Wer, wie, was, wo?? Die ersten vier Tage meiner ganz persönlichen Höhen- und Tiefenwanderung kannst du hier nachlesen.
Tag 5: Irgendwo im Nichts – Oberndorf
Der wärmste Tag der Wanderung ist angesagt und ich möchte so früh wie möglich am Zielort sein. So schnell wie möglich packen wir alles zusammen und machen uns auf den Weg.
Es ist wirklich unglaublich warm und wir kommen schon früh morgens ins Schwitzen. Da entdecken wir kurz hinter Bad Endbach ein Kneippbecken im Wald.
Perfekt für eine kleine Abkühlung!
Aufgrund der Hitze entscheiden wir uns dafür ein kleines Stück abzukürzen und kurz vom Lahn-Dill-Bergland-Pfad abzuweichen. Ein Glück, denn so machen wir einen ganz besonderen Fund: Ein zerfetzter Luftballon mit einer Karte daran.
Die Grundschule Mülheim hat 300 Luftballons zu einem Weitflugwettbewerb entlassen. Und unser Exemplar ist wirklich extrem weit gekommen.
Da wird sich der kleine Nick sicherlich freuen, wenn er Post von uns bekommt. Wir drücken auf jeden Fall alle Daumen, dass dein Luftballon der weiteste war!
Gegen 15 Uhr erreichen wir unser Ziel – die Heuherberge in Oberndorf, wo wir gleich herzlich empfangen werden.
Wir haben einen eigenen Teil des Gartens ganz für uns und begeistert lege ich mich auf die Sonnenliege. Jetzt bloß nicht einschlafen, schließlich wollen wir doch noch den Biergarten besuchen 😉
Das zeigt sich auch als sehr gute Entscheidung. Die Gaststätte Zur Linde hat neben sehr gutem Essen auch leckere Sommergetränke auf der Karte.
Neben Wanderern und Radfahrern treffen sich hier auch die Oberndorfer Bürger, die das Ortsleben besprechen und uns Fremde interessiert ausfragen. Wir fühlen uns sofort wohl in diesem kleinen und leider etwas von den Wanderwegen abgelegenen Dörfchen. Ein Besuch lohnt sich definitiv!
Die Nacht im Heu ist übrigens ganz wunderbar – nicht zu hart, nicht zu weich und auch überhaupt nicht stachelig.
Auch Egon fühlt sich so wohl, dass er am Morgen noch ein bisschen weiter döst, während wir schon frühstücken.
Tag 6 – Oberndorf – Herborn
Gut gelaunt starten wir am nächsten Morgen wieder pünktlich in den letzten Tag auf dem Lahn-Dill-Bergland-Pfad.
Weil es immer noch sehr warm ist und der eigentliche Weg viel über offene Felder führt, entscheiden wir uns dafür, an manchen Stellen ein klein wenig abzukürzen.
Eine Entscheidung, die ich kurz später bereuen werde. Der auf der Handy-Karte eingezeichnete Weg endet plötzlich im Gestrüpp. Einziger Ausweg: Ein Kanalrohr, das unter der Bundesstraße durchführt.
Es ist eng, es ist saudunkel, ich habe Angst. Egon nicht. Unbeirrt klappern seine Hufe hinter mir. Während ich mich in dem schmalen Rohr beklemmt und eingeengt fühle, folgt er mir unbeirrt bis ans andere Ende.
Doch dort wartet leider eine Böschung. Jetzt nochmal ganz umkehren? Kommt nicht in Frage. Auf allen Vieren krabbele ich den Berg hinauf, schlucke Sand und verheddere mich in Dornen. Endlich oben angelangt sehen wir aus als hätten wir ein 10-Tages-Camp in der Wildnis bestanden. Oder wären durchgefallen 😉
Ich bin froh als wir endlich die Stadt Herborn erreichen.
Wir dürfen Egon im Reitverein Herborn unterstellen und beziehen unser Zimmer beim Gutshof Herborn , wo wir erst einmal den Whirlpool belagern bevor wir wie immer todmüde ins Bett fallen.
Tag 7: Herborn – Erdbach
Der siebte Tag unserer Wanderung steht bevor. Ab wann tritt eigentlich Gewohnheit ein? Nach einer Woche fühle ich davon noch nichts.
Heute wechseln wir auf den Westerwald-Steig, der uns gewohnt bergauf führt. Bis zum Nachmittag sind Gewitter angesagt und ich habe lange mit mir gehadert, ob wir trotzdem loslaufen sollen. Wir haben Glück. Es gewittert nicht. Dafür gelangen wir in einen Platzregen, der auch sobald nicht wieder aufhört.
Klitschnass erreichen wir am Nachmittag das Vereinsgebäude der Erdbacher Schützen, wo schon ein Zettel für uns an der Tür klebt. Noch während unseres Anrufes springen Biggi und Reinfried in ihr Auto und nehmen uns nur wenige Sekunden später in Empfang.
Ich erwähne meine Idee, die Chance zu nutzen und noch schnell ohne die Tiere die nahe Tropfsteinhöhle zu besichtigen, da wird es plötzlich hektisch. Die letzte Führung ist um 16 Uhr, es ist 15:50. Also schnell Egon in den umzäunten Garten eingesperrt, wieder ins Auto gesprungen und los geht’s.
Wir kommen tatsächlich gerade noch rechtzeitig an und stehen noch etwas außer Atem weniger später 30 Meter unter der Erde.
Die Höhle, auch genannt das Herbstlabyrinth, ist wirklich beeindruckend. Ich bestaune die vielen Formationen, die gelungene LED-Beleuchtung und genieße es, einmal nicht ans Laufen und an die Tiere denken zu müssen.
Nach der Besichtigung fahren uns Biggi und Reinfried wieder zurück zum Schützenhaus. Doch was ist da los? Das Auto steht noch nicht mal, schon reiße ich die Tür auf und springe heraus. Eine ganze Gruppe von Erdbachern steht dort um mein Pony versammelt vor der Tür.
Es kann keine Minute gedauert haben, da hat Egon alle Ausbruchsmöglichkeiten gecheckt und ist vergnügt ins nächste Dorf gelaufen.
Mein Herz rast und wir verfrachten Egon nun hinter seinen Elektrozaun. „Ich mach euch erstmal ein Radler“, sagt Biggi nach dem Schrecken und wenig später haben wir nicht nur dieses, sondern eine extra nur für uns gekochte Mahlzeit vor uns stehen.
Die Nacht verbringen Timo, Sturmi und ich im Schießstand, von wo aus ich Egon durch die kleinen Fenster beobachten kann.
Tag 8: Erdbach – Fuchskaute
Der Abschied am nächsten Morgen von Biggi und Reinfried fällt mir schwer. Doch wir müssen weiter auf unsere letzte Etappe.
Der Westerwaldsteig führt uns durch wunderschöne Wälder mit moosbewachsenen Bäumen.
Sogar an einem See kommen wir vorbei.
Die letzten Kilometer ziehen sich noch einmal. Nach jeder Biegung denke ich, es geschafft zu haben. Gerade als wir unser Ziel, die Fuchskaute, nach 8 Tagen wandern erreichen, setzt erneut ein Starkregen ein.
Ich bin nass, müde, aber auch glücklich. Zwischendurch habe ich nicht mehr daran geglaubt, den Endpunkt zu erreichen. Zu verletzt waren meine Füße, zu schlecht das Wetter und zu anstrengend die Steigungen. Aber das ist jetzt alles vergessen.
Wir packen das erste Equipment ins Auto, das für uns zur Fuchskaute gefahren wurde und bauen Egons Zaun auf.
Den Abend lassen wir ganz entspannt im Restaurant ausklingen. Vom Buffet aus kann ich Egon durch das Fenster beobachten. Er steht zufrieden da und freut sich über die Aufmerksamkeit, die er von den vorbeigehenden Gästen bekommt.
Mein Fazit
Wir haben in 8 Tagen insgesamt über 130 Kilometer und 3.600 Höhenmeter zurückgelegt. Ich habe 8 kg Gepäck getragen, Timo 16 kg und Egon knapp 20 kg.
So ganz genau weiß ich gar nicht warum, aber immer wieder hat mich diese Wanderung an meine Grenzen geführt. Waren es die Höhenmeter? Meine Stimmung? Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß ist, dass die Landschaft rund um den Naturpark Lahn-Dill-Bergland unglaublich schön ist.
Gerade die vielen kleinen Berge machen das Besondere aus und bieten ganz tolle Aussichten. Auch die Menschen sind unglaublich liebenswert. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle nochmals an alle, die mich bei der Organisation der Reise und während der Tour selbst unterstützt haben.
Und so ein bisschen stolz bin ich ja jetzt schon, dass wir das alle vier so gut gemeistert haben. Kann ich auch sein, oder? 🙂
„Schönes Leben!“, ruft uns eine Frau hinterher. Ich bin nicht sicher, ob sie der Meinung ist, dass wir dieses führen oder uns ein solches wünscht und antworte diplomatisch „Find ich auch. Danke!“. Gerade sind wir die ersten Schritte unserer Wanderung gelaufen und haben vor der Touristen-Information in Bad Laasphe einen kurzen Stopp eingelegt, um uns mit Material einzudecken.
Tag 1: Bad Laasphe – Biedenkopf
Wir hatten eine tolle Unterkunft in der Pension Kamerichs. Egon hat währenddessen die Nacht im Kurpark verbracht und drängelt. Ihm ist langweilig. Auch ich freue mich, dass es nun endlich losgeht und motiviert laufen wir die ersten Kilometer. Uff, ganz schön bergig hier.
