als das ich es wirklich genieße.

Deswegen bleibe ich bei meinen Wanderbüchern, am liebsten Nacherzählungen von echten Reisen.

Heute möchte ich dir meine Lieblingswanderbücher einmal vorstellen. Vorhang auf:

Wanderbücher mit Tier

Land & Lotte: Mit dem Pferd durch die Provinz

Stefanie Schnitzler

Wanderbücher Land und Lotte

6 Monate und 1300 Kilometer durch Deutschland. Stefanie und ihre Lotte waren mir von Anfang an sympathisch. Auch sie klagt über schmerzende Füße und macht sich Gedanken über den Begriff Heimat.

>> meine ausführliche Rezension


Vagabonda: Eine Frau und ein Pony unterwegs durch Europa

Petra Nachbaur

Wanderbücher Vagabonda

Ungarn, Rumänien, Bulgarien; Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Italien, Slowenien. Ein Buch, das mich gepackt und ratlos gemacht hat.

>> meine ausführliche Rezension


Die Magie des Weges: 4 Jahre unterwegs mit Pferden

Günter Wamser und  Sonja Endlweber

Wanderbücher Die Magie des Weges

Die letzte Etappe der 20 Jahre andauernden Reise von Feuerland nach Alaska. Ich liebe, liebe, liebe dieses Buch! Sonja hat einen ganz tollen Schreibstil und die Abenteuer der zwei sind einfach unglaublich. Und in die 4 Mustangs und den kleinen Hund habe ich mich sowieso verliebt.


Abenteuer Deutschland: Mit dem Pferd von der Zugspitze nach Sylt

Johan Dehoust und  Florian Wagner

Wanderbücher Abenteuer Deutschland

Mehr Bildband, als packender Roman. Aber die Fotos sind wunderschön und machen Lust auf solch eine Reise.

>> meine Gedanken zu diesem Thema


Muscheln am Weg: Mit dem Esel auf dem Jakobsweg durch Frankreich

Carmen Rohrbach

Wanderbücher Muscheln am Weg

Mit einem geliehenen Esel pilgern? Zuerst war ich skeptisch, aber Carmen ist wirklich eine tolle Frau, die sich viele Gedanken um ihren Begleiter auf Zeit gemacht hat. Esel Chocolat ist nicht minder sympathisch und sorgte bei mir für einige Lacher, was Stutenbegegnungen und Wanderüberquerungen anging.


Auf nach Santiago!: Eine Frau allein mit ihrem Pferd. 3100 km von Österreich nach Santiago de Compostela!

Margit Rumpl

Auf nach Santiago

Margit reitet mit ihrem Hengst alleine 3100 Kilometer von Österreich nach Santiago. Dabei müssen die zwei einige Schwierigkeiten meistern, werden aber auch immer wieder lieb aufgenommen und erfahren viel Herzlichkeit.


Weitere Wanderbücher

Picknick mit Bären

Bill Bryson

Wanderbücher Picknick mit Bären

Eines meiner Lieblingsbücher überhaupt. Ich habe mich halb totgelacht, als Bill in einem Outdoorladen sein Equipment zusammensucht. Und sein Freund Katz ist sowieso der Hit. Total witzig, aber gleichzeitig auch informativ.

>> meine ausführliche Rezension


Into the Wild

Jon Krakauer

Wanderbuch Outdoorbuch Into the wild

Während mir der Film zu verherrlichend war, hat mich das Buch lange beschäftigt. Warum ging Chris McCandless auf diese Reise? Hat er es darauf angelegt, zu sterben? Erst nach dem Lesen des Buches seiner Schwester wurde mir so einiges klarer (siehe unten).


Wild Truth: Die wahre Geschichte des Aussteiger-Idols aus „Into the Wild“

Carine McCandless

Into the Wild The wild truth

Jeder der „Into the wild“ gelesen oder den Film gesehen hat, sollte dieses Buch lesen. Unbedingt. Seine Schwester schreibt über die gemeinsame Kindheit und Chris‘ Gründe, auszusteigen.

>> meine Gedanken zu Chris‘ und seiner Schwester


Mit dem Kühlschrank durch Irland

Tony Hawks

Wanderbücher Mit dem Kühlschrank durch Irland

Eher ein Reise- als ein Wanderbuch. Trotzdem witzig. Tony hat eine Wette verloren und muss nun die Küste Irlands umrunden. Zusammen mit einem Kühlschrank. Was sich später als sein größter Vorteil herausstellen soll.


