Verlosung: Quinto und ich – 4 Hufe und 2 Füße

VERLOSUNG

Heute ist schon der 2. Dezember. Verrückt, oder? Das Jahr hat doch gerade erst angefangen. Bist du schon in Weihnachtsstimmung? Bei mir geht es dieses Jahr sogar. Vielleicht auch gerade, weil ich so nervös aufs nächste Jahr und meine Selbstständigkeit bin.

Ich bin unglaublich dankbar für dieses schöne Jahr, das ich mit Egon hatte. Er ist wirklich so ein Schatz! Für nächstes Jahr habe ich mir schon soo viel vorgenommen. Da es im Winter mit langen Touren immer etwas schwierig ist, lese ich dann gerne die Geschichten anderer. Es gibt doch nichts schöneres, als bei schlechtem Wetter im Warmen zu sitzen und die Abenteuer anderer Wanderer mit Tieren mitzuerleben.

Eines der Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe, ist Quinto und ich – 4 Hufe und 2 Füße: Pilgerwanderung durch Frankreich.
Borwin ist mit seinem Esel Quinto durch Frankreich gepilgert und hat seine Erlebnisse anschließend aufgeschrieben. Ich hatte das Buch mit beim Shetty Festival in Bad Harzburg und musste wirklich aufpassen, es nicht direkt in einem Rutsch durchzulesen.

Besonders toll für mich ist, dass Borwin auch direkt total begeistert von Egon war und wir uns seitdem ich sein Buch gelesen habe, regelmäßig austauschen. Auch schätze ich an Borwin und seinem Schreibstil, dass er nichts künstlich dramatisiert. Er beschreibt seine Reise so, wie sie wirklich war. Trotzdem fehlt es nicht an Emotionen. Ich muss gestehen, dass ich am Ende auch das ein oder andere Tränchen verdrückt habe. Warum? Selber lesen! 😉

Ich freue mich total, dass ich ein Buch von Borwin verlosen kann. Herzlichen Dank dafür an Borwin und ich drücke dir die Daumen!

Gewonnen hat Dieter D. Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß beim Lesen!

[contesthopper contest=“3230″]

Diesen Beitrag habe ich für den #Pferdestärken Adventskalender geschrieben. Jeden Tag verlost ein anderer (Pferde-)Blogger einen oder mehrere tolle Gewinne. Hier findest du die ganze Übersicht. Mit dem Adventskalender unterstützen wir Equiwent e.V. Schmiede ohne Grenzen. Wir möchten darauf aufmerksam machen und dazu anhalten, für dieses wichtige Projekt zu spenden. Zu den bisherigen Spendern zählen u.a Barefoot sowie Reitarena, die jeweils eine beachtliche Summe direkt an Equiwent gespendet haben. Wenn du auch spenden möchtest, kontaktiere mich gerne und ich gebe dir alle Infos. Außerdem wäre es toll, wenn du diesen Beitrag teilst, damit möglichst viele (gerade auch Unternehmen) auf unsere Aktion aufmerksam werden.

Von Umzügen und nächsten Schritten

Umzug Header

„Es gibt immer nur den nächsten Schritt“. Dies ist der eine Satz, der mir von der DNX im Oktober am meisten im Gedächtnis geblieben ist. Gesagt hat ihn Jana Schuberth, deren Workshop „Finde deine Leidenschaft“ ich besucht habe. In diesem ging es allerdings nicht nur ums Leidenschaft-Finden, sondern vor allem um die ganz persönliche perfekte Gestaltung des Alltags und Lebens.

„Es gibt immer nur den nächsten Schritt“. Eigentlich so simpel und doch wieder schwer.

Ein Beispiel: Für dich fühlt es sich richtig an, ins Ausland zu gehen. Dort zu arbeiten und zu reisen. Also fliegst du hin. Vor Ort merkst du dann, dass es doch überhaupt nichts für dich ist. Du fühlst dich traurig und allein. Es fühlt sich richtiger an, zuhause zu sein. Also fliegst du nach Hause. Es ist einfach der nächste Schritt. Kein Schritt zurück. Sondern einfach der nächste. Dies ist natürlich ein extremes Beispiel. Aber auch im Alltag kannst du diesen Satz anwenden.

Ich bin zum Beispiel ein Typ Mensch, der immer alles genau durchplant. A lá „Also in zwei Jahren arbeite ich in dieser großen Firma, in fünf Jahren kaufe ich mir einen Bauernhof, dann kaufe ich mir drei Kühe und zehn Schafe und in 10 Jahren habe ich dies und das erreicht“. Alles, was ich mache, muss immer auf dieses Ziel hinausführen. Das ist sicher nicht verkehrt. Aber lasse ich dabei nicht einige Schritte aus? Ergibt sich nicht auch manches einfach so?

Warum ich das jetzt hier schreibe: Weil Timo und ich überlegen umzuziehen. Zu Egon. Und das war irgendwie so gar nicht geplant. Ich habe immer gesagt: „Aus unserem jetzigen Haus ziehe ich erst aus, wenn wir einen Bauernhof gekauft haben“. Dieser Schritt stand für mich immer fest und das Ziel ist auch weiterhin da und mein größter Traum überhaupt. Aber was tue ich, wenn sich jetzt zwischendurch etwas anderes richtig anfühlt?

Wir haben die Möglichkeit, zur Miete in das Haus zu ziehen, das direkt an Egons Stall grenzt. Vom Küchen- und Schlafzimmerfenster kann ich auf Egons Paddock sehen. Ich höre ihn in dem Haus wiehern. Genial, oder? Außerdem gibt es zwei Specksteinöfen mit Sichtfenster (Romaaaantik 😉 ), die Zimmer sind hell und durch freigelegte Balken super schön und unser Büro können wir separat im Erdgeschoss betreiben. Einige Nachteile gibt es aber auch: Zwar ist das Haus recht groß, aber trotzdem müssen wir uns verkleinern. Vor allem wird es kein Gästezimmer mehr geben, was jetzt oft bei uns genutzt wird. Auch so gibt es nicht so viel Stellfläche, wodurch wir viel Kram aussortieren müssen. Und es liegt eben nicht mehr in der Landeshauptstadt. Alles nicht so wild, aber ich habe vor allem Angst, dass unsere ganzen Einnahmen für Miete und Nebenkosten drauf geht. Schließlich kann ich bisher super schlecht einschätzen, wie es bei mir im nächsten Jahr aussieht. Werde ich genug Kunden haben? Mit dem Blog Geld verdienen?