Der Entenberg ist aber trotzdem bald bezwungen und die Aussicht entschädigt für den Anstieg.
Egon und ich haben uns schnell eingespielt. Die letzte Wanderung in Brandenburg ist noch nicht lange her und ich habe das Gefühl, nie etwas anderes gemacht zu haben. Vertraut trottet er mir am langen Strick hinterher – bergauf und bergab.
Unsere Wanderung ist in drei Etappen eingeteilt: Die ersten zwei Tage laufen wir auf dem Lahnwanderweg. Dann wechseln wir auf den Lahn-Dill-Bergland-Pfad, den wir vier Tage wandern. Anschließend erkunden wir zwei Tage lang den Westerwald-Steig.
Jetzt führt uns der Weg erst einmal nach Biedenkopf. Inzwischen hat es angefangen zu regnen und wird auch so bald nicht wieder aufhören. Die knapp 19 km lange Strecke mit ihren vielen Höhenmetern macht mir zu schaffen.
Umso froher bin ich, als wir unser Gepäck am Parkhotel abstellen und Egon anschließend in den Reitverein der Stadt unterstellen.
Die Leute dort sind sogar so lieb und fahren uns mit dem Auto wieder zurück zum Hotel, wo wir erst einmal unsere wunden Füße im Hallenbad inspizieren. Dann noch schnell essen und schon schlafen wir ein.
Tag 2: Biedenkopf – Buchenau / Elmshausen
Als ich morgens mit dem Hund eine kleine Runde durch den Park drehe, überkommen mich die ersten Zweifel. Halte ich das wirklich durch? Meine Füße brennen jetzt schon, erste Blasen zeichnen sich ab und das Wetter schlägt mir aufs Gemüt. Habe ich die vielen Höhenmeter unterschätzt?
Doch es hilft ja nichts: Rein in die nassen Wanderschuhe und weiter geht’s!
Der Weg führt uns aus der Stadt hinaus und – wie sollte es anders sein – einen Berg hinauf.
Gegen Mittag erreichen wir den kleinen Ort Katzenbach und obwohl es immer noch die meiste Zeit regnet, fühle ich mich hier sofort wohl.
Wir binden Egon kurzerhand an eine Straßenlaterne und lassen uns unsere Lunchpakete schmecken. Anschließend führt der Lahnwanderweg malerisch über Felder und auf Waldwegen entlang.
In den Wäldern duftet es nach Himbeeren und ich pflücke Egon einige von den Sträuchern. Erst pustet er skeptisch meine Hand an und dann gibt es kein Halten mehr. Immer mehr von den kleinen Köstlichkeiten soll ich ihm suchen.
Am späten Nachmittag lassen wir unser Gepäck in einer Pension in Buchenau und laufen mit Egon die letzten Meter zum Rittergut Elmshausen.
Dort bezieht er eine große Innenbox und mümmelt sofort zufrieden sein Heu.
Gerne würde ich noch länger bleiben und mich unterhalten, aber mir tun so schlimm die Füße weh, dass ich einfach nicht mehr stehen kann.
Also geht es für uns zurück in unsere Unterkunft, wo wir unser übliches Abend-Ritual „duschen-essen-schlafen“ durchführen.
Tag 3: Elmshausen – Rachelshausen
Am nächsten Vormittag beladen wir Egon direkt auf dem Rittergut und starten von dort aus in den Tag.
Endlich hat sich auch das Wetter dafür entschieden, unsere Reise zu unterstützen und die Sonne lacht vom Himmel.
Am Vormittag treffen wir Marion vom Naturpark Lahn-Dill-Bergland. Sie versorgt uns mit frischen Getränken, Wanderkarten und Mohrrüben für Egon. Der ist natürlich sofort begeistert und wiehert von nun an jedes vorbeifahrende Auto an, in der Meinung, diese seien seine ganz persönlichen Möhrchen-Mobile 😀
Wir laufen weiter und wechseln auf den Lahn-Dill-Bergland-Pfad.
Die Aussichten sind wie gewohnt fabelhaft und auch meine Beine haben sich so langsam an die vielen Steigungen gewöhnt.
Im Wald begegnen wir sogar einem Waschbären, der uns aus großen Augen anschaut.
Ein schwerer Anstieg steht mir noch bevor und den fehlenden Regen ersetze ich direkt durch Schweiß. Fast auf allen Vieren krabbele ich den Berg hoch, Egon läuft dich hinter mir und ich muss aufpassen, dass er mir nicht in die Fersen tritt.
Ich bin erschöpft, habe Hunger und mache mir Sorgen um die Tiere, für die wir schon alles an Trinkwasser aufgebraucht haben. Der Berg nimmt und nimmt kein Ende. Endlich oben angelangt, versperren Bäume die komplette Aussicht. Ich fange an zu heulen. Ich fühle mich vom Weg verraten und überhaupt. Ja, kindisch sein kann ich 😉
Timo überredet mich, in meinen Müsliriegel zu beißen („ihiiiich, haaab aba keinen Huuuuungaaaaa“) und danach geht es mir tatsächlich etwas besser.
Jetzt ist der Weg auch wirklich nicht mehr weit und wir erreichen etwa eine Stunde später den Krafthof in Rachelshausen, wo Egon sich direkt mit den dort wohnenden Langohren anfreundet.
Sturmi flitzt mit drei Hunde-Artgenossen durch den Innenhof und auch für uns Menschen ist der Krafthof jetzt genau das richtige.
Wir werden ganz lieb versorgt und verpflegt. Es gibt phänomenal leckeres Essen und sogar ein Gläschen Wein. Wieder überglücklich falle ich abends ins Bett und freue mich, dass ich Egon endlich auch nachts ganz nah bei mir habe.
Tag 4: Rachelshausen – irgendwo im Nichts
Es ist schon ziemlich warm als wir am nächsten Morgen aufbrechen und ich bin froh, dass uns der Weg durch einen schattigen Wald und vorbei an tollen Felsformationen führt.
In Gladenbach durchqueren wir den Stadtpark und füllen am Kneippbecken unser Trinkwasser für die Tiere auf.
Wenig später machen wir eine längere Mittagspause im Schatten von Apfelbäumen. Sehr zum Vergnügen von Egon, der begeistert die heruntergefallenen Früchte aufsammelt. Auch Sturmi genießt die Pause und den tollen Blick.
Wie auch am Vortag führt der Wanderweg erst einen Berg und anschließend einen Aussichtsturm hinauf. Nach meinem Zusammenbruch am Vortag bin ich angespannt. Wird das wieder so an meine Nerven gehen?
Doch meine Befürchtungen bestätigen sich nicht. Die Steigung ist zwar anstrengend, aber durchaus machbar. Und am Turm wartet Markus vom Hessen Forst mit einem großen Wassereimer für Egon auf uns. So kann ich ganz entspannt die fantastische Aussicht genießen.
Markus führt uns anschließend weiter zu einer Wiese, auf der wir die Nacht verbringen dürfen. Dort treffen wir auch Marion wieder und gemeinsam verbringen wir noch eine nette Zeit.
Obwohl Egon aufgrund von zahlreichen Bremsen etwas unruhig ist, schlafe ich abends sofort ein und auch bis morgens um 5 durch. Dann klingelt nämlich mein Wecker.
Wie gefällt dir der Bericht bisher? Du siehst: Auch bei mir läuft nicht immer alles rund. Hinterlasse mir doch einen kurzen Kommentar! 🙂
„Hallo, ich bin der Manni!“, strahlt uns unsere erste brandenburgische Bekanntschaft entgegen und schüttelt begeistert meine Hand. „Hier könnt ihr euer Pferdchen hinstellen, dort gibt es Wasser, seht ihr ja, den Hänger könnt ihr hier hinstellen oder ihr fahrt erst hinten durch und stellt ihn dann wieder hier ab, tut mir Leid, dass das Gras so vertrocknet ist, aber wir hatten hier ewig keinen Regen, braucht ihr noch was?“.
Ich bin begeistert bei so viel ehrlicher Herzlichkeit und Gastfreundschaft. Auch Egon scheint es zu gefallen, er wiehert den benachbarten Schafen zu ehe er sich pflichtbewusst an die Vernichtung der noch bestehenden Grashalme macht.
Wir gönnen ihm den freien Nachmittag und machen uns mit Sturmi auf dem Weg zum Naturparkzentrum, wo wir mit Frau Wittig, der Leiterin des Zentrums, verabredet sind.
Sie bespricht mit uns nicht nur unsere Route der nächsten Tage, sondern führt uns auch durch den Garten der Sinne – ein herrlich aussehender und duftender Ort mit Kräuterbänken, Wildblumenwiesen, Lehmbacköfen, einer Märchenmuschel und einem Sonnenschein-Autographen, der zeigt, wie lange am Tag die Sonne schien.
Außerdem bestaunen wir den Flämingladen, der voll mit flämingtypischen Produkten aus der Region ist und werfen eine Blick in die Wolfsaustellung, der unter anderem dem Gerücht nachgeht, Rottkäppchen sei eine Brandenburgerin gewesen.
Nach so vielen Eindrücken brauchen wir nun erst einmal eine kurze Pause und laufen zum Gasthaus Hemmerling nur wenige Häuser von Egons Weide entfernt, ebenfalls im Ort Raben.
Dort ziehen wir in einen gemütlichen Bungalow im Garten.