Der große Trip – WILD: Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst

Cheryl Strayed

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Nicht umsonst wurde dieses Buch inzwischen verfilmt. Die 26-jährige Cheryl macht sich auf zu einer ganz besonderen Wanderung. Dabei geht es allerdings nicht nur um den Pacific Crest Trail, sondern vor allem auch um die Frage des Warums und Cheryls ganz persönlicher Geschichte.


Ich bin dann mal weg: Meine Reise auf dem Jakobsweg

Hape Kerkeling

Wanderbücher Hape Kerkeling

Schon etwas älter, aber immer noch toll. Hape schildert seine Wanderung absolut authentisch, nachdenklich und ehrlich. Die Begegnungen mit anderen Menschen und mit sich selbst stehen im Vordergrund. Als Buch, aber auch als Hörbuch absolut empfehlenswert.


Wanderbücher, die noch auf meinem Wunschzettel stehen

Berlin – Moskau: Eine Reise zu Fuß

Wolfgang Büscher

Wandern von Berlin nach Moskau

Drei Monate von Berlin nach Moskau. Zu Fuß und alleine. Ich bin gespannt, ob mich der Journalist mitreißen kann.


Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry

Rachel Joyce

Wanderbücher Pilgerreise

Unfassbar, dass ich das immer noch nicht gelesen habe, oder? So langsam wird es echt Zeit!


Im Reich der Königin von Saba: Auf Krawanenwegen im Jemen

Carmen Rohrbach

Wanderbücher Im Reich der Königin

Auf alten Karawanenpfaden durch die arabisch-oriantalische Welt. Mal etwas ganz anderes.


Zwei Esel auf dem Jakobsweg

Tim Moore

Zwei Esel auf dem Jakobsweg

„Was passiert, wenn ein Engländer, ausgestattet mit einer großen Portion britischen Humors, sein Herz und die Zügel in die Hand nimmt und sich mit einem französischen Esel auf heiliges spanisches Terrain begibt?“ Ich will es herausfinden.


The Longest Way: 4646 Kilometer zu Fuß durch China

Christoph Rehage

Wanderbücher - Zu Fuß nach China

26 scheint das magische Alter für verrückte Wanderungen zu sein. Vielleicht sollte ich mich also beeilen, bevor ich im März Geburtstag habe?


Ein deutscher Wandersommer: 1400 Kilometer durch unsere wilde Heimat

Andreas Kieling

Wanderbücher Deutschland

Mit Hündin Cleo entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Vom Dreiländereck bis an die Ostsee: 1400 Kilometer durch acht Bundesländer in sieben Wochen.


Habe ich ein wichtiges Buch vergessen? Was sollte ich unbedingt noch lesen? Und was ist deine Meinung zu den von mir schon gelesenen Büchern? Ich freue mich auf deinen Kommentar! 🙂

Buchtipp: Picknick mit Bären von Bill Bryson

Bill Bryson Picknick mit Bären

Bill Bryson will es seinen gehfaulen Landsleuten zeigen: Gemeinsam mit seinem Freund Katz, der aufgrund gewaltiger Leibesfülle und einer festverwurzelten Leidenschaft für Schokoriegel nicht gerade die besten Voraussetzungen dafür mitbringt, will er den längsten Fußweg der Welt, den „Appalachian Trail“, bezwingen. Eine abenteuerliche Reise quer durch zwölf Bundesstaaten der USA beginnt… Ein Reisebericht der etwas anderen Art – humorvoll, selbstironisch und mit einem scharfen Blick für die Marotten von Menschen und Bären!

Hier auf Amazon ansehen

Kennst du Bill Bryson? Wenn nicht, dann hast du auf jeden Fall noch einige tolle Lesestunden vor dir. Denn der Amerikaner, der inzwischen in England lebt, kann wirklich urkomisch schreiben! Ich habe mich damals bei Frühstück mit Kängurus schon weggelacht (ein Buch über Australien, was ich auch noch in Australien gelesen habe).

Picknick mit Bären ist definitiv genauso lustig. Vor allem, weil ich vieles sooo gut nachvollziehen kann.

