6 Gründe, warum du dein Heimatland bereisen solltest

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Klar, es gibt viele aufregende Länder und Kontinente, die alle entdeckt werden wollen. Aber warst du auch schon in deinem Heimatland unterwegs? Und damit meine ich nicht den Weg zur Arbeit oder den Besuch der Großmutter. Sondern richtiges Reisen im eigenen Land. Langweilig und nichts Besonderes? Falsch!

Hier 6 Gründe, warum du dein Heimatland bereisen solltest:

1. Du wirst überrascht

Schlüpfe in die Rolle des Touristen und du wirst überrascht sein, wie viel du über dein Land noch lernen kannst und wie wenig du bisher weißt. Hast du zum Beispiel schon eine Stadtführung in der Stadt gemacht, in der du jetzt wohnst? Du kannst dabei so viel neues lernen, was du vorher noch gar nicht wusstest.

Auf der Suche nach einer schönen Wanderstrecke, einem netten Hotel oder einer urigen Kneipe in deinem Heimaturlaub wirst du merken, wie viele tolle Ecken es in deinem Heimatland gibt. Ich war beispielsweise positiv überrascht, wie toll man mit Pferd und Hund in Thüringen auch direkt am Wasser wandern kann. So eine schöne Landschaft und ich habe davon gar nichts gewusst.

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2. Du kannst mitreden

Du kennst sämtliche Hauptstädte der Welt, hast die australische Wüste durchquert, Pyramiden in Ägypten bestaunt und auf arabischen Basars eingekauft, aber hast keinen Plan, wie zur Hölle die Stadt aussieht, aus der dein Gesprächspartner zurück in der Heimat kommt? „Freiburg, aha.. Hab gehört soll sehr schön sein“, „Lübeck, ja, da wollte ich auch schon immer mal hin“, „Gütersloh, ähm ja..“. Das ist natürlich keine Schande, man kann schließlich nicht alles kennen (oder will es auch nicht), aber wenn dann alle von einer Stadt oder einem Gebiet schwärmen, die du in deinem eigenen Land noch nie besucht hast, ist es schon ein bisschen schade. Schöner ist es doch, mitreden zu können und dir selbst eine Meinung zu bilden.

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3. Keine Sprachprobleme

Das schöne am Reisen im eigenen Land ist auch: Jeder versteht dich und du verstehst jeden (außer vielleicht in Gegenden mit ganz fürchterlichem Dialekt). In den Teilen deines Landes, in denen deine Muttersprache gesprochen wird, kannst du bequem reisen und brauchst dir keine Gedanken zu Sprachproblemen und Missverständnissen machen. Praktisch, oder?

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4. Du brauchst weniger Zeit

Du hast nur ein Minimum an Urlaubstagen im Jahr und einfach keine Zeit zum Reisen? Nee, das Argument zählt nicht! Dein eigenes Land kannst du ganz bequem auch in Tagestouren oder mal über ein Wochenende entdecken. Du brauchst keinen langen Flug oder lange Busfahrt – einfach loslaufen oder das eigene Auto schnappen. Schließlich muss es nicht immer gleich eine ganze Woche sein. Beginne mit deiner Stadt oder dem Bundesland, in dem du gerade wohnst und sei dort einmal Tourist. Auch mit wenig Zeit kannst du so viel entdecken und eine Menge Spaß haben.

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5. Du sparst Geld

Bei Reisen im eigenen Land kannst du außerdem richtig Geld sparen. Du benötigst keine teure Anreise und findest einige Möglichkeiten, kostenlos zu übernachten. Verzichte auf das All-Inclusive-Hotel und campe stattdessen mit Blick auf die schönste Landschaft. Mach keine teure Busreise, sondern geh mal wieder wandern. Das geht auch in deinem Heimatland.

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6. Alle können mit

Egal ob Kinder, die Oma oder deine Tiere: Bei einer Reise in deinem Heimatland können alle mit. Du musst keine komplizierten Einfuhrgenehmigungen oder Impfungen beachten, sondern kannst einfach drauf los fahren oder laufen.

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Wie du siehst, gibt es viele Gründe, warum du in deinem eigenen Land reisen solltest. Ich kann es dir wirklich nur empfehlen. Seit wir mit Egon in Deutschland unterwegs sind, fühle ich mich viel mehr mit dem Land, aus dem ich stamme, verbunden. Wir haben so viele tolle Gegenden entdeckt und wurden überall so nett aufgenommen.

Was hältst du von Reisen im eigenen Land? Wo warst du schon unterwegs?

Wandern um die Ohratalsperre – Worauf du achten solltest

Header-Ohratalsperre

– Ein Rundwanderweg mit ca. 14 km –

Thüringen hat wirklich viele schöne Talsperren, die erkundet werden können. Eine davon ist die Ohratalsperre an der Nordseite des Thüringer Waldes. Um diese führt ein etwa 14km langer Rundwanderweg, der sowohl von Wanderern als auch von Fahrradfahrern genutzt wird. Wir haben gemeinsam mit Hund Sturmi und natürlich Packpony Egon die Ohratalsperre umrundet.

Ohratalsperre

Ohratalsperre – Die Wanderung

Ausgangspunkt deiner Wanderung in Thüringen ist ein Parkplatz im Ort Luisenthal. Dort finden viele Autos und Busse Platz. Wir sind zwar am Wochenende unterwegs, doch der Wetterbericht kündigt Regen an. So finden wir bequem auch einen Platz mit Pferdehänger. Leider ist der Parkplatz gebührenpflichtig. An einem Parkautomaten kannst du dir ein Ticket ziehen. Doch Achtung: Du musst das Geld passend dabei haben. Gerne würden wir bezahlen, aber der Automat nimmt unsere 2-Euro Münze einfach nicht an. Also machen wir uns so auf den Weg.