Umzug Grundriss

Und so ein Umzug kostet ja auch immer Geld. Allein das ganze ummelden von sich und den Autos, dann Kleinkram einkaufen (wir haben z.B. nur zwei Stühle! 😀 ) und das ganze Zeug erstmal von A nach B bekommen. Außerdem lassen wir hier im jetzigen Haus natürlich auch einiges zurück. Die Fototapete im Wohnzimmer, den handgemalten Spruch an der Schlafzimmerwand… Ach, aber wie cool wäre es, direkt bei Egon zu wohnen. Wirklich jeden Tag mit Pferden Kontakt zu haben. In der Mittagspause mal kurz mit Egon Tricks üben zu können. Den Pferdeanhänger auf dem eigenen Grundstück stehen haben. Im Sommer mit den anderen coolen Stallleuten zusammen zu grillen. Den Pool am Stall mit nutzen zu können. In der Hängematte am Stall liegen und arbeiten. Ach, nicht so einfach und ich bin doch sowieso so schlecht im Entscheidungen treffen.

Es gibt immer nur den nächsten Schritt. Nur was wird meiner sein? Wie würdest du dich entscheiden? Schreib mir einen Kommentar!

Was bedeutet Luxus?

Luxus Definition

Was genau ist eigentlich Luxus? Spätestens jetzt, wo ich ab Januar keinen Job mehr haben werde, muss ich mich mit dieser Frage wohl beschäftigen. Denn Luxus werde ich dann wohl keinen mehr haben. Oder vielleicht doch?

Was genau verstehen wir denn eigentlich darunter? Und macht Luxus wirklich glücklich?

Das Wort Luxus bezeichnet laut Wikipedia: „Verhaltensweisen, Aufwendungen oder Ausstattungen, welche über das übliche Maß (den üblichen Lebensstandard) hinausgehen bzw. über das in einer Gesellschaft als notwendig oder sinnvoll erachtete Maß.“

Im ersten Moment wird dir nun wahrscheinlich Geld, exklusive Dekogegenstände, ein teure Essen oder ein Flugticket in den Kopf kommen, oder? Doch ich glaube, man kann Luxus auch ganz anders definieren. Deswegen habe ich bei Facebook in zwei verschiedenen Gruppen nach der persönlichen Bedeutung gefragt.

Die erste Gruppe war eine zufällig gewählte Pferdegruppe, deren Mitglieder größtenteils junge Frauen in Schule, Ausbildung und Studium sind. Die zweite Gruppe war die Facebook Gruppe der DNX – also alles (angehende) digitale Nomaden.

Definition von Luxus in der Pferdegruppe

In der Pferdegruppe waren 22 Mädels so lieb, meine Frage zu beantworten. Hier das Ergebnis:

Was ist Luxus?

Bei den materiellen Luxusgegenständen wurden Dinge wie „Ein Pferd sich leisten zu können/zu besitzen“ und „Mit 16 einen Roller und ein Motorrad zu haben“ genannt. Viele definieren Luxus jedoch eher ideell, wie „Gesundheit und Zugang zu medizinischer Versorgung“, „Jemanden an seiner Seite zu haben, der alles mit durchsteht, gute sowie schlechte Zeiten“ oder „Rückhalt, Durchhaltevermögen & Vertrauen“.

Definition von Luxus bei digitalen Nomaden

In der DNX Facebook Gruppe haben 12 (angehende) digitale Nomaden meine Frage beantwortet. Folgendes kam heraus:

Luxus digitale Nomaden

Ziemlich eindeutig, oder? Nima schrieb sogar explizit, sie habe lieber weniger als mehr. Für viele digitale Nomaden steht fest: Luxus ist Zeit.

Tim hat das sehr schön folgendermaßen beschrieben:Für mich ist Luxus, mich einen Tag völlig treiben zu lassen. Mich ausschließlich mit Dingen zu beschäftigen und/oder Bücher zu lesen, die mich interessieren und persönlich weiterbringen. Mich mit inspirierenden Menschen umgeben zu können, die zum lachen nicht in den Keller gehen. Gleichzeitig die Seele baumeln zu lassen.“

Auch Stefan, Luisa und Marlen sehen Zeit als Luxus. Zeit, das zu tun, was man gerne tut. Frank ergänzt: Luxus ist den Wert seiner eigenen Zeit zu erkennen … und ihn zu nutzen!“

Dirk ist bei seiner persönlichen Definition von Luxus sogar noch genügsamer:Zu leben…Zeit ist der größte Luxus…in einer gemäßigten Klimazone aufgewachsen zu sein

Einige sehen Luxus in dem Leben, welches wir als junge Generation in Deutschland leben können.Theoretisch können wir alles sein und alles machen, was wir möchten. Unsere Freiheit ist eigentlich fast grenzenlos (…) Für mich ist das Luxus, und wir sind die erste Generation, die das Potenzial in der Art so ausschöpfen kann.“ sagt Anne. Steven sieht das ähnlich und fragt sich: Ist es nicht der totale Luxus auszuschlafen und sich anschließend erst an die tägliche Arbeit zu machen? Ist es nicht total luxuriös, dass wir an alle Ecken der Welt reisen können?

Neben Zeit steht bei digitalen Nomaden auch die persönliche Erfahrung und Entwicklung im Vordergrund und wird dementsprechend als Luxus definiert. Sebastian sagt dazu: „Fett geile Erfahrungen, wie z.B. einen Onlinekurs aus Nicaragua zu launchen ist für mich großer Luxus, denn ich kann das machen, was mir am meisten Spaß macht und muss nicht auf andere achten. Erfahrungen wie diese machen für mich das Leben so lebenswert, dass ich einfach tun und machen kann was ich will und wann ich will!“

So sieht es auch Marcus, für den Luxus Selbstbestimmung und die Freiheit „mein Ding“ zu machen wann und wo ich möchte“ bedeutet.