Doch so richtig viel Zeit zum Ausruhen bleibt uns nicht, denn ich bin immer ganz hibbelig, wenn es so viel zu entdecken gibt. Und so machen wir uns bald wieder auf den Weg, diesmal hoch zur Burg Rabenstein, wo wir uns bei dem anstrengenden Anstieg mit einem Stück Kuchen und einem Kaffee belohnen.
Während ich in einem Prospekt zum Pferdeland Brandenburg blättere beobachten wir aus den Augenwinkeln eine Schulklasse, die über den Burghof tobt. Klassenfahrt auf einer echten Burg – wenn das mal nicht cool ist. Die Klassenlehrerin verfolgt das Treiben ebenfalls vom Café aus und bestellt sich noch einen Tee. „Mit Rum, ja?“, fragt der gut gelaunte Wirt zwinkernd. Die Leute im Fläming werden mir immer sympathischer.
Abends haben wir dann das Gefühl, in das Dorf Raben schon eingezogen zu sein. Jeden vorbeifahrenden Autofahrer können wir grüßen. Ok, zugegeben kommen auch nur zwei Autos vorbei, aber die Quote überrascht uns dann doch 😉
Nach einem leckeren Abendessen im Gasthaus Hemmerling fallen wir später in unsere Betten.
Tag 1 – Raben nach Wiesenburg / Burgenwanderweg
Am nächsten Morgen strahlt die Sonne nur so vom Himmel und wir bauen schnell Egons Koppel ab und wandern los. Bei so einem Wetter kann doch gar nichts schief gehen, oder? „Hey, ihr lauft in die falsche Richtung!“ Bitte, was? Verwirrt stehen wir mit Manni über unserer Wanderkarte und drehen und wenden diese. Tatsächlich, Wiesenburg liegt in der anderen Richtung. Wir entscheiden uns, kein Risiko einzugehen und folgen lieber erst einmal dem Radweg.
Dieser stößt wenig später dann auch wieder auf den Burgenwanderweg und wir biegen in den Wald ab. Plötzlich streckt Sturmi seine Nase in die Höhe und zieht aufgeregt an der Leine. Ein ganzes Rudel Rehe läuft in einigem Abstand von uns entfernt in dieselbe Richtung mit. Auch eine Eidechse entdecken wir. Wildlife pur hier im Fläming!
Ich genieße die absolute Stille. Wir laufen jetzt schon seit 3 Stunden und sind noch keinem Menschen begegnet. Wo sonst kommt man in diesen Luxus?
Noch dazu sind die Sand- und Wiesenwege absolut angenehm zu laufen. Ich habe zwar Hufschuhe für Egon mit, doch brauche sie hier in der Natur gar nicht. Kein Vergleich zu meiner letzten Tour in der Sächsischen Schweiz.
Einziges Manko: Es hat hier schon ewig nicht mehr richtig geregnet und das Gras ist ausgetrocknet. Egon schmollt deswegen ein kleines bisschen und ich bin froh, als wir dann doch ein Dorf und somit einen Friedhof mit Wasserhahn erreichen. Die Feldsteinkirchen sind hier übrigens auch super süß.
Kurz danach folgt dann mein persönliches Highlight des Tages. Völlig unerwartet taucht vor uns ein kleiner See auf und ich entdecke an einer Hauswand ein Eisschild. Ich glaube, das sind die schnellsten Schritte, die ich auf der ganzen Wanderung laufe 😀 „Verkaufen Sie hier Eis?“, rufe ich schon von weitem. „Ja, ich habe hier Eis und Saft und Sie können auch..“ „Wir bleiben hier!“, unterbreche ich etwas unhöflich die alte Dame und schmeiße meinen Rucksack auf den Boden.
Egon knabbert begeistert an dem hier etwas grüneren Gras und ich lege mich auf den Boden. Endlich aus diesen Schuhen raus und barfuß durch das Gras laufen. Herrlich!
Nach der Pause versuche ich Egon zu einem kleinen Bad zu überreden. Ohne Erfolg.
Das Wasser ist ihm zu kalt und sowieso zu nass. Mit dem Hund versuche ich es gar nicht erst. So plansche ich ein bisschen alleine im See, ehe wir uns dann auf den weiteren Weg machen.
Dieser führt uns bald durch den Schlosspark Wiesenburg und somit entlang von riesigen Rhododendren. Hast du gewusst, dass die so riesig werden? Ich dachte immer, das sind so kleine Büsche und bin umso begeisterter das Blütenmeer nicht nur neben, sondern auch über mir zu haben.
Nach einiger Zeit haben wir dann auch den riesigen Schlosspark durchquert und können endlich einen Blick auf das eigentliche Schloss werfen. Ich lasse mich auf eine Bank fallen. Uff, meine Füße tun nun doch ganz schön weh.
Ich rede mir ein, dass das natürlich nicht an meiner fehlenden Kondition, sondern am Sandboden liegt. Ist ja logisch, dass das Laufen schwer fällt, wenn man immer so wegsackt 😉
Zum Glück liegt direkt hinter dem Schloss unsere Unterkunft: Das Landei Wiesenburg. Wir werden vom Betreiber-Paar empfangen und dürfen Egons Zaun im Garten aufstellen.
Dann bekommen wir unser Zimmer gezeigt und ich falle vor Begeisterung fast vorne über. Es ist alles mega neu, groß und luxuriös. Das Bett ist riesig, die Badewanne ebenfalls und vom Fenster aus blicke ich auf mein Pony. Perfekter wird es nicht mehr!
Weil es schon spät am Abend ist, laufen wir schnell los zur Schlossschänke, wo wir noch lecker zum Abend essen. Danach setzen wir uns mit Irina, die Betreiberin des Landeis auf die Terasse und probieren noch regionales Fläminger Bier. Wieder auf dem Zimmer bin ich zwar todmüde, aber ich muss jetzt noch diese geniale Badewanne ausprobieren! Ich schlafe zwar fast im warmen Wasser ein, aber das ist mir jetzt so egal. So viel Luxus bekomme ich nicht so schnell wieder.
Tag 2 – Wiesenburg nach Bad Belzig und Lühnsdorf / Kunstwanderweg
Am nächsten Morgen ist der Himmel bedeckt und so bekommen wir unser Frühstück in der großen Küche – wieder mit Blick auf Egon.
Dieser steht plötzlich mit gespitzten Ohren und wiehernd auf seiner Weide. Ich gehe nachsehen und tatsächlich: Vor dem Gartentor steht Steffen vom Tourismusverband Brandenburg, mit dem wir uns für den Tag verabredet haben. Gut, dass ich so ein aufmerksames Wach-Pony habe.
So machen wir uns heute zu dritt auf den Weg, die Südroute des Kunstwanderwegs entlang.
Dieser beginnt auch direkt am Ortsausgang von Wiesenburg mit meinem persönlichen Highlight: Die Kuheuter!
Während dieses Kunstwerk auf der Verwandert Facebook Seite für Irritationen sorgt und auch Egon nur mäßig interessiert ist, bin ich begeistert. Das ist doch mal witzige Kunst!
Der Weg führt uns jetzt weiter in den Wald und wir kommen ins Quatschen. Da merke ich, dass Egon hinter mir angestrengt den Hals nach links dreht und sich versteift. Auch nach drei weiteren Schritten scheint ihn irgendetwas zu irritieren und ich drehe mich um.
Da stehen drei Wölfe im Wald! Natürlich keine echten, sondern ein weiteres Kunstwerk. Wir haben es gar nicht gesehen und wären so daran vorbei gelaufen. Zum zweiten Mal an diesem Tag lobe ich mein wachsames Pony.
Egon ist bei diesen merkwürdigen Staturen sichtlich irritiert. Sind die nun gefährlich? Springen die gleich los? Ich locke ihn an die Wölfe heran und er folgt mir skeptisch. Erst durch Klopfen auf die künstlichen Tiere kann ich ihm zeigen, dass ihm keine Gefahr droht. Kaum hat er das erkannt, folgt Versuch Nummer 2: Wenn es nicht gefährlich ist, kann ich es dann essen?
Im kleinen Ort Borne machen wir es uns zur Halbzeit im Café Flämingrose gemütlich, das mit einem echten Geheimtipp daher kommt: Selbstgemachte Baiser-Torte! Die ist sooo lecker!
Egon habe ich auf einem kleinen Grasstück angepflockt, wo er mit hängender Unterlippe döst. Da parken zwei Autos vor dem Café und 8 Rentner kommen laut redend auf uns zu. Ehe ich noch etwas sagen kann, springt der erste zu meinem schlafenden Pony, zieht an seinem Schopf und schimpft „Der sieht doch gar nichts!“. Seine Frau ist derselben Meinung und fummelt ebenfalls an Egon herum. Es dauert eine Weile bis ich die Leute (die übrigens aus meiner alten Heimat, Bremen, kommen) von meinem Pony entfernt habe. Der stellt sich daraufhin genervt auf die andere Seite des Baumes und döst da weiter.
Da es nun an dem Pferd nicht mehr auszusetzen gibt, wendet sich der Ärger der 4 Rentner-Paare nun gegen einen Arbeiter, der anfängt das Gras neben der Straße zu mähen.
Ich hoffe so sehr für den Fläming, dass die Touristen, um die sich hier sichtlich bemüht wird, zukünftig andere Manieren zeigen. Sonst vergeht den sehr geduldigen Brandenburgern sicher auch irgendwann der Lust darauf.
