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Das eigene Zuhause schützen

Ich laufe durch die Straßen meiner Heimatstadt. Eine Stadt, durch die ich schon vor zwei Jahrzehnten gelaufen bin. Damals auf dem Weg in die Schule, mit Freunden zum Einkaufen, mit den Eltern zur Fahrschule. Zur ersten Party, zum zweiten Date und zum abertausendten Besuch beim damaligen Lieblingspferd. Voller Hoffnungen, Ängste, Liebesdramen, Freude und Glück.

Eine Stadt, die irgendwann so schrecklich vertraut war, dass ich sie schließlich 8 Jahre lang nicht mehr sehen wollte. Stattdessen zog es mich weg – erst nach Neuseeland und Australien, dann nach Thüringen.

Ich habe geheiratet, studiert, gearbeitet, mich selbstständig gemacht, ein Baby bekommen. Und bin zurückgekommen. An den Ort, an den ich eigentlich niemals zurück wollte.

Es fühlte sich nach Rückschritt an. Aber irgendwie auch nach Geborgenheit. Derselbe Bäcker an der Ecke, dieselben Reihenhäuser, dasselbe flache Land. Und natürlich dieselben Menschen. Menschen, die der eigentliche Grund für meine Rückkehr waren. Meine Eltern, meine Oma, Timos komplette Familie und meine alten Freunde. Sie alle sind nie weggegangen oder schon vor mir wiedergekommen.

Zuerst wollte ich auf keinen Fall zurück und dann, als ich es unbedingt wollte, wollte mich die Stadt nicht mehr zurück haben. Die Wohnungssuche war eine einzige Enttäuschung. Als Paar, bei dem beide selbstständig sind, die Frau auch noch schwanger UND ein Hund mit dabei ist, wurden wir meist direkt am Telefon abgewimmelt. In der einzigen Wohnung, die wir uns ansehen durften, hätten wir höchstens ein Mafia-Underground-Business starten können.

Die erste so richtig eigene Wohnung

Da ich allmählich immer schwangerer wurde, drängte die Zeit. Wir entschieden uns, etwas zu kaufen. Dies war die einzige Möglichkeit, überhaupt wieder in die Stadt und zu unserer Familie zurückzuziehen.

Einige Autofahrten, Besichtigungen, Telefonate und Nervenkitzel später, saßen wir beim Notar und unterschrieben den Kaufvertrag für unsere Wohnung.

Während ich schon im Krankenhaus lag, haben Timo und unsere Familien die Wohnung komplett renoviert und Timo ist dann sogar alleine umgezogen.

Als ich schließlich mit David aus dem Krankenhaus kam, hatten wir immer noch keine Küche in der Wohnung und es war eigentlich nur das Schlafzimmer überhaupt fertig. Mir machte das nichts. Ich habe mich sofort wohlgefühlt.

Wir haben die Wohnung fast komplett neu gemacht und nach unserem Geschmack eingerichtet. Insbesondere der helle Korkboden ist mein absoluter Favorit (und ja, man sieht jedes Hundehaar darauf, ist mir egal 😉 ).

Boden vor Wasserschaden schützen

Es fühlt sich richtig, aber auch komisch an, eine eigene Wohnung zu haben. Manchmal macht mir die Vorstellung auch noch etwas Angst. Ich kann nicht mehr mal eben meinen Vermieter anrufen, wenn etwas nicht funktioniert. Nicht mehr das Geld für Reparaturen einfach so bekommen. Wenn nun der Wohnung etwas passiert, müssen wir uns kümmern. Und auch zahlen.

Ich bin deshalb ein kleiner Fanatiker und über jeden Sicherheits-Schnickschnack dankbar.

Die eigene Wohnung schützen

„Oh, in unserer Küche ist die Luftfeuchtigkeit gerade sehr hoch“, habe ich erst gestern zu Timo gesagt, während wir 100km entfernt auf einer Familienfeier saßen. Was zu einiger Verwirrung bei Timos Stiefvater sorgte.

Denn ja, ich kann unterwegs checken, wie es meiner Wohnung geht. Und noch viel besser: Ich bekomme eine Benachrichtigung, wenn irgendetwas nicht stimmen sollte.

Mit Rauchmeldern sollte ja jeder heutzutage ausgestattet sein, aber nachdem wir in unserer alten Wohnung einen Wasserschaden erst bemerkt haben, nachdem der gesamte Küchenboden hoch kam, bin ich auch hier vorsichtiger geworden.

Und wenn ich jetzt das Ganze auch noch mit meinem Smartphone verbinden kann, umso genialer.

Dafür haben wir in der Küche einen Wassersensor, den GROHE Sense, unter der Spüle stehen. Dieser meldet sofort, sobald irgendwo Wasser leckt (der Sensor ist echt feinfühlig), sodass wir nicht um unseren schönen Boden bangen müssen. Außerdem misst der Sensor dauerhaft die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur.

Grohe Sense

Der GROHE Sense gibt einen Warnton ab und blinkt rot, sobald er mit Wasser in Berührung kommt (ein nasser Lappen reichte beim Test schon aus, er erkennt also wirklich winzige Lecks). Außerdem sendet er eine Push-Benachrichtigung aufs Smartphone, damit ich im Notfall sofort reagieren kann. So kann ich schnell nach Hause düsen oder meine Nachbarn auf den Plan rufen, bevor aus dem Leck eine komplette Überschwemmung wird.

Ueberflutung verhindern

Auch für die eigene Gesundheit hilft der Sensor, indem er die Luftfeuchtigkeit überwacht. Während eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in Räumen zu Schimmel führen kann, begünstigt eine zu geringe Luftfeuchtigkeit ein erhöhtes Erkältungsrisiko. Das ich natürlich nicht eingehen möchte, schließlich möchte ich auch weiterhin fleißig mit Egon, Hund und Kind unterwegs sein.

Wer möchte, kann auch die Raumtemperatur kontrollieren lassen. Das ist vor allem für Keller oder Ferienhäuser praktisch, die im Winter leer stehen und bei denen prinzipiell Frostgefahr besteht.

Die Werte, bei welchen der GROHE Sense Alarm schlägt, können individuell eingestellt werden. Wenn ein Alarm oder eine Benachrichtigung ausgelöst wird, gibt die dazugehörige App auch direkt Tipps zur Behebung.

Luftfeuchtigkeit messen

Die Installation war übrigens super easy über das eigene WLAN, das hab sogar ich alleine hinbekommen. Da die Batterie bis zu 4 Jahre hält, werde ich wohl auch nicht so bald wieder unter die Spüle krabbeln müssen.

Hier kannst du dir den GROHE Sense Wassersensor ansehen

Natürlich ist das nur ein kleiner Beitrag und alles kann man sowieso nicht überwachen. Aber mich beruhigt es ungemein. Gerade wenn wir mit Egon auf Wanderung sind, tut es gut zu wissen, dass zuhause alles in Ordnung ist.

Heim- und Fernweh

Trotzdem weiß ich nicht, wie viele Jahre es mich diesmal in meiner Heimatstadt hält. So viele Leute möchten gerne hier wohnen und reißen sich um die wenigen noch freien Wohnungen und Baugrundstücke. Aber ich kann diesen Hype nicht ganz nachvollziehen.

Sicher, es ist nett hier. Aber ich habe schon einige Orte gesehen, die mich mehr mitgerissen haben. Der verträumte Hohe Fläming in Brandenburg, einsame Anwesen direkt am See in Mecklenburg, traumhafte Gutshäuser im Sauerland.

Ich vermisse die unbeschreibliche Natur direkt rund um die Haustür am Rand von Erfurt, das gute Wetter, die sanften Hügel.

Landschaft Thüringen Wandern

Ich vermisse aber auch das Meer, an dem ich nie gewohnt habe, die Großstadt, in der ich das Jobangebot ausgeschlagen habe und das Auswandern nach Kanada, das ich wohl nun nie machen werde.

Letztlich muss man im Leben immer Entscheidungen treffen. Meine derzeitige ist es, meine Wohnung zu genießen. Und damit das möglich ist, schütze ich diese so gut es geht.

Dieser Artikel ist in Kooperation mit GROHE entstanden und ich habe eine Vergütung für die Veröffentlichung bekommen. Dies hat keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels. Im Outdoor Blogger Codex, den ich unterzeichnet habe, findest du mehr Informationen dazu.