Das wirklich tolle bei dieser Gruppe von Leuten: Sie leben so, dass sie täglich Luxus erfahren und wissen dies zu schätzen! Jetzt kannst du sicher verstehen, warum ich so begeistert von der DNX war, oder? Diese Freude am Leben und am eigenen Wachstum ist der Hammer und unglaublich mitreißend. Trotzdem sind das alle „normale Menschen“ wie du und ich auch. Glaubst du nicht? Tim definiert Luxus unter anderem ganz ehrlich mit: „wenn unser WG Männer-Bad nicht von Frauen Krempel überhäuft wird“ 😉

Werde ich Luxus haben?

Muss ich nun also zukünftig auf Luxus verzichten? Ich glaube, ganz im Gegenteil. Auch wenn ich hart arbeiten werde (und auch schon tue), habe ich doch die Freiheit, das zu tun, was mir Spaß macht. Ich kann entscheiden, wann ich etwas tue und wo ich es tue. Ich werde mehr Zeit haben, um mit Egon zu wandern und spontan Freunde besuchen zu können. Mehr Gelegenheiten, um wertvolle Erfahrungen zu machen. Und mehr Ziele, die ich persönlich anstreben möchte.

Ab Januar werde ich keine feste Arbeit mehr haben und werde endlich in Luxus leben.

Was bedeutet Luxus für dich?

Ich bin verliebt: In euch!

Danke an euch

Ich muss es jetzt einfach mal loswerden: Ihr seid genial, der Hammer, obermegamäßig spitze und absoluter Wahnsinn. Ich kann gar nicht sagen, wie ich manchmal grinsend vor dem Laptop sitze und euch alle knuddeln möchte. Und da darf auch ruhig mal so ein Post sein, der eigentlich überhaupt gar nicht in meinem Schreibstil passt und in dem ich frech vom „du“ zum „ihr“ wechsel. Das ist mir gerade alles egal, denn ich bin verliebt und dann darf man alles. So!

Für diejenigen, die sich jetzt fragen, welche Drogen ich heute Morgen genommen habe: Die Droge der Freiheit. Und des Internets, von dem ich schon ein bisschen süchtig bin. Wegen euch. Weil ich euch da alle treffe und ihr mir so nett schreibt und Mut macht. Das sind meine Drogen und deswegen geht es mir gerade so gut.

Vor gut einer Woche war ich auf der DNX in Berlin. Das ist eine Konferenz für (angehende) digitale Nomaden. Und es war soo genial. Die Themen, die Speaker, die Workshops – ich habe so unglaublich viel Motivation mitgenommen. Robert, ein anderer Teilnehmer hat auf seinem Blog die Stimmung sehr schön eingefangen: klick.

DNX Workshop

Mir ist klar geworden, dass ich schon lange etwas ändern will und nun auch endlich ändern werde. Also bin ich nach Hause gefahren und habe meinen Job gekündigt. Bämm! (Mama, Papa, wenn ihr das hier lest: Alles wird gut, ich weiß was ich tue und… alles wird eben gut 😉 ).

Natürlich war das keine Entscheidung, die ich innerhalb von 5 Minuten getroffen habe, sondern über Monate. Und natürlich hab ich auch total Schiss. Aber dann wart ihr da und habt mir Mut gemacht. Danke an alle DNX Teilnehmer, die mir in der DNX Facebook Gruppe geschrieben und mir ihre Unterstützung angeboten haben. Danke für all eure Ideen und eure Gedanken. Ohne euch würde ich mir vermutlich immer noch einreden, dass „das Leben nun mal so ist“ und ich es „einfach aushalten“ muss.

(Kurzer Einschub am Rande: Ich hatte einen tollen Job mit unglaublich vielen Freiheiten. Trotzdem war das einfach nicht mein Leben, mir ging es psychisch und körperlich ziemlich schlecht.)

Ab dem 01.01.2015 werde ich keinen Job mehr haben. So einen krassen Jahreswechsel hatte ich auch noch nie. Aber ich freue mich auf alles, was kommt. Und was kommt da so? Ihr! Bzw. ich zu euch. Eventuell 🙂

Denn ihr habt mich eingeladen. Wie krass ist das denn? Über Emails, Kommentare und vor allem in Facebook Gruppen habe ich von euch soo viele Einladungen bekommen, euch mit Egon zuhause zu besuchen. Einfach so. Weil ihr mich treffen wollt. Euch kann man doch nur lieben! Inzwischen waren es so viele Einladungen, dass ich den Überblick verloren habe. Hat jemand einen Tipp, wie ich das übersichtlich machen kann? Vielleicht mit einer Deutschland- und Nachbarländer-Karte und jeder kann pinnen, wo er wohnt, wenn er mich einladen möchte? Schreibt mir unten in den Kommentaren, ich bin so überwältigt, dass ich nicht geradeaus denken kann 😀

DNX Konferenz Babylon

Ein anderes Problem ist natürlich noch die Frage: Wovon lebe ich jetzt? Hier auf dem Blog nutze ich ja schon Affiliate Links, aber meine „Ausbeute“ waren bisher 5,41 Euro. Reicht immerhin für eine Schubkarre Heu 😉 Aber in die Richtung werde ich nochmal weiter überlegen. Keine Sorge: Ich werde euch hier nicht mit irgendeiner Werbung „zumüllen“. Der Blog ist und bleibt meine Leidenschaft und keine Werbeplattform. Aber ein bisschen Geld fürs Miete bezahlen und um Egon Mohrrüben zu kaufen wäre natürlich praktisch. Was sagt ihr dazu?

Auf jeden Fall werde ich – ganz im digitalen Nomadenstil – auf selbstständiger Basis mein Wissen und meine Fähigkeiten anbieten. Ich kann nämlich nicht nur mit einem Pony an der Hand durch die Gegend laufen, sondern ich kann auch Marketing. Vor allem Suchmaschinenoptimierung und Social Media. Also da, wo ihr wieder alle seid 🙂

Außerdem habe ich so Sachen im Kopf, wie Ebook, Touren, T’shirts und weitere Autorentätigkeiten.