Ich lasse mir meine gute Laune davon aber nicht verderben und so geht es für uns motiviert weiter und direkt hinter dem Ort auf efeuüberwachsenem Pfad entlang. Egon hat mit seinem Weidezaun etwas Überbreite und ich rangiere ihn vorsichtig durch die Baumstämme.
Die Blumen neben den Feldern blühen wunderschön und machen die Aussichten so richtig perfekt.
Wir laufen an weiteren Kunstwerken vorbei. Die einen abstrakter…
und die anderen etwas plastischer 😉
Ziel unserer Tagesetappe ist die Burg Eisenhardt in Bad Belzig. Eigentlich war geplant, dass wir noch ein ganzes Stück weiter wandern. Doch diese Etappe wäre mit 29 km einfach zu lang gewesen. So trennen wir uns an der Burg von Steffen und werden von unserer Unterkunft, dem Landhaus Alte Schmiede, mit einem Pferdeanhänger abgeholt. Ist das nicht super nett?
So fliegt die Landschaft zur Abwechslung an uns vorbei und wir können um halb 5 schon unser Zimmer in der Alten Schmiede beziehen.
Egon steht für die Nacht auf einer Weide im Streichelzoo, was für große Augen bei den noch jungen Ziegen sorgt.
Um 5 Uhr nachmittags besucht uns dann Alexandra vom Tourismusverband Fläming und wir laufen noch eine kurze Strecke zusammen. So ohne Gepäck ist Egon plötzlich richtig schnell! Vielleicht will er aber auch nur möglichst bald wieder zurück auf seine Weide.
Den Abend lassen wir dann ganz entspannt im Restaurant der Alten Schmiede ausklingen. Hier gibt es ganz tolle Flämische Leckereien und ich lasse mir mein Fischfilet schmecken. Generell finde ich es toll, wie hier im Hohen Fläming so auf regionale Produkte geachtet wird. Jede Speisekarte informiert genau, was das Wild oder der Fisch herkommt, den man bestellen kann.
Tag 3 – Lühnsdorf nach Raben / Burgenwanderweg
Am nächsten Tag ist es dann wieder bewölkt und wir hoffen zusammen mit den Bewohnern des Flämings auf Regen. Nicht, weil wir gerne im Regen wandern würden, aber dem Boden würde es wirklich gut tun.
Einen kleinen Schauer gibt es dann sogar, den wir problemlos im Wald abwarten. Danach bleibt es leicht bewölkt, aber trocken.
Dieser letzte Wandertag ist mit seinen geplanten 12 km ein kurzer Erholungstag und so entschließen wir uns in Rädigke zu einem kleinen Abstecher. Rund um Neuendorf soll es nämlich ein sehr schönes Wandergebiet geben und das müssen wir natürlich testen.
Doch der erste Bogen ist eine Enttäuschung. Wir hören die ganze Zeit die lärmende Autobahn und von der Natur her ist dieser Abschnitt nicht wirklich hübsch. Um diese extra Kilometer jetzt nicht umsonst gelaufen zu sein, entschließen wir uns zu einem weiteren Abstecher von dem Abstecher.
Irgendwann ist dann klar, dass wir nicht mehr umdrehen werden 😉
So laufen wir dann endlich durch die Neuendorfer Rummel – ein „auffälliges schluchtartiges Trockental“. Und hier ist es jetzt auch wirklich nett. Farn wächst überall entlang des Weges, es ist wieder angenehm still und ich atme durch.
Im nächsten Dorf, Garrey, machen wir eine kurze Mittagspause ehe wir uns dann auf den Rückweg machen. Jetzt laufen wir entlang eines Fahrradweges, drehen in Klein Marzehns noch ein paar unfreiwillige Extrarunden um die Kirche, ehe wir endlich wieder in den Wald verschwinden.
Die letzten Kilometer ziehen sich noch einmal so richtig und ich jammere. „Mir tun die Füße weh! Wie weit ist denn das noch? Ich kann nicht mehr! Laufen wir schon wieder im Kreis?“.
Timo muss mich richtig überreden bei der Burg Rabenstein, die wir am Abend erreichen, noch ein Foto zu machen. Ich bin wirklich unglaublich kaputt.
Nicht so Egon. Während ich kurz die Augen schließe, untersucht er den Tisch nach Essbarem, stößt eine Blumenvase um und freut sich anschließend, dass diese beginnt, so lustig über den Tisch zu rollen. Nur ein beherzter Sprung von Timo kann ein Zerschellen der Vase verhindern.
Wir beschließen, das gefühlt 5-jährige Kind, wieder auf eine umzäunte Weide zu bringen. Also nur noch schnell den Berg hinunter. Doch da kommt uns eine Kindergarten-Gruppe entgegen. Ein Mädchen bleibt mit skeptischem Blick stehen: „Was macht ihr mit dem Pony? Warum muss das Pony alles tragen?“. Ich entschließe mich zum Gegenangriff: „Warum nicht?“. Etwa 5 Sekunden Stille. Da verzieht sich das Gesicht des Mädchens zu einem ungläubigen Staunen: „Seid ihr echte Cowboys??“. „Klar!“, antworte ich. Ich finde, Cowboy ist eine Lebenseinstellung und kein Beruf.
Nun geht es aber wirklich durch das Dorf Raben, am Naturparkzentrum vorbei und für Egon wieder aufs Gras.
Wir beziehen nur schnell wieder unseren Bungalow und fahren direkt mit dem Auto zurück nach Rädigke, wo wir heute Mittag für unseren „kleinen“ Abstecher abgebogen sind. Eigentlich hätten wir hier Mittagspause machen wollen und so verbringen wir nun eben den Abend im Gasthof Moritz.
Der Hof wird seit 350 Jahren und inzwischen in der 11. Generation von der Familie Moritz geführt. Und das ebenso erfolgreich wie unkonventionell.
Zum Hof gehört nicht nur das Restaurant, ein Festsaal, eine Maschinenaustellung und eine Pension, sondern auch die Fläming Bibliothek. 3.000 verlagsneue Bücher in einem Ort mit nicht mal 170 Einwohnern. Kann nicht funktionieren? Nun, inzwischen kommen die Leute selbst aus Berlin hier auf das Dorf nur um sich in dieser süßen Bibliothek ein Buch auszuleihen, ins Schwätzen zu geraten oder sich mit Buch in den sonnigen Innenhof zu setzen.
„Bleibt verrückt. Verrückt ist gut!“, sagt auch wenig später Bernd Moritz zu uns, nachdem wir ihm von diesem Blog und unserem Leben erzählt haben. „Ich mache auch immer vieles anders. Das verstehen die Leute erst immer nicht. Aber am Ende zahlt es sich aus“.
Am liebsten würde ich ihn mitsamt aller Menschen hier im Hohen Fläming umarmen. Hier wird nicht gejammert, sondern umgesetzt. Nicht gemeckert, sondern gemacht. Nicht Unbekanntes angstvoll abgelehnt, sondern mit großen Augen bestaunt.
Der Hohe Fläming bietet vielleicht keine spektakulären Aussichten. Keine bekannten Badeseen und keine Gebirge. Was er aber bietet sind seine Menschen. Und die sind absolut einmalig!
Der nächste Tag soll unser Ruhetag werden und ich freue mich schon riesig darauf. Mein Körper macht zwar erstaunlich gut mit, aber ich merke, dass ihm eine kurze Pause doch ganz gut tun würde.
Doch leider wird aus der erhofften langen Pause nichts. Nach einer halben Stunde im Wald müssen wir umdrehen: Treppen. Und zwar so, dass sie mit Packponys einfach nicht zu überwinden sind. Wir laufen das ganze Stück zurück und anschließend einen großen Bogen durch die Dörfer.
Endlich kann ich Papstdorf, unser Tagesziel sehen. Doch wie kommen wir da hin? Die eingezeichneten Feldwege existieren schlicht nicht mehr. Schließlich bahnen wir uns unseren Weg durch das hohe Gras.
Beim Alten Gutshof in Papstdorf angekommen (hier kannst du meine Bewertung des Hofes lesen) warten schon die Reitkinder von Kessy auf Marie. Da wir einen halben Tag Pause eingeplant hatten, hätte das zeitlich eigentlich kein Problem sein sollen. So stelle ich Egon alleine in eine Box, während Marie mit Kessy wieder los möchte. Doch nicht mit Egon!
Er ist inzwischen so in die kleine Stute verschossen, dass er in Panik ausbricht und kurzerhand durch die Gitterstäbe springt.
Meine Gedanken schwanken zwischen einigen Schimpfwörtern und „Wow, ist der schlank geworden!“. So muss Egon im Außenpaddock warten, wo er die daneben am Gartentisch sitzende Familie eine Stunde lang mit Wiehern unterhält.
Das kann ich jetzt eben auch nicht ändern und entspanne solange im Innenhof des Gutshofes. Und wow, hier lässt es sich aushalten! Mia und Gerd, die Betreiber des Hofes, verwöhnen mich nach Strich und Faden. Während ich noch an meiner Holundersaft-Schorle schlürfe, stellen sie schon zwei frischgebackene Kuchen auf den Tisch.
Später kommt dann auch Marie wieder mit dazu und wir kugeln uns anschließend fast in unser Zimmer. Und überhaupt: Ein Zimmer! Ganz für uns alleine! Mal eine Nacht nicht im Zelt schlafen, sondern den Luxus einer echten Bettdecke und eines eigenen Badezimmers genießen. Und eines schnellen WLANs 😉 Sogar die Aussicht aus den Fenstern ist fantastisch – wir können Papstdorf, die Schrammsteine, den Papststein und den Gohrisch bewundern.