Endlose Weite und nordisches Wetter – Unterwegs auf dem Nordpfad Wümmeniederung

Endlose Weite Header

„Er schläft! Lass uns schnell das Pferd bepacken! Nein, lass die Hunde noch im Kofferraum, das wird mir sonst zu wuselig. Polly, pssst! Verdammt, jetzt ist David aufgewacht. Egal, lass uns einfach ganz laut singen, ich bin schonmal am Hänger!“

Ja, das Wandern mit Baby bzw. Kleinkind ist definitiv Wandern 3.0 für Fortgeschrittene. Vielleicht hat es deswegen auch etwas gedauert, bis ich mal wieder so richtig unterwegs war.

Aber jetzt hat endlich mal wieder alles gepasst:

Meine beste Freundin Mareike und ich haben tatsächlich beide einen ganzen Sonntag Zeit.

Alle Hunde und Egon sind fit.

Die Anhängerkupplung ist an Timos Auto montiert.

Der Reifendruck beim Hänger ist gecheckt.

Los geht’s! Und zwar nach Ahausen, wo wir Auto und Hänger in der Nähe der Ahauser Mühle abstellen. Nur 30 Minuten Fahrtzeit hatten wir von zuhause. Oft sind es wirklich die Gegenden rund um den eigenen Wohnort, die man einfach nie entdeckt. Schade eigentlich, denn hier ist es wirklich schön.

Auch Egon spitzt die Ohren und inspiziert die Umgebung. Da er weder andere Pferde noch saftiges Gras entdecken kann, lässt er sich ein klein wenig enttäuscht am Hänger festbinden, während ich ihn sattel und bepacke.

Dieses Mal ist es tatsächlich fast das erste Mal, dass ich wirklich ein Packpferd brauche. Ich trage David in der Trage vor dem Bauch und möchte ungerne auch noch einen schweren Rucksack auf dem Rücken haben.

Gut, dass Egon mir das ganze Gepäck abnimmt, so konnte ich auch einiges warmes Wasser für David und uns mitnehmen.

Mareike kämpft derweil mit 3 Hunden an 3 Flexileinen: „Ich hasse den Leinenzwang!!“ Leider dürfen wir die Hunde tatsächlich nicht frei laufen lassen, da dies in Niedersachsen zur Brut- und Setzzeit für drei Monate verboten ist. Naja, irgendwie geht es auch so.

Für heute haben wir uns einen Abschnitt des Nordpfades Wümmeniederung ausgesucht. Schon bald führt uns dieser in die herrlichen Wümmewiesen. Super weiter Blick, herrliche Landschaft – und überraschenderweise auch ganz passables Wetter 😀

Egon freut sich auch über das saftige Gras und läuft fleißig vorwärts.

Nach einer halben Stunde bekommt David Hunger und fängt an, sich zu beschweren. Da ich weiß, wie schnell das in wirklich schlechte Laune umschwenken kann (keine Ahnung, von wem er das hat 😀 ), krame ich schnell in den Packtaschen nach der Milchflasche und füttere ihn direkt an Ort und Stelle.

Natürlich gut bewacht von unseren drei Wachhunden. Ein vorbeikommender Spaziergänger bemerkt begeistert: „Die sind aber gut erzogen!“

Das Trinken aus der Flasche geht viel schneller als Stillen und so sind wir nur 5 Minuten später schon wieder auf dem Weg.

Während wir durch den Ort Hellwege laufen, schläft David auch schon wieder ein. Mareike und ich suchen uns derzeit unser zukünftiges Zuhause aus: „Das wäre doch nett, guck mal. Da hätte jeder von uns ein Haus für sich, aber wir würden uns ein Grundstück teilen.“

Es stehen auch wirklich chice Häuser hier und die Aussicht aus diesen ist phänomenal.

Wir durchqueren wieder die Wümmewiesen und laufen schließlich auch über die Wümme.

Jetzt geht es auf der anderen Seite weiter. „Wollen wir hier am Fluss Pause machen?“ fragt Mareike. „Ach, jetzt schläft David gerade, das wäre irgendwie doof, ihn jetzt zu wecken.“

Also essen wir nur schnell ein paar Kekse und laufen weiter. Manchmal denke ich mir schon, wie einfach es für Leute sein muss, die nur wandern gehen. Ohne Pferd. Ohne Hund. Und ohne Kind.

So schön es ist, es ist auch echt super anstrengend und deutlich aufwändiger.

„So langsam läuft sonst nur mein Papa!“, bemerkt Mareike lachend mit Blick auf Egon als wir schließlich eine Haussiedlung erreichen. Hier gibt es kein Gras und Egon hat seinen Bummel-Dös-Schritt aufgesetzt.

Dafür sind Polly und Sturmi ganz aufgeregt und strecken ihre Nasen in die Luft. Kurz danach läuft direkt vor uns ein Reh über die Straße und Mareike hat nun mit den drei Leinen wirklich zu kämpfen.

Ein paar Erziehungsmaßnahmen später, laufen alle drei Hunde wieder artig neben ihr. Milo, ihr Aussie, versteht die ganze Aufregung sowieso nicht und reiht sich in Egons gemächlichen Schritt ein.

Ich frage mich, wie die Häuser hier überhaupt ihre Post zugestellt bekommen, so abseits stehen sie. Trotzdem sehen wir überraschend oft ein Auto. Es ist Sonntag und viele arbeiten bei ihren Sommerhäusern im Garten.

David ist nach etwas einer Stunde wieder aufgewacht und grinst in die Kamera. Ich weiß nicht, wie, aber das mit dem Fotografieren hatte er direkt raus. Typisches Blogger-Kind eben.

Von dem langen Stück auf dem recht harten Siedlungs-Boden tun mir inzwischen echt die Füße weh. „Wie weit ist es noooooch? Ich hab Huuuuunger!“, jammere jetzt ich.

Zum Glück geht es wirklich bald wieder raus auf die Wümme-Wiesen und zurück zum Fluss. Wir beschließen dort eine Pause zu machen. Doch genau da taucht eine böse tiefdunkle Wolke am Himmel auf. „Mir egal, ich muss mich jetzt echt mal hinsetzen!“.

Als die ersten Tropfen fallen, breiten wir unsere Picknickdecke aus und befreien Egon von seiner Last, der am Pflock grasen darf.

Zum Glück bleibt es bei den paar Tropfen und wir können unsere Pause an der Wümme genießen.

Die Hunde sind inzwischen auch gut kaputt und dösen nebeneinander eine Runde.

Auch David ist froh, dass er zwischendurch aus der Trage raus kann und versucht erst, Mareike den Fotoapparat aus den Händen zu reißen und sich dann beim Wickeln in den Fluss zu kullern.

Danach lutscht er begeistert auf einem, noch eingepackten, Schokoriegel herum und steckt ihn, als wir gerade kurz abgelenkt sind, schließlich Milo in den Mund.

So richtig erholsam ist die Pause für uns also nicht. Aber irgendwie ist es auch lustig mit einem nun schon fast Kleinkind unterwegs zu sein.

Im Vergleich zur Wanderung in Holland, bei der David erst 3 Monate alt war, sind einige Dinge einfacher geworden. Er trinkt nicht mehr so häufig und kann sich selber eine Weile mit Gucken und Muttis Reißverschluss aufziehen, beschäftigen.

Noch wiegt er nur etwa 7 kg, die ich noch sehr gut vor dem Bauch tragen kann. Ich habe auch schon einen Versuch auf dem Rücken unternommen, aber bisher hab ich ihn lieber vor mir in Sicht- und Knutschweite.

Da es inzwischen schon wirklich spät geworden ist, brechen wir bald wieder auf.

Nun laufen wir einen kleinen Seitenarm der Wümme entlang und dieser Weg entpuppt sich als absoluter Traum. Wir können direkt am Wasser laufen, in das Milo und Polly begeistert klettern (Sturmi schaut nur völlig entsetzt zu) und ich habe mit Egon tatsächlich ein paar kleine Hindernisse und Hügelchen zu bewältigen.

Das tut uns nach der langen Wanderpause mal wieder richtig gut.

Kurz vor Ende unserer Tour passieren wir noch die Ahauser Mühle und schon stehen wir wieder an meinem Hänger. Insgesamt waren wir etwa 5 Stunden unterwegs. Gar nicht so lang, aber ich bin echt kaputt.

Der Rückweg ist dafür schnell geschafft und zusammen versorgen wir noch die Pferde. Zuhause drücke ich Timo das Kind in die Hand: „Ich muss die Beine hochlegen!“. Uff, jetzt merke ich die 7 kg Gewicht doch.

Egon war die ganze Tour über super artig und auch mit David hat es überraschend gut funktioniert. Er hatte schon Tage, in denen er in der Trage wild gestrampelt hat und unbedingt selber auf den Boden wollte. Das hat heute gut funktioniert. Mal schauen, ob das auch noch klappt, wenn er tatsächlich das Krabbeln für sich entdeckt.