„Eine erste Ahnung davon, was für ein waghalsiges Unternehmen das werden würde, bekam ich in unserem Dartmouth Co-Op, als ich dort hinging, um mir eine Ausrüstung zu kaufen. Mein Sohn hatte gerade angefangen, nach der Schule in dem Laden zu jobben, ich hatte also strengste Anweisung, mich gut zu benehmen. Vor allem sollte ich nichts Blödes sagen oder tun, nichts anprobieren, wozu ich meinen Bauch hätte entblößen müssen, nicht sagen „Wollen Sie mich verarschen?“, wenn mir der Preis eines Artikels genannt würde, betont unaufmerksam tun, wenn mir der Verkäufer die richtige Pflege oder Nachbehandlung eines Produktes erläuterte, und unter gar keinen Umständen irgend etwas Unpassendes anziehen, zum Beispiel eine Skimütze für Damen aufsetzen, nur so aus Spaß.“

Du kannst dir wahrscheinlich denken, was in dem Laden passiert ist, oder? 😉

Doch nicht nur das Kaufen der richtigen Ausrüstung ist eine Herausforderung. Sondern auch das Bepacken dieser. Begleitet wird Bill von seinem Kumpel Katz, der nicht wirklich ein Paradebeispiel für besonnenes Verhalten und wahrscheinlich gerade deshalb so herrlich sympathisch ist.

„Willst du nicht packen?“, sagte ich.
„Jaah.“
Ich wartete eine Minute lang. Ich dachte, er würde sich vom Bett erheben, aber er rührte sich nicht. „Entschuldige bitte, Steven, aber ich habe den Eindruck, dass du dich hingelegt hast.“
„Jaah.“
„Kannst du mich eigentlich verstehen?“
„Jaah. Es dauert nur noch eine Minute.“
Ich seufzte und ging wieder runter in den Keller. Beim Abendessen sprach Katz nur wenig und verschwand danach gleich wieder in seinem Zimmer. Wir hörten nichts weiter von ihm im Laufe des Abends, erst vor Mitternacht, als wir schon im Bett lagen, drang Lärm durch die Wand zu uns herüber – ein Poltern und Murmeln, Geräusche, als würden Möbel im Zimmer verrückt, und kurze heftige Wutausbrüche, gefolgt von lang anhaltenden Phasen der Stille. Ich hielt die Hand meiner Frau fest und wusste nicht, was ich sagen sollte. Am nächsten Morgen klopfte ich bei Katz an und steckte schließlich, da er nicht antwortete, den Kopf durch die Tür. Er schlief noch, angezogen, auf einem Haufen zerwühlter Bettwäsche. Die Matratze war ein Stück vom Bettkasten gerutscht, als hätte er sich mit irgendwelchen nächtlichen Eindringlingen herumgeschlagen. Sein Rucksack war voll, aber nicht zugebunden, und seine persönlichen Sachen lagen immer noch weiträumig im ganzen Zimmer verstreut.“

Das kommt mir irgendwie sehr bekannt vor, ähnlich sieht mein Packen, fürchte ich, auch aus 😉

Die ersten Schritte bzw. die ersten Tage einer Wanderung sind immer die schlimmsten. Und auch hier kann ich mich soo sehr in Katz hineinversetzen.

„Schließlich kam ich an eine Biegung, und da war er, torkelte mir entgegen, mit zerzaustem Haar, nur einem Handschuh, und kurz vor einem hysterischen Anfall, wie ich ihn noch nie bei einem erwachsenen Menschen erlebt hatte. Es war nicht einfach, ihm die Geschichte als zusammenhängendes Ganzes zu entlocken, weil er so zornig war, aber aus dem, was er erzählte, konnte ich entnehmen, dass er in einem Anfall viele Sachen aus dem Rucksack einen Abhang hinuntergeworfen hatte. Alles, was außen am Sack gebaumelt hatte, war weg.“

Generell schafft Bill es, die Stimmung und die Gedanken einer längeren Wanderung gut zu beschreiben.

„Wenn man die bequeme, klinische Welt der Städte verlässt und in die Berge zieht, durchläuft man jedesmal Phasen der Transformation (…). Am Ende des ersten Tages fühlt man sich etwas schmutzig, trägt es aber mit Fassung; am zweiten Tag verstärkt sich das Gefühl bis zum Ekel; am dritten Tag kümmert es einen nicht mehr; am vierten hat man vergessen, dass es mal anders war.“

Picknick mit BärenAm liebsten würde ich hier noch viel mehr Zitate bringen. Von interessanten Begegnungen mit verrückten Menschen. Von der Geschichte des Wanderweges. Von anderen Wandersleuten. Und natürlich von der Begegnung mit Bären.