Ich hoffe, dass mir all das in Zukunft genügend Geld zum Leben bringen wird, sodass ich ganz viel mit Egon durch die Welt reisen und euch alle besuchen kann.

DNX Berlin Spruch

Boah, ist das alles aufregend! Aber ich freue mich so unglaublich, dass ich mich endlich getraut und euch dadurch alle kennen und lieben gelernt habe. Ich bin gerade echt dabei mein Leben umzukrempeln, krass! Danke, danke, danke! Ihr seid die Besten!

Mehr will ich auch gerade gar nicht sagen. Sicher werde ich auch in Zukunft berichten, wie es bei mir weiter geht. Schließlich ist das auch ausschlaggebend für das weitere Reisen mit Egon. Übrigens arbeitet Timo ebenfalls mit Hochdruck daran, immer zeit- und ortsunabhängiger in seiner Selbstständigkeit zu werden. Er möchte also mit mir zusammen durchstarten, wofür ich ihn gleich nochmal heiraten könnte. Aber das hab ich ja schon zweimal 😀

Es schwirren viele, viele Reiseideen gemeinsam mit Hund und Pony in unserem Kopf herum. Ein Tipp schon mal: Es wird bergiger 😉 Bleibt gespannt, bleibt neugierig und bleibt so geil, wie ihr seid, ok?! :-*

Urlaub zuhause – Meine Erfahrung mit Workaway und HelpX

Header-Workaway

Hallo, ich bin Sarah und ich bin reiseverrückt und fernwehgeplagt. So könnte es in meiner Selbsthilfegruppe klingen. Keine besonders guten Wünsche, wenn man verheiratet ist, ein ganzes Haus gemietet hat und vor allem einen Hund und ein verrücktes Miniatur-Pferd hat, oder?

Natürlich verreise ich auch mit den ganzen Tieren. Sogar bis zu 52 Mal im Jahr. Aber trotzdem habe ich manchmal Sehnsucht nach traumhaften Ländern, fremden Kulturen und exotischem Essen.

Doch zum Glück hole ich mir das ganze dann einfach nach Hause!

Kennst du Workaway oder HelpX? Das sind zwei Programme im Internet bei denen du dich kostenlos anmelden kannst. Das Prinzip ist schnell erklärt: Reisende und Gastgeber finden über die Plattform zueinander. Die Reisenden bekommen kostenlose Unterkunft und Verpflegung und helfen dafür 4-5 Stunden am Tag dem Gastgeber. Typische Arbeiten können Gartenarbeit, Mithilfe im Haushalt, Verpflegung der Tiere oder ähnliches sein.

Im Gegensatz zu Couchsurfing bleiben die Reisenden meistens länger bei ihren Gastgebern. Dies geht von einer Woche bis zu mehreren Monaten.

Während ich Workaway und HelpX früher selber als Backpacker genutzt habe, bieten wir nun als Gastgeber in Deutschland seit 3 Jahren Gästen aus der ganzen Welt ein vorübergehendes Zuhause. So haben wir schon unglaublich viele tolle Menschen kennengelernt und unseren Horizont enorm erweitert. Hier einige Highlights:

Essen aus Indien (Lucky über HelpX)

Indisches Essen und jeden Abend original indischen Tee – so lecker fing unsere erste HelpX Erfahrung an. Je nach Absprache mit deinem Gast kannst du dich entspannt zurücklehnen und internationale Gerichte genießen.

Workaway-Indien

Aus Dschungel wird Garten (Roee aus Israel über HelpX)

Ich muss gestehen: Ich bin der totale Gartenarbeitsmuffel. So sieht es dementsprechend auch in unserem Garten aus. Da ist es immer super, wenn jemand über mehrere Tage Ordnung schafft. Wie man sieht, genießt das auch der Hund 🙂

HelpX-Roee

Es wird bunt (Mimi aus Australien über HelpX)

Kreative Ideen sind immer willkommen. Sei es die Einrichtung eines Aquariums oder das Streichen des so herrlich schiefen Fensterrahmens (in kiwigrün!).

HelpX-Australien

Amerikanisches Thanksgiving (Bridget über Workaway)

Das Tolle an Workaway und HelpX: Du lernst ganz leicht andere Kulturen kennen. Da müssen natürlich auch fremde Feiertage mit gefeiert werden. Wir hatten so zum Beispiel schon ein ganz tolles Thanksgiving.

HelpX-Amerika

Dänische Winterhilfe (Hendrik über Workaway)

Gerade im Winter finde ich Besuch aus anderen Ländern total toll. Hendrik aus Dänemark hat uns beim Schneeschippen geholfen, war bei rasanten Schlittenfahrten dabei und hat uns außerdem mit leckeren dänischen Pancakes die dunklen Abende versüßt.

Workaway-Hendrik

Amerikanisches Essen und britische Serien (Rebekah über HelpX)

Ich liiieebe Scones. Dieses Teegebäck kann ich rund um die Uhr und zu jeder Mahlzeit (oder auch zwischendurch) essen. Umso toller, wenn eine in England wohnende Amerikanerin zu Besuch ist und sie für einen backt. Außerdem hat uns Rebekah britische Serien vorgestellt, was unsere Freizeitgestaltung auch ein Jahr später noch nachhaltig verändert hat 😉

Workaway-Amerika

Urlaub im Wohnzimmer (Filyn aus Malaysia über Workaway)

Manche unserer Gäste bringen uns sogar ein kleines Geschenk mit. Hier siehst du uns in original malaysischer Kleidung, deren Namen ich leider schon wieder vergessen habe. Sieht auf jeden Fall toll aus, oder?

Workaway-Malaysia

Exotisches Essen (Yi Chen aus Taiwan über Workaway)

Sieht abgefahren aus, oder? Die runden Kugeln, die von außen so schön glitschig sind, waren innen mit einer Erdnuss-Creme gefüllt. Fast jeden Abend gab es für uns leckeres taiwanesisches Essen. Außerdem konnte ich ein paar Sätze chinesisch lernen. Ni Hao!