Auf jeden Fall wollen Mareike und ich nun öfter mal auf Tagestour gehen. Es gibt noch einige Nordpfade und andere Wanderwege in der Umgebung, die wir entdecken wollen. Und im Juni steht für Timo und mich auch schon die nächste Mehrtagestour an. Natürlich auch wieder mit Hund, Pferd und Kind.

Das Problem mit dem Pony

Das Problem mit dem Pony

„Warum nur habe ich mein komplettes Marketing rund um Egon aufgebaut?“ Diese Frage stelle ich mir in den letzten Wochen immer mal wieder.

Als ich diesen Blog begonnen habe, war er eigentlich als reiner Wanderblog gedacht. Ich wollte Strecken testen, meine Touren tracken und Empfehlungen zu Equipment geben. Ich träumte von spontanen Touren rund um die Haustür und Langstrecken-Wanderungen im Ausland.

Und dann kam Egon. Und alles änderte sich.

Keine Frage, ich verdanke dem kleinen Plüschel alles, was ich mir bislang aufbauen konnte. Ich fiel auf in der Masse an Bloggern, die plötzlich aus dem Boden sprossen.

Ich durfte sehr früh Gastartikel für wirklich große Blogs schreiben, wurde eingeladen auf der Bühne Vorträge zu halten und werde auch heute noch auf Events sehr schnell erkannt.

„Du bist doch die mit dem Pony!“ Ja, genau, die bin ich. „Wo ist Egon?“ Dieser Spruch steht inzwischen sogar auf meinem Pulli, den ich auf solchen Veranstaltungen trage.

Dank Egon habe ich eine wirklich große Social Media Gemeinschaft, sowohl auf Facebook als auch auf Instagram und dies beeindruckt nicht nur mich, sondern auch potentielle Kooperationspartner.

Aber weißt du, was das Problem ist?

Dass Egon auf meinen Wanderungen jetzt immer dabei sein MUSS. Immer. Ich kann oft nichtmal ein Foto auf Facebook posten, auf dem ich vielleicht mal ein anderes Pferd reite oder (um Gottes willen!) etwas ganz ohne Tier und Kind mache.

Der Blog dreht sich um Egon und um das Wandern mit Pferd.

Und ich frage mich regelmäßig, ob das die (marketingtechnisch) richtige Entscheidung war.

Letzte Woche war ich auf der ITB Reisemesse in Berlin. Ein Event, das ich immer absolut geliebt habe. Dort treffe ich meine ganzen Bloggerfreunde, wir tauschen uns über unsere Reisen aus und vereinbaren neue Kooperation mit Veranstaltern und Destinationen.

Dieses Jahr allerdings war ein schaler Beigeschmack für mich dabei und es hat etwas gedauert bis ich herausgefunden habe:

Ich bin neidisch.

Neidisch auf meine Bloggerkollegen, die von ihren Reisen schwärmen. Die ganz spontan einfach überall hin reisen können. Die von Agenturen zu Abendveranstaltungen eingeladen werden, weil sie zur Zielgruppe gehören.

Ich würde auch so gerne mal in Norwegen wandern.

Eine richtige Langstreckentour durch Großbritannien machen.

Oder nach Island fliegen.

Kann ich privat natürlich alles tun, aber eben nicht für den Blog. Bei mir muss Egon immer mit. Und das kann alleine in Deutschland manchmal ganz schön anstrengend sein.

Natürlich freue ich mich auch auf die Kooperationen, die dieses Jahr anstehen und auf die entsprechenden Touren mit Egon (kleiner Spoiler: es geht in bekanntes und in unbekanntes, nordisches Gefilde!).

Aber ich merke, dass ich mich nicht mehr auf das Reisen mit Pony beschränken lassen möchte.

Ich war ja sogar schon ohne Pony wandern. In Luxemburg, in einem absolut fantastischem Gebiet. Darüber gibt es natürlich auch einen umfangreichen Blogartikel und sogar ein wirklich tolles Video.

Mullerthal Wanderung

Das Problem ist, dass die Leser, die ich hier habe, das einfach nicht so interessiert. Und klar, bin ich selber schuld, ich habe ja auch in Social Media hauptsächlich Pferdemenschen targetiert.

Naja und nun stehe ich eben vor der großen Frage, wie es weitergeht.

Natürlich möchte ich auch weiterhin mit Egon (und Sturmi und David) wandern gehen. Das steht gar nicht in Frage, keine Sorge. Aber ich würde auch gerne mal die Möglichkeit haben, ohne Anhang auf Bloggerreise zu gehen.

Ich bin sogar überzeugt, dass dabei richtig coole Dinge entstehen können. Dinge, für die beim Wandern mit Pferd gar keine Zeit bleibt.

Vermutlich werde ich mit diesem Wunsch einige Leser verlieren. Und ja, der Gedanke macht mir Angst.

Aber ich möchte auch meine eigenen Wünsche nicht länger ignorieren.

Watt

Prinzipiell gibt es also verschiedene Möglichkeiten, wie ich weitermachen kann:

  1. Einen neuen Blog starten und beide parallel führen – da kann ich dir gleich antworten: Das geht leider beim besten Willen nicht, dazu fehlt mir absolut die Zeit.
  2. Diesen Blog mit ein paar sorgfältig ausgesuchten Reisen mit Egon weiterführen und keine Touren ohne Pferd unternehmen, aber mit deutlich weniger Zeitaufwand also mit viel weniger Blogposts und weniger Social Media Postings. Stattdessen privat reisen.
  3. Den Blog komplett aufgeben – neeeee, keine Angst, das wird nicht passieren.
  4. Das Thema des Blogs wieder zurückführen zu „nur“ Wandern ohne Tiere. Die alten Beiträge bleiben natürlich bestehen, aber zukünftig ganz alleine unterwegs in der Natur sein.
  5. Ein Zwischen-Dings.
  6. (…)

Ich habe eine Idee, was mir am Besten gefällt, aber noch keinen Plan, wie sich das tatsächlich umsetzen ließe.

Deswegen frag ich jetzt einfach mal dich: Was könntest du dir vorstellen? Welche Ideen / Ratschläge hättest du für mich? Würdest du diesen Blog auch weiterlesen, wenn es nicht mehr nur um Egon geht?

Ich hoffe, du bist so lieb und lässt mir einen kleinen Kommentar hier, das würde mich riesig freuen!

PS: So, und ich gehe jetzt zu Egon, den ich privat natürlich über alles lieb habe, der es mir nur businesstechnisch manchmal etwas schwer macht <3

PFERNETZT – Wie es ist mit 7 (!) anderen Bloggern ein Live-Event zu organisieren (und sich davor nur einmal zu treffen)

Header

„Wir könnten doch ein Barcamp machen!“ Mit dieser Idee fing alles an.

Geworden ist es ein zweitägiges Event mit 23 namhaften Pferdetrainern, 30 Vorträgen und voraussichtlich 200 Teilnehmern, das im Mai mitten in Deutschland stattfinden wird.

Hier kannst du dir das Programm ansehen und noch letzte Karten ergattern!

In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, was es bedeutet, solch ein Live-Event zu organisieren. Vorhang auf für, wie immer, einen absolut ehrlichen Blick hinter die Kulissen:

Behind the scenes of PFERNETZT

Wir deutschsprachigen Pferdeblogger sind schon länger durch Facebook ziemlich gut vernetzt, teilen gegenseitig unsere Beiträge und veranstalten gelegentlich eine kleine gemeinsame Online-Aktion.

Anlass genug, sich mit einigen auch mal persönlich zu treffen und Wissen auszutauschen.

Gesagt, getan und so trafen wir uns im Herbst 2015 mit insgesamt 6 Pferdebloggern im wunderschönen Sauerland.

Sauerland Teamtreffen Pfernetzt

Was folgte war ein wunderbares, lustiges, lehrreiches und produktives Wochenende. Noch nie habe ich so viel über unterschiedliche Trainingsansätze gelernt, Vor- und Nachteile diskutiert, Videos von Freiarbeit und Horsemanship angesehen und meinen Horizont erweitert.

Nach zwei Tagen war uns klar: Dies möchten wir allen Pferdeleuten ermöglichen.

Die Idee von PFERNETZT war geboren!

Begonnen haben wir mit 8 Bloggern und unserer männlichen Technik-Fee Tom, der im Winter 2015 sofort fleißig mit dem Aufbau unserer Webseite beginnt.