Doch mir wurde gesagt, ich solle nicht so viel vorwegnehmen 😉

Deswegen kann ich dir nur empfehlen: Lies das Buch! Zwischenzeitlich fand ich manche Beschreibungen über die Geschichte des Trails zwar etwas langatmig. Aber das schmälert trotzdem nicht den Lesespaß, den du haben wirst, wenn du die Wanderung der zwei verfolgst. Absolute Leseempfehlung!

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Warum du an Orten wandern solltest, die dich gar nicht interessieren

Go Someplace New

Wenn du eine Reise oder Wanderung planst, hast du vermutlich schon eine Vorstellung, wo du hin möchtest, oder? Vielleicht hast du sogar so viele Plätze und Gegenden im Kopf, dass du dich kaum entscheiden kannst.

Doch wie wäre es, wenn du einmal an einem Ort wanderst, der dich so überhaupt rein gar nicht interessiert? Klingt verrückt?

Ich glaube, das kann oft sogar noch schöner sein. Warum? Hier fünf Gründe dafür:

1. Du hast keine Erwartungen

Erwartungen können leider auch schnell Stress auslösen und zu Enttäuschungen führen. Wenn du an einen Ort aber überhaupt keine Erwartungen hast oder ihn sogar ein bisschen „doof“ oder langweilig findest, kannst du nur positiv überrascht werden. Du planst außerdem vorher nicht jedes Detail durch, sondern lässt dich viel mehr überraschen. So ging es mir beispielsweise bei unserer Wanderung im Buchenwald.

2. Du triffst spannende Leute

Gerade wenn du im Vorfeld wenig planst, hast du viel Zeit die Gegend auch wirklich in Ruhe zu erkunden. Anstatt Sehenswürdigkeiten oder Aussichtspunkte systematisch abzulaufen, kannst du dir viel mehr Zeit zum Genießen und Leute Kennenlernen nehmen. Du wirst wahrscheinlich überrascht sein, wie viele Geschichten du alleine auf einer kleinen Picknickbank hören kannst, wenn du dort eine Zeit lang sitzt.

3. Du lernst dich selber kennen

Wenn du immer nur im Gebirge unterwegs bist, weißt du vielleicht gar nicht, wie sehr du das Meer und weite Landschaften magst. Oder umgekehrt: Wenn du immer Angst vor Steigungen hattest, bist du vielleicht überrascht, wie gut du diese meisterst.

4. Du verlässt deine Komfortzone

Eine Gegend zu bewandern, die du unbedingt bewandern willst, ist einfach. Aber hast du schonmal etwas gemacht, was du eigentlich gar nicht machen wolltest und was dann ganz, ganz toll war? Stelle dir dieses Gefühl für einen ganzen Trip vor. Fantastisch, oder?

5. Du bildest dir deine eigene Meinung

Mal ganz ehrlich: Wenn du einen Ort im Kopf hast, an dem du gerne wandern möchtest, dann hast du vorher von irgendjemandem etwas darüber gehört oder irgendwo etwas gesehen / gelesen. Vermutlich positives, denn sonst würdest du dort ja nicht hin wollen. Übernimmst du diese Meinung nicht schon im Vorfeld ein bisschen? Und redest du dir so nicht auch manche Gegend schön? „Ich hab wohl einfach Pech gehabt“, „Bei gutem Wetter hätte es bestimmt fantastisch ausgesehen“ oder „Es war einfach die falsche Jahreszeit“.

Wenn du in einer Gegend wandern gehst, die dich so gar nicht interessiert, wirst du zuvor vermutlich auch keine Lobeshymnen darüber gelesen haben. Du bildest dir vor Ort also deine ganz eigene unverfälschte Meinung. Schon angenehm, oder?

Was meinst du: Macht es Sinn mal dort wandern zu gehen, wo du eigentlich gar nicht hin möchtest?

Ich bin ein Jammerlappen (+ Tipps, damit du keiner wirst)

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Ich bin ein Jammerlappen. Naja, vielleicht kein extremer, aber ich bin auch keinesfalls super cool und abgebrüht. Wie ich darauf komme? Vor kurzem wurde ich von einer lieben Blogleserin eingeladen, mit ihr und ihrem Pony gemeinsam die Sächsische Schweiz zu erkunden. Sie schrieb:

“ Wir haben schon allerlei Wandererlebnisse hinter uns… wir kneifen also nicht, wenn’s mal schwieriger wird, wir jammern auch niemanden mit irgendwelchen Wehwehchen die Ohren voll, und wir gehen auch nicht gleich kaputt, wenn der Weg mal anstrengender wird…“

Mein erster Gedanke war: Ich aber! 😀

Bevor ich jetzt wieder ausgeladen werde, sollte ich das kurz erklären. Natürlich jammere ich nicht die ganze Zeit und habe schon einiges an Wandererfahrung. Meine Kondition ist durch die bisherigen Touren vermutlich auch nicht die schlechteste. Aber auch ich habe Phasen, in denen ich fluche. In denen ich mich wie ein kleines Kind auf den Boden werfen möchte.

