Wandern. Ist das nicht was für Rentner, die in unstylischer Kleidung und Bauchtasche durch die Gegend laufen?
Falsch!
Wandern fetzt! Es steht für Abenteuer, tolle Landschaften, Entdecken, wilde Tiere, Baden im Fluss und Kochen über dem Lagerfeuer. Soweit weg von spießig, wie man sich nur vorstellen kann. Und damit genau das richtige für junge Leute.
Von unseren Freunden und Bekannten höre ich bei dem Thema immer Sätze wie:
„Ich habe aber keine professionelle Wanderkleidung.“
„Ich hätte ja Lust, aber es ist so viel Aufwand.“
„Was wenn ich mich verlaufe?“
Ich sage: Na und?
Höre auf nach Ausreden zu suchen und tue es einfach. Es lohnt sich wirklich, du wirst dich in der Natur so viel freier fühlen, als im klassischen All-Inclusive Hotel. Du hast die Möglichkeit, nicht nur tolle Orte, sondern auch dich selbst zu finden.
Hier einige Gründe, warum du wandern solltest, solange du jung bist:
1. Du hörst auf, es zu verschieben
„Das kann ich doch alles noch machen, wenn ich alt bin?“ Klar, oft ist das so. Aber weißt du’s? Wer weiß schon, was in 10, 5 oder sogar einem Jahr ist? Für das, was dich fasziniert, gibt es nur einen richtigen Zeitpunkt: Jetzt! Wie viele Dinge wirst du sonst in deinem Leben nicht machen, weil du es immer auf später verschiebst?!
2. Du entdeckst dich selbst
Wandern und die Erlebnisse in der Natur helfen dir, zur Ruhe zu kommen und herauszufinden, wer du eigentlich bist. Was möchtest du erreichen? Was kannst du gut? Schritt für Schritt wirst du im wörtlichsten Sinne den Antworten näher kommen. Perfekt, wenn du zu dem Zeitpunkt noch jung bist.
3. Du entwickelst dich weiter
Beim Wandern und Leben in der „Wildnis“ wirst du ganz neuen Herausforderungen gegenüber stehen. Dies kann das Erlernen von Fähigkeiten, wie Feuerholz spalten, sein, aber auch das Alleinsein nur mit dir. Außerhalb deiner Komfortzone und deinem Alltag entwickelst du dich viel intensiver weiter.
4. Du bist fitter und anpassungsfähiger
Klar, auch in älteren Jahren kannst du noch wandern. Aber im Zelt schlafen? 20kg Gepäck tragen? Nackt im Fluss baden? Sind doch eher Aktionen für junge Leute, oder?
5. Du hast weniger Bindungen
Weniger Bindungen bedeuten auch gleichzeitig mehr Freiheiten. Denn normalerweise ist es nunmal so: Du wirst älter, sesshaft, findest einen festen Partner, machst Kinder und bist dann irgendwann in einer festen Routine gefangen. Nutze die Zeit davor!
Vergiss später! Reise und wandere jetzt!
Bist du schon „Outdoor“? Oder verschiebst du noch auf später?
Header-Foto von anieto2k
Über uns
Sarah und Timo – wer ist denn das überhaupt?
Hallo Sarah! Wann ist man jung, wann ist man alt? Ist doch eigentlich keine Frage des tatsächlichen Alters. Eher eine Sache des Lebensgefühls. Man sollte IMMER Reisen und Wandern und UNTERWEGS Sein. Ganz nach deinem Blog-Motto: Lauf einfach los! Kann ich nur unterstreichen.
Gruß, Christine
Da hast du Recht!! 🙂
Liebe Sarah,
du hast soo recht! Wandern ist einfach etwas Wunderbares. Ich bin 64 J. alt und wandere, seit ich 20 J. alt bin. Klar, früher habe ich heißere Touren gemacht, Inka-Pfad und solche Abenteuer. Jetzt wollen die Knie das nicht mehr so gern und ich gehe leichtere Strecken.