Ohratalsperre-Wandern

Was du auf der Wanderung um die Ohratalsperre erleben kannst

Nach einem kurzen Anstieg erreichst du direkt die Staumauer. Sie ist begehbar und bietet dir einen ersten Eindruck von der Ohratalsperre. Diese versorgt etwa 400.000 Einwohner in Mittelthüringen mit Trinkwasser. Schon beeindruckend! Du hast nun die Wahl, ob du links oder rechts um die Talsperre startest. Wir laufen mit dem Uhrzeigersinn, haben das Wasser also immer rechts von uns.

Ohratalsperre-Fluss

Der Weg um die Ohratalsperre ist barrierefrei und somit für Wanderer, Fahrradfahrer, Rollstuhlfahrer und Kinderwagen gleichermaßen geeignet. Das ist zwar praktisch, aber ehrlich gesagt auch nicht wirklich schön. Du läufst die ganzen 14km auf reinem Asphalt, was ziemlich auf die Gelenke geht.

Ohratalsperre-Vorsperre

Dafür bietet dir der Weg wirklich schöne Aussichten über die Ohratalsperre und die angrenzenden Vorsperren. Es fühlt sich ein bisschen wie in der Wildnis an. Kein Haus oder Strommast stört das Bild. Manche besonderen Ausblicke musst du allerdings auch ein bisschen suchen, denn der Wanderweg ist dafür gedacht, dich einfach und sicher um die Talsperre herum zu führen. Achte auf kleine Pfade, die dich näher an das Wasser bringen. So hat Timo zusammen mit Sturmi eine tolle Stelle entdeckt.

Ohratalsperre-Sturmi

Dadurch, dass der Wanderweg eher einer Wander-Autobahn (nur in schlechterem Zustand) gleicht, bist du leider auch nicht so nah an der Natur, wie sonst auf deinen Wanderungen. Doch trotzdem gibt es manche spannenden Dinge zu entdecken, wie diese kleine Schönheit.

Ohratalsperre-Blindschleiche

Das Wasser der Ohratalsperre hat ein fantastisches Türkis und ist super klar. Da das Wasser mal leckeres Trinkwasser werden soll, ist Baden aber natürlich nicht erlaubt.

Ohratalsperre-Wasser

Der Weg um die Ohratalsperre führt dich mal bergauf, mal bergab, sodass du doch einige Höhenmeter zurücklegst. Dadurch, dass der Weg so einfach zu laufen ist, merkst du es aber kaum. Etwas schade ist allerdings, dass der Weg nicht wirklich zu einer längeren Pause einlädt. Viele Bänke sind kaputt, bei einer kippt mir sogar die Rückenlehne weg, als ich mich anlehnen möchte. Der Wanderweg ist links durch Steinwände und rechts durch das Wasser oder Geländer begrenzt, sodass du auch kaum auf einem Stück Wiese Pause machen kannst. Wir laufen deshalb (und weil es auf den letzten 3km in Strömen regnet) den Weg ohne Pause durch.

Ohratalsperre-Ausblick

Wie lief das Wandern um die Ohratalsperre bei uns?

Wir haben für diese Wanderung das erste Mal Egon’s neue Packtaschen ausprobiert. Ich finde, sie sitzen deutlich besser als die vorherigen. Leider ist der Stoff ziemlich dünn und auch nicht wasserdicht. So haben wir alles in extra Plastiktüten eingepackt. Das war auch gut so, denn wir sind ordentlich nass geworden. Dafür war der Weg um die Ohratalsperre kaum frequentiert und wir konnten mal wieder unsere coolen Cowboy-Mäntel tragen 😉

Ohratalsperre-Cowboys

Auch Egon war wieder super artig. Während der Hund völlig aufdreht, sobald wir das Auto geparkt haben, steht Egon immer ganz lieb im Hänger und wartet, bis ich ihn raus führe. Das ungewohnte Geräusch der neuen Packtaschen hat ihn nicht gestört und er ist die ganze Zeit lieb gefolgt, auch über eine enge Brücke aus Gitterrost. Der Weg um die Ohratalsperre war vermutlich etwas langweilig für ihn, aber mit einigen kurzen Graspausen kann man ihn zum Glück immer motivieren. Am Ende war er aber sicherlich froh, als er durchnässt wieder im Hänger stand und Heu knabbern konnte.

Ohratalsperre-Packpony

Durch das viele Laufen auf dem Asphalt taten Timo und mir abends leider ziemlich die Gelenke weh und wir waren deutlich müder, als erwartet. Trotzdem haben sich die Ausblicke und die entspannte Wanderung für uns gelohnt.

Ohratalsperre-Aussicht

Hier nochmal zusammengefasst die Tipps, worauf du bei deiner Wanderung um die Ohratalsperre achten solltest:

1. Hab Münzgeld dabei

Um dein Auto auf dem Wanderparkplatz abzustellen, benötigst du Kleingeld für den Ticketautomaten.

2. Trag bequeme Schuhe

Du wirst einige Stunden auf Asphalt laufen. Deswegen ist es umso wichtiger, dass deine Schuhe bequem sind und du dir keine Blasen läufst. Auch eine Sohle, die deine Schritte etwas dämmt, ist empfehlenswert.

3. Such nach Stichwegen

Der Wanderweg um die Ohratalsperre bietet leider kaum Möglichkeiten für Individualität. Doch manchmal führt ein kleiner Weg vorbei an einem Felsen und bietet dir einen tollen Blick über das Wasser. Halt die Augen offen.

