Meine Beichte: Ich hasse Abenteuer!

Ich hasse Abenteuer

In winzig kleinen Ultraleichtzelten übernachten, spontan jeden Tag loslaufen ohne ein genaues Ziel, vor dem Sonnenaufgang aufstehen und weiter wandern, irgendwo im Wald auf einer Luftmatratze schlafen, einfach mal alle Pläne über Bord werfen und etwas ganz anderes machen..

Ich muss dir jetzt was gestehen:

Da habe ich überhaupt keine Lust drauf.

Die Vorstellung, mit meinem Pony abends auf einer Wiese anzukommen, mitten im Nichts, dort mein Zelt aufzuschlagen, mir Nudeln über einem Gaskocher zu kochen, am nächsten Morgen um 5 Uhr wieder aufstehen und nach einem kleinen Frühstück wieder loszuwandern macht mich so überhaupt gar nicht an.

Null.

Und weißt du, was das Schlimmste daran ist?

Dass es mir peinlich ist, das zuzugeben.

Zelten mit Pferd

Es ist mir peinlich, dir zu sagen, dass ich stattdessen lieber mein Pony in einen Reitstall stelle und selber in einem Luxus-Wellness-Wander-Hotel übernachte, abends die Füße im Whirlpool hochlege, ein leckeres Abendessen in einem netten Restaurant genieße, den nächsten Morgen am üppigen Frühstücksbuffet zuschlage und dann so gegen 10 Uhr mein Pferd hole und weiterlaufe.

Das klingt einfach so furchtbar spießig und langweilig.

Es klingt nicht nach Abenteuer, Freiheit und verrückten Ideen.

Irgendwie klingt es auch ein bisschen geschummelt.

Ich frage mich: Was ist denn bloß aus meinem abenteuerlichen Ich geworden.

Wo ist dieses Mädchen, das früher am liebsten überall wildgecampt hätte (wäre es denn erlaubt gewesen), das nichts aufregender als zelten fand, dem Nudeln ausgezeichnet schmeckten und das bloß nie einen festen Plan haben wollte?

Nach dem Abitur bin ich 9 Monate durch Neuseeland und Australien gereist. Die wohl abenteuerlichste Zeit habe ich an der australischen Westküste verbracht.

Karijini Australien

Gemeinsam mit einem anderen Deutschen habe ich mir einen Camper gemietet und wir sind 5 Wochen die komplette Küste hochgefahren.

Dabei haben wir jede Nacht im Auto übernachtet und waren teilweise wirklich Mitten im Nichts.

Manchmal haben wir tagelang keinen anderen Menschen gesehen, höchstens mal ganz kurz an einer Tankstelle zum Benzin nachfüllen.

Die Straßen gehörten nur uns und den Roadtrains und die Nächte haben wir auf einsamen Parkplätzen oder einfach so neben der Straße verbracht.

Ziemlich abenteuerlich, oder?

Zurück in Deutschland sind Timo und ich zusammengezogen und haben geheiratet.

Unsere Hochzeit haben wir mit einem Picknick gefeiert und die Flitterwochen haben wir auf einem Campingplatz in Schweden in einem Zelt verbracht.

Nicht schlecht, oder?

Als wir dann mit Egon das Wandern anfingen, war unsere erste Mehrtagestour eine echte Tour ohne jeglichen Plan.

Wir liefen einfach los und fragten abends Leute, ob wir bei ihnen übernachten dürfen.

Die Nächte haben wir dann in einem kleinen Iglu-Zelt verbracht, während Egon draußen an einer Highline zwischen Bäumen festgebunden oder eine Nacht auch eingezäunt war.

Wildcampen Thüringen

Wenn ich das so schreibe, klingt das einfach ziemlich cool, oder?

Irgendwie hätte ich gerne, dass du dieses Bild der Abenteurerin von mir hast.

Aber heute will ich dir die ganze Wahrheit erzählen:

Die Zeit in Australien, die ich im Camper verbracht habe, war absolut genial.

Sie war aber auch höllisch anstrengend und nervenzehrend.

Teilweise sanken die Temperaturen nachts kaum unter 30 Grad, ich war absolut zerstochen von Moskitos, wollte eigentlich nur im Auto mit geöffneten Fenster sitzen und fahren und bloß keinen Schritt irgendwo wandern.