Begeistert habe ich es mir auf einem Sessel gemütlich gemacht und surfe durch das Internet. Doch zum Glück bleibt mir dafür gar nicht viel Zeit, denn wir sind eingeladen, den Abend mit Mia und Gerd sowie zwei der vier Kinder im Wintergarten zu verbringen.
Es wird gegrillt und für uns gibt es allerlei (vegetarische) Leckereien. Abgerundet wird alles mit einem Gläschen Sekt und einem Schoko-Fondue.
Ich bin begeistert. Nicht nur, dass das Essen natürlich bombastisch ist, sondern auch über die Art, wie der Hof aufgebaut und Instand gehalten wird. Mia und Gerd haben sich vieles selber beigebracht und halten jetzt Araber und Isländer, eine Rinderherde, machen ihr Heu selber, pflegen alte Obstbäume und –sträucher, können mir den Unterschied zwischen Rauch- und Mehlschwalben erklären und sind einfach unglaublich liebenswert.
Tag 9 – Papstdorf nach Rosenthal
Der Abschied am nächsten Tag fällt mir schwer, aber er wird dadurch versüßt, dass Clarissa von La Vida Colorista noch einmal mit dabei ist. Bei unserem letzten Shooting an der Brandaussicht hatten die Ponys kein Gepäck auf dem Rücken und heute soll auch dieser Aspekt des Wanderns festgehalten werden.
Foto von La Vida Colorista
Da wir aber keinen Rundweg laufen, dreht Clarissa nach einiger Zeit um und läuft zurück zu ihrem Auto. Wir ziehen weiter – auf einem Weg, der kerzengerade durch den Wald verläuft.
In meinem Kopf verwischen die Erinnerungen. Was haben wir nochmal gestern gemacht? Und was den Tag davor? Ich kann mich an viele Eindrücke erinnern, aber nichts an einen Tag binden.
Der Weg ist heute nicht besonders spannend, aber für mich gar nicht verkehrt, denn irgendwie habe ich mich in der letzten Nacht etwas erkältet. Typisch, da schläft man eine Nacht mal nicht im Zelt und schon wird man krank.
Aber ganz so schlimm ist es zum Glück nicht und wir erreichen relativ früh den Naturhof Ruppert in Rosenthal. Nach der wundervollen Nacht in Papstdorf ist das für uns allerdings wie ein kleiner Kulturschock.
Doch noch bin ich frohen Mutes, auch wenn wir eine Stunde lang auf die Hofbesitzerin warten müssen. In der Zwischenzeit zeigen mir zwei andere Wanderreiter, die kurz vor uns angekommen sind, den Hof. Da sinkt mir der Mut allerdings. Denn die Weiden sind alle belegt und der Stall besteht aus einem Schaf und einer Mist-Matte. Niemals stelle ich meinen Egon da rein.
Das sieht die Betreiberin des Hofes anders, als sie schließlich auftaucht. Nach etwas Diskutieren bekommen wir dann aber zum Glück den Vorgarten, in dem wir uns selbst einen Zaun ziehen dürfen. Hier mümmeln die Kleinen glücklich das hohe Gras und auch wir haben ein bisschen unsere Ruhe.
Tag 10 – Rosenthal nach Rathen
Erstaunlicherweise gibt es am nächsten Morgen sogar warmes Wasser in der Camping-Dusche und so starten wir doch sehr gut gelaunt in den Tag, während Egon noch etwas liegen bleibt.
Unser Gepäck lassen wir auf dem Naturhof stehen und gehen so zügigen Schrittes voran.
Es stehen einige Kilometer auf dem Plan und wir wollen es unbedingt bis nach Rathen schaffen, wo wir am Nachmittag abgeholt werden. Marie treibt mich ganz schön an, doch inzwischen kennt sie mich so gut, dass sie mich mit Schokolade am Zielort locken kann.
Egon läuft zum Glück wirklich super und so kommen wir sehr schnell voran. Das anstrengende Lauftempo wird uns außerdem durch einen Panoramablick auf den Pfaffenstein und die Barbarine versüßt.
Wir lassen kurz danach das Labyrinth, eine Felsformation hinter uns, das am Pfingstmontag von Familien mit Kindern nur so überseht ist.
Uff, dieses Tempo ist irgendwie nichts für mich, aber jetzt hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich möchte unbedingt das Endziel erreichen.
Wir haben noch einen tollen Blick auf die Festung Königstein bevor es dann wirklich an die letzten Kilometer geht.
Wir lassen die Bärensteine und den Rauenstein links von uns, während wir rechts immer wieder auf den imposanten Lilienstein schauen. Eine ganz besondere Aussicht kommt dann kurz vor Ende unserer Etappe: Links von uns tut sich plötzlich der Startpunkt unserer Tour auf: Das Hotel an der Bastei. Unglaublich, dass wir dort erst vor wenigen Tagen standen und noch keine Ahnung hatten, was die nächsten Tage bringen würden.
Am Ortsschild von Rathen muss ich das erste Mal jubeln. Irgendwie wäre jetzt eine Ziel-Einlauf-Musik passend. Wo ist dieser Querflötenspieler vom Schloss Pillnitz nur, wenn man ihn wirklich braucht?
So schleppe ich mich den letzten Kilometer bis zur Elbe, wo Egon sich erst einmal begeistert wälzt und ich Zeit habe, endlich die lang versprochene Schokolade zu verputzen.
Als wir gerade aufbrechen wollen fährt sogar noch ein Schiff vorbei. Gut, dass Marie ihren Fotoapparat gleich parat hatte!
Kurz danach werden wir auch schon mit meinem Auto und Hänger wieder abgeholt. Noch schnell das Gepäck in Rosenthal holen und dann wieder auf die Weide von Kessy zurück.
Waren wir hier wirklich erst vor ein paar Tagen? Irgendwie ist in der Zwischenzeit so vieles passiert und ich fühle mich ganz verändert.
In der letzten Nacht fängt es dann noch einmal so richtig an zu regnen und am nächsten Morgen ist alles aufgeweicht. Doch statt mich zu ärgern, bin ich einfach nur unglaublich froh, was wir bisher für ein Glück mit dem Wetter hatten.
Dieses tolle Gefühl gemeinsam mit Egon 10 Tage gewandert zu sein und dabei so viel erlebt zu haben, hält auch noch an, als ich meine nassen Klamotten in meinem Auto verstaue.
Ich fühle mich vom Kopf her unglaublich entspannt und frei und körperlich bin ich, von der Erkältung mal abgesehen, vermutlich so fit wie schon lange nicht mehr.
Außerdem freue ich mich, dass ich mit Marie so eine tolle Reisebegleitung hatte. Ihre Stute Kessy ist natürlich sowieso ein Traum, aber auch bei uns hat es zwischenmenschlich einfach super funktioniert und ich finde, wir haben uns perfekt ergänzt. So packe ich nach 10 Nächten mein kleines Zelt zusammen und muss beim Gedanken an Maries erste Worte grinsen.
Ich war gemeinsam mit Marie und ihrer Shetty-Stute Kessy 10 Tage lang in der Sächsischen Schweiz unterwegs. Lies hier Teil 1 unserer Wanderung.
Tag 5 – Brandaussicht
Am nächsten Morgen sitzen wir gemeinsam mit einem Teil der Familie am Frühstückstisch und schlemmen. Es ist unglaublich gemütlich und ich genieße den Luxus von frischen Brötchen und Kaffee. Anschließend werde ich von den vier Hunden des Hofes noch einmal so richtig abgeschleckt. In diesem Moment fehlt mir Sturmi und natürlich auch Timo, mit dem ich das Ganze gerne geteilt hätte.
Foto von La Vida Colorista
Andererseits genieße ich es auch, diese Erfahrung für mich selbst machen und dabei vieles lernen zu können.
Für heute steht außerdem eine Besonderheit an: Ich habe recht spontan eine Fotografin organisiert, die uns den Tag begleiten wird. Pünktlich um 11 Uhr steht Clarissa von La Vida Colorista am Gartentor und wir ziehen gemeinsam los in den Wald.
Foto von La Vida Colorista
Die Chemie zwischen uns allen stimmt sofort und wir haben, auch mit Clarissas Hunden, viel Spaß. Während wir auf dem Feld noch tolle Frühlingsfotos schießen können, beginnt es dann später im Wald zu regnen. Das tut der guten Stimmung aber keinen Abbruch und so haben wir schließlich bei der Brandaussicht auch die gesamte Terasse für uns und die Pferde.
Foto von La Vida Colorista
Egon und Kessy stehen angebunden am Geländer und dösen. Wie oft habe ich die Wanderreitpferde bewundert, die einfach so ruhig angebunden irgendwo stehen. Aber ganz ehrlich? Wenn du mit deinem Pferd den fünften Tag in Folge unterwegs bist und es dann anbindest: Dann steht das auch da und döst!
Foto von La Vida Colorista
So können wir unser Mittagsessen genießen und noch einige Fotos knipsen. Später geht es wieder zurück zu unserer Unterkunft.
Foto von La Vida Colorista
Tag 6 – Ehrenberg nach Krippenberg
Der nächste Tag verspricht sehr lang und anstrengend zu werden und ich bin froh, als wir pünktlich loslaufen. Der erste Teil des Weges ist traumhaft schön. Vor dem kleinen Ort Goßdorf haben wir eine phantastische Aussicht und können ganz entspannt wandern.