Bei unserem ersten Skype-Call im Dezember 2015 geht es schon ganz konkret an die Planung unseres Events, das wir damals noch „Barcamp“ nennen wollen. Dieses ist für einen Tag geplant.

Als Veranstaltungslocation haben wir damals recht lange die Uni Köln angedacht und wollen die Verpflegung über mobile Essenswagen regeln.

Für unsere Webseite brauchen wir natürlich auch ein Logo und so entwirft Christina direkt ein paar Vorschläge.

Logoentwürfe Pfernetzt

Die blaue Version scheint sich bei uns intern als Favorit herauszukristalisieren. Wenn da nicht die Kreise wären. Denn die sind irgendwie … sehr rund 😉

In einem lustigen Skype Call diskutieren wir über runde und unrunde Kreise und im Anschluss entwirft Christina für uns ein „toleranteres“ Logo, das wir allerdings mit folgender Begründung dann doch ablehen:

„Ich finde, dass man nur etwas vernetzen kann, was klare Grenzen hat. Was keine Grenzen hat, kann man maximal vermischen oder miteinander verschwimmen lassen“ (Nadja)

Logo_tolerant

Du siehst: Bei PFERNETZT wird nichts dem Zufall überlassen! 😉

Im Januar 2016 fangen wir das erste Mal an, über Trainer zu sprechen, die wir anfragen möchten. Unsere zwei Main-Speaker Babette Teschen und Arien Aguilar stehen auch damals schon mit auf der Liste, allerdings glauben wir bei Arien noch nicht, dass er auch wirklich Zeit hat.

Das erste Mal grübeln wir auch jetzt über unsere Rechtsform. Eine GbR sind wir bereits. Wir entscheiden uns, es zunächst dabei zu belassen.

Im Februar 2016 wirft Petra das erste Mal die Fohlenweide als Location in den Raum. Eine super chice Location, inklusive Reithalle und Hotelräumen.

Pfernetzt Ort

Das einzige Problem: Wir können die Location nur für ein ganzes Wochenende mieten. Trauen wir uns das zu? Haben wir überhaupt genug Speaker um zwei ganze Tage zu füllen? Werden wir genug Tickets verkaufen?

Während jeder von uns über diese Fragen nachdenkt, wird der März 2016 von technischen Pannen überschattet. Skype erlaubt uns nicht zuverlässig unsere Gruppen-Calls abzuhalten und wir merken den Nachteil, dass wir alle soweit auseinander wohnen.

Gerne würden wir uns nochmal alle persönlich treffen, finden aber keinen Termin, an dem alle Zeit haben.

Zum Glück gibt es noch Facebook und wir tauschen uns in unserer geheimen Gruppe weiter fleißig aus.

Im April 2016 entscheiden wir uns dann für die Fohlenweide als Location. Damit steht auch fest, dass wir das Event nun zwei ganze Tage anbieten werden. Aufregend!

Fohlenweide Reithalle

Seminarhotel Fohlenweide: http://www.seminarhotel-fohlenweide.de/

Juni 2016: Irgendwie haben wir immer noch nicht damit begonnen, die von uns gewünschten Speaker anzufragen. Es wird eng. Außerdem ist unsere Webseite noch nicht komplett fertig, jeder von uns muss noch die „Über mich“ Seite fertig machen. Bevor die Webseite nicht komplett fertig ist, wollen wir die Emails an die Trainer nicht rausschicken.

Das Projekt gerät kurzzeitig ins Stocken. Anfang Juli stellt Tanja dann die entscheidende Frage:

Seid ihr voll dabei?

Dies bringt allen nochmal neue Energie. Es ist soweit: Die Emails an die Speaker gehen raus.

Leider folgt die erste Ernüchterung: Sandra Schneider und Bernd Hackl sind 2017 schon komplett ausgebucht.

Kurz überlegen wir, das komplette Event auf 2018 zu verschieben.

Zum Glück sagt kurz danach Babette Teschen begeistert zu und wir haben unseren ersten Main Speaker. Auch Arien Aguilar zeigt sich sehr interessiert und wir besprechen die Details mit seiner Managerin.

Noch steht außerdem der Plan, dass auch jeder von uns einen oder zwei Vorträge an dem Wochenende halten wird (hätten wir damals schon gewusst, dass wir sogar wirklich vielen Speaker am Ende absagen müssen, weil wir gar nicht alle Themen unterkriegen, wir hätten es wahrscheinlich selbst nicht geglaubt).

Unsere To-Do Liste ist lang: Weitere Speaker anfragen, Unternehmen als Sponsoren gewinnen, welches Buchungstool nutzen wir, wie organisieren wir die einzelnen Speaker, wie machen wir Werbung für uns, usw.

Im August sagt Arien fest als Speaker für PFERNETZT zu. Whoop whoop!

Pfernetzt Programm

Motiviert fragen wir weitere Speaker an und erhalten eine Zusage nach der anderen. Wir freuen uns riesig, dass unser Event bei den Pferdetrainern so einen Zuspruch findet.

Es wird Zeit, mit dem Event an die Öffentlichkeit zu gehen. Doch zuerst müssen wir intern noch einmal unsere Rechtsform überarbeiten, AGB erstellen und vor allem die Ticketpreise festlegen.

Dafür hilft natürlich eine Übersicht all unserer Kosten. Und die Erkenntnis: Alter, ist so ein Event teuer! Was da alles an Kosten zusammenkommt ist wirklich unglaublich. Von den Ticketpreisen bleibt am Ende kaum etwas übrig. Nicht so schlimm, wir sehen das erste Event vor allem auch als Lernhilfe für uns, um Erfahrungen zu sammeln.

Im Oktober 2016, eigentlich wollten wir schon lange mit dem Ticketverkauf gestartet sein, tritt kurzzeitig wirklich Panik auf: Die Fohlenweide, unsere Veranstaltungslocation, sagt, dass sie nur 130 Leute zeitgleich bewirten können. Dies ist viel zu wenig!

Es zeigt sich, dass auch hier die Kommunikation ausschließlich über Telefon einfach schwierig und missverständlich ist. Es geht nicht anders, wir müssen das vor Ort klären.

Mitte November fahren deswegen Nadja und Tom gemeinsam zur Fohlenweide und können dort nun ganz entspannt alle Fragen besprechen. Auch das Catering ist so kein Problem mehr. Puh! Und die Location ist einfach der Hammer. Wir freuen uns schon so unglaublich darauf, das ganze Gelände, die Räume und die Reithalle mit Pferdemenschen zu belagern.

Panoramabilder Pfernetzt

Nun können wir also auch endlich das Event erstmalig bekannt geben und viele Interessierte tragen sich in unseren Newsletter ein.

Dezember 2016: Absolutes Ziel ist es, unbedingt vor Weihnachten mit dem Ticketverkauf zu beginnen!

Wir strukturieren uns intern vertraglich noch einmal um und können nun endlich die Tickets verkaufen. Denken wir. Denn erst dann merken wir, dass Eventbrite, die wir eigentlich als Ticketanbieter ausgewählt haben, das eingenommene Geld erst nach der Veranstaltung auszahlt. Oh nein, das funktioniert bei uns nicht, wir haben doch auch vorher schon Kosten!

Zum Glück stoßen wir auf Ticketpay, die wir daraufhin als Ticketanbieter auswählen. Mit genau den richtigen Funktionen, super nettem Service und sofortiger Geldausschüttung.

Auch die Fohlenweide ist als Location nun endlich fest gebucht und am 22. Dezember 2016 ist es endlich, endlich soweit: Der Ticketverkauf startet und ohne unser Zutun gehen sofort die ersten Bestellungen ein!

Zwar viel später als geplant, aber immerhin noch zwei Tage vor Weihnachten haben wir es geschafft.

Uff, durchatmen.

Im Dezember gewinnen wir außerdem KoProLab und Barefoot als erste Sponsoren für PFERNETZT.

So können wir alle entspannt den Jahreswechsel genießen.

Ticketverkauf

Im Januar 2017 geht es erfolgreich weiter: Wir gewinnen auch Sonnenmoor als Sponsor für unser Event. Außerdem sind unsere Standplätze bereits alle ausverkauft und auch die letzten Speaker-Slots werden gefüllt. Wir erhalten sogar immer noch Emails von Trainern, die gerne kommen würden und erstellen schonmal vorsorglich eine Warteliste für ein mögliches Folge-Event.

Außerdem organisieren wir für alle Teilnehmer, die ein Wochenendticket buchen, einen Kinoabend am Samstag mit Ausschnitten aus Marc Lubetzkis Dokumentationen. 

