Winterkleidung: 12 Dinge, auf die du achten musst

Winterkleidung Übersicht

Winter ist kompliziert. Das ist mein Standpunkt und bei dem bleibe ich! 😉

Ich finde es kompliziert, mich im Winter fortzubewegen. Mit dem Rad rutsche ich mehr als dass ich fahre, Züge fahren bei diesen „unvorhersehbaren Wetterlagen“ sowieso nicht und auch beim Wandern kann man nicht vernünftig Pause machen, ohne zu frieren.

Außerdem finde ich diese viele Kleidungsschichten bei der Winterkleidung total ungemütlich. Geht es dir auch so?

Du siehst aus wie ein Michelin-Männchen und hoppelst nur so durch die Gegend. Du kannst die Arme nicht vernünftig bewegen, ständig rutscht dir die Mütze ins Gesicht und auf der Suche nach einem Hundeleckerlie in der Tasche brauchst du mit Handschuhausziehen so lange, dass der Hund schon wieder vergessen hat, wofür du ihn eigentlich belohnen willst.

Ja, ich muss zugeben, mich nervt diese Jahreszeit etwas.

Aber natürlich möchte ich mich trotzdem draußen bewegen. Ich möchte trotzdem mit Egon wandern gehen, den Stall ausmisten und einfach mal stillstehen und die Natur genießen.

Deswegen musste ich mich wohl oder übel mit der Wahl der richtigen Winterkleidung auseinandersetzen. Und ich muss sagen: Inzwischen bin ich zumindest damit ganz zufrieden.

Auf diese 12 Dinge solltest du bei der Wahl deiner Winterkleidung achten:

Ich habe für dich 12 Dinge gesammelt, die mir bei der Wahl und Pflege meiner Winterkleidung helfen. Los geht’s.

1. Wärme beginnt ganz oben

Deine Mutter hat es dir wahrscheinlich schon als Kind eingebläut: Bei kaltem Wetter gehört eine Mütze auf den Kopf. Auch wenn du mehr Haare hast als ich, verlierst du sonst ganz viel Wärme und fängst an zu frieren.

Achte darauf, dass auch deine Ohren bei der Mütze mit bedeckt sind.

2. Unerkannte Kältequelle

Winterkleidung Schal

Während der Kopf ja irgendwie logisch ist, pass auf, dass du darüber nicht auch andere Stellen vergisst, die unbedeckt sind. Wie sieht es zum Beispiel mit deinem Nacken aus? Über diesen verlierst du genauso viel Wärme wie über einen unbedeckten Kopf.

Ein Tuch oder einen Schal solltest du deswegen im Winter unbedingt immer dabei haben. Besonders toll sind dafür so genannte Buffs.

3. Schutz für die Hände

Was ist das erste, das bei dir kalt wird, wenn du im Winter draußen unterwegs bist? Vermutlich die Hände. Wärmende Handschuhe sind deswegen unerlässlich.

Gerade wenn du mit Tieren unterwegs bist, achte darauf, dass diese gut wasserabweisend sind. Sonst muss nur mal dein Führstrick in den Schnee rutschen, du deinen Hund streicheln oder einen Schneeball formen und schon hast du nasse und bald frostige Hände.

4. Warm bis ganz nach unten

Wenn es nicht die Hände sind, die bei dir als erstes frieren, sind es bestimmt deine Füße, oder?

Sorge dafür, dass diese im Winter auf gar keinen Fall die Möglichkeit haben, nass zu werden. Imprägniere deine Wanderschuhe vor einer längeren Tour und teste an den Tagen vorher, ob sie auch wirklich wasserdicht sind.

Außerdem helfen natürlich wärmende Wollsocken gegen kalte Zehen.

5. Keine falsche Scham

Du trägst zwei dicke Pullis, eine Winterjacke, gefütterte Schuhe, Handschuhe, eine Mütze und frierst trotzdem. Warum? Weil du an den Beinen nur eine einfache Wanderhose oder noch schlimmer Jeans trägst.