4. Nimm einen Snack mit

Der Rundweg ist zwar nicht extrem lang, doch unterwegs gibt es auch keine Möglichkeit, irgendwo einzukehren. Deswegen solltest du dir auf jeden Fall etwas zu trinken und auch einen kleinen Snack mitnehmen. Am Ausgangspunkt der Wanderung kannst du dann wieder in einem Biergarten entspannen.

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News und eine Frage an dich

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Wie schon im Newsletter geschrieben, war bei uns ziemlich viel los in letzter Zeit. Ich freu mich riesig, dass unser Blog so gut ankommt und wir schon so viel Feedback bekommen haben.

Danke auch dir, dass du meine Beiträge liest, für alle Likes bei Facebook, alle Twitter Stalker, alle netten Emails und Kommentare!

Manchmal gibt es Phasen, wo ich nicht weiß, ob es Sinn macht, hier so viel Zeit und Liebe hineinzustecken. Aber wenn ich dann eure Kommentare lese, bin ich wieder richtig motiviert und es wandert, fotografiert und schreibt sich fast von selbst 🙂

Einige tolle Reaktionen

Ihr habt eine tolle Seite mit vielen nützlichen Tipps! (von Jessica als Nachricht)

Super cool, was ihr macht! Find die Idee super inspirierend! (von Zottel als Kommentar)

Gaaanz toll!!!!! (von Sandra bei Facebook)

Blogaward-Danke

Wir waren in den letzten Wochen in einigen Zeitungen. Auch Online wurden wir vorgestellt. Hier findest du die ganze Liste.

Gastartikel von Verwandert

Außerdem erschien gestern mein erster Gastartikel auf einem anderen Blog. Auf dem Blog Feel4Nature von Christian habe ich zum Thema tierische Entschleunigung geschrieben. Ein weiterer Gastartikel wird in einem anderen coolen Blog im Juni erscheinen. Da allerdings zu einem ganz, ganz anderen Thema. Sei gespannt! 😉

Reportage im Fachmagazin

Bald erscheint auch eine Reportage von mir in einem Fachmagazin. Auflage: 53.000 Exemplare. Woah, was bin ich aufgeregt! Ich geb dir vorher nochmal Bescheid, vermutlich erscheint es im Juli. Die ganze Zeit habe ich Angst, dass nun noch Rechtschreibfehler oder irgendwas anderes Blödes im Text sind. Aber es haben natürlich einige Leute Korrektur gelesen (unter anderem meine Freundin, während sie mit ihrem ersten Baby in den Wehen lag. DAS nenn ich Motivation! 😀 ).

Fanpost

Wir haben inzwischen sogar Fanpost bekommen. So richtig analog – geschrieben und mit Briefmarke. Das war wirklich das Highlight der Woche für mich! 🙂 In dem Brief wurde nicht nur unser Blog gelobt, sondern wir wurden sogar eingeladen. Demnächst wird es also das erste „Fantreffen“ geben. Coole Sache, oder?

Verwandert bald als Buch?

Es besteht die Überlegung, ob ich unsere Erlebnisse in naher oder ferner Zukunft in Buchform bringe. Das Schreiben der Reportage für das Fachmagazin hat totalen Spaß gemacht. Allerdings war ich auf 6.000 bis 7.000 Zeichen beschränkt. Was echt nicht viel ist, wie ich erschrocken festgestellt habe. Mich hat sogar schon ein Verlag kontaktiert und ich bin gespannt, was sich weiteres ergibt. Trag dich auf jeden Fall in unseren Newsletter ein, um immer Up-to-date zu sein!

Bei uns geht es also weiter mit Pferdehaaren im Auto, Fotos mit einer Hand knipsen, Cowboyhüte tragen, Leinengetüddel und der ewigen Suche nach saftigen Wiesen.

Meine Frage an dich

Dieser Blog ist aber nicht für uns, sondern für dich! Ich möchte dich gerne kennenlernen. Dafür habe ich zwei Fragen zusammengestellt und ich würde mich mega freuen, wenn du dir 2 Minuten Zeit nimmst und sie kurz beantwortest:

 -> Hier kannst du mir von dir erzählen

Gerne kannst du auch unten in die Kommentare schreiben oder eine Email senden. Vielen lieben Dank, du rockst!

Drehbuch deines Lebens – Warum Reisetagebuch schreiben so wichtig ist + Tipps damit du wirklich durchhältst

Header-Reisetagebuch

So enttäuschend es ist, so wahr ist es auch:

Wir vergessen. Auch die wichtigsten und schönsten Dinge. Egal, wie einzigartig, toll und wunderschön deine Wanderung und die Begegnungen waren, du wirst nicht alles behalten. Je mehr Zeit vergeht, desto weniger wirst du dich erinnern können. Natürlich hast du noch Fotos. Aber diese sind eben nur Daten, die auf deinem Computer liegen oder bestenfalls im Fotoalbum kleben.

Mach mal den Test:

Suche ein Foto einer deiner Wanderungen und Reisen heraus und überprüfe, ob du auf Anhieb die Personen auf dem Foto und den Ort der Aufnahme benennen und dich noch an deine Gefühle an diesem Tag erinnern kannst. Wie viele Kilometer bist du an dem Tag gelaufen? Hat dir der Weg gefallen? Wie war die Laune deiner Mitreisenden oder gar deiner Tiere? Bei mir hört es ehrlich gesagt oft schon beim Ort des Fotos auf. Ich kann mir sowas einfach nicht merken.

Warum ein Reisetagebuch einfach besser als nur Fotos ist:

In vielen Fällen ist ein Reisetagebuch wirklich unersetzlich.