Doch nicht lange, denn wenig später stehen wir vor einem Straßenschild: Abschüssiges Gefälle mit 18% entlang einer engen Straße. Oje! Aber alles klappt wunderbar, der Sattel bei Egon scheint auch wieder gut zu sitzen und die Ponys sind sowieso grottenbrav.
Kurz vor Bad Schandau wird es dann für meine Nerven wieder stressig. Wir können nicht auf die Wanderwege im Wald ausweichen, da diese voll mit Treppen sind. Also bleibt nur der Weg an der Straße, die, je näher wir an die Stadt kommen, gut befahren ist. Ich laufe hinter Marie und funkle den einen oder anderen Autofahrer hinter mir böse an.
Soll der lieber gleich sehen, mit wem er’s zu tun hat, bevor der meinem Pony zu dicht auffährt. Die meisten fahren wirklich vorsichtig, doch ein paar Deppen sind immer dabei.
Umso erleichterter bin ich, als wir endlich auf einem kleinen Wiesenstück nahe der Innenstadt stehen. Hier flitzt Marie kurz los, um ein paar kleinere Dinge einzukaufen (wir haben zwar Unmengen an Nudeln, aber keine Saucen mehr) und ich übernehme die Ponybetreuung. Einige Familien pirschen sich neugierig an und ich starre demonstrativ auf die Elbe. Bloß keinen Blickkontakt aufnehmen! Das klappt erstaunlich gut, auch wenn ich mir etwas unhöflich vorkomme. Aber die Ponys wollen jetzt sicher nicht noch betätschelt werden.
Nach einer kurzen Pause überqueren wir dann die Elbbrücke.
Wow, auf dieser Elbseite ist es ja noch schöner! Wir haben ein herrliches Panorama und begeistert poste ich bei Facebook, dass wir bei 2/3 der Wegstrecke so eine tolle Aussicht haben. Was gleich Besorgnis auslöst. 2/3? So spät am Tag?
Zum Glück haben wir aber schon deutlich mehr geschafft und machen uns an die letzten Kilometer.
Die führen uns über einen engen, steilen und zum Teil stufigen Waldweg nach Krippenweg, wo wir um 19 Uhr geschafft, aber doch sehr glücklich auf dem Pferdehof Frank Fischer ankommen.
Obwohl der Hof im Verzeichnis der Wanderreitstationen steht, bietet er normalerweise nur Unterkunft für Pferde und nicht für Menschen an. Doch ich konnte schon vorher am Telefon arrangieren, dass wir trotzdem auf einer Wiese zelten dürfen. Egon und Kessy bekommen eine große Box und arrangieren sich so langsam miteinander. Kessy hat wohl etwas resigniert eingesehen, dass sie den Clown Egon nun eine Zeit lang an der Backe haben wird.
Tag 7 – Rundweg zum Zirkelstein
„Huuup, huuup“, dröhnt es am nächsten Morgen und ich stürze noch mit Zahnbürste im Mund zum Zaun. Ein Bäckerwagen – direkt vor unserem Zelt! Marie und ich sind selig und decken uns mit Brötchen ein. Außerdem gibt es eine Rhabarber-Schecke zum Frühstück – eine sächsische Spezialität, die gerade genau das richtige für mich ist.
So gestärkt starten wir nun wieder ohne Gepäck zu einer Tageswanderung zum Zirkelstein.
Das Panorama ist nach wie vor unglaublich toll und Egon heute richtig übermütig. Er tänzelt am Strick und geht ausnahmsweise sogar schneller als die größere Kessy.
Nach einer kurzen Pause umrunden wir den Zirkelstein und freuen uns über die ebenso fantastische Aussicht auf der anderen Seite.
Auf dem Rückweg machen wir hinter einem Getränkeladen auf einer Wiese Rast und genießen erst Saft und schließlich Schoko-Eis. Da biegt ein Motorradfahrer um die Ecke und hält vor uns. Ich bin irritiert. Normalerweise gehören Motorrad-Fahrer nicht zu der Art Leute, die spontan neben einem Pony halten, um es zu streicheln.
Doch es steigt nicht irgendein Motorradfahrer ab, sondern mein ganz persönlicher Groupie! 😀 Denn dieser junge Mann fährt schon seit zwei Tagen durch die Gegend in der Hoffnung uns zu treffen. Ich fühle mich wie ein kleiner Star und wir unterhalten uns äußerst nett.
Am Abend brechen Marie und ich dann noch zu einer extra Tour in den nahegelegenen Wald auf.
Zum einen wollen wir die Schrammsteine im Abendlicht fotografieren und zum anderen ist uns auf dem Pferdehof noch zu viel Trubel.
Doch das ändert sich auch nach unserer erneuten Ankunft dort nicht und so kochen wir unser Essen im aufgewirbelten Sand des Reitplatzes.
Bald geht’s weiter mit Teil 3! Wie gefallen dir die Fotos und die Reise insgesamt?
„Oh, jetzt müssen wir uns aber gut vertragen“, sagt Marie bei einem Blick in mein Zelt. Unsere Isomatten überlappen sich in der Mitte. Es gibt keinen Platz, um nach außen auszuweichen, keinen Platz, um die Beine beim Schlafen anzuwinkeln. „Besser ist das“, antworte ich und ziehe etwas nervös an den Zeltstangen.
10 Tage liegen vor uns. 10 Tage, auf die wir beide furchtbar nervös, aber auch sehr gespannt sind. 10 Tage Sächsische Schweiz – etwa 150 Kilometer, begleitet von unseren beiden Shetlandponys.
Noch stehen wir bei Kessy, der Shettystute von Marie, im Schönfelder Hochland auf der Weide. Egon ist schon über beide Ohren verliebt. Kessy findet seine Annäherungsversuche dagegen einfach nur peinlich und scheucht ihn immer wieder weg. Typisches Beziehungsdrama. Ich hoffe, dass sich das in den nächsten Tagen legen wird und wir uns alle vier gut verstehen.
Getroffen haben Marie und ich uns erst ein einziges Mal vorher – auf der Erfurter Pferdemesse zwischen Westernturnier und Stiefel kaufen. Da haben wir Pläne geschmiedet und Kilometer gezählt. Während Marie sich um die Streckenplanung gekümmert hat, habe ich die Unterkünfte organisiert. Gar nicht so leicht, wie sich herausstellen sollte. Zum Glück hat am Ende dann doch noch alles gepasst, auch wenn wir den Termin einmal komplett umwerfen mussten.
Tag 1 – erstmal ankommen
Jetzt geht es erst einmal zu einem gemütlichen Picknick mit Blick über Dresden und das Osterzgebirge.
Ich binde Egon an seinen Bodenpflock und lasse meinen Blick schweifen. Ein komisches Gefühl, zu wissen, dass ich die nächste Tage in unbekannter Gegend unterwegs sein werde.
Tag 2 – Rundweg zum Schloss Pillnitz
Die erste Nacht im Zelt klappt erstaunlich gut und ich friere auch nur ein ganz kleines bisschen. Am nächsten Morgen scheint die Sonne und Egon kommt zum Guten–Morgen-sagen sogar direkt zu mir ans Zelt. Ich bin seelig. So macht das Aufwachen doch Spaß.
Unsere erste Tagestour steht an – erst einmal ohne Gepäck auf den Ponys. Das passt mir ganz gut, denn Egon hatte sich ein paar Tage zuvor den Bauch aufgerieben und ich will die empfindliche Haut noch schützen. Also laufen wir mit den zwei Minis am Strick los durch den Friedrichsgrund.
Das klappt schon einmal sehr gut. Die zwei Kleinen laufen ein gemeinsames Tempo und Egon scheint richtig Spaß daran zu haben, mit einem anderen Pony die Gegend zu erkunden.
So laufen wir auch zur so genannten künstlichen Ruine, die 1785 als Gegenstück zum Schloss Pillnitz erbaut wurde. Ein schöner Ort, der sich natürlich perfekt für ein Foto eignet.
Kurz danach kommen dann, wovor es Marie und mir schon gegruselt hat: Touristen. Und zwar scharenweise. Sie steigen aus Bussen aus, stehen auf Bürgersteigen im Weg und wir haben alle Mühe uns mit den zwei kleinen Ponys irgendwie durchzubahnen.
Einmal müssen wir leider mitten durch eine Senioren-Gruppe durchgehen. Die natürlich nicht einfach nur gucken, sondern auch gleich anfassen müssen. Wenn Egon jetzt austritt wird es so richtig peinlich für mich. Ich versuche meinen Stress für mich zu behalten und antworte sogar noch auf die entsetzten Fragen eines Rentners:
„What is THAT??“
„It’s a pony“
“A pony??”
“Yes, a pony. A horse”
“Oh, ok. So, it’s from Norway?”
“What? No. It’s here from Germany!”
Mich noch wundernd gehe ich weiter und wir sind endlich in einem Park, wo wir zumindest den Leuten etwas ausweichen können. Puh, ist das auch geschafft.
Eigentlich wollen wir jetzt mit der Autofähre auf die andere Elbseite übersetzen. Doch leider fährt diese ausgerechnet heute nicht. Wie ärgerlich. So entscheiden wir uns, uns das Schloss Pillnitz mal genauer anzusehen.
Ein Schild klärt uns über sämtliche Verbote auf dem Schlossgelände auf: Reiten, Grünflächen betreten, Hunde frei laufen lassen. Von Ponys führen steht da nichts. Also weiter.
Auf der anderen Schlossseite können wir im Gras etwas entspannen. Nur wenige Touristen scheinen diese extra Meter zu laufen und so ist es angenehm ruhig. Wir stärken uns mit einem Fischbrötchen ehe wir uns wieder an die Elbe in Position stellen.