Deine Beine fühlen sich dabei gar nicht unbedingt kälter an als der Rest deines Körpers. Aber um diese aufzuwärmen, benötigt dein Körper viel Energie, die dann wieder fehlt, um deinen gesamten Körper warm zu halten. Ergebnis: Alles wird kälter.

Deswegen, auch wenn es furchtbar uncool ist: Trag eine lange Unterhose!

6. Die perfekte Winterhose

Winterkleidung Winterhose

Deine perfekte Winterwanderhose sollte bequem, warm und wasserabweisend sein und im Idealfall auch noch gut aussehen.

Ich bin dieses Jahr auf die Manitoba Winter Pants von Jack Wolfskin gestoßen und ehrlich begeistert. Besonders genial ist das Thermo Innenfutter. So ist die Hose auch ohne was drunter kuschelig weich. (Ich Memme trage trotzdem eine lange Unterhose drunter. Und das ist dann echt warm!)

Außerdem ist sie atmungsaktiv, elastisch und wasserabweisend. So kannst du getrost den Tag draußen im Schnee verbringen und dich auch mal kurz in diesen setzen ohne einen nassen Po zu bekommen.

7. Sei eine Zwiebel

Für deine Bekleidung am Oberkörper solltest du auf das altbewährte Zwiebelprinzip setzen. Ich trage bei meinen Wanderungen im Winter drei Schichten:

8. Die Basisschicht

Die unterste Schicht deiner Winterkleidung sollte etwas sein, das Feuchtigkeit von deinem Körper weg transportiert. Bei sportlichen Aktivitäten draußen (und da zähle ich wandern mit zu) wirst du immer ein bisschen schwitzen. Dann ist es wichtig, dass der Schweiß nicht auf deinem Körper bleibt und dort kalt wird.

Ich bin ja bekanntlich ein riesengroßer Fan von Merino Shirts. Diese Wolle ist einfach genial. Super leicht und weich und währenddessen immer genau richtig auf deine Körpertemperatur angepasst. Ich trage die Shirts im Sommer und im Winter.

9. Die mittlere Schicht

Winterkleidung Reiter

Bei der Mitte solltest du nun an Wärme denken. Perfekt ist ein Kleidungsstück mit dem meisten Kälteschutz bei möglichst kleiner Größe und Gewicht. Warum? Je größer und schwerer ein Kleidungsstück ist, desto schwieriger kannst du dich darin auch bewegen.

Bei nicht ganz so eisiger Kälter oder bei richtig sportlichen Aktivitäten kann ich dir hier wieder einen Merino Pulli empfehlen.

Wenn du dich eher ruhiger bewegst, darf es auch ein dickerer Pullover oder sogar eine Pulloverjacke sein.

Ich bin ja diesen Winter totaaal verliebt in die Milton Jacket von Jack Wolfskin. Vielleicht hast du sie schon auf den Fotos vom Extreme Trail entdeckt? Sie ist einfach so hübsch, bequem und vor allem auch robust.

Ich bin darin viel beweglicher als in einer typischen Regenjacke. Bei gutem Wetter im Herbst ist diese Jacke also sogar meine mittlere und äußere Schicht.

Jetzt im Winter trage ich diese nur in der Mitte. Da hält sie mich kuschelig warm, auch wenn ich mal nur im Stall rumstehe und mit den anderen Stallleuten quatsche 😉

10. Die Schale

Winterkleidung Regenjacke

Du hast dafür gesorgt, dass dein Schweiß abtransportiert wird und du schön warm bleibst. Nun geht es um die Schale, also deinen Schutz vor Regen, Wind und Schnee.

Die Begriffe „hard shell“ und „soft shell“ kennst du sicherlich. Hard shell ist komplett wasserdicht und hält Regen gut ab, ist dafür aber auch nicht so atmungsaktiv wie soft shell.