Gehen ist einfach das richtige Seelentempo :-).
Hallo liebe Christiane! Hihi, „heißere Touren“ klingt ja witzig 😀 Aber mit dem Seelentempo hast du auf jeden Fall Recht! Ein sehr tolles Wort! 🙂
Dein wunderbar motivierender Artikel sollte aber die Alten nicht vom Wandern wollen abhalten.
Meine erste eigenständige und unbegleitete Wanderung fand vor 4 Jahren statt. Damals war ich 55 Jahre „jung“
Damals habe ich mich bei nahezu jeder Wanderung verlaufen, trotz Navi. Karten lesen und Orientierungssinn fehlten mir völlig.
Orientierungssinn lässt sich offenbar nicht wirklich so leicht erlernen, wohl aber das Karten lesen.
Wer sich auf die Socken macht und erstmalig dieses unglaubliche Gefühl von Freiheit kennen lernt, der wird es nicht wieder missen wollen.
LG Elke
Hallo liebe Elke,
oh, das kommt mir bekannt vor 😀 Und na klar: Der Artikel richtet sich an alle. So jung wie heute werden wir alle Morgen nicht mehr sein 😉
Hi…Ich bin gerade zufällig auf diese Seite gestoßen weil ich Ende April zum ersten mal im Salzburger Land Urlaub machen werde…und dort auch vorhabe mal zu wandern und die Natur genießen. Da dachte ich mir ich schau mal nach was ich zum wandern alles benotige (wird ja bestimmt keine extrem Wanderung). Und da lese ich mir hier diese Blogs durch…bekomme immer mehr Lust aufs wandern, freu mich noch mehr auf meinen Urlaub…und merke das ich mir garnicht sooooviel kaufen muss um zu wandern.
Ich fand die Blogs hier sehr schön geschrieben und sie sind auf jeden Fall lesenswert… Danke dafür…
Gruß Mathias
Hallo lieber Mathias,
vielen Dank für dein Lob! Ich denke auch, dass man zum Start gar nicht so viel Equipment braucht. Bei uns hat sich vieles auch erst nach und nach angesammelt. Ich wünsche dir schon einmal ganz viel Spaß bei deinem Urlaub! 🙂
Ich kann Dir sagen, Du irrst Dich, was „ältere Leute“ angeht. So wie bei den jungen, gibt es auch bei den älteren sehr große Unterschiede. Ich wandere / pilgere mit meinem kleinen (auch schon älteren) Hund vom Rheinland nach Santiago de Compostella (in mehreren Etappen, denn ich muss zwischendurch ja auch mal arbeiten und ein bisschen Geld verdienen). Und natürlich muss ich ein Zelt und alles, für das Übernachten in der freien Wildbahn dabei haben, denn mit Hund bekommt man nicht überall Unterkunft, besonders sobald man Deutschland verlassen hat. Und wenn der Hund müde wird, weil die Tagesetappe sehr lang ist, trage ich natürlich auch ihn. Ich bin weiblich, 58 Jahre alt , und gehöre wahrscheinlich zu denen, denen Du unterstellst, dass sie für das „richtige Wandern“ zu alt, zu unflexibel und in ihren Routinen gefangen sind. Jeder kann jederzeit neu anfangen und etwas anderes tun. Und ich bin keine Ausnahme – ich begegne oft Pilgern, die älter sind als ich und einen noch weiteren Weg gehen, alleine, mit Zelt. Aber denen begegnet man nicht auf den ausgetretenen Pfaden für Sonntagsspaziergänger und Mountainbiker, höchstens mal wenn der Pilgerweg zwangsläufig diese Wege kreuzt oder ein Zwischenziel in eine Stadt führt. Du wirst sicher merken, wie falsch Du liegst, wenn Du einmal zur älteren Generation gehörst und Dir dann diese Vorurteile anhören wirst.