Wir möchten nämlich unbedingt ein Foto von uns und den Ponys während im Hintergrund ein Schiff auf der Elbe vorbeifährt. Kurz darauf ist es auch soweit und Maries Schwager drückt fleißig auf den Auslöser. Im Schlosspark steht ein Querflöten-Spieler, der genau in diesem Moment den Titelsong von Titanic zum Besten gibt. Kitschiger kann dieser Moment nicht werden.
Der Rückweg wird dank Berg noch einmal richtig anstrengend, doch Marie verspricht mir ein Eis am Ende des Berges. Während sie die Ponys hält, stolpere ich in die Gaststätte und muss mich kurz orientieren.
Etwa 20 wohl-gekleidete Herrschaften starren mich von ihren Sitzplätzen aus irritiert an. Mir ist alles egal, meine Kleidung klebt an mir, am Hosenbein ist noch Pferdesabber zu sehen und ich laufe mit den Worten „Eiscreme? Eiscreme? Wo?“ an allen vorbei. Dabei knalle ich mit meinem Gepäck an einen Stuhl und muss beim Bezahlen dann noch den gesamten Inhalt meines Rucksackes ausleeren, um mein Portemonnaie zu finden. Glücklich halte ich endlich zwei Eiswaffeln in der Hand und stolziere triumphierend an den immer noch mit offenen Mündern starrenden Leuten wieder vorbei nach draußen.
Beim Eis essen dösen die Ponys dann entspannt neben uns und wir bleiben extra noch ein bisschen länger, um sie ruhen zu lassen.
Abends teste ich dann das erste Mal meinen Campingkocher. Kocher an das Gas, Feuerzeug an, Gas aufdrehen – kann doch nicht so schwierig sein. Doch ich drehe das Gas nicht weit genug auf und bin unsicher, ob es jetzt wirklich brennt oder nur das Gas so entweicht. Schnell drehe ich alles wieder zu und ärgere mich ein bisschen über mich selbst. Warum habe ich das auch sonst immer nur Timo machen lassen? Beim nächsten Anlauf klappt es dann und ich fühle mich wie ein Held als später die Nudeln tatsächlich al dente sind.
Tag 3 – Rundweg zum Doberberg
Am nächsten Tag soll ich das erste Mal auf die Sächsische Schweiz, also das Gebiet, dass ich die nächsten Tage durchwandern werde, blicken können. Marie und ich machen uns dafür mit den Ponys auf zu einem schönen Aussichtspunkt auf dem Doberberg.
Dabei geht es für uns schon wieder an einem Schloss vorbei und ich fühle mich schon ganz königlich.
Natürlich werden wir unterwegs wieder von anderen Leuten angesprochen und ich kann meine Liste der Sätze, die Ponywanderer wahnsinnig machen erfolgreich ergänzen. Wir gehen es heute angenehm ruhig an und machen viele Foto und Ess-Pausen.
So lässt es sich doch aushalten, zumal die Temperaturen wirklich perfekt zum Wandern sind und die Aussicht sowieso ein Traum!
Auch später am Abend genieße ich noch den warmen Frühling und liege eine Weile im Gras auf der Pferdeweide. Ich versuche mich von meiner Aufregung auf den morgigen Tag abzulenken und lese ein bisschen.
Tag 4 – die Bastei
Der nächste Tag, ein Dienstag, ist dann auch wirklich aufregend. Morgens um 11 Uhr verladen wir beide Ponys in meinen Hänger und eine liebe Nachbarin des Pferdehofes fährt uns alle zu dem touristischen Highlight überhaupt: Die Bastei!
Wie nah kommen wir da mit dem Pferdeanhänger überhaupt ran? Wir fahren einfach mal an den ersten Parkplätzen, Bussen und Menschenmengen vorbei. Hinter einer Kutsche müssen wir dann halten. Unsere Fahrerin steigt aus und beginnt mit dem Kutschfahrer zu diskutieren. Ich ärgere mich, dass es jetzt schon kompliziert wird. Da wird der Kutscher plötzlich doch noch freundlich und lotst uns auf einen Platz neben den Behinderten-Parkplätzen. Hier können wir wenigstens die Ponys schonmal abladen.
Die ersten Touristen kommen daraufhin natürlich direkt zu uns und wollen Auskunft „Warum so klein? Wohin? So schwer?“.
Da fängt es plötzlich an zu prasseln und ein Platzregen geht über dem Gebiet nieder. Ich hatte Egon gerade fertig bepackt und kann jetzt zusehen, wie Pony samt meinem ganzen Equipment vollgeregnet wird. Egon ist entsprechend auch nicht gerade beglückt und schaut mich entgeistert an. „Tut mir Leid Kleiner, da musst du jetzt durch“, flüstere ich ihm aus dem Hänger zu.
Zum Glück hält der Regen nicht lange an und Marie und ich machen uns auf den Weg. Die ersten Schritte weg vom Pferdeanhänger und weg von vertrautem Gebiet. Noch einmal winken und schon sind wir im Getümmel. Durch den Regen ist die Touristenflut zum Glück gerade etwas abgeflaut und schon stehen wir mitsamt den Ponys auf der ersten Aussichtsplattform. Wow!
Natürlich kenne ich die Bastei von sämtlichen Postkartenmotiven und Prospekten. Und es ist wirklich schön dort. Ich bin ganz begeistert und wir versuchen, diesen Moment noch schnell mit meiner Kamera festzuhalten.
Der Haupt-Aussichtspunkt ist ständig von Touristen überlaufen und so lange wir auch warten, es ergibt sich keine Chance, auch nur mal 3 Sekunden alleine dort zu sein. Also schnappe ich mir kurzerhand Egon und begebe mich ins Getümmel. Gut, dass die Touris so mit Fotografieren beschäftigt sind, dass sie mich gar nicht richtig wahrnehmen.
Auf einem kleinen Wiesenstück hält Marie danach die Ponys fest, während ich lossprinte, um auch das typischen Postkarten-Foto zu machen. Ich jogge an allen Menschengruppen vorbei, schieße mein Foto und jogge alle Stufen wieder zurück.
Als ich zurückkomme ist Marie natürlich schon von Leuten umringt und wir laufen schnell weiter an den Parkplätzen vorbei.
Uff. Jetzt erst können wir das erste Mal durchatmen. Was für ein Start!
Ich bin unglaublich erleichtert, dass das so gut geklappt hat und die Ponys so artig waren. Unsere nächste Station ist der Hohburkersdorfer Rundblick, ein knapp 400m hoher Punkt, der eine fantastische Aussicht auf die Sächsische Schweiz bis zum Osterzgebirge bietet.
Weiter geht es für uns ein Stück durch das Polenztal. Doch irgendwas stimmt mit Egon nicht. Er läuft merkwürdig, so als würde er den Rücken wegdrücken. Ich mache mir natürlich gleich Sorgen, kann aber nicht herausfinden, was genau ihm bloß drücken könnte. Bei einem Anstieg rutscht dann auch noch der Sattel zur Seite und ich bin genervt. Blödes Wandern, blödes Gepäck!
Die nächsten zwei Stunden versuche ich mit Marie und ihrer Stute Schritt zu halten und bin heilfroh als wir endlich bei unserer privaten Unterkunft ankommen. Noch im Vorgarten schmeiße ich den Sattel und die Packtaschen von Egon auf den Boden und untersuche Rücken und Bauch. Nichts. Keine Ahnung, was er hatte.
Meine Nerven beruhigen sich erst, als wir unser Zelt auf der Pferdeweide aufgebaut und uns in den Garten auf eine Holzbank gesetzt haben. Schnell koche ich uns ein paar Nudeln und falle anschließend völlig erledigt auf meine Isomatte.
Gefällt dir meine Reise und die Fotos? Wenn ja, freue ich mich über einen kurzen Kommentar, damit ich weiß, dass ich mit Teil 2 loslegen kann 😉
„Schuschuuu, schuschuu“, höre ich in der Ferne und greife Egons Führstrick ein bisschen fester. So ein Waldkauz Geräusch ist ja an sich ganz schön, aber nicht, wenn ich um 22 Uhr noch mit Pony im Wald unterwegs bin.
So langsam wird es wirklich dunkel und ich mache mir Sorgen: Wann sind wir denn endlich zurück am Hänger? Was ist denn bei unserer Planung schief gelaufen?
Zugegeben: Wir sind relativ spät gestartet. Aber ich wollte unbedingt die neuen Packtaschen testen, bevor ich sie 10 Tage lang ohne Alternative in der Sächsischen Schweiz dabei habe. Doch dafür musste ich sie noch von der Paketstation abholen und Timo sie noch ein bisschen umbauen.
Thüringens Drei-Türme-Weg – unsere Wanderung
Um 11 Uhr sind wir dann endlich auf dem Drei-Türme-Weg losgelaufen – dieses Mal mit einer besonderen Begleitung: Mischa von Adios Angst ist mit dabei – er hatte nämlich auf seiner Bucket List den Wunsch, einmal mit uns wandern zu gehen.
Damit sich das auch so richtig lohnt, habe ich eine längere Tour ausgesucht: 26 km auf dem Thüringer Drei Türme Weg. Diese Tour verbindet den Paulinenturm bei Bad Berka mit dem Carolinenturm bei Blankenhain und schließlich mit dem Hainturm in der Nähe von Weimar. Er wurde mir in einem Kommentar von einer lieben Leserin empfohlen und Empfehlungen müssen von uns natürlich getestet werden!