Marc Lubetzki Pfernetzt

Uuuuund es wird noch eine richtig coole Überraschung am Samstag geben. Die wird aber erst vor Ort verraten!

Seitdem geht es in der Planung spannend weiter. Wer von uns kommt wann bei der Fohlenweide an? Wer ist an den Tagen wofür zuständig? Wo lassen wir die Schlüsselbänder für die Teilnehmer drucken? Welche Tshirt’s ziehen wir als PFERNETZT Team an und welche Maße nimmt Spreadshirt bloß als Grundlage für deren Kleidung?

Du merkst also, es wird super, super spannend.

Einige wenige Tickets sind noch verfügbar, sei also schnell! >> Zur Pfernetzt Webseite

Die Zimmer bei der Fohlenweide sind zwar ausgebucht, jedoch gibt es noch einzelne freie Betten. Dafür kannst du dich in der Pfernetzt Facebook Gruppe für alle Teilnehmer austauschen, in die du nach dem Ticketkauf Zugriff bekommst.

Einige Teilnehmer werden auch auf dem Wohnwagen-Parkplatz direkt vor Ort im Auto schlafen oder dort zelten.

Ansonsten gibt es in der Nähe auch noch andere gemütliche Hotels und Pensionen.

Bisheriges Fazit zu PFERNETZT

Ein Live-Event zu organisieren ist wirklich nochmal eine Hausnummer für sich und bringt wirklich, wirklich viel Aufwand mit sich.

Am Anfang war ich skeptisch, ob es funktioniert, etwas mit so vielen Leute gemeinsam zu organisieren. Aber das klappt erstaunlich gut. Intuitiv haben wir uns so zusammengefunden, dass jeder eine andere Expertise einbringt. Von Grafikdesign, über Texten, Userbetreuung, Marketing, Traineransprechpartner, Fotografie, Programmierung und Recht ist alles mit dabei.

Skype

Einige Dinge habe ich mir leichter vorgestellt, einiges aber auch deutlich schwieriger.

Jetzt bin ich wahnsinnig gespannt auf die zwei Tage im Mai in Fulda. Ich kann jetzt schon sagen: Es wird riesig!

Ich würde mich megamäßig freuen, DICH vor Ort zu treffen und kennenzulernen. Ob es wirklich eine Wiederholung gibt (gerade, wenn man bedenkt, was an Aufwand dahintersteht) steht in den Sternen, deswegen kann ich dir nur empfehlen: Sei auf jeden Fall dieses Jahr im Mai dabei! 

Wir sehen uns! 🙂

Hier geht’s zur PFERNETZT Homepage, dem Programm, den FAQs und natürlich dem Ticketverkauf

Wie ich komplett kostenlos reisen kann

Als Blogger kostenlos reisen

Ok, ich gebe zu, die Überschrift spiegelt nicht genau das wider, was ich mit diesem Post eigentlich zeigen möchte. Trotzdem entspricht es komplett der Wahrheit: Ich bezahle für meine Reisen mit Egon nichts.

Im Gegenteil: Oft bekomme ich sogar nicht nur die Reise bezahlt, sondern auch noch eine Bezahlung darüber hinaus.

Für’s Reisen bezahlt werden?! Klingt zu schön, um wahr zu sein, oder?

In diesem Blogpost möchte ich dir zeigen, wie das funktioniert. Ich möchte dir aber auch verdeutlichen, welche Arbeit dahintersteckt und dass meine Reisen entsprechend kein Urlaub, sondern wirklich Arbeitszeit sind.

Vom Bloggen leben – ein paar Worte vorab

Diesen Blog führe ich seit Oktober 2013, also seit nunmehr über 3 Jahren.

In diesen 3 Jahren habe ich ziemlich kontinuierlich etwa 20 Stunden die Woche für den Aufbau und die Pflege dieses Blogs und die Social Media Kanäle investiert. Am Anfang etwas mehr, inzwischen etwas weniger.

Meine erste kostenlose Reise hatte ich im April 2015 (eine Bloggerreise nach Luxemburg).

Das bedeutet, dass ich vorher bereits 1,5 Jahre diesen Blog aufgebaut habe – damals mit bis zum Teil 50 Arbeitsstunden pro Woche und etlichen selbstbezahlten Reisen und Touren.

Deswegen möchte ich das direkt vorweg ganz intensiv betonen:

Bevor du in der Lage bist, durch einen Blog zu Reisen eingeladen oder sogar komplett vom Bloggen leben zu können, musst du viel, viel Arbeit, Zeit und Nerven investieren!

Das passiert nicht über Nacht und auch nicht durch halbherzige „Mal-eben-nebenbei“-Arbeit.

Arbeiten am Laptop

Unsere (bezahlten und unbezahlten) Touren

Wie schon erwähnt, war meine erste kostenlose Reise eine super geniale Bloggerreise nach Luxemburg. Gefolgt wurde diese im selben Jahr von unserer Wanderung in Brandenburg, in Hessen auf dem Lahn-Dill-Berglandpfad und an der Mecklenburgischen Kleinseenplatte. Im Jahr 2016 ging es für uns ins Sauerland und nach Holland in die Veluwe.

Außerdem durften wir den Extreme Trail Parcours bei Dresden besuchen, haben eine geführte Tour durch den Geopark Thüringen mitgemacht und ich habe ein geniales Blogger-Wochenende an der Nordsee in der Jugendherberge Neuharlingersiel verbracht.

Die Tagestouren in Thüringen, meine 10-Tages-Tour durch die Sächsische Schweiz und meine Besuche des Wildwestfestivals im Emsland habe ich selbst bezahlt.

Veluwe Wald

Wie komme ich an bezahlte Reisen

Wie funktioniert denn das jetzt genau? Wie und von wem kriege ich meine Reisen bezahlt?

Die meisten Kooperationen kommen auf der ITB zustande. Die ITB ist die weltgrößte Reisemesse, die jedes Jahr im März in Berlin stattfindet. Hier treffen sich Destinationen, Reiseveranstalter, Airlines, Flughäfen, Blogger, Fachbesucher und Endkunden.

Im vergangenen Jahr durfte ich dort sogar auf der Bühne stehen und über das Thema „Digitales Nomadentum“ referieren.

Für die Messe mache ich vorab Termine mit Destinationen aus, die mich interessieren und mit Auto und Anhänger in zumutbarer Zeit erreichbar sind.

Wir sprechen dann ganz konkret, was bei einer Kooperation für jede Seite „herausspringt“. Meistens nehmen eh nur die Regionen einen Terminvorschlag von mir an, wenn sie schon generell Interesse an einer Zusammenarbeit haben und so klappt es dann in der Regel auch.

Manche Kooperationen kommen aber auch zustande, wenn mich eine Region direkt anspricht oder ihr Marketing über eine Agentur abwickelt, die dann mit mir spricht.

Um von Regionen kontaktiert zu werden, hilft es natürlich, schon vorher aktiv zu sein. Wenn man sich aus dem „Online-Leben“ kennt, fällt der Sprung ins „Offline-Leben“ meist nicht mehr schwer.

ITB 2015

Und wer bezahlt das?

Tourismusregionen verfügen über ein Marketingbudget, das meist für ein ganzes Jahr im Voraus festgelegt wird. Hier rein fällt auch die Zusammenarbeit mit Bloggern.

Manchmal ist es das Bundesland, mit welchem ich zusammenarbeite, manchmal ist es direkt eine bestimmte Region in diesem Bundesland. Oft arbeiten beide sehr eng zusammen.

Das Bundesland oder die Region fragt dann in der Regel auch noch bei den Unterkünften an, ob sie für eine Kooperation bereit wären. So reduzieren sich die Kosten für alle.

Influencer Job

Warum machen die das – was haben die davon?

Nun wird dich leider niemand einladen, nur damit du vor Ort eine tolle Zeit erleben kannst. Stattdessen soll die Reise natürlich auch für die Region von Vorteil sein.

Bei mir ist das ganz einfach: Marketing / Werbung für die Region.

Ich habe das Glück, inzwischen sehr viele Blogleser im Monat und zehntausende von Fans und Followern in Social Media zu haben. Wenn ich nun in einer Region unterwegs bin, von dort live Fotos während meiner Touren poste und im Anschluss einen ausführlichen Blogartikel verfasse, siehst du als Leser natürlich, wo ich unterwegs bin. Du siehst, wie ich die Gegend erlebe, was man vor Ort unternehmen kann, in welchen Unterkünften ich übernachte und wie die Natur und die Wege aussehen.