Workaway-Taiwan

Internationaler Spieleabend (Luke aus Amerika über Workaway)

Unser Sturmi liebt übrigens Besuch. Endlich wird er den ganzen Tag und Abend durchgeknuddelt. Zumindest, wenn wir nicht gerade einen Kniffel-Abend veranstalten.

Workaway-Amerika

Ungesund und mega glücklich (Kerstin aus Schweden über Workaway)

Eine gelernte Köchin als Gast ist natürlich ein Traum. Und wenn sie dann auch noch veganen Oreo-Kuchen zaubern kann, umso mehr. Außerdem macht zu zweit das Weintrinken in der Sonne einfach am meisten Spaß 🙂

Work Away Schweden

Klingt toll, so viele Gäste zu haben, oder? Einige Dinge sollten dir aber klar sein, bevor du Besuch über Workaway oder HelpX bei dir aufnimmst:

  • Der Gast wird ein neues Familienmitglied: Du solltest Mahlzeiten mit deinem Besuch verbringen und ihn/sie soweit möglich in deinen Alltag einbeziehen. Gehst du zu einer Feier bei Freunden, auf ein Sommerfest oder ins Kino ist dein Gast also in der Regel dabei.
  • Dein Gast bleibt trotzdem Tourist und möchte in den allermeisten Fällen auch die Gegend kennen lernen, in der du wohnst. Du solltest dich also darauf einstellen Fragen zu beantworten oder sogar als Stadtführer zu fungieren.
  • Du vertraust einem Fremden deine Wohnung an. Das bedeutet, dass er auch bei dir zuhause ist, wenn du mal nicht da bist. Ein gewisses Grundvertrauen in die Menschheit ist also erforderlich.
  • Du lebst mit einer fremden Nationalität und Kultur zusammen. Neben exotischem Essen kann das auch ungewohnte Lebensumstände mit sich bringen. Toleranz ist das A und O.
  • Deine Besucher sind keine billige Arbeitskraft. Sogar eher das Gegenteil: Du wirst einiges an Geld für extra Essen, Strom und Wasser ausgeben. Geldersparnis sollte also auf keinen Fall dein Grund sein, um Gastgeber zu werden.
  • Auch Zeit wirst du nur in Maßen einsparen. Sicherlich – deine Gäste nehmen dir etwas Arbeit ab. Aber natürlich möchtest du auch Zeit mit ihnen verbringen und ihre Geschichte und Kultur kennen lernen. Große persönliche Projekte für die Zeit des Aufenthaltes deiner Gäste würde ich mir also nicht vornehmen.
  • Du teilst deinen Wohnraum. Mal eben nackt durch die Wohnung laufen, mitten in der Nacht laut Musik hören oder 3 Wochen lang nicht das Bad putzen sind also eher keine so guten Ideen.

Wenn du diese Punkte beachtest, kann ich dir die Programme HelpX und Workaway wirklich sehr empfehlen. Schau da auf jeden Fall mal rein! Oder hast du schon Erfahrungen damit? Dann rein in die Kommentare!

Mein ganz besonderer Meditationslehrer

Meditationslehrer-neu

Früher habe ich immer gesagt, ich hätte noch nie meditiert. Ich hätte noch nie meine Gedanken komplett gestoppt und mich nur auf den Moment konzentriert. Seit gestern weiß ich, dass das nicht stimmt. Ich meditiere schon ganz lange. Sogar mehrmals in der Woche. Nur habe ich bisher einfach nicht gecheckt, dass ich es tue.

Wie stellst du dir meditieren vor? Welches Bild hast du vor Augen? Ist es eine im Schneidersitz verharrende Person, die sich minutenlang nicht bewegt? Oder jemand, der immer und immer wieder ein Mantra aufsagt? Das waren zumindest bislang meine Vorstellungen.

Doch seit gestern ist mir klar, dass es auch ganz anders geht. Und auch viel unbewusster.

Beim Meditieren kommt es darauf an, die Gedanken auszuschalten. Was einfach klingt, ist in Wirklichkeit verdammt schwer. Wenn ich mich morgens im Schneidersitz auf den Boden setze und dabei versuche an nichts zu denken, schießen mir plötzlich tausend Gedankenschnipsel in den Kopf. Überreste eines Gespräches, meine To-Do-Liste, Traumfetzen, Zukunftsängste. Mein Kopf will einfach nicht seine Klappe halten.

Ich dachte, das wird nie was mit der Meditation und mir. Wir sind einfach zu unterschiedlich. Leise und laut. Ruhig und aktiv. Zufrieden und ängstlich. Fast hatte ich befürchtet, ich kann die Wirkung von Meditation nie richtig spüren.

Doch jetzt weiß ich, dass das gar nicht stimmt.

Du brauchst einfach den richtigen Meditationslehrer

Jemand, der dir hilft, dich nur auf das Jetzt zu konzentrieren. Der dich alle andere Gedanken vergessen lässt. Jemand, dem du vertraust, der dir aber auch mal einen kleinen Arschtritt verpassen kann.

Und mit so einem Partner meditiere ich nun schon fast ein Jahr lang, ohne es überhaupt bemerkt zu haben.

Meditationslehrer

Dabei sitzen wir nicht etwa ruhig nebeneinander. Nein – wir bewegen uns. Wir sind zwei Individuen und doch miteinander verbunden. Drehen uns nach links, drehen uns nach rechts und vergessen dabei die Welt um uns herum.

Mit meiner Atmung steuere ich seine Bewegungen. Je ruhiger ich atme, desto ruhiger wird auch er. Je mehr ich auf ihn achte, desto mehr achtet er auch auf mich. Ich versuche zu fühlen, was er fühlt. Versuche ihm nur mit meinem Körper eine Richtung vorzugeben.

Er merkt sofort, wenn ich mit den Gedanken woanders bin. Dann stoppt er oder geht einfach weg. Unser kleiner Tanz zerfällt und ich bin gezwungen, wieder neu zu beginnen. Er ist ein harter Lehrer. Übersieht keinen Fehler und verzeiht keinen schlechten Tag.

Schon zu Beginn unserer Meditation zeigt er mir, wie ich mich fühle. Bin ich ruhig oder innerlich aufgewühlt? Mit dem Gedanken anwesend oder ganz weit weg? Er zwingt mich zum Durchatmen. Er hilft mir, für die Zeit unserer Übung alle Probleme zu vergessen.

