Urlaub zuhause – Meine Erfahrung mit Workaway und HelpX

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Hallo, ich bin Sarah und ich bin reiseverrückt und fernwehgeplagt. So könnte es in meiner Selbsthilfegruppe klingen. Keine besonders guten Wünsche, wenn man verheiratet ist, ein ganzes Haus gemietet hat und vor allem einen Hund und ein verrücktes Miniatur-Pferd hat, oder?

Natürlich verreise ich auch mit den ganzen Tieren. Sogar bis zu 52 Mal im Jahr. Aber trotzdem habe ich manchmal Sehnsucht nach traumhaften Ländern, fremden Kulturen und exotischem Essen.

Doch zum Glück hole ich mir das ganze dann einfach nach Hause!

Kennst du Workaway oder HelpX? Das sind zwei Programme im Internet bei denen du dich kostenlos anmelden kannst. Das Prinzip ist schnell erklärt: Reisende und Gastgeber finden über die Plattform zueinander. Die Reisenden bekommen kostenlose Unterkunft und Verpflegung und helfen dafür 4-5 Stunden am Tag dem Gastgeber. Typische Arbeiten können Gartenarbeit, Mithilfe im Haushalt, Verpflegung der Tiere oder ähnliches sein.

Im Gegensatz zu Couchsurfing bleiben die Reisenden meistens länger bei ihren Gastgebern. Dies geht von einer Woche bis zu mehreren Monaten.

Während ich Workaway und HelpX früher selber als Backpacker genutzt habe, bieten wir nun als Gastgeber in Deutschland seit 3 Jahren Gästen aus der ganzen Welt ein vorübergehendes Zuhause. So haben wir schon unglaublich viele tolle Menschen kennengelernt und unseren Horizont enorm erweitert. Hier einige Highlights:

Essen aus Indien (Lucky über HelpX)

Indisches Essen und jeden Abend original indischen Tee – so lecker fing unsere erste HelpX Erfahrung an. Je nach Absprache mit deinem Gast kannst du dich entspannt zurücklehnen und internationale Gerichte genießen.

Workaway-Indien

Aus Dschungel wird Garten (Roee aus Israel über HelpX)

Ich muss gestehen: Ich bin der totale Gartenarbeitsmuffel. So sieht es dementsprechend auch in unserem Garten aus. Da ist es immer super, wenn jemand über mehrere Tage Ordnung schafft. Wie man sieht, genießt das auch der Hund 🙂

HelpX-Roee

Es wird bunt (Mimi aus Australien über HelpX)

Kreative Ideen sind immer willkommen. Sei es die Einrichtung eines Aquariums oder das Streichen des so herrlich schiefen Fensterrahmens (in kiwigrün!).

HelpX-Australien

Amerikanisches Thanksgiving (Bridget über Workaway)

Das Tolle an Workaway und HelpX: Du lernst ganz leicht andere Kulturen kennen. Da müssen natürlich auch fremde Feiertage mit gefeiert werden. Wir hatten so zum Beispiel schon ein ganz tolles Thanksgiving.

HelpX-Amerika

Dänische Winterhilfe (Hendrik über Workaway)

Gerade im Winter finde ich Besuch aus anderen Ländern total toll. Hendrik aus Dänemark hat uns beim Schneeschippen geholfen, war bei rasanten Schlittenfahrten dabei und hat uns außerdem mit leckeren dänischen Pancakes die dunklen Abende versüßt.

Workaway-Hendrik

Amerikanisches Essen und britische Serien (Rebekah über HelpX)

Ich liiieebe Scones. Dieses Teegebäck kann ich rund um die Uhr und zu jeder Mahlzeit (oder auch zwischendurch) essen. Umso toller, wenn eine in England wohnende Amerikanerin zu Besuch ist und sie für einen backt. Außerdem hat uns Rebekah britische Serien vorgestellt, was unsere Freizeitgestaltung auch ein Jahr später noch nachhaltig verändert hat 😉

Workaway-Amerika

Urlaub im Wohnzimmer (Filyn aus Malaysia über Workaway)

Manche unserer Gäste bringen uns sogar ein kleines Geschenk mit. Hier siehst du uns in original malaysischer Kleidung, deren Namen ich leider schon wieder vergessen habe. Sieht auf jeden Fall toll aus, oder?

Workaway-Malaysia

Exotisches Essen (Yi Chen aus Taiwan über Workaway)

Sieht abgefahren aus, oder? Die runden Kugeln, die von außen so schön glitschig sind, waren innen mit einer Erdnuss-Creme gefüllt. Fast jeden Abend gab es für uns leckeres taiwanesisches Essen. Außerdem konnte ich ein paar Sätze chinesisch lernen. Ni Hao!

Workaway-Taiwan

Internationaler Spieleabend (Luke aus Amerika über Workaway)

Unser Sturmi liebt übrigens Besuch. Endlich wird er den ganzen Tag und Abend durchgeknuddelt. Zumindest, wenn wir nicht gerade einen Kniffel-Abend veranstalten.