Lebendige Erinnerung

Dein Reisebuch ist deine ganz persönliche Zeitmaschine. Nach der Reise oder Wanderung verschwindet es meist in irgendeiner Schublade. Irgendwann wird es dir wieder in die Hände fallen und du wirst sofort zurückversetzt in den Zeitpunkt der Reise und dich ein Stück in die abenteuerlustige Person von damals zurückverwandeln. Es gibt nichts, was ein altes, abgewetztes Reisetagebuch mit Notizen, Zeichnungen, Kaffeeflecken und alten Bustickets ersetzen kann. Es ist viel persönlicher als Fotos und wird noch deine Kinder und Enkel begeistern (sofern du sie lesen lässt 😉 )

Dein Reisetagebuch ist dein Anker

Reisen und lange Wanderungen sind oft stressig und du wirst vielen neuen Situationen ausgesetzt. Du erfährst Neugier, Mut, Angst, Verzweiflung, Selbstfindung, Aufregung, Einsamkeit und Abenteuer. Das kann ganz schön aufwühlen. Wenn du es dir zur Routine machst, jeden Abend kurz in dein Reisetagebuch zu schreiben, bist du automatisch gezwungen, einmal inne zuhalten und alles von außen zu betrachten. Auch merkst du beim Schreiben, was dir beim Reisen wirklich wichtig ist und worauf du mehr achten möchtest. Du siehst dich selber mit deinen Herausforderungen wachsen und nach und nach ein neuer Mensch werden. Eine tolle Sache, nicht nur beim Reisen.

Irgendwann wirst du Informationen, Namen und Orte suchen

Ein Reisetagebuch ist wie ein Logbuch. Es speichert Gefühle, persönliches Wachstum, aber auch ganz profanes Wissen. Wie hieß der tolle Ort, wo du die Pause gemacht hast? Woher kam die Familie, die du getroffen hast? Und wie hieß nochmal dieses eine Museum, was du gerne weiterempfehlen möchtest? Ein Blick in dein Reisetagebuch und du hast (oft) alle Informationen, die du suchst.

Tagebuch führen macht dich kreativ

Als Kind sind wir alle Künstler. Die Kunst ist es, auch einer zu bleiben. Wann hast du das letzte Mal Blätter eines Baumes gesammelt und getrocknet? Wann eine kleine Blumenkette geflochten? In der Natur findest du so viele tolle Dinge, die sich lohnen, beachtet und aufbewahrt zu werden. Am besten direkt in deinem Reisetagebuch. Deine Verbindung zur Natur wird belebt und du lernst eine neue Art, dich auszudrücken. Wieder zuhause bieten diese Sammlungen in deinem Tagebuch ganz besondere Erinnerungen.

Ich empfehle dir wirklich ein Reisetagebuch zu führen. Es macht dein Reisen und deine Wanderungen viel intensiver und bietet eine so schöne Erinnerungsmöglichkeit und Zeitreise.

Reisetagebuch

Wie schreibst du am besten und wie hältst du die ganze Reise durch?

1. Fasse dich kurz

Es müssen nicht immer ganze Sätze sein. Auch Stichpunkte reichen. Du brauchst dich später nicht an jedes kleine Detail zu erinnern, sondern nur an die Sachen, die dir wichtig waren.

2. Schreibe täglich

Wirklich jeden Tag. Halte durch. Mache das Schreiben im Reisetagebuch zu deiner festen Routine. Wenn du erst einmal einige Tage nichts geschrieben hast, wird es immer schwerer wieder rein zu kommen. Auch gibt dir das tägliche Schreiben die Möglichkeit, dich jeden Tag neu zu reflektieren und herauszufinden, was dir wichtig ist.

3. Nutze ein hübsches Heft und Stift

Gönne dir ein Heft, was dir wirklich gefällt. Auf schönem Papier und mit einem schönen Stift schreibt es sich einfach leichter. Schon das äußere Design deines Tagebuches sollte dir wirklich gefallen. Mit schönen Schreibutensilien macht es einfach mehr Spaß.

4. Schreib für dich selbst

Dein Tagebuch ist für dich. Und für keinen anderen sonst. Natürlich steht es dir frei, später auch andere einen Einblick in deine Reisen und Aufzeichnungen zu geben. Aber schreiben solltest du zuerst immer nur für dich. Denn nur so bist du ehrlich und notierst auch die wirklich persönlichen Dinge.

5. Schreibe über alles, was dich bewegt

Schreibe, was dir in den Sinn kommt und dir wichtig ist. Dies können ganz persönliche Empfindungen sein, aber auch einfach Erlebnisse im Bus, Musik, die du im Café gehört hast, Menschen, die dich auf deiner Wanderung angesprochen haben usw. Es gibt hierbei keine Formvorgabe. Du kannst kritzeln, skizzieren, einkleben und und und.

Schreibst du ein Reisetagebuch? Oder sogar eins im normalen Alltag?

 

Der richtige Packsattel – Wo du ihn findest und wie es auch ohne geht

Header-Packsattel

Die Frage, die mir bisher am häufigsten gestellt wurde: Wie befestigt ihr denn das Gepäck an Egon? Habt ihr da einen speziellen Sattel? Und geht das auch in günstig?

In diesem Post stelle ich dir alle Informationen zum Thema Packsattel zusammen und zeige dir die wichtigsten und nach meiner Recherche besten Hersteller für Packsättel. Du lernst:

  • welchen Sattel ich verwende
  • welche Packsattel-Typen es gibt
  • wie ein Packsattel sitzen sollte
  • wo du im Aus- und Inland einen tollen Packsattel kaufen kannst
  • wie du dir einen Packsattel selbst basteln kannst
  • was du unter den Sattel legen solltest

Gleich vorweg: Egon trägt einen Packsattel der Firma Northwest Pack Goats. Und zwar den Northwest Mini Horse Saddle.