Wir meditieren nie lange. 10 oder 15 Minuten maximal. Das ist völlig ausreichend. Wenn unsere Meditation vorbei ist, merke ich, wie ruhig ich geworden bin. Ich merke, wie unwichtig all meine Sorgen und Probleme waren und wie leicht sich mein Kopf plötzlich anfühlt. Ich spüre, wie verbunden wir miteinander sind. Und ich spüre, dass er immer nur mein Lehrer und nie mein Eigentum sein wird.

Andere Menschen begreifen nicht, dass wir meditieren. Ich habe es ja selber erst jetzt so richtig verstanden. Wir erfassen eben oft nur das, was wir sehen und nie das, was wir fühlen. Für andere werde ich immer nur ein Mensch und er immer nur ein Pferd sein. Andere sehen nur das Seil, das uns verbindet, aber nicht meine Gedanken. Egon sieht sie immer. Für ihn bin ich nicht einfach nur ein Mensch, sondern das Konstrukt meiner Empfindungen und Gedanken. Ich trage meine Gefühle wie Kleidung vor meinem Körper.

Trotzdem würde er mich nie verletzen. Er fordert mich genau dann, wenn ich mit den Gedanken woanders bin und belohnt mich, wenn er meine positive Energie spürt. Er weiß, wie es mir geht, noch bevor ich es selber spüre.

Danke an den besten Meditationslehrer der Welt!

Meditationslehrer-Pferd

Header-Foto von Philippe Put
Beitragsfoto von Kyle Lease

Wie ein Hund aus Rumänien über den Tierschutz zu uns kam – Sturmis Geschichte

Straßenhunde-aus-Rumänien

Wie ich ungeplant zum Shetlandpony kam, hab ich dir bereits erzählt. Doch nicht nur Egon gehört fest zu unserem Rudel, sondern natürlich auch unser Hund Sturmi. Er ist ein waschechter Straßenhund aus Rumänien und hat in seinem Leben vermutlich schon eine ganze Menge erlebt.

Die Vorgeschichte – bevor wir unseren Hund aus Rumänien kennenlernten

Für mich stand schon immer fest, dass ich einen eigenen Hund haben möchte. Auch Timo konnte sich das zum Glück gut vorstellen. Bevor wir allerdings unseren Hund aus Rumänien adoptiert haben, wären wir schon vorher fast auf den Hund gekommen.

Straßenhund-Rumänien

Auf der Webseite des städtischen Tierheims Erfurt hatte ich den Rottweiler Butch entdeckt, den wir beide irgendwie cool fanden. Die Rasse fanden wir schon immer klasse und der stattliche Rüde wurde als sehr nett und verträglich beschrieben. Im Tierheim angekommen haben wir den Rotti dann auch ziemlich schnell in seinem Zwinger entdeckt. Wir wussten, dass er schon 6 Jahre alt war, was uns prinzipiell nicht abgeschreckt hat. So in echt sah er aber leider wirklich extrem alt und irgendwie auch ungesund aus. Seine Zähne waren schon ganz komisch, das Fell struppig und überhaupt sah er eben aus, wie ein alter Opa. Mit tat es in dem Moment total Leid in dort zu lassen, aber nur aus Mitleid wollte ich mir auch nicht meinen ersten Hund anschaffen.

Das zweite Mal hätte es fast mit der Golden Retriever Hündin Anka geklappt (du merkst, wir waren rassetechnisch ziemlich offen 😉 ). Diese haben wir bei der Besitzerin zuhause besucht und dort kennengelernt. Auch sie war schon älter und wohl auch nicht mit anderen Hündinnen verträglich. Das hätten wir gerne bei einem gemeinsamen Spaziergang ausgetestet, was aber an dem Abend nicht mehr möglich war. Als ich am nächsten Tag wieder Kontakt zu der Dame aufgenommen habe, war die Hündin dann plötzlich schon vergeben.

Die nächsten Tage war ich deswegen ziemlich traurig. Ich hatte das Gefühl, nie einen passenden Hund für uns zu finden. Zumal die anderen Hunde im Tierheim schon alle die ein oder andere „Macke“ hatten, die ich mir als Anfängerin nicht zutraute.

Hund-aus-Rumänien-Tierheim-zuhause

Wolfsranch-  Auffangstation für Hunde aus Rumänien

Da hat Timo zum Glück die Wolfsranch, ein Tierheim in Kranichfeld (einem Dorf bei uns in der Nähe) entdeckt. Dort leben vorübergehend Hunde, die aus Rumänien gerettet wurden und nun auf neue Besitzer warten. Viele der Hunde sind noch ganz jung. Manche waren bislang nur in einer Tötungsstation und kennen das Leben außerhalb noch überhaupt nicht. Andere haben sich mehrere Jahre auf der Straße selbst versorgt. Ich war zunächst skeptisch: Ob so ein Hund das richtige für uns ist? Haben die nicht den totalen Schaden?

Wir sind dann an einem Samstag im verschneiten Spätwinter einfach mal hingefahren. Das Konzept der Wolfsranch fanden wir gleich toll. Die Hunde leben dort in mehreren kleinen Rudeln mit ganz viel Auslauf. Man kann sie problemlos Gassi führen und sogar nach Absprache mit nach Hause nehmen. So kann man wirklich testen, ob Hund und Mensch zusammenpassen.

Von der Tierheimleiterin wurden wir dann gefragt, was wir uns für einen Hund wünschen würden. Ich habe damals einfach drauflos geplappert und heraus kam:

  • mittelgroß bis groß
  • verträglich mit anderen Hunden
  • sportlich, um überall mit hin kommen zu können

Hund-aus-Tierheim

Hunde aus Rumänien im „Test“

Daraufhin verschwand sie, um zwei Hunde zu holen, während wir hibbelig im Zimmer warteten. Der erste Hund verkroch sich dann direkt unter der Bank und hatte riesigen Stress. Der zweite Hund war Sturmi. Er kam mega aufgeregt auf uns zu und wollte geknuddelt werden. Damals meinten wir zwar, dass Sturmi uns eigentlich ein bisschen zu klein sei, aber wir sollten ihn einfach trotzdem mal Gassi führen. Mit dazu kam noch ein zweiter Rüde.