Wir parken unseren Hänger in Bad Berka und laufen direkt hoch zum Paulinenturm. Da wir an einem Montag laufen ist es angenehm leer und wir haben alles für uns alleine.
Der nächste Wegabschnitt des Drei-Türme-Wegs ist erst einmal etwas eintönig und ermüdend. Es geht sehr lange auf einer Schotterpiste durch den Wald und wir machen erst einmal eine Pause. Der vorbeifahrende Förster bemerkt dabei grinsend wie vorbildlich wir doch sogar unser Pony an der Leine führen 😉
So richtig schön wird es dann wieder am Carolinenturm.
Die Aussicht dort entschädigt für die unangenehme Wegstrecke vorher. Am liebsten würde ich direkt schon wieder eine Pause in der Sonne machen, doch 26 km sind mit Packpony eine lange Strecke und so laufen wir weiter.
Jetzt ist der Weg auch deutlich schöner und führt uns auf Waldboden durch die Natur. Einer kniffligen Situation müssen wir uns allerdings noch stellen, denn in einem Ort wird die Straße neu asphaltiert und es gibt mit Pony keine Möglichkeit das zu umgehen.
Leise fluchend laufe ich also durch den noch leicht klebrigen Asphalt. Hilft ja nichts. Zum Glück ist alles schon so weit getrocknet, dass nichts an den Hufen kleben bleibt und wir auch keine Abdrücke hinterlassen.
Weiter geht es dann auf Thüringens Drei-Türme-Weg im Wald bis zum Hainturm, den wir als dritten Turm stolz fotografieren und anschließend über Feldwege und auf schmalen Waldwegen weiterlaufen.
Einmal müssen wir umdrehen, weil das Wanderschild so versteckt hinter einem Busch liegt, dass wir es einfach nicht gesehen haben. Nicht so schlimm, denn schon geht es über einen kleinen Bach weiter.
Einen richtig tollen Ausblick haben wir dann an der Felsenburg bei Buchfart. Doch irgendwie ahne ich schon, dass es zeitlich knapp wird und wir ziehen schnell weiter.
In Buchfart wartet die nächste Hürde auf Egon. Beziehungsweise gleich 3 Stück. Denn die Brücke ist für Autofahrer gesperrt und von Fußgängern nur über Barrikaden aus Stufen begehbar. Für Menschen mit zwei Beinen nicht schlimm, für alle anderen nicht gerade barrierefrei.
Gut, dass Egon so tapfer ist und unser Gepäck so gut sitzt. So springt er kurzerhand über alle Hindernisse hinweg.
Belohnt wird er kurz danach mit einer Rinderherde, die ihn freundlich begrüßt. Die kleinen Kälber sind so unglaublich niedlich und toben über die Wiese. Auch ein Mama-Rind wagt sich bis zum Zaun und schnüffelt neugierig an meinem Pony.
Doch jetzt fängt es wirklich an zu dämmern und wir ziehen samt Mischa rasch weiter. Nun nur noch schnell durch den Wald und wir haben es geschafft. Denkste.
Denn schon versperren uns Bäume den Weg. Ich rangiere Egon einen steilen Abhang hinunter und um die Bäume herum. Nicht gut fürs Gepäck und vor allem nicht für meine Nerven. Letztlich geht aber alles gut und wir machen uns an den Endspurt.
Doch das Ziel Bad Berka will und will einfach nicht auftauchen und so laufen wir schließlich tatsächlich im Dunkeln weiter. Doch endlich ist es soweit und wir werden am Hänger mit Musik aus dem naheliegenden Kurpark begrüßt.
Unser Fazit zum Drei-Türme-Weg
Ein Instandhalten der Wanderwege würde Thüringen generell gut tun. Davon abgesehen ist der Drei-Türme-Weg eine nette Tour, die an einem Tag gelaufen werden kann.
Gerade die Aussicht am Carolinenturm ist phantastisch. Auch der Blick von und auf die Felsenburg und die naturnahen Waldwege sind herrlich.
Wandern auf dem Drei-Türme-Weg: Unsere Tipps
1. 26 km sind 26 km
Und das kann ganz schön lang sein 😉 Plane auf jeden Fall genügend Zeit für diese Tour ein, um nicht wie wir noch nachts im Wald unterwegs sein zu müssen
2. Trag bequeme Schuhe
Das Stück vom Paulinen- zum Carolinenturm führt auf einer recht unangenehmen Schotterpiste entlang. Trag deswegen auf jeden Fall gut federnde Schuhe, um keine schmerzenden Füße zu bekommen.
3. Nimm Wasser und Essen mit
Es gibt zwar einige Einkehrmöglichkeiten, aber der Weg dazwischen kann ziemlich lang sein. Nimm deswegen auf jeden Fall genügend Trinken und auch etwas Essen mit.
4. Leinenpflicht
Für deinen Hund herrscht auf dieser Tour im Wald Leinenpflicht. Wir sind auch einem Förster begegnet. Du tust also vermutlich gut daran, dich daran auch zu halten.
Warst du schonmal auf dem Drei-Türme-Weg unterwegs?
Als wir Zuhause unseren Hänger ans Auto koppeln bin ich noch skeptisch. Es liegt überhaupt kein Schnee. Dafür sieht der Himmel angenehm hell aus und ich weiß, dass zumindest bei Egon ein bisschen Schnee liegen wird. Bekomme ich also doch noch meine ersehnte Winterwanderung?
Als Ziel habe ich mir mal wieder eine Thüringer Talsperre ausgeguckt. Nicht besonders einfallsreich, das geb ich zu, aber sie bieten einfach immer so eine traumhafte Fotokulisse, findest du nicht auch?
Dieses Mal soll es die Talsperre Schönbrunn werden, um die ein 16 km langer Rundwanderweg führt. Also schnell mit dem Hänger zu Egon, Pony verstauen und los geht es. Schon nach 15 Minuten Fahrt die Überraschung: Schnee! Und soooo viel! Ich bin beeindruckt und hoffe insgeheim, dass Egon mit seinen kurzen Beinen einigermaßen vorankommen wird.
Wir parken unser Auto am Fuße des kleines Berges, der uns kurz danach hoch zur Talsperre und Staumauer führt. Wir laufen also entgegen des Uhrzeigersinns um den Stausee, was sich als ziemlich gute Entscheidung entpuppt. So haben wir die inzwischen strahlende Sonne im Rücken und können den tollen Ausblick genießen.
Und es ist wirklich schön! Durch die Sonne ist es fast gar nicht kalt (ich brauche nur mal neue Handschuhe, ohne Löcher 😉 ) und auch schön windgeschützt. Ich hab nicht mal eine richtige Jacke angehabt. Nur einen Fleece-Pulli und meine geliebte Winterwanderhose.
Wir kommen an zugefrorenen Wasserfällen vorbei und selbst die große Talsperre trägt Eis und Schnee.
Da ich zwar auf Schnee gehofft, aber eigentlich nicht damit gerechnet hatte, habe ich auch nichts zu essen für Egon mitgenommen. Normalerweise lassen wir ihn zwischendurch immer grasen. Jetzt ist aber weit und breit kein Gras zu sehen und selbst unter dem Schnee alles weggefroren. So muss Egon die Wanderung ohne Pause überstehen, was er erstaunlich gelassen hinnimmt. Die Bänke an den Wegen sind sowieso so eingeschneit, dass auch für uns eine Pause undenkbar ist.
Der Weg um die Talsperre ist übrigens geräumt! Wir laufen zwar trotzdem auf Schnee, aber versinken nicht in diesem. So ein Luxus!
Nach etwa 4,5 Stunden haben wir den Rundwanderweg um die Talsperre Schönbrunn geschafft und kommen kaputt wieder am Ausgangspunkt an. Egon freut sich über sein Heu, was im Hänger auf ihn wartet, und wir uns auf die Sitze im Auto 😀
Unser Fazit zum Weg um die Talsperre Schönbrunn
Der Rundwanderweg um die Talsperre Schönbrunn lässt sich angenehm laufen und bietet zwischendurch wundervolle Ausblicke. Auch für Winterwanderungen ist der Weg bestens geeignet.
Wandern um die Talsperre Schönbrunn: Unsere Tipps
1. Nimm Essen mit
16 km ist keine ganz kurze Wanderung. Nimm dir also genügend zu essen und zu trinken mit. So kannst du auch eventuelle Pausen entspannt genießen. Auch für Egon werde ich in Zukunft immer ein bisschen Müsli dabei haben.
2. Trag bequeme Schuhe
Der Wanderweg rund um die Talsperre Schönbrunn ist komplett asphaltiert und geht zudem fast immer etwas bergauf oder bergab. Bequeme Schuhe sind also ein Must-have.
3. Parke fair
Der Weg direkt bis nach oben zur Talsperre ist ein Forstweg und somit für Autos gesperrt. Sei also so fair und parke unten. So weit ist der Aufstieg nun nicht und für andere Wanderer ist es ziemlich nervig, wenn auf dem schmalen Weg ständig Unerlaubterweise ein Auto vorbei rauscht (wir sprechen da aus Erfahrung).
4. Nimm die Skier mit
Der Rundwanderweg ist komplett barrierefrei und somit auch mit Kinderwagen und Rollstuhl befahrbar. Im Winter kannst du dort außerdem toll Ski-Langlauf fahren – wir haben zwei Skifahrer getroffen.
So eine Winterwanderung hat irgendwie auch was, oder?
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