Die Hitze und das ständige Unterwegssein hat mich gerade zum Ende hin ziemlich unausstehlich werden lassen.

Klar möchte ich diese Zeit nie und nimmer missen.

Aber ich kann auch nicht sagen, dass ich es geliebt habe, in einem Auto zu schlafen, ohne Badezimmer oder sonstige sanitäre Einrichtungen und ohne gutes Essen.

Wir haben in dieser Zeit auch ein paar Tage eine Tour für Backpacker gebucht, wo wir einen Guide hatten, der uns durch einen Nationalpark geführt hat und während der wir nachts in luxuriösen Zelten auf Feldbetten geschlafen haben.

Das ist vielleicht nicht so abenteuerlich.

Aber ganz ehrlich: Es war so viel angenehmer.

Timos und meine Flitterwochen in Schweden waren eigentlich auch ganz anders geplant:

Wir wollten einfach herumfahren, uns treiben lassen und auch viel in der Natur zelten (in Schweden darf man das ja).

Dann haben wir schon am zweiten Abend einen Campingplatz gefunden, der eine geniale Lage hatte – und sind dort geblieben.

Die ganze Zeit über.

Und schon klingt es nicht mehr so richtig spektakulär, oder?

Die erste Mehrtagestour mit Egon sollte eigentlich eine Woche lang dauern.

Wir haben nach 4 Tagen abgebrochen.

Und ich war wahnsinnig erleichtert, als wir diese Entscheidung getroffen haben.

Lange Zeit habe ich mir selbst vorgemacht, dass ich das Gegenteil von spießig bin. Dass ich echte Abenteuer mag. Dass ich es liebe, in kleinen Zelten irgendwo im Nichts zu übernachten.

Doch ehrlich gesagt, habe ich jetzt keine Lust mehr mir und dir etwas vorzumachen.

Deswegen jetzt einmal ganz offiziell:

Nein, ich bin keine Abenteurerin und auch noch nie eine gewesen.

Ranch Eschwege

Ich plane meine Wanderungen mit Egon gerne vor, buche mir Unterkünfte und wähle den einfachsten Weg.

Ich schlafe gerne in weichen Hotelbetten, esse nach einer Wanderung bevorzugt in einem Restaurant und gegen einen Whirlpool habe ich auch nichts.

Und das ist verdammt nochmal ok so!

Meine Wanderungen sind deswegen nicht weniger wert.

Und auch ich bin deswegen nicht weniger wert.

Ich bin in der Lage, mir zum Teil Luxus auf Wanderungen realisieren zu können und deswegen mache ich das auch.

Ich habe nicht pauschal etwas gegen Zelten. Im Gegenteil, ich mache das auch total gerne.

Aber lieber in einem großen Zelt auf Festivals, in dem ich mich häuslich einrichte und wo ich auch eine Toilette und vielleicht sogar eine nette Essensmöglichkeit habe.

Zelt im Regen

Wenn ich in einem winzigen ultraleicht Zelt oder im Auto übernachte, dann tue ich das, weil es mir etwas ermöglicht, was sonst nicht möglich wäre.

Wie beispielsweise eine Strecke zu laufen, die anders absolut nicht machbar wäre, weil es einfach keine Übernachtungsmöglichkeiten gibt.

Zelten am Lahn-Dill-Berglandpfad

Ich schlafe nicht zu zweit plus Hund in einem Mini-Zelt, weil ich mir denke:

„Boah, super! Endlich mal wieder so richtig durchfrieren nachts und Rückenprobleme bekommen, weil ich dank Hund die Beine nicht durchstrecken kann. Endlich mal wieder morgens feuchte Klamotten anziehen und weder ein Bad noch ein ordentliches Frühstück haben.“

Ich nehme diese Dinge in Kauf.

Manchmal nehme ich sie sogar gerne in Kauf, weil sie mir etwas anderes ermöglichen.

Aber deswegen mag ich diese Dinge nicht gerne.

Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mir lieber ein echtes Bett herbeibeamen, in einem durchsichtigen Raum, der mich wärmt, mir aber auch freien Blick auf die Sterne ermöglicht, mit einem Koch, der mir abends und morgens leckeres Essen serviert, aber dann auch sofort wieder verschwindet und einer Pferdebox für Egon mit anderen Artgenossen um ihn herum.