Zu unserem Sattel:

Die Auflageflächen dieses Sattels sind 30,5 cm lang und 12,5 cm hoch. Der Neigungswinkel der Auflageflächen, auch Pads genannt, kann angepasst werden. Das Pad, welches direkt am Sattel fest ist, ist eine Spezialentwicklung von Northwest.

Packsattel-Egon

Als Packtaschen haben wir bisher alte Bundesheer Taschen genutzt (und dafür extra Bretter am Sattel befestigt). Diese sind super robust und haben praktische Außentaschen. Allerdings saßen die Taschen nicht ganz optimal, weswegen wir eine Zeit lang zu den Original Northwest Packtaschen umgestiegen sind (dann ohne Bretter). Das sieht dann so aus:

Packsattel-rot

Inzwischen nutzen wir umgebaute Rucksäcke der Schweizer Armee und sind damit super zufrieden!

Da der Bauchgurt gerne mal am Moppelbauch scheuert, empfehle ich dir, auf jeden Fall einen Bauchgurtschoner aus Lammfell drum zu machen. Das wirkt bei uns wahre Wunder. Unser Lammfell habe ich von hier.

Der Sattel kostet derzeit 255 US-Dollar und kann nur direkt in den Staaten bestellt werden. Ein Versand nach Deutschland ist laut Hersteller aber kein Problem. Der Sattel kommt mit einer lebenslangen Garantie bei nicht selbst verschuldeten Schäden.

Weitere Hersteller und Selbstbau- bzw. bastelanleitungen beschreibe ich dir weiter unten.

Nun aber erstmal zurück zu den Basics:

Bei Packsätteln gibt es verschiedene Bauarten, die alle ihre Vor- und Nachteile mit sich bringen.

Hier findest du die verschiedenen Arten im Überblick.

Wie sollte der perfekte Packsattel sitzen?

Prinzipiell gilt: Das Gewicht der Last wird auf eine möglichst große Fläche verteilt, ohne punktuell zu drücken. Du solltest deshalb darauf achten, dass der Baum des Packsattels mechanisch angepasst werden kann und nach dem Verstellen wieder starr wird. So kann der Sattel zum einen an das Tier angepasst werden. Zum anderen verliert dein Pferd während einer längeren Wanderung auch einige Pfunde (ja, auch am Rücken), weswegen ein Nachjustieren Sinn macht.

Das Vorder- und Hinterzeug sollte horizontal verlaufen, so wie auf diesem historischen Bild dargestellt. Der Brustgurt bietet im Idealfall vier Fingern Platz, damit das Pferd laufen kann, ohne, dass der Sattel nach vorne gezogen wird. Auch das Hinterzeug darf nicht zu eng sitzen.

Hier eine tolle Seite, die (allerdings auf Englisch) zeigt, wie die Last bei einem Sattel auf dem Pferderücken verteilt sein soll. 

Wenn du einen maßangefertigen Sattel haben möchtet, musst du dafür natürlich auch den Rücken deines Tieres richtig ausmessen oder zumindest aussagekräftige Fotos machen. Worauf du in diesem Fall achten musst, wird hier sehr anschaulich erklärt.

Profi-Hersteller von Packsätteln

Woher bekommst du nun also einen Packsattel für dein Pferd? Hier einige Hersteller:

Maßanfertigung – Outfitters Pack Station (USA)

Dieser amerikanische Hersteller fertigt dir einen Packsattel genau nach deinen Maßen, beispielsweise den Sawbuch Pack Saddle. Dieser passt dann wirklich perfekt auf dein Pferd, hält lange Wanderungen problemlos aus und kann auch schwere Lasten tragen. Er kostet derzeit 460 US-Dollar und kann direkt in den Staaten bestellt werden. Das Praktische: Die Ehefrau des Betreibers ist Deutsche. Du bekommst im Zweifel also auch Hilfe auf deutsch bzw. deine Anfrage kann übersetzt werden. Die zwei überlegen derzeit, ein Wochenendseminar zum Thema Packsattel und Packtaschen in Deutschland durchzuführen. Ich halte dich auf dem Laufenden!

Maßanfertigung – Get your goat gear / Bantam Saddle Tack (USA)

Packsattel-Esel

Das Spitzenmodell dieses Herstellers, der Sawtooth Custom Packsattel, scheint ein guter Kauf zu sein. Die Trachten, Biegung und Verwindung werden aus laminierten Holz genau nach deinen Maßvorgaben gefertigt. Eine Anfertigung für Shetland-Ponys ist laut Hersteller kein Problem. Der Sattel für ein Mini-Pony kostet 220 US-Dollar, was ihn preislich zudem äußerst attraktiv macht. Ich empfehle dir, die synthetische Ausführung zu nehmen, um im Vergleich zum Ledergeschirr etwas Gewicht zu sparen, was du später als Gepäck wieder drauf packen kannst. Ein versicherter Versand nach Deutschland ist möglich und kostet etwa 90 US-Dollar.

Fertiger Packsattel – Packsaddle Shop (USA)

Das Modell Teton scheint für Großpferde gut geeignet zu sein. Es hat zwar feste Maße, allerdings sollten sich die Brücken zwischen den Trachten mit einem Schweißgerät erhitzen und anschließend verbiegen lassen. Der Sattel kostet derzeit 375 US-Dollar.

Fertiger Packsattel – Rod Nikkel (Kanada)

Rod Nikkel fertigt in Kanada sehr hochwertige (und deswegen leider auch teure) Sättel an.

Fertige Sättel – Cab’âne (Frankreich)

Eine tolle Auswahl an Packsätteln für Esel und kleine Pferde findest du bei Cab’âne. Diese sind sehr hochwertig verarbeitet und außerdem für einen guten Preis zu haben.