Im Idealfall denkst du dann bei deiner nächsten Reiseplanung: „Mensch, die Sarah war doch da neulich in einer traumhaften Gegend unterwegs. Lass uns da doch auch mal hin, das sah doch toll aus! Wo hat die denn da nochmal übernachtet? Ach, in der Ferienanlage, wo man direkt das Pferd mitnehmen kann. Das buch ich auch.“

Natürlich berichte ich immer neutral und schreibe auch kritisch über Dinge, die mir nicht gefallen. Aber die Gegenden, in denen ich unterwegs sein darf, sind meist wirklich genial und ich komme ganz von selber ins Schwärmen.

Dadurch, dass die Region einen Blogger (oder eine Bloggerfamilie) einlädt, bekommen sie also im Idealfall viele neue Urlauber in der Zukunft.

Außerdem ist es für eine Region und eine Unterkunft natürlich extrem sympathisch, wenn sie ein knuffeliges Minipony bei sich wandern haben. Nicht selten berichten die örtlichen Zeitungen über uns, was auch wieder positiv auf die Region zurückfällt.

Vom Bloggen leben

Was liefere ich dafür?

Was die Region auf jeden Fall als Gegenleistung bekommt, ist ein ausführlicher Blogpost mit vielen Fotos auf meinem Blog nach der Tour. In diesem Post beschreibe ich meine Erfahrungen vor Ort und gebe Tipps für alle, die ebenfalls dorthin reisen möchten.

Außerdem berichte ich live auf meiner Facebook Seite und meinem Instagram Account während der Wanderung und poste etwa 3 Fotos am Tag.

Auch noch Wochen oder Monate nach der Tour zeige ich Fotos von der Region und bringe diese somit immer wieder bei meinen Lesern ins Gedächtnis.

Was so vielleicht nach relativ wenig Arbeit klingt, ist in Wirklichkeit schon Aufwand.

Schließlich müssen von jeder wichtigen Situation Fotos (und oft auch Videos) gemacht werden. Jede Etappe der Reise muss festgehalten werden, idealweise mit Pony, Hund und Baby im Motiv.

Und das mit normaler Kamera ebenso wie mit dem Handy. Die Pausen nutze ich dann zum Posten auf Social Media.

Kommentare checken und beantworten mache ich oft sogar während des Laufens.

Auch bin ich in der Wahl der Strecke natürlich festgelegt und kann nicht spontan woanders langlaufen, mir eine andere Unterkunft nehmen oder spontan an einem Ort länger bleiben.

In der Regel sind die Touren aber von den Regionen super organisiert, nicht zuletzt, weil ich inzwischen ziemlich genau weiß, worauf ich während der Planungsphase achten sollte.

Du solltest allerdings auch bedenken, dass ich das ganze Jahr über am Blog arbeite. Ich schreibe unzählige Blogartikel, poste jeden Tag in Social Media und baue mir damit meine Leserschaft überhaupt erst auf, von denen die Destinationen dann profitieren.

Es reicht also nicht, nur während oder kurz nach der Tour Content zu liefern, sondern bedarf kontinuierlicher Arbeit.

Von unterwegs arbeiten

Darf’s noch etwas mehr Geld sein?

Wenn mir die kompletten Reisekosten (Fahrtkosten, Unterkunft und Verpflegung) bezahlt werden, ist das natürlich super. Trotzdem darfst du nicht vergessen, dass ich ja an den Reisetagen nicht noch andere Arbeit erledigen kann.

Ich verdiene in einem Monat, in dem ich viel unterwegs bin, also deutlich weniger als in einem Monat, in dem ich viel zuhause arbeite.

Manche Destinationen zahlen neben den Reisekosten deswegen auch eine Vergütung an mich als Blogger.

Oft kann man zusätzlich das Material, das während der Tour entsteht, noch zu Geld machen. Viele Blogger verkaufen die geschossenen Fotos – entweder an die Region selbst oder über Stockfoto-Portale. Auch kann es sein, dass du als Blogger einen Blogpost für den Blog der Region schreibst, der dann auch wieder vergütet wird.

Vortrag vorbereiten

Meine Pläne für 2017

Die Vorbereitungen für die ITB (das ist die Reisemesse in Berlin, auf der ich meine Kooperationen ausmache) laufen auf Hochtouren. Anfang März ist es wieder soweit.

Ich habe mich entschieden, David bei Timo zuhause zu lassen und 3 Tage und Nächte ohne die zwei zu fahren. Das wird dann meine erste Nacht ohne David, was sicher nicht leicht wird. Aber die Messe ist für mich einfach zu wichtig und ich möchte alle Termine voll ausnutzen können. Und ein bisschen freue ich mich auch darauf, wieder mit meinen Freunden feiern zu können.

In diesem Jahr möchte ich mich mit Niedersachsen, den Deutschen Jugendherbergen im Nordwesten und Brandenburg treffen. Auch habe ich Mecklenburg und Holland auf meiner Wunschliste stehen. Darüber hinaus ergeben sich immer auch noch weitere Gespräche durch spontane Treffen oder Standpartys.

Ich bin gespannt, was die Gespräche bringen und in welche Regionen es mich zukünftig verschlägt.

Hast du Fragen zum Leben als Blogger oder zu Kooperationen? Dann rein damit in die Kommentare!

Pferd einfahren – Egons Weg zum Kutschpony

Pferd einfahren Schritte

Das Wandern mit Pony ist definitiv eine Leidenschaft von mir. Aber natürlich beschäftige ich Egon in den Wanderpausen auch mit anderen Dingen, wie Tricks, verschiedene Bodenarbeit und Longieren.

Unser neues großes Projekt ist die Ausbildung zum Kutschpony, also das Einfahren von Egon. Mein Ziel ist es, in diesem Jahr so weit zu sein und Egon erstmals vor den Gig zu spannen.

Weder er noch ich haben bislang (zumindest soweit ich weiß, ich habe Egon ja mindestens aus „dritter Hand“) Erfahrung beim Pferd einfahren oder vor der Kutsche.

Deswegen möchte ich euch gerne mitnehmen auf unserem Weg und euch unsere bisherigen Schritte schon einmal vorstellen.

Vorbereitung zum Pferd einfahren: Langzügel

Bevor Egon am Ende richtig eingefahren wird, gehört einiges an Vorbereitung dazu. Begonnen habe ich mit der Ausbildung am Langzügel. Denn obwohl Egon ein unerschrockenes und erfahrenes Wanderpony ist, kennt er Zügelhilfen und ein typisches „Lenken“ bisher gar nicht.

Ich habe also damit begonnen, zuerst eine Doppellonge und dann meine Langzügel, die ich schon hatte, in sein Stallhalfter zu schnallen und ihn von hinten zu lenken. Dafür habe ich das Kommando „Alleh“ etabliert, welches ihm sagt, dass er loslaufen soll, unabhängig davon, wo ich stehe und was ich mache.

Pferd einfahren Doppellonge

Am Anfang bin ich noch seitlich mitgelaufen, habe Zügelhilfen wie beim Reiten gegeben und ganz viel gelobt, wenn er daraufhin den Kopf gedreht hat oder abgebogen ist. Bald habe ich mir eine Gerte dazu genommen, die bei mir vor allem als äußere Begrenzung dient.

Nach und nach habe ich mich immer mehr nach hinten orientiert, bis ich schließlich ganz hinter ihm gelaufen bin.

Meine Learning bei der Langzügelarbeit als Vorbereitung zum Pferd einfahren

Equipment: 

Ich liebe meine Langzügel aus Elchleder, aber sie sind für die Arbeit mit Shetty einfach viel zu lang und unhandlich. Für die richtige Langzügelarbeit reicht es, wenn ich nur einen der Zügel nehme und diesen mit beiden Enden am Kopfstück fixiere. Wenn ich mit etwas Abstand hinter Egon laufen will („Fahren am Boden“) reicht das jedoch leider nicht.

Hier bin ich noch auf der Suche nach richtigen Shetty-Langzügeln.

Zeit

Ich bin diese ersten Schritte mit sehr viel Ruhe und Zeit angegangen, da ich gemerkt habe, wie das Gelernte im Ponykopf rotiert. Auch hab ich immer mal wieder ein paar Tage Pause und etwas ganz anderes gemacht und gemerkt, wie Egon danach wieder mit Feuereifer bei der Sache war.

Vorbereitung zum Pferd einfahren: Gewöhnung ans Equipment

Mein Plan ist, dass Egon später mit Fahrtrense und Liverpool-Kandare vor der Kutsche läuft. Das kennt er beides natürlich auch noch nicht, weswegen ich ihn nach und nach an die neuen Sachen heranführe.