Ich trage als Schale immer meine alte Jack Wolfskin Jacke, die ich mir 2009 vor meinem Work & Travel Jahr gekauft habe. In Neuseeland wurde sie mir sogar aus meinem Auto heraus gestohlen, aber zum Glück von der Polizei wieder zurückgebracht. Seitdem ist sie immer mit dabei und auch immer noch genauso zuverlässig wie am ersten Tag.

11. Richtige Pflege

Richtig viel musst du eigentlich gar nicht tun, um deine Winterkleidung auch lange zu erhalten. Gute Kleidungsstücke halten locker viele Jahre durch, auch ohne besondere Pflege. Das einzige was du tun musst, ist deine Kleidung, vor allem die Außenjacke, nach jedem Waschen neu zu imprägnieren.

Geiz hier auf jeden Fall nicht beim Imprägnierspray – die billigen Sachen taugen oft nichts.

Ich hatte meine Regenjacke schon fast aufgegeben, nachdem sie mir immer wieder durchgenässt ist. Zum Glück ist Timo ein guter Hausmann, der sie dann mit einem Imprägnierwaschmittel gewaschen hat. Und voilá: Nun hält sie wieder komplett trocken!

12. Reißverschlüsse vorhanden?

Achte bei deiner Winterkleidung darauf, ob diese Reißverschlüsse haben. Warum?

So kannst du schnell auf Temperaturänderungen reagieren. Ist dir nach einem Anstieg auf den Berg warm? Dann kannst du einfach den Reißverschluss deiner Jacke öffnen, ohne diese gleich ganz auszuziehen.

Ganz perfekt ist es, wenn sich deine Jacke nicht nur von oben, sondern auch von unten mit einem Reißverschluss öffnen lässt. So wird es bequemer, wenn du in den Pausen auf einer Alm einkehrst oder dich spontan aufs Pferd schwingst.


Wenn du diese 12 Dinge bei der Wahl deiner Winterkleidung beachtest, solltest du für die kommende Jahreszeit gut gerüstet sein.

Hast du ein Lieblingskleidungsstück für den Winter, so wie ich meine Jack Wolfskin Pulloverjacke? Lass es mich unten in den Kommentaren wissen.

Die Manitoba Winter Pants und die Milton Jacket wurden mir von Jack Wolfskin zur Verfügung gestellt. Noch einmal ein großes „Danke schön“ dafür! Dennoch entspricht mein Bericht natürlich ausschließlich meiner persönlichen Meinung

11 Gedanken zu „Winterkleidung: 12 Dinge, auf die du achten musst

  1. Hallo Sarah,
    erstmal Kompliment dafür, dass Du so durch Deutschland wanderst und dabei weder Wind noch Wetter scheust. Einen besseren Experten kann man ja nicht finden und ich bin froh, Deinen Beitrag gelesen zu haben. Ich ärgere mich über die Outdoorjacken, die, wenn sie gewaschen wurden, nicht mehr wetterfest sind. Du hast Imprägnierungsspray aufgelistet, das ich mal ausprobieren möchte. Hab ich jetzt überlesen, dass Du eine Bezugsquelle erwähnt hast?

    lg und alles Gute
    Sascha

    • Hallo Sascha,

      ich kann Dich beruhigen, Du hast es weder überlesen, noch leidest Du an Gedächtnisverlust. Eine Bezugsquelle ist in dem Beitrag nicht ausdrücklich genannt. Die Nikwax-Imprägniermittel findest Du in vielen Outdoorläden oder online, z.B. indem Du auf das Bild klickst.
      Das Entscheidende bei den Jacken ist nach meiner Erfahrung, die Imprägnierung richtig einzuwaschen. Mit Imprägniersprays habe ich bisher noch keine 100%ige Imprägnierung hinbekommen.