So sind wir also durch den Schnee gestiefelt und die Hunde beobachtet. Da wir einen selbstsicheren Hund wollten, den man überall mit hin nehmen kann, schied der erste Rüde schnell aus, da er extrem unsicher war. Sturmi machte auf uns einen guten Eindruck. Wir haben versucht, ihn ein bisschen aus der Reserve zu locken und sind vor ihm rumgehüpft, mit ihm gejoggt, an Pferden vorbeigelaufen usw. Also eigentlich alles perfekt, aber so richtig wollte der Funke nicht überspringen. Ehrlich gesagt: Ich fand ihn einfach mega hässlich 😀

Hund-aus-Rumänien-Tierheim

Also sind wir wieder zurück zum Tierheim und haben uns zwei große Hündinnen geben lassen: Becky, ein riesen Baby und Jule, eine 3-jährige Schäferhündin. Die Hunde sind dann also mit uns spazieren gegangen (denn anders konnte man es wirklich nicht nennen). Mann, was hatten die für eine Kraft! Ich habe mich natürlich prompt in Becky verliebt. Sie war einfach mega putzig und machte richtig was her. Timo hingegen fand Jule deutlich besser. Na klasse, gar nicht so einfach 😉

Hund-aus-Rumänien-Tierschutz

Am nächsten Morgen lagen wir schon um 8 Uhr wach im Bett. Ein Blick hat gereicht und wir wussten: Wir sind verrückt und müssen gleich heute wieder ins Tierheim. Also ging es direkt wieder los. Diesmal hatten wir uns vorher zwei Hunde ausgesucht und wollten Bruno, einen Boder-Collie und Alex, einen kleinen Welpen testen. Bei Alex haben wir schnell gemerkt, dass er noch sehr ängstlich ist. Bruno hingegen war eher ein bisschen dreist. Er nahm ständig die Leine ins Maul und sprang uns unvermittelt an. Trotzdem war er irgendwie cool und hatte auch einige Tricks drauf.

Hunde-aus-Rumänien

Später waren wir nochmal mit den Hündinnen vom Vortag unterwegs. Trotz aller Bemühungen konnte ich mich einfach nicht mit Jule anfreunden. Becky hingegen fand ich einfach klasse und so hab ich Timo überredet, dass wir diese bis zum Abend mal mit nach Hause nehmen. Gesagt, getan. Doch wie kriegt man so ein riesen Powerpaket in den Kofferraum? Mit vereinter Kraft hat es dann geklappt und wir konnten starten.

Zuhause war Becky dann ganz aufgeregt. Alles musste erkundet werden und alles war ja sooo aufregend. Wie gerne hätte ich es gehabt, dass sie sich mal auf mein neues Hundebett legt. Aber nee, keine Chance. Die „Kleine“ hat uns echt auf Trab gehalten. Ständig mussten wir aufpassen, dass sie keinen Blödsinn macht und selber essen war fast unmöglich. Als ich zwischendurch meine Freundin angerufen habe, klang das in etwa so:

„Ja, also wir waren dann auf der Ranch- nein Becky – und dann haben wir – nein hab ich gesagt – also wir haben uns die Hunde – nicht auf die Fensterbank Becky“  😀

Hund-aus-Rumänien-Becky

Nachdem wir sie abends wieder beim Tierheim abgegeben hatten, waren wir beide völlig erledigt!

Sturmi – unser Hund aus Rumänien

Den nächsten Donnerstag wollten wir gerne einen Hund abholen und dann ganze zwei Wochen testen und im Anschluss auch behalten. Aber wen sollten wir nur nehmen? Wir fanden die Entscheidung wirklich schwierig und haben deshalb ganz pragmatisch für jeden in Frage kommenden Hund eine Pro und Contra Liste gemacht. Das sah dann so aus:

Liste-Hunde

Heraus kam also: Sturmi ist charakterlich echt perfekt, sieht aber blöde aus. Inwieweit sucht man sich einen Hund nach dem Aussehen aus? Wie schlimm ist es, wenn man den eigenen Hund hässlich findet? Ich hatte einige schlaflose Nächte deswegen. Schließlich hat die Vernunft gesiegt und wir haben Sturmi aus dem Tierheim geholt.

Straßenhund-aus-Rumänien

Die ersten Tage waren für uns alle natürlich super aufregend. Sturmi war noch ziemlich unsicher und auch wir mussten uns ja erstmal an unser Leben als Dosenöffner gewöhnen. Doch schließlich hat alles gut geklappt. Sturmi hat sich super in unsere Familie eingefügt und ist wirklich ein Schatz. Er ist total unkompliziert, mit allen verträglich und einfach die Ruhe selbst. Wir können ihn überall mit hin nehmen und auch Sport mache ich mit ihm. In der Zwischenzeit bin ich mit ihm sogar auf Agility Turnieren gestartet und habe zwei Unterordnungsprüfungen abgelegt.

Hund-aus-Rumänien-Sport

Wir sind super froh, dass wir uns für ihn entschieden haben. Inzwischen finden wir ihn übrigens überhaupt nicht mehr hässlich, sondern total knuffig und süß 😉 Ich bin schon ein bisschen stolz auf uns, dass wir unseren Hund wirklich nach unseren Wünschen und Bedürfnissen ausgesucht haben. Es passt einfach perfekt. Vielleicht fand ich Bruno etwas sportlicher oder Becky etwas süßer. Aber sie hätten nie so gut in unser kleines Rudel gepasst, wie Sturmi.

Hund-Tierschutz

Ist ein Hund aus Rumänien anders als ein deutscher Hund?