Workaway-Amerika

Ungesund und mega glücklich (Kerstin aus Schweden über Workaway)

Eine gelernte Köchin als Gast ist natürlich ein Traum. Und wenn sie dann auch noch veganen Oreo-Kuchen zaubern kann, umso mehr. Außerdem macht zu zweit das Weintrinken in der Sonne einfach am meisten Spaß 🙂

Work Away Schweden

Klingt toll, so viele Gäste zu haben, oder? Einige Dinge sollten dir aber klar sein, bevor du Besuch über Workaway oder HelpX bei dir aufnimmst:

  • Der Gast wird ein neues Familienmitglied: Du solltest Mahlzeiten mit deinem Besuch verbringen und ihn/sie soweit möglich in deinen Alltag einbeziehen. Gehst du zu einer Feier bei Freunden, auf ein Sommerfest oder ins Kino ist dein Gast also in der Regel dabei.
  • Dein Gast bleibt trotzdem Tourist und möchte in den allermeisten Fällen auch die Gegend kennen lernen, in der du wohnst. Du solltest dich also darauf einstellen Fragen zu beantworten oder sogar als Stadtführer zu fungieren.
  • Du vertraust einem Fremden deine Wohnung an. Das bedeutet, dass er auch bei dir zuhause ist, wenn du mal nicht da bist. Ein gewisses Grundvertrauen in die Menschheit ist also erforderlich.
  • Du lebst mit einer fremden Nationalität und Kultur zusammen. Neben exotischem Essen kann das auch ungewohnte Lebensumstände mit sich bringen. Toleranz ist das A und O.
  • Deine Besucher sind keine billige Arbeitskraft. Sogar eher das Gegenteil: Du wirst einiges an Geld für extra Essen, Strom und Wasser ausgeben. Geldersparnis sollte also auf keinen Fall dein Grund sein, um Gastgeber zu werden.
  • Auch Zeit wirst du nur in Maßen einsparen. Sicherlich – deine Gäste nehmen dir etwas Arbeit ab. Aber natürlich möchtest du auch Zeit mit ihnen verbringen und ihre Geschichte und Kultur kennen lernen. Große persönliche Projekte für die Zeit des Aufenthaltes deiner Gäste würde ich mir also nicht vornehmen.
  • Du teilst deinen Wohnraum. Mal eben nackt durch die Wohnung laufen, mitten in der Nacht laut Musik hören oder 3 Wochen lang nicht das Bad putzen sind also eher keine so guten Ideen.

Wenn du diese Punkte beachtest, kann ich dir die Programme HelpX und Workaway wirklich sehr empfehlen. Schau da auf jeden Fall mal rein! Oder hast du schon Erfahrungen damit? Dann rein in die Kommentare!

7 Gedanken zu „Urlaub zuhause – Meine Erfahrung mit Workaway und HelpX

  1. Ein total schöner Bericht!
    Weißt du, ob man die „workawayer“ irgendwie absichern muss?
    Wenn sie mir helfen, das Kinderzimmer zu streichen und dann von der Leiter rasseln?
    Oder müssen die sich um alle Versicherungen selbst kümmern.
    Es käme mir etwas hart vor. Wenn jemand in meinem Haus zu Schaden käme, weil er mir hilft. Und hinterher ist er nicht versichert.
    Weißt du zufällig etwas darüber?
    Liebe Grüße
    Wurzel (die Besuch liiiiebt – auch wenn er nicht arbeitet ;-))

    • Huhu Wurzel, da kann ich leider keine verbindliche Aussage treffen, im Zweifel müsstest du da einen Anwalt fragen 🙂 Auf jeden Fall danke für deinen lieben Kommentar!

  2. ich habe zweimal sehr schlechte erfahrung als gastgeber gemacht. hatte einen jungen pakistani, der keine lust hatte zu arbeiten. er nur eine kostenlose unterkunft gesucht hat, eine familie, wo er ein jahr kostenlos leben und essen kann. und er hat sich hintermeinem rücken bei mir polizeilich angemeldet, obwohl ich ihm verboten habe. und wollte nach 6 wochen immer noch nicht mein haus verlassen. das gleiche mit einem jungen kulumbianer. nur ein junger amerikaner war sehr fleißig in den 4 wochen in denen er bei mir war. er hat alles versucht zum arbeiten , was ich ihm gab, garten, dach ausbessern. ich habe ihm mit fahrad meine umgebung gezeigt. wir waren baden in seen. habe ihm berlin gezeigt. ich empfehle amerikaner, die sind sehr fleißig. ansonsten denke ich, suchen viele nur eine kostenlose bleibe für nicht arbeiten und viele suchen einfach nur eine polizeiliche anmeldung in deutschland über diese börse. und das finde ich echt kriminell.

    • Hallo Sabine,
      das ist ja schade, dass du schlechte Erfahrungen machen musstest. Allerdings würde ich da jetzt keinesfalls die Leute einer Nationalität verallgemeinern. Wir haben inzwischen sicher 50 verschiedene Gäste aus unzähligen Ländern gehabt, sei es Indien, Italien, Spanien, Malaysia, Algerien, Taiwan, Frankreich, Amerika, England, Singapur… und waren immer zufrieden. Zu sagen „Alle Amerikaner sind fleißig“ ist etwas alltagsrassistisch, oder? (nicht böse gemeint, ich finde so etwas nur immer etwas merkwürdig 🙂 ).

      Meine Erfahrung ist, dass wenn man vorher schreibt, bei einem schlechten Gefühl die Anfrage ablehnt und ansonsten vielleicht auch nochmal skypt etc. es immer gut harmoniert. Wir hatten auf jeden Fall keinerlei schlechte Erfahrung, ganz im Gegenteil!

  3. Pingback: Wie du das Foto-Chaos in den Griff bekommst - verwandert.de

  4. Klingt nach tollen Erfahrungen. Wenn ich mal Thüringen erkunden möchte, quartiere ich mich gerne bei euch ein und dafür gibts eine ordentliche bayerische Brotzeit verziert mit kölschen Klängen .. 😉

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