Selbst zusammenstellen – Custom PackRigging (Kanada)

Bei den Custom PackRigging kannst du dir einen eigenen Packsattel zusammenstellen. Der Preis richtet sich nach dem, was du zusammenstellst. Diese Sättel haben einen sehr guten Ruf und sollen sehr lange stabil halten. Aber Achtung: Dieser Hersteller sitzt in Kanada. Der Versand ist also teurer als aus den Staaten.

Verstellbarer Packsattel – Randoline (Frankreich)

Randoline ist einer der bekanntesten Hersteller für Packsättel mit Sitz in Frankreich. Die Einzelelemente dieser Packsättel sind komplett verstellbar und passen sich dem Rücken deines Tieres an.

Allerdings gehen hier die Meinungen auseinander. Während manche sehr glücklich mit ihrem Randoline Packsattel sind, meinen andere, dass diese durch die klobigen Holzstücke uneffektiv, weil unnötig schwer, sind. Ein Argument, was nicht von der Hand zu weisen ist. Der Packsattel Bâlissandre wiegt in der kleinsten Ausführung bereits 5,6 kg. Auch seien die vier Auflageflächen zwar beweglich, aber zu klein, um die Last großflächig auf dem Rücken zu verteilen.

Deutsche Hersteller von Packsätteln

Auch in Deutschland habe ich zwei Hersteller gefunden und kontaktiert, die Packsättel anfertigen.

Maßanfertigung – Animal Trekking

Hier bekommst du einen Packsattel aus Holz, der direkt nach deinen Maßen angefertigt wird. Da die Sättel nur nebenbei gebaut werden, musst du mit einer Lieferzeit von bis zu zwei Monaten rechnen. Der einfache Sattel kostet 110 Euro. Dazu wird ein dickes Westernpad empfohlen. Dieses kriegst du beispielsweise hier.

Verstellbarer Packsattel – Alpakas am Teuto

Der Packsattel in variabler Ausführung ist verstellbar und kann der Rückenbreite angepasst werden. Ob der Sattel auch auf dein Pferd passt, muss im Einzelfall entschieden werden. Der Sattel kostet nur 85 Euro inkl. Porto, ist allerdings auch nicht für allzu schwere Lasten ausgelegt. Mehr als 20kg wird hier vermutlich schwierig.

Packsattel selber bauen

Dir ist das alles zu teuer? Auch kein Problem. Wenn du handwerklich begabt bist, kannst du dir einen professionellen Sattel auch selbst bauen.

Du hast zwei linke Hände, so wie ich, und willst eigentlich wirklich nur einmal ausprobieren, ob das Wandern was für dich und dein Pferd ist? Auch das geht.

Die Westernsattel-Methode

Wenn du schon einen gut passenden Westernsattel hast, kannst du ganz einfach da dran Fahrradtaschen befestigen. Eine Anleitung und Fotos, wie das aussehen kann, findest du hier.

Die Longiergurt-Methode

Auch an einem Longiergurt lässt sich mit etwas Knotengeschick so einiges befestigen. Auf meiner allerersten Wanderung mit Egon (da gehörte er mir allerdings noch nicht) haben wir es auch so gemacht. Es hat ehrlich gesagt nicht besonders gut gehalten, kann aber sicher noch verbessert werden. Zum Ausprobieren, ob dir und deinem Tier wandern überhaupt Spaß macht, reicht es allemal. (Auf dem Foto trägt Egon ein Gewicht von etwa 15 kg.)

Packsattel-Gurtsystem

Das Pad zum Packsattel

Es ist nicht nur wichtig, dass du einen gut sitzenden Packsattel benutzt, sondern auch auf das „kleine Schwarze“, also die Unterlage, solltest du achten.

Auch wenn der Packsattel weich gepolstert ist, benötigst du unter dem Packsattel eine Decke oder ein Pad, in einer möglichst dicken Ausführung. Dieses Textil muss hierbei vier Funktionen erfüllen:

  1. Die Last gleichförmig auf den Rücken verteilen
  2. Eine dämpfende Wirkung bei vertikalen Stößen entfalten
  3. Reibung des Sattels vom Pferdekörper abhalten – aufgrund der unterschiedlichen Schwingungen Pferdekörper/Sattel
  4. Die Traglasten (Kisten, Taschen, etc). sicher vom Fell abhalten

Packpads findest du zum Beispiel hier.

Neben einem Pad kannst du auch eine Decke, einen so genannten Woilach nutzen. Dieser wird in der Regel der Länge nach zweimal gefaltet und dann auf dem Pferderücken platziert. Im Vergleich zum Pad hat so ein Woilach einige Vorteile:

  1. Du kannst ihn nach der Nutzung als Abschwitzdecke benutzen
  2. Dein Hund kann darauf schlafen oder du wärmst dich selbst damit am Abend
  3. Er kann jeden Tag so gefaltet werden, dass der Pferderücken immer eine frische Deckenseite abbekommt

Der Woilach sollte aus gefilzter Wolle sein und ist im Original nur noch von der Schweizer Armee zu erhalten.

Die originalen Pferdedecken sind etwas tricky zu ergattern. Such dazu am Besten bei ebay nach „Swiss Army Pferdedecke“ und achte darauf, dass es sich um ein Original handelt (die nachgemachten Decken sind dünner).

Zusammengefasst – meine Empfehlung

Nutze deine Fahrradtaschen und deinen Westernsattel / Longiergurt und probiere das ganze mal einen, vielleicht auch zwei einzelne Tage aus. Macht dir und deinem Pferd das Wandern Spaß, investiere das Geld und kaufe dir einen ordentlichen Packsattel. Wie du oben siehst muss das ganze gar nicht sooo teuer sein. Wir sind mit unserem Northwest Sattel sehr zufrieden. Eine andere gute und preiswerte Möglichkeit scheint auch der Sawtooth Custom Packsattel von Get your goat gear oder ein Sattel von Cab’âne zu sein.