Solange das nicht möglich ist, schlafe ich in Hotels, Ferienhäusern, Bungalows oder gut ausgestatteten Heuhotels. Am liebsten natürlich auf einem Luxus-Boot (soll ja während einer Tour auch schon vorgekommen sein 😉 )

Yachthafen Priepert

Wenn ich mir meine Traumwanderung mit Pferd vorstelle, wandere ich von Wanderreitstation zu Wanderreitstation, es ist alles vororganisiert und gebucht, Egon hat jede Nacht nette Pferdegesellschaft und Timo und ich schlafen in einem bequemen Bett und essen in einem leckeren Restaurant direkt in der Unterkunft.

Das ist natürlich nicht immer möglich und so müssen wir immer wieder „Abstriche“ machen.

Mal, was unsere Unterbringung angeht, mal, was die Unterbringung von Egon angeht.

Und das ist auch überhaupt nicht schlimm und alle Touren in diesem Jahr habe ich geliebt.

Aber ab heute mache ich niemanden und schon gar nicht mir selbst mehr vor, dass ich Abenteuer und ungemütliche Nächte liebe.

Ich bin nicht bequem geworden, sondern ich war schon immer bequem und habe diesen Wunsch nur unterdrückt.

Jetzt nicht mehr!

Nenn mich ruhig spießig und langweilig.

Letztlich ist es mir wichtiger, dass ich bedingungslos zu mir und meinen Wünschen stehe, als ein Bild aufrecht zu erhalten, was mir dies erschwert.

Deswegen:

Liebe Grüße an alle anderen Anti-Abenteurer da draußen! 🙂

24 Gedanken zu „Meine Beichte: Ich hasse Abenteuer!

  1. Hier ganz anders. Jedes Jahr wird etwas weniger geplant, mehr kleine Zelte, Auto spartanisch als Camper (drei Bretter ausgebaut).
    Obwohl ich drei Kinder dabei habe, versuche ich weit weg zu sein. Vor allem vor Hotels. Ich erlebte zwei Urlaube in meinem Leben in Hotels. Nie wieder.

  2. Liebe Sarah,
    ich finde deine Beichte super!
    Ich schlafe auch supergerne im Hotel, und wenn ich mich dabei erwische über Wandern mit Zelten nachzudenken, glaube ich, dass ich da etwas unglaublich romantisiere. Wenn ich mich nämlich an die 80er erinnere, als ich mit meinem Noch-nicht-Mann eine Radtour in Lüchow-Dannenberg machte, habe ich die ganze Zeit folgendes Bild vor mir: Ich in einem winzigen Zelt, im Schein einer batteriebetriebenen Lampe einen türkisfarbenen Pulli mit kompliziertem Muster strickend. Zwei Wochen lang. Weil es die ganze Zeit geregnet hat. Trockene Klamotten? Eher nicht. Will ich das wirklich nochmal? Wo ich schon auf einer etwas härteren Matratze nicht schlafen kann?
    Aber das obere Foto mit Egon und Zelt unter Bäumen kommt meiner Vorstellung von Zeltromantik trotzdem ziemlich nahe 😉 Was unser Hirn halt so draus macht.
    Dazu fällt mir ein, dass Wigald Boning seit über 150 Nächten freiwillig im Zelt schläft und auf Facebok darüber berichtet. Sehr unterhaltsam, aber wir müssen ja auch nicht mitmachen *g*
    Liebe Grüße aus Berlin
    Petra

    • Huhu liebe Petra,

      das Foto von Egon und dem Zelt unter den Bäumen ist ehrlich gesagt auch eine Ausnahme. Das ist auf meiner Tour in der Sächsischen Schweiz entstanden, wo ich privat unterkommen konnte. Das Wetter hat auch super mitgespielt und wir haben direkt auf der Pferdeweide gezeltet, hatten aber trotzdem ein Badezimmer, das wir benutzen durften. Also so zelte ich dann sogar auch gerne! 🙂 Die letzte Nacht hat es allerdings ganz schön geregnet und sofort war es auch nicht mehr gemütlich. Ich bin aber generell der totale Sonnen-Sommer-Mensch 😉

  3. Die Idee mit dem Picknick zur Hochzeit ist so wahnsinnig schön. Mehr würde ich nie wollen.

    Und ich kann das absolut verstehen. Ich brauch zwar kein Frühstücksbuffet, aber ohne Pläne und einer gewissen Sicherheit, kann ich auch nicht leben und reisen.