Wareika

Für meine derzeitige Langzügelarbeit (aber auch für Spaziergänge und wenn Egon als Handpferd mitläuft) nutze ich eine Wareika von Sieltec, also ein gebissloses Kopfstück.

Wareika zum Pferd einfahren

Dieses hat Egon sofort super angenommen und ich merke, dass er damit vor allem als Handpferd noch schöner mitläuft als am Stallhalfter. Die Hilfen kommen einfach noch genauer am Pferdekopf an und das natürlich ohne ständig daran zu reißen.

Kopfstück mit Blendklappen

Ja, ich weiß: Blend- oder Scheuklappen werden nur bei mehreren Pferden vor der Kutsche genutzt, um die Peitsche präzise einzusetzen und das jeweils andere Pferd nicht mit anzusprechen. Sie sind nicht gegen das Scheuen für Umwelteinflüssen gedacht.

Trotzdem gibt es einige, die auch ein alleiniges Pferd mit Blendklappen fahren. Deswegen möchte ich gerne für Egon und mich herausfinden, was für uns besser geeignet ist, bevor es dann richtig ans Einfahren geht.

Fahrtrense Pferd einfahren gebisslos

Manche Pferde laufen mit Scheuklappen sicherer und sind konzentrierter. Andere werden erst recht nervös, wenn sie eben nicht alles sehen können. Auch kann es passieren, dass Scheuklappen während der Fahrt plötzlich verrutschen, die Kutsche im Blickwinkel auftaucht und das Pferd dann durchgeht, weil es diesen Anblick nicht gewohnt ist (wobei bei einem gut sitzenden Kopfstück das eigentlich nicht passieren sollte)

Auf jeden Fall alles Faktoren, die bedacht und berücksichtigt werden sollten.

Ich habe also mit Egon erst viel mit der Wareika geübt und fange nun mit der Fahrtrense (noch ohne Gebiss) inklusive Scheuklappen an.

Dafür habe ich ihn zunächst nur auf dem Reitplatz ganz normal geführt, damit er sich an die begrenzte Sicht gewöhnen kann. Als das gut klappte, habe ich die erste Langzügelarbeit mit diesem Kopfstück begonnen.

Mein bisheriges Fazit zu den Scheuklappen

Ich habe das Gefühl, Egon läuft tatsächlich mit Scheuklappen besser als ohne. Er scheint mir konzentrierter und mehr bei der Sache zu sein. Auch schaut er nicht so sehr in der Gegend herum („Was frisst denn mein Kumpel da gerade auf der Weide??“), sondern ist in Gedanken mehr bei mir.

Trotzdem ist das natürlich auch eine Trainingsfrage und es ist meine Aufgabe, die Übungen so zu gestalten, dass er Freude daran hat und von sich aus aufmerksam wird.

Ob ich die Scheuklappen langfristig nutze, weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Ausschließen möchte ich es aber nicht und trainiere entsprechend auch gelegentlich mit ihnen weiter.

Kutsch-Geschirr zum Pferd einfahren und Laufen vor dem Gig

Durch seinen Packsattel kennt Egon schon allerlei Klimbim auf dem Rücken und vor der Brust. Deswegen muss ich hier zum Glück nicht mehr allzu viel üben.

Bei dem Kutschgeschirr habe ich mich für das Sieltec Standard Plus Einspänner-Geschirr mit zusätzlichen Polsterungen entschieden. Egon trägt die Größe 1 (Mini) in der feschen Farb-Kombination lila und silbergrau.

Sieltec Kutschgeschirr Shetty

Was Egon noch nicht kennt, ist ein Schweifriemen, da werde ich also in Ruhe testen müssen, wie er darauf reagiert. Eventuell bastel ich das Hintergeschirr auch so um, dass ich gar keinen Schweifriemen als solchen nutze, dazu habe ich auch schon einige Fotos mit Sieltec Geschirren gesehen.

Pferd einfahren: Erste Versuche vor dem Schlitten

Vor ein paar Tagen habe ich das erste Mal die Gunst der Stunde bzw. den Schnee der Stunde genutzt und Egon das erste Mal etwas ziehen lassen. Dafür habe ich zunächst nur den vorderen Teil des Kutschgeschirrs genutzt (also das Brustblatt mit Halskoppel) und die Zugstränge mit Führstricken etwas verlängert.

Meine beste Freundin hat sich dann auf einen Schlitten gesetzt und die verlängerten Zugstränge zunächst in der Hand gehalten während ich Egon geführt habe.

Er war sofort super eifrig bei der Sache und hat sich begeistert ins Zeug gelegt. Als beim Antreten der Zug auf das Brustblatt kam, hat er sich direkt dagegen gestemmt und ist flott losgelaufen.

Auch weitere Geräusche von hinten und den Seiten (unsere Hunde mussten das Spektakel natürlich eifrig kommentieren und um uns herumlaufen) machen ihm überhaupt nichts aus.

Hätte Egon sich doch aus irgendeinem Grund vor dem Schlitten erschrocken, hätte meine Freundin die Zugstränge einfach loslassen können und wäre frei gewesen. Das war mir für den Start lieber als den Schlitten sofort fest zu fixieren.

Danach musste ich es natürlich auch direkt ausprobieren und bin prompt im Schnee gelandet 😉

Die ersten Versuche waren jeweils nur eine Runde um den Round-Pen herum.

Langfristig soll der Schlitten aber natürlich fest befestigt werden, dann mit einem Ortscheit, welches die Bewegungen der Stränge ausgleicht und Scheuerstellen am Pony vermeidet. Hier muss ich mich auch nochmal schlaulesen, wie ich den Schlitten dann so am Ortscheit fixiere, dass alles mit Karabinern noch leicht trennbar ist.

Zukünftige Pläne zum Einfahren von Egon

Wie geht es für Egon und mich jetzt weiter? Prinzipiell in ganz vielen Einzelschritten:

Langzügelarbeit

Meine Langzügelarbeit werde ich wie gewohnt weiter machen. Stellung und Biegung üben, Slalom laufen, Bahnfiguren, Tempiwechsel und und und.

Gebiss

Egon kennt noch überhaupt kein Gebiss und entsprechend muss ich ihn da noch langsam dran gewöhnen. Eine Liverpool-Kandare habe ich schon, bin aber noch nicht ganz sicher, ob diese auch wirklich passt. Das wird sich bei der ersten Anprobe zeigen.

Pferd Gebiss Größe ausmessen

Prinzipiell möchte ich Egon das Gebiss erst einmal am Putzplatz „schmackhaft“ machen, also Gebiss rein, ganz viel loben, kurz stehen lassen, Gebiss wieder raus, Keks rein.

Reifen ziehen

Das Reifen ziehen sollte als Schritt eigentlich vor dem Schlitten mit Gewicht ziehen kommen (damit man das zu ziehende Gewicht langsam steigert), aber ich konnte dem Schnee einfach nicht widerstehen.

Da der Schnee aber leider eh wieder wegtaut werde ich entsprechend demnächst mit Ortscheit und Reifen weitermachen.

In den nächsten Schritten dann natürlich auch nicht nur auf dem Reitplatz, sondern auch draußen im Gelände mit verschiedenen Untergründen.

Fahrkurs

Mein eigener Fahrkurs steht natürlich auch noch aus und ich möchte ihn in diesem Jahr angehen. Wo genau ich diesen mache werde, weiß ich noch nicht.

Entgegen dem, was auf Facebook immer herumgeistert, ist ein Fahrkurs übrigens weiterhin keine Pflicht (Nein, die FN darf immer noch keine Gesetze erlassen). Trotzdem halte ich einen Kurs definitiv für mehr als sinnvoll.

Ich weiß, dass es direkt von Sieltec Einstiegskurse (oder vielmehr „Fahrerlebnisse“) gibt und denke darüber nach, so einen als ersten Schritt zu besuchen, da ich das Konzept sympathisch finde.

Wie es danach konkret weitergeht, weiß ich derzeit noch nicht. Bei mir in der Umgebung gibt es auf jeden Fall auch die Möglichkeit, Kurse zu belegen und da werde ich sicher das eine oder andere Angebot in Anspruch nehmen.

Pferd einfahren

Und dann geht es natürlich noch an das eigentliche Einfahren von Egon. Ich möchte möglichst viele der vorbereitenden Schritte selbst machen und habe viel Spaß daran. Aber zum Einfahren brauche ich dann natürlich Hilfe.

Mir behagt allerdings der Gedanke nicht, mein Pony dafür in einen anderen Stall zu geben und dort einfahren zu lassen. Lieber möchte ich dabei sein und gemeinsam mit ihm lernen. Auch mag ich ihn nicht mehrere Wochen von zuhause wegstellen.