Was gehört in den Packsattel?

Wenn du dich nach einem Packsattel umschaust, bedeutet das vermutlich, dass du mit tierischem Begleiter wandern willst. Sehr cool! Dann solltest du noch folgende Dinge dabei haben:

Mehr praktische Sachen findest du in unserer Packliste.

P12 Mainzer Köpfe – Ein Premiumweg mit Grenzgeschichte

Mainzer_Köpfe_Header ** Unten findest du ein Video zu unseren Wanderungen**

Dieser Beitrag ist der letzte Teil unserer dreiteiligen Serie zu den von uns bisher getesteten Premiumwegen in Hessen. Hier habe ich dir den P6 zum Heldrastein vorgestellt und hier kannst du etwas zur Tagestour P2 im Meißnerland lesen.

P12 Mainzer Köpfe

Ein Rundwanderweg mit ca. 9,5 km

Der P12 Mainzer Köpfe bietet dir spannende Grenzgeschichte und wundervolle Ausblicke. Parken kannst du ganz bequem auf dem entsprechend ausgewiesenen Wanderparkplatz. Von dort führt dich der Weg die ersten drei Kilometer einen Berg hinauf.

Mainzer-Köpfe-Aussicht

Ziemlich anstrengend, aber es lohnt sich. Nach 430 Meter Steigung hast du einen tollen Ausblick auf die umgebende Landschaft und Städte. Bist du erst einmal oben angelangt, ist der Weg auch ganz entspannt – versprochen!

Neben tollen Ausblicken bietet dir der P12 Mainzer Köpfer aber auch einiges Historisches. Zum Beispiel der Agententunnel, durch welchen früher vermutlich Stasi Mitarbeiter zwischen DDR und BRD unter dem Todessstreifen hin und her gekrochen sind.

Mainzer_Köpfe_Agententunnel

Oder die alten Zaunpfeiler und Grenzpfosten, welche die ehemalige deutsch-deutsche Grenze markieren.

Mainzer_Köpfe_Grenzpfosten

Mainzer-Köpfe-Grenzpfosten

Beim Aussichtspunkt Kimm’s Ruh kannst du einen tollen Panoramablick genießen und kannst dich sogar in ein Gipfel-oder eher Gästebuch eintragen. Als nächstes folgt der Abstieg, welcher auf dem Weg weitere Ausblicke über Wanfried und Umgebung für dich bereit hält.

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Schon bald bist du wieder unten am Berg angelangt und hast eine eindrückliche Wanderung hinter dir. Nun kannst du noch ein wenig entspannen oder aber eine weitere Wanderung anhängen. Möglichkeiten gibt es auf jeden Fall genügend.

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Wir waren von den Wanderwegen in Hessen bzw. zwischen Hessen und Thüringen wirklich sehr begeistert. Die Premiumwege sind allesamt perfekt ausgeschildert, bieten Wissenswertes auf dem Weg und tolle Natur. Wir werden auf jeden Fall nochmal wiederkommen und weiter die Wege ausprobieren. Für dich zur Inspiration kommt hier nun unser Video zu unseren drei Touren:

Unser Video

 

Das Zwiebelprinzip – Damit du nichts zum Heulen hast

Zwiebelprinzip-final

Sich draußen richtig anzuziehen ist gar nicht so einfach. Ich kann da ein Lied von singen. Ständig ist mir entweder zu kalt oder zu warm. Meistens im Wechsel. Was bei mir wirklich noch am besten funktioniert ist das klassische Zwiebelprinzip. Kurz gesagt: Mehrere Schichten übereinander. Eigentlich ganz easy, oder? Doch wie wirkt das überhaupt?

Das Zwiebelprinzip kurz erklärt

Beim Wandern gibt es zwei große Probleme. Dich und das Wetter. Nicht sonderlich schmeichelhaft, ich weiß, aber ist leider so. Diese zwei Variablen können sich zudem leicht im Weg stehen. Während dein Schweiß nach außen abstransportiert werden soll, soll bei Regen natürlich auch nichts nach innen kommen. Diese zwei Anforderungen in einem Kleidungsstück zu vereinen ist also ziemlich kompliziert, teuer und nur bis zu einem gewissen Grad möglich. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, mehrere Kleidungsstücke übereinander zu tragen. Meistens sind dies drei Schichten.

Die Funktionen der einzelnen Schichten

  • Die erste Schicht, also deine Unterwäsche, hat die Aufgabe, deinen Körper trocken zu halten und dir ein angenehmes Tragegefühl zu geben.
  • Die zweite Schicht soll deinen Körper vor Kälte schützen.
  • Die dritte Schicht hält Regen und Wind ab.

Hast du auf deiner Wanderung alle drei Schichten an, kannst du bei wechselndem Wetter schnell reagieren. An sonnigen Tagen lässt du einfach die dritte Schicht weg. Ist es zwar warm, regnet aber leicht, kannst du einfach die zweite Schicht ausziehen und nur deine Unterwäsche und eine Regenjacke tragen.

Funktionsbekleidung – Was ist denn das?

Viele Outdoor-Leute schwören bei ihrer Kleidung auf so genannte Funktionsbekleidung. Dieser so wichtig klingende Begriff bezeichnet laut Wikipedia „Bekleidung und Heimtextilien aus Fasern, Garnen, Geweben und Gewirken bzw. Stoffen mit funktionellem Mehrwert.“ Also alles und nichts. Im Prinzip verfügt natürlich jedes Kleidungsstück über eine Funktion. Manche Textilien eignen sich aber besonders gut für sportliche Aktivitäten im Freien. Dies ist beispielsweise Kleidung aus Merinowolle. Unterwäsche aus Merino trocknet enorm schnell und saugt den Schweiß nicht auf, sondern gibt ihn an die nächste Schicht weiter. Unterwäsche bezeichnet hier übrigens nicht nur den klassischen Schlüpfer oder gar BH. Sondern auch Shirts, die du locker auch in der Öffentlichkeit tragen kannst. Hier findest du eine tolle Auswahl.