    • Also ohne Frühstück lauf ich nicht los! 😀 Aber klar muss es nicht zwingend ein ganzes Buffet sein. Wobei… nett ist das schon 😉

      Oja, unsere Hochzeit war richtig schön <3

  4. Liebe Sarah,
    Vielen Dank für das Teilhabenlassen. Deine Ehrlichkeit berührt mich sehr und ich muss schmunzeln.
    Tut gut so etwas zu hören, wenn man gerade in Australien als Nicht-Normal-Backpacker unterwegs ist und sich immer wieder Gedanken darüber macht, ob das nicht zu anti-abenteuerlich ist 🙂
    Aber ehrlich gesagt ist jeder Tag, egal ob im Zelt oder im Luxushotel ein Abenteuer.
    Life is our biggest adventure.

    • Hallo liebe Lea,

      ganz vielen Dank für deinen Kommentar! 🙂 Australien ist doch generell super aufregend, man beachte nur mal die unmittelbare Gefahr, quasi fast ständig von einer giftigen Spinne angegriffen zu werden, wenn man nicht gerade von Haien beim Schnorcheln aufgegessen wird 😉 Ich war auf meiner Reise in Down Under übrigens fast nie im Hostel. War mir zu anstrengend 😉 Ich hab eigentlich fast dauerhaft irgendwo privat gewohnt und fand es trotzdem auf meine Art sehr abenteuerlich. Dir weiter ganz viel Spaß!

  5. „Ich heiße Petra, und ich liebe bequeme saubere Betten in stylischen Hotelzimmern.“ So jetzt ist es raus. Ich gehöre zu den anonymen Designonholikern. Ich mag es sauber und hübsch und bequem und ich würde definitiv besser schlafen, wenn ich mein Pferd in einer kuscheligen Paddockbox oder zwischen sicheren Zaungattern wüsste, als in einem selbstgezogenen Wanderzaun in der freien Wildnis 😉 Ich kann so nachvollziehen, dass die Abenteuer mittlerweile out sind. Vielleicht auch weil das ganze Leben ein schönes Abenteuer geworden ist. Warum noch wild und ungezogen sein, wenn das Leben selbst wild und unorganisiert ist? So geht es mir immer mehr 🙂 Liebe Grüße und danke für den schönen Artikel, ich habe ihn gerne gelesen, Petra

    • Hallo Petra, schön, dass du hier bist und dich geoutet hast 😉 Deine Gedanken zum Abenteuer finde ich total schön! Wenn das Leben ein reines Abenteuer ist, sucht man vermutlich eher Erholung als Aufregung. Das ist so, als wenn die mit den langweiligen Bürojobs zum Ausgleich Extremsportarten betreiben und die mit für sie spannendem Job, sich abends hinsetzen und in ein Aquarium gucken 😉

  6. Oh wow, du sprichst mir hier voll aus der Seele. Ich bin auch absolut kein Abenteurer. Ich liebe das Reisen und Wandern, aber bitte mit Planung. Wenn ich nicht weiss, wann und wo ich unterkomme, dann stresst mich das total. Oder auch, wenn ich nicht geschaut habe, wie ich an einen Ort komme, also z.B. welche Bahn ich nehmen muss oder welchem Wanderweg ich am Besten folge.
    Habe Leute in meinem Freundeskreis, die da viel abenteuerlustiger sind und einfach, ohne Unterkunft und alles in fremde Länder reisen und dann vor Ort „einfach mal schauen“. Komme mir da oft etwas langweilig vor im Vergleich, aber ich habe einfach nichts vom Urlaub, wenn ich mich dann wegen solchen Dingen stressen muss.
    Also plane ich lieber vorher etwas genauer und habe dann Spass 🙂

    LG

    Susan

    • Hallo Susan,

      ich bin vor einigen Jahren im Prinzip auch „einfach so“ nach Neuseeland gereist und habe mir dann vor Ort Unterkünfte und Arbeit gesucht. Das fand ich aber relativ easy, es gibt ja überall Hostels oder andere Möglichkeiten, wie Couchsurfing. Trotzdem habe ich auch in NZ dann meine Wanderungen vorgeplant. Muss man dort auch, da man z.T. in den National Parks die Hütten vorbuchen muss und sonst nicht in die Parks darf. Auch ist es ratsam, sich die Gezeiten-Tabelle anzusehen, um nicht ewig vor einem Meerarm zu stehen.