Schade irgendwie, denn bisher habe ich Deinen Blog sehr gemocht. Ich mag mich aber nicht auf Blogs herumtreiben, wo Vorurteile gegen meine Altersgruppe gepflegt und als Wahrheiten verkauft werden. Trotzdem, ein schöner Blog — aber Du scheinst keine älteren Leser zu wollen, denn sonst würdest Du sicher nicht so über sie schreiben. Alles Gute.
Hallo Asava,
die Vorurteile, die du mir hier unterstellst, habe ich keineswegs. Mir ging es in diesem Post im Gegensatz darum, mit dem Vorurteil aufzuräumen, dass wandern eben nur für „ältere“ Leute spannend ist. Ich wollte stattdessen zeigen, dass auch junge Leute daran Spaß haben und
auf verschiedenen Ebenen davon profitieren können. Tut mir Leid, wenn dies bei dir falsch ankam. Keinesfalls wollte ich damit irgendeine Altersgruppe in irgendeiner Weise beleidigen oder ausgrenzen.
Das klingt übrigens super spannend, was du da machst. Vom Rheinland bis nach Santiago de Compostella – wow! Wie langst machst du das schon bzw. wann hast du deine erste Etappe gestartet?
Liebe Grüße Sarah
Hallo Asava,
in diesem Beitrag von Sarah geht es nicht darum, ältere Menschen zu beleidigen oder sonstwie schlecht zu machen.
Hier geht es nur darum, jüngere Menschen, die das Wandern noch nicht für sich entdeckt haben, zu motivieren.
In den Köpfen vieler junger Menschen befindet sich leider immernoch folgendes klischeehaftes Bild: Der alte Greis mit Wanderstock und Hut. Diese alte Greise seien angeblich die einzigen, die wandern würden.
Und genau dieses Klischee möchte Sarah in diesem Beitrag abbauen.
Damit ist auch NICHT gemeint, dass alle älteren Menschen nicht wandern sollten, zu unflexibel seien oder generell zu gebrechlich wären.
Wandern – oder allgemein Outdoor-Aktivitäten – sind für jung und alt geeignet. Dieses Hobby haben jedoch einige jüngere Menschen noch nicht für sich entdeckt. Da kann ein bisschen Motivation und vieleicht auch Inspiration nicht schaden. 😉
Ich hoffe, Asava, dass das kleine Missverständnis hiermit aus dem Weg geräumt wurde. Ich wünsche dir noch einen angenehmen Sonntag und schöne Wandererlebnisse.
Liebe Grüße, Tobi
Ich wandere schon immer gern, seitdem ich Kind bin eigentlich. Und deswegen wurde ich schon oft komisch angeguckt. Es ist schwer einen Wanderpartner zu finden, der nicht die ganze Zeit meckert, dass er nicht mehr kann.
Allerdings zeigt das auch, dass man fit sein muss und es wirklich kein alte Leute Ding ist.
Pingback: Das richtige Trinken für deine Wanderung | verwandert.de
Hallo Sahra,
das hast du gut geschrieben, bzw. beschrieben.
Ich muss mir sehr oft – gerade von jüngeren Menschen – die Frage anhören: „Wandern? Was soll das denn???“.
Es ist etwas schwierig den jüngeren Menschen das Wandern näher zu bringen und ihnen klar zu machen, dass es nichts mehr mit den Zwangswanderungen aus Kindertagen, mit Oma und Opa, zu tun hat. 🙂
Beste Grüße
Michael
Hallo Michael, ja, das glaub ich. Irgendwie ist das Image vom Wandern noch etwas angestaubt. Ich hoffe aber, dass sich das zukünftig wieder ändern wird. Wäre ja schade drum, man verpasst so viel.
Viele Grüße aus der Nähe von Eschwege, wo wir heute wieder wandern werden 🙂
Wunderbar geschrieben und ein ausdrucksvolles Foto dazu, dass alles aussagt.
Zu Fuß die Natur (Welt) zu erleben, ist viel lebendiger – intensiver – ursprünglicher.
Ich stimme euch voll zu 🙂
Viele Grüße an Euch
Conny
Vielen Dank liebe Conny! 🙂