Worauf du achten solltest

100% dichte Regenjacken klingen zwar erstmal toll, aber du wirst trotzdem nass. Warum? Weil du schwitzt wie Sau und dein Schweiß nicht nach draußen transportiert werden kann. „Membran“ ist hier das Stichwort, bei dem du aufhorchen solltest. Auch bei deiner zweiten Schicht solltest du auf durchzugsfähige Kleidung achten. Baumwolle ist übrigens eher ungeeignet, da es Schweiß aufsaugt und nicht mehr freigibt. Das riecht nicht nur unangenehm, es lässt dich auch frieren.

Das tragen wir

Meine erste Schicht ist immer ein Merino Shirt von Icebreaker. Ich liebe die Dinger und habe inzwischen schon 4 Tshirts und ein Top davon. Bei kaltem Wetter trage ich darüber meine Jack Wolfskin Fleecejacke und ansonsten mein chices Langarmshirt. Ganz nach oben kommt dann meine Jack Wolfskin Regenjacke.

Timo trägt als Unterhemd meistens ein Langarm Merino Herren Shirt. Als Trekkingjacke hat er sich eine Berghaus Jacke gegönnt.

Mein Fazit zum Zwiebelprinzip

Bei gutem Wetter kannst du auch gut in normaler Bekleidung unterwegs sein. Spannend wird es, wenn extreme Temperaturen und Feuchtigkeit aufeinanderstoßen. Prinzipiell ist es also immer eine individuelle Frage, wie viel Geld du für deine Kleidung ausgeben möchtest. Je ein ordentliches Kleidungsstück pro Schicht macht sich aber auf jeden Fall bezahlt und gerade bei längeren Touren wirst du die Anschaffung nicht bereuen.

Bist du schon Zwiebel? Oder was trägst du auf deiner Wanderung?

Bist du Tourist? – Nein, ich bin zum Vergnügen hier

Langsames Reisen

Ist langsames Reisen besser als Attraktionshopping? Ich sage: Ja, definitiv! Langsam bedeutet mehr. Es bedeutet intensiver. Und erfüllender. Wenn du langsam reist, kannst du dich viel besser auf eine Region konzentrieren. Du hast Zeit, alles in dich aufzusaugen und näher mit den Menschen, die du triffst, in Kontakt zu kommen.

Was sind die Dinge, die dir positiv und nachhaltig im Gedächtnis bleiben?

Ist es wirklich der eine touristische Aussichtspunkt, den du kurz besucht und dort ein Foto gemacht hast, nur um anschließend wieder schnell zu flüchten? Oder ist es der spontane Abend im Garten von Fremden, mit Lagerfeuer und Gitarre? Die Antwort ist eigentlich klar, oder?

So viele Leute reisen von Ziel zu Ziel und erleben doch nichts. Wie eine Art Wettbewerb, in dem es nur darum geht, von jeder Attraktion ein Foto mit nach Hause zu bringen. Das muss doch total anstrengend sein.

Langsam reisen ist mehr!

Du hast nur eine begrenzte Zeit zum Reisen oder Wandern? Dann beschränke dich auch auf ein kleines Gebiet.

Verbringe mehr Zeit in weniger Orten. Mehr Zeit mit weniger Menschen. Der normale Büroalltag ist doch schon anstrengend genug.

Hetze dich nicht auch noch in deinem Urlaub. Nimm deine Wandersachen und laufe einfach los. Lass dir Zeit an den Orten, die dir gefallen. Nimm spontane Einladungen von Menschen an und tauche in deine Reise ein. Langsames Reisen hat dabei übrigens noch einen weiteren unschlagbaren Vorteil: Es spart auch Geld. Du zahlst nicht mehr in jeder Pension den Kurzzeitzuschlag. Du fährst nicht mit Bus und Bahn immer weiter, sondern läufst einfach jeden Tag.

Hier einige Tipps, wie auch du langsam reisen kannst

1. Hör auf zu planen

Planungen sind oft ein Garant für Stress. Natürlich ist es schön und auch sinnvoll, vor der Reise grob zu wissen, was du sehen möchtest. Aber „grob“ ist hier eben das Stichwort. Plane nicht zu detailliert und vor allem deine Unterkünfte nicht zu weit im Voraus.

2. Nimm dir Zeit

Bleibe länger an einem Ort und gönne dir auch mal einen Tag nichts tun. So staubst du nicht nur günstige Preise bei den Unterkünften ab, sondern lernst auch die Leute der Region besser kennen. Außerdem hilft es dir, neue Kräfte zu tanken und anschließend gestärkt weiter zu laufen.

3. Lerne die Einheimischen kennen

Sei offen für neue Kontakte. Nimm dir Zeit zu erzählen und zuzuhören. Die Einheimischen kennen sich in der Region logischerweise immer am besten aus und können dir tolle Tipps geben. Dies kann eine spannende Wanderroute oder ein lokales Essen sein.

4. Gehe wandern

Logisch, oder? Wandern ist, richtig gemacht, DIE Form des langsamen Reisens. Bei keinem anderen Reisestil kannst du so einfach entschleunigen, wie beim Wandern. Einfach laufen, wohin dich deine Beine tragen. Auch mal ohne Karte und GPS-Gerät. Geht nicht? Doch, es geht.

Bist du noch Tourist oder reist du schon langsam?

Header-Foto von Superfamous