      Also einfach so in fremde Länder finde ich gar nicht so schlimm. Ich persönlich finde es aber sehr nervenaufreibend einfach so in Deutschland drauflos zu wandern, gerade natürlich mit Pferd. Ohne Pferd mag es auch noch einfacher sein, wer weiß. Aber fest steht, dass das für mich einfach zu nervig ist und ich deswegen gerne vorher eine komplette Liste habe, auf der ich sehe, wann genau ich wo sein werde 🙂

  7. Hi Sarah
    Kreisch – ich lach mich tot – und ich war doch soooo inspieriert von dir und Knuffelmonster Egon, dass ich mir vor zwei Wochen ein Zelt ersteigert habe….
    Aber ich versteh was du meinst…auch ich bin spiessig, und übernachte lieber irgendwo, wo es zumindest eine Toilette hat und keine allzu grossen Spinnen. Es zählt das, was man daraus für sich mitnimmt. Ich behaupte mal ganz locker, dass es meine zwei Esel nicht gross interessiert wie ICH schlafe..hauptsache sie haben’s gemütlich und was zu Fressen… und ja, zu wissen, dass die zwei zufrieden, nach einem kleinen Abenteur vor sich her mümmeln…das reicht mir schon um glücklich zu sein. Spiessig hin oder her.
    Mach weiter so – freue mich jedes Mal auf deine Mails!

    • Hihihi, upsi 😀 Wobei ich meine Zelte nicht missen möchte, gerade mein Ultraleichtzelt. Wenn schon zelten, dann will ich wenigstens nicht noch 10 kg extra mit mir rumschleppen.

      Bei gutem Wetter seh ich das alles auch viel entspannter. Aber bei Regen in einem Mini-Zelt ists einfach saublöd und im Sommer wurde ich mal so von Bremsen attackiert, das war auch kein Spaß mehr.

      Aber sonst nehme ich das Unbequeme in Kauf, wenn es mir andere schöne Dinge ermöglicht.

      Ganz liebe Grüße! 🙂

  8. Spießig? Duuu?!? NEIN!!!
    Du hast dein Leben umgekrempelt, dich selbstständig gemacht und machst, was dir Spaß macht, und verdienst damit (vermutlich) deinen Lebensunterhalt… du bist alles andere als spießig.
    Eine Freundin sagte mal, für die richtig beeindruckenden Abenteuer muss man seine Komfortzone verlassen. Ich meine, kann sein, aber halbwegs beeindruckende Abenteuer sind auch bequem möglich!
    Tagsüber draußen in der Natur, wandern, staunen, bewegen. Nachts bitte bequem, erholsam und angenehm temperiert.
    Mein Trick: Ich wandere zum Standort meines Wohnwagens. Ich brauch nur einen Freiwilligen, der mir die Kiste jeden Tag woanders hinstellt ???? So kann man bequem und trotzdem ohne nennenswerte Planung Mehrtageswanderungen machen. Gut… ich hab kein Pferd dabei, nur zwei Hunde, die selbstverständlich mit im Bett schlafen…

    Aber spießig… nein Sarah, das bist du nicht!

    • Hallo liebe Manu,

      oh wie lieb von dir, danke! 🙂 Das mit dem Wohnwagen finde ich auch super. Wie ich Egon kenne, würde der vermutlich auch gerne mit im Bett schlafen 😀 Hach, da bin ich ja beruhigt, dass ich scheinbar doch nicht total spießig erscheine!