      Viele Grüße
      Timo

  2. Ich mag den Winter. Ehrlich. Mir ist es im Sommer immer zu warm. Da kann ich nix mehr ausziehen, ist es mir aber zu kalt, dann zieh ich mich wärmer an 🙂 Ich vergesse ständig die Handschuhe im Stall. Das ist schon bei 4,5 Grad kalt an den Händen. Auf meiner Wunschliste steht eine Softshell-Reithose, und eventuell ein Reitmantel. Dann wäre ich gerüstet. VG! Nadja

    • Ui, eine Softshell-Reithose? So etwas gibts? Einen Reitmantel hab ich sogar auch. Den zieh ich nur zum Wandern kaum an, weil er so schwer ist. Aber cool siehts natürlich aus 😉

  3. Hallo Sarah,
    ein toller Bericht zum Thema „richtig Anziehen“.
    Ich hasse eigentlich Mützen jeglicher Art. Bin aber dieses Jahr durch einen befreundeten SportShopinhaber auf eine Mütze von „Eisglut“ gestoßen. In der Mütze ist ein Stirnband eingenäht, so dass die Ohren wirklich warm bleiben und die Mütze selbst sieht auch echt süß aus 🙂 Jetzt kann ich also diesen Winter sogar mit einer Mütze raus 🙂
    Dank dir muss ich mir jetzt sofort online mal die Hose anschauen, die klingt nämlich echt toll 🙂
    Liebe Grüße
    vom ganzen Canistecture Rudel
    Anna

    • Na toll, und ich muss jetzt Mütze shoppen 😀 Freut mich aber, dass dir der Artikel gefällt! Die Hose ist wirklich toll. Natürlich kann man auch eine normale Wanderhose mit Leggings drunter tragen, aber mit Innenfutter ist es natürlich nochmal wärmer 🙂

  4. Hey Sara,

    Bei dir ein Kommentar zu schreiben, hält das Gehirn Fit. Diese kleine Matheaufgabe hat in sich 😀

    Ich bin jemand, der nicht viel anziehen kann. Ich kann keine dicke Pullis anziehen usw. Deshalb kaufe ich mir immer sehr gute warme Jacken, die ich auch mal über ein Hemd oder gar T-Shirt anziehen kann. Und da bin ich ein großer Fan von Jack Wolfskin Kleidung.

    Tipp #1 ist mein Liebliongstipp 🙂 da ich nicht mit viel Haar gesegnet bin, wird mir auf dem Kopf sehr schnell Kalt. Ich stehe total auf selbst gestrickte und warme Münzen.

    Dir einen schönen Tag
    Herzliche Grüße

    Afschin

    • Hallo Afschin,
      haha, ich habe so eine Matheaufgabe jedes Mal beim Einloggen ins Backend 😉 Erschreckend wie schlecht mein Kopfrechnen geworden ist.

      Ich bin auch ein Fan von Jack Wolfskin. Das hat sich bei mir eigentlich zufällig ergeben, aber deren Klamotten sitzen bei mir gut und sind wirklich robust. Da gleicht sich dann auch der vielleicht etwas höhere Preis wieder aus.

      Selber stricken kann ich leider nicht. Vielleicht hätte ich mir von meiner Oma eine Mütze zu Weihnachten wünschen sollen? Noch ist ja etwas Zeit.. 😀

      Liebe Grüße
      Sarah

  5. Hallo Sarah,
    toller Artikel, den hätte ich letztes Jahr kurz vor meiner Abfahrt nach Irland gebrauchen können 🙂
    Damals war ich auf der Suche nach einem guten System für das launische Wetter auf der Insel. Nach langer Suche entschied ich mich für eine Damenjacke von McKinley. 2-teilig. Die Innenfleecejacke ist zum Rausnehmen. Die habe ich auch im Sommer (räusper, was man in Irland so Sommer nennen kann) herausgenommen.
    Bin super zufrieden damit. Ist aber eher für, Stadt und gegen den Schutz eines plötzlichen Regen-Wind-Sturmes. Zum Wandern nur bedingt geeignet.

    LG
    Lydia

    • Hallo Lydia,
      ich habe auch so eine 2-teilige Jacke, allerdings von Jack Wolfskin. Die nehme ich auch zum Wandern, dann aber meistens ohne das Innenfleece. Für derzeitige Weihnachtsmarktbesuche ist das Fleece aber super 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.