Du musst natürlich nicht die Landessprache lernen, um mit deinem Hund kommunizieren zu können. Es kann aber sein, dass ein ehemaliger Straßenhund etwas anders tickt, als ein deutscher Welpe oder Tierheimhund. An diesen Dingen merke ich, dass Sturmi mal ein Straßenhund in Rumänien war:

  • Er liebt Essen und findet es überall. Wenn bei anderen Hundebesitzern ein rappelvoller Hundenapf irgendwo steht: Sturmi isst den Inhalt auf. Komplett.
  • Menschen mit Tüten sind toll! Denn die könnten ja wieder Essen für ihn haben
  • Haus- und Hofeingänge sind toll, denn da könnte ja Essen sein 😉
  • Er geht Streitigkeiten mit anderen Hunden aus dem Weg (Ressourcen schonen)
  • Er hat Angst vor dem Gartenschlauch und findet Wasser allgemein eklig (wurde vermutlich mit Wasser von Grundstücken vertrieben)
  • Sprühflaschen sind böse
  • Er fängt Mäuse (nee, finde ich auch nicht lecker)
  • Er ist sehr selbstständig und macht gerne sein eigenes Ding

Übrigens war Sturmi von Anfang an stubenrein, obwohl er vorher noch nie in einem Haus gelebt hat.

Hund-aus-Rumänien-Familie

So findest du heraus, ob ein Hund aus Rumänien / aus dem Tierschutz zu dir passt

Hier einige kleine Tests, die du beim Gassi führen am Tierheim machen kannst, um auszutesten, wie der Hund so tickt:

  • normales Laufen an der Leine: Zieht der Hund? Achtet er auf den Menschen?
  • Verkehrssituationen: Hat der Hund Angst vor Autos? Jagd er Joggern hinterher?
  • jogge mit dem Hund: Springt / pöbelt er dich an oder läuft er freudig mit?
  • andere Hunde: Hat er Angst oder wird er aggressiv?
  • vor dem Hund auf und ab springen: Schaut er dich nur an, als wenn du bekloppt wärst oder kriegt er richtig Angst?
  • wenn du noch jemanden dabei hast umarme diese Person: Fängt der Hund an zu pöbeln?

Außerdem sollten dir natürlich die Leute aus dem Tierheim etwas über den Hund erzählen können.

Straßenhund-Rumänien-Becky

Auch wenn es schwer fällt: Versuche auf deinen Kopf und nicht ausschließlich auf deinen Bauch zu hören! Ich bin so unglaublich froh, dass wir uns vor 2,5 Jahren für Sturmi und für keinen der anderen tollen Hunde entschieden haben. Die Entscheidung hat sich so ausgezahlt. Auch für den Hund ist das nur das Fairste.

Hast du einen Hund aus Rumänien oder aus dem Tierschutz allgemein? Was sind deine Erfahrungen?

6 Dinge, die ich beim Wandern nicht vermisse

Nicht-vermisse

Oft vermisst man Dinge erst, wenn man sie nicht mehr hat. Beim Wandern geht es mir allerdings genau umgekehrt. Dort fallen mir Dinge auf, die ich plötzlich nicht mehr habe, die ich aber auch nicht vermisse.

Hier 6 Dinge, die ich beim Wandern nicht vermisse:

1. Alltag

Mal ehrlich, wer vermisst schon seinen Alltag? In den allermeisten Fällen bedeutet Alltag Arbeit und damit wenig Zeit zum Entspannen und Genießen. Im Alltag machst du dir oft Sorgen, um deine Zukunft, dein Geld, dein nächstes Meeting usw. Ich genieße es sehr, beim Wandern diese ganzen Alltagssorgen einmal hinter mir zu lassen und nur noch im Moment zu leben.

2. Verpflichtungen

Zusammen mit dem Alltag verlassen dich auch deine Verpflichtungen während du wanderst. Wenn du wanderst, dann wanderst du. Punkt. Das müssen deine Mitmenschen akzeptieren, ob sie nun wollen, oder nicht. Du bist nicht mehr ständig ansprech- und erreichbar und für die Zeit deiner Wanderung muss sich die (Arbeits-)Welt eben ohne dein Zutun weiter drehen.

3. Nachrichten

Was ich beim Wandern auch überhaupt nicht vermisse sind Nachrichten. Ich muss sogar gestehen: Ich hasse Nachrichten. Tim von myMonk kennt sogar 15 Gründe, dir keine Nachrichten mehr anzutun. Ich hab auch keine Lust mich durch sorgfältig ausgewählte Stories manipulieren zu lassen, immer nur das zu lesen, was andere denken (und nein, Nachrichten können nie, nie, nie objektiv sein) und mich über die Blödheit mancher C-Promis aufzuregen. Glaub mir: Ohne Nachrichten geht es dir viel besser. Beobachte das mal auf deiner nächsten Wanderung.

4. Fernsehen

Neben Nachrichten brauchst du noch eine weitere sehr zeitfressende Sache überhaupt nicht: Fernsehen. Oder hast du schon einmal abends vor deinem Zelt gelegen, den Sternenhimmel betrachtet und gedacht: „Verdammt, jetzt gerade verpasse ich Game of Thrones“? (Bitte sag nein! 😉 )

5. Kleidung

Kleidung ist auch so ein Punkt, den ich nicht vermisse. Also ich wander natürlich nicht nackt und hab schon Kleidung dabei. Was mir stattdessen nicht fehlt, ist das Nachdenken über die Kleidung. Das Überlegen, was ich anziehen soll, das Bügeln und die Sorge, dass die knallroten Stiefel irgendwie dämlich zum lila Top aussehen könnten. Ich bin ein ziemlicher Mode-Muffel und froh drum, dass ich beim Wandern einfach das anziehen kann, was gerade da ist. Ich setze dabei nur auf Funktionalität und Bequemlichkeit und wünsche mir insgeheim, dass ich mich das auch im Alltag trauen würde. Aber da schwingt doch immer noch der Wunsch nach Ästhetik und vermutlich auch Anerkennung mit.

6. Luxusgegenstände

Klar ist es toll viele Dinge zu haben und wenn ich zuhause bin genieße ich auch die Mikrowelle, das Heimkino und die Kaffeemaschine. Aber unterwegs beim Wandern fehlt mir keiner dieser Luxusgegenstände. Ich genieße es sogar sehr, diese nicht ständig zur Verfügung zu haben und bin der Meinung, dass ich sie dadurch auch wieder mehr schätzen lerne.

Worauf kannst du verzichten? Würdest du einen meiner Punkte vermissen?