  9. Neulich saß ich in einem italienischen Restaurant bei gutem Essen und noch besserem Wein. Ich erzählte in dieser – wenn man so will: gediegenen – Umgebung meiner Tischnachbarin davon, dass ich im Sommer einen Monat lang zu Fuß von München nach Venedig unterwegs war. Mit Übernachtung auf vielen Alpenvereinshütten und immer wieder im großen Lager, wo eben auch mal 30 Leute versuchen, ein paar Stunden Erholung zu bekommen (man sollte es nicht meinen, aber: so eine Lagernacht kann unglaublich ruhig zugehen!). Jedenfalls bemerkte ich plötzlich einen ziemlich ungläubigen Blick, bevor meiner Tischnachbarin ein „Das könnte ich mir nie vorstellen!“ entfuhr …
    Ich denke, dein „Ich nehme diese Dinge in Kauf.“ ist ganz zentral. Bestimmte Erlebnisse können wir nur haben, wenn wir die eine oder andere „Unannehmlichkeit ertragen“.
    Nach deiner Denkübung hier 😉 bekommst du den Spagat in beide Richtungen sicher immer selbstverständlicher hin – hier ein bisschen Luxus, da ein bisschen puristisch leben. In jedem Moment einfach, ganz wie dir ist, nicht wie ein Bild von dir sein sollte. Und du weißt ja: alles fließt …
    Viele Grüße aus dem Süden und ein glückliches 2016!

    • Hallo liebe Nadine,

      danke für deine lieben Worte! Genau, ich denke auch, dass eben dieses „in Kauf nehmen“ ein zentraler Punkt ist. Es ist ja nicht so, als wenn ich nie irgendwo im kleinen Zelt übernachten würde. Nur gerade in Deutschland gibt es ja oft soo viele bequemere Übernachtungsmöglichkeiten. Und dann schlafe ich eben ungerne unbequem, kalt und nass, wenn fast neben mir eine Pension steht. Mal überspitzt gesagt. Deswegen will ich die Zeit in Australien im Camper auch nie missen oder so manche Übernachtung auf dem Campingplatz.

      Ganz liebe Grüße und dir auch ein ganz tolles Jahr 2016!

  10. ehh ja ist so, und ich kann es nachvollziehen 🙂
    Was habe ich von einer noch so tollen Tour wenn ich unausgeschlafen bin durchgefroren bin und ggf. nicht mehr voll da für mein Pferd. Genau keinen Spass und unnötige Risiken. Den Sonnenuntergang, die tollen Pfade, die Ruhe im Wald, das tappeln der Hufe naja du weisst viel besser was ich meine das ist es doch worum es geht und nicht was andere darüber denken.
    Wenn wir mit Pferd mehr als 1 m den Stall verlassen 🙂 plane ich alles durch so gut es halt geht und komme lebend irgendwo an und dann freue ich mich gern auch in einer Wanderreitstation oder Reithotel und schlafe im BETT. Einzig mein Pferd darf keine Abstriche machen es muss im Offenstall oder auf sicher eingezäunter Wiese stehen eine Box möchte er nicht und da wirds ebend notwendig so zu Planen das das auch möglich ist.
    Mach weiter so und spiessig find ich das garnicht.
    Viele Grüsse
    Olaf

    • Hallo lieber Olaf, danke für deinen Kommentar!

      Genau, das Pferd geht immer vor. Das sowieso! Das ist bei mir mit ein Grund, warum ich am Liebsten auf Wanderreitstationen oder ähnlichem schlafe. Egon steht zuhause ja auch nicht in der Box, hat damit aber prinzipiell kein Problem, vor allem, wenn er den ganzen Tag gelaufen ist und abends dann andere Pferde um ihn herum stehen. Paddockboxen mit direktem Kontakt wären natürlich noch schöner, aber die sind meist so, dass der kleine Clown mal eben easy zum Nachbar huschen könnte, was ja nicht unbedingt sein muss, wenn die sich nicht kennen. Ich hatte aber auch schon das Glück, ihn auf eine Koppel neben andere Pferde und einmal neben Esel zu stellen. So hatte er nachts Bewegung, Gras und Gesellschaft. So schlafe ich am ruhigsten 🙂

      Liebe Grüße
      Sarah

  11. Liebe Sarah,

    bleib einfach so wie du bist und steh dazu wie du bist.

    Im Leben wird man eine ständige Entwicklung an sich selbst feststellen. Und was man noch als 15-jähriger als spießig bezeichnet hat, möchte man als 22-jähriger vielleicht schon nciht mehr missen.

    Die Entwicklung als Unternehmerin wird sich bei dir fortsetzen. Da bin ich mir ganz sicher.

    Und du wirst sehen: das ist gut so. Man wird nie wissen was der nächste Tag als Unternehmerin bringt, ob die eigenen Pläne funktionieren, aber ehrlich: ist das nicht ein „anderes“ Abenteuer?! 🙂

    Beste Grüße

    Andreas

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