Immer noch denke ich mir morgens vor jeder Tour „Warum tust du dir das eigentlich an?“.

Das Wandern mit Pony ist genial und mein absoluter Traum. Es ist aber auch anstrengend und bringt einen Haufen an Verantwortung mit, der dich runterdrücken kann. Außerdem dauert mit Pferd einfach alles länger. Du musst es morgens in den Hänger verladen, viel mehr Equipment mitnehmen, kannst nur 80 auf der Autobahn fahren, musst bei der Wanderung öfters Pausen machen usw.

Ich wäre ja ein Über-Mensch, wenn ich da nicht auch mal jammern würde.

Wandern

Manchmal trödelt Egon so dermaßen hinter mir her, der Weg zurück zum Auto wird immer länger und eigentlich habe ich auch Hunger. Manchmal zerkratze ich mir die Beine an Brennnesseln oder laufe mir eine Blase.

Und das ist dann Mist. Und dann wird auch mal geflucht und gequengelt. Der Trick ist dann, wieder damit aufzuhören und gute Laune zu bekommen. Denn im großen und ganzen macht das Wandern ja Spaß und du solltest es dir nicht durch deine Laune verderben lassen.

Deswegen hier ein paar Tipps, die helfen aus dem Jammer-Modus zu kommen:

1. Atme durch

Landschaft Thüringen Wandern

Halt einfach mal kurz an, setze deinen Rucksack ab und atme tief durch. Das hilft dir schon, um aus dem Stress ein bisschen herauszukommen.

2. Mach eine Pause

Pause

Wenn es nicht schon dämmert und du noch 10km laufen musst, ist immer Zeit für eine Pause. Solltest du also merken, dass deine Laune sinkt, pflocke dein Pferd an, leg dich ins Gras und schließ für fünf Minuten die Augen.

3. Iss etwas

Essen Wanderung

Grund für meine Jammer-Phasen ist zu 95% Hunger. Ich hasse es, Hunger zu haben. Wahrscheinlich esse ich auch einfach zu gerne. Da hilft es, wenn du dir kleine Essenssachen, wie Müsliriegel und Traubenzucker so einpackst, dass du beim Laufen leicht rankommst. So kannst du schnell einen Snack zu dir nehmen. Oder du verbindest deine Pause mit einem größeren Imbiss und startest anschließend mit komplett neuer Energie.

Tipp: Timo und ich schwören absolut auf diese Trekkingkekse.

4. Streichel dein Pferd

Streicheln

Wenn du mit Pferd unterwegs bist, halte an und kuschel es mal so richtig durch. Sei dankbar dafür, dass es dir auf deiner Wanderung folgt und dein Gepäck trägt. Mach dir bewusst, dass das nicht selbstverständlich ist und es dir nie etwas böses will. Vielleicht ist es gerade einfach müde, wenn es trödelt? Vielleicht hast du ihm nicht klar signalisiert, was du von ihm erwartest?

5. Mach ein Foto

Foto Wandern mit Pony

Während du gerade so richtig in Jammer-Laune bist, wird dieser Punkt vermutlich die größte Überwindung kosten. Doch überrede dich selbst ein Foto zu machen: Von der Landschaft, deinen Begleitern oder dich selbst. So bekommst du automatisch etwas Abstand zu deiner Situation, wirst ruhiger und bemerkst wieder, wie schön es um dich herum eigentlich ist. Warum du dich selber fotografieren (lassen) solltest, habe ich dir hier beschrieben.

Auf meinen Wanderungen versuche ich immer mir diese Kniffe ins Gedächtnis zu rufen und umzusetzen, sollte ich doch mal in Jammer-Stimmung sein. Natürlich wirst du damit nicht durchgängig alles mega toll und genial finden. Natürlich gibt es auch blöde Sachen an einer (tierischen) Wanderung. Das ist aber vollkommen ok. Gerade das macht es doch auch zu etwas besonderem, oder? Wenn es schließlich so mega leicht wäre, würde es jeder machen 😉

Wie gehst du mit schlechter Laune auf Tour um? Was tust du dagegen? Oder bist du immer gut drauf?