Deswegen weiß ich im Moment noch nicht, wie genau ich das in Angriff nehmen kann, bin aber sicher, dass es auch jemanden gibt, der mein Pony bei uns am Stall regelmäßig trainiert und einfährt.

Kutsche

Tjaaa und dann muss ich natürlich auch noch eine Kutsche oder viel mehr einen Gig shoppen. Was vermutlich Sinn macht vor dem Einfahren mit dem Trainer gemeinsam, um sicher zu gehen, dass der Gig größentechnisch auch zu Egon passt und damit der Kleine es dann auch direkt damit lernt.

Für einen Gig habe ich mich deswegen entschieden, weil ich dann später auch David mitnehmen kann, was mit einem Sulky nicht geht. Auch ist ein Sulky zwar sportlicher, aber ein Gig irgendwie gemütlicher. Wahrscheinlich sollte ich schon einmal anfangen zu sparen 😉

Bisheriges Fazit zum Pferd einfahren üben mit Egon

Egon und ich haben beide viel Freude an den vorbereitenden Übungen zum Einfahren. Ich gehe alles ganz in Ruhe und mit viel Lob an. So können wir beide zusammen lernen, was für mich etwas ganz anderes ist, als ihn einfach woanders einfahren zu lassen.

Trotzdem werde ich mir natürlich auch weiterhin Hilfe und Tipps holen, gerade wenn es dann bald noch „ernster“ wird. Aber erst einmal genießen wir ganz in Ruhe die derzeitige Arbeit am Langzügel und alles, was dazu gehört.

Das Sieltec Zubehör habe ich direkt vom Hersteller kostenlos erhalten. Dies hat keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels. Im Outdoor Blogger Codex, den ich unterzeichnet habe, findest du mehr Informationen dazu.

Ich gebe auf (zum ersten Mal)

ich-gebe-aufIch bin ein Verfechter davon, Dinge, die man angefangen hat, auch zu Ende zu bringen. Sein Bestes zu geben und das meiste aus allem herauszuholen. Doch jetzt ist es soweit: Das erste Mal in meinem Leben gebe ich eine große angefangene Sache auf. Und zwar mittendrin.

Worum es geht? Im Dezember 2015, also vor genau einem Jahr, habe ich eine Ausbildung zur Tierheilpraktikerin begonnen. Das Thema interessierte mich und außerdem fand ich die Idee spannend, gemeinsam mit meiner besten Freundin in der Uni zu sitzen. Die hatte nämlich kurz vorher eine Ausbildung zur Hundephysiotherapeutin begonnen.

Da ich damals schon wusste, dass wir zurück in den Norden ziehen werden, habe ich auch meine Wochenend-Seminare schon in Bremen absolviert. Also freitags hin, zwei Tage Uni und montags 5 Stunden zurück.

Aber dann kamen natürlich auch einige andere Dinge und nicht zuletzt die Schwangerschaft und die Geburt von David. Von 12 Veranstaltungen habe ich im letzten Jahr somit nur 4 besucht.

Alles kein Problem, hänge ich eben ein extra Jahr an die Ausbildung ran. Voll motiviert habe ich mir also einen Lernplan geschrieben, alle Veranstaltungen bis 2018 im Voraus gebucht und im November wieder ein Wochenende in der Uni verbracht.

Doch in den vergangenen Tagen wurde immer klarer, dass ich mir selbst eingestehen muss:

Ich schaffe es nicht.

Ich habe nicht die Kraft, Baby, Pony, Arbeit und Studium unter einen Hut zu bringen. Möglich wäre es, keine Frage. Aber ich kriege es einfach nicht hin.

Es hat mich nur noch gestresst, wenn ich an den ganzen Lernstoff gedacht habe, den ich immer noch nicht aufgearbeitet habe. An die Abschlussprüfung, die ich so im Leben niemals schaffen werde. Trotzdem habe ich immer noch geglaubt, irgendwann die Kurve zu kriegen.

Doch jetzt ist die Kündigung abgeschickt. Und ich bin erleichtert.

Klar ist es schade. Die Hälfte der Ausbildungskosten ist schon bezahlt. Aber noch blöder wäre es, die zweite Hälfte auch zu bezahlen und doch nie den Abschluss zu machen.

Nach einem 1er Abi und 1er Studium waren vielleicht auch meine Ansprüche an mich selber zu hoch. Aber gerade deswegen wurmt es mich, dass ich es diesmal nichtmal bis zum Abschluss geschafft habe.

Aber es hilft ja nichts, vor allem seit ich wieder ein paar wenige Stunden in der Woche arbeite, bin ich echt am Limit.

Da genieße ich lieber die Zeit mit meinem Sohn, meinem Mann und meinen Tieren und gestehe mir selbst ein, dass ich es diesmal nicht geschafft habe. Gleichzeitig sage ich mir aber auch, dass es ok ist, mal aufzugeben. Dass ich durchaus auch etwas anfangen und dann nicht fertig bringen darf.

Ihr werdet mich also nicht in 2 Jahren als Tierheilpraktikerin erleben. Wenn ich ehrlich bin, war das aber auch nie so richtig mein Plan. Stattdessen werdet ihr so hoffentlich in Zukunft wieder eine etwas entspanntere Sarah sehen. Eine, die zwar immer noch viele Dinge vereinbaren muss, aber nun vielleicht ein bisschen mehr Zeit zum Entspannen und auch wieder zum Wandern hat. Und das wird letztlich doch allen zugute kommen.

Und es ist doch auch ok, mal aufzugeben, oder?

48 Stunden im „anderen Holland“ – Unsere erste Tour mit Baby

Unterwegs in der Veluwe

„Ich bin eigentlich total erkältet und überhaupt ist Blutgruppe A gar nicht dafür gemacht, so oft den Ort zu wechseln, das liegt an der Genetik und ich wollte sowieso noch neue Wollsachen für David kaufen, vorher können wir ja eigentlich gar nicht los und …“.

Die erste Tour zu fünft inklusive Baby David steht an und ich bin nervös. Nervös, wie die Fahrt sein wird. Nervös, ob Egon nach doch recht langer Pause in den Hänger steigen wird. Nervös, wie die erste Auslandsreise sein wird. Nervös, ob ich uns und vor allem mir selber nicht zu viel zumute.

Doch zum Glück gibt es jetzt kein Zurück mehr, Egons Packtaschen sind gepackt, Windeln, Spucktücher und Ersatzkleidung stehen griffbereit parat und die Kameras sind geladen. Wir haben uns für unsere erste Tour gemeinsam mit David das Gelderland aká „anderes Holland“ in den Niederlanden ausgesucht und wollen mit zwei Übernachtungen starten.

So machen wir uns also nach dem Frühstück auf den Weg zu Egon. Der Pferdeanhänger ist schnell ans Auto gehängt und ehe ich mich versehe, steht mein Pony auch schon drin. „Oh, das ging ja leicht“, bin ich erstaunt und gleichzeitig super stolz auf mein kleines Kuffelpony. Es scheint, als würde er sich richtig freuen, endlich wieder auf Tour zu gehen.

David schläft im Auto erst einmal ein und wir schaffen eine gute Stunde Fahrt ohne Unterbrechung.

Mit dem Baby nach Holland

Dann wacht er auf und möchte auf den Arm. Geht während der Fahrt natürlich nicht und so brüllt er und brüllt. Die 5 Minuten bis zum nächsten Parkplatz erscheinen mir endlos und vor lauter Anspannung heule ich direkt ein bisschen mit. „Das geht so nicht, gleich fahre ich!“, bietet Timo an.

Zum Glück wird David an der Brust sofort ruhig und strahlt mich danach zufrieden an. Weiter geht’s und ich verbringe die nächsten 10 Minuten vorgebeugt über der Babyschale mit Fingerspielen und Gesängen.

Eine weitere Pause machen wir noch bevor wir nach 4,5 Stunden bei unserem Ziel in Gelderland ankommen. Eigentlich ist es überhaupt nicht weit, aber da ich mit meinem Hänger nur 80 fahren darf und unsere Pausen mit David entsprechend lang waren, hat es doch etwas gedauert.

Umso froher bin ich, als ich in der Rezeption des Ferienparks „Bospark De Heivlinder“ stehe und wir kurz danach Egon beim Stall des Parks abladen.

Bospark de Heivlinder Weide

Der Ferienpark besteht aus einzelnen Ferienhäusern mit eigenem kleinen Garten, die inmitten von viel Natur angenehm weit auseinander stehen. Am Rand des Parks gibt es einen Stall für etwa 10 Pferde und angrenzende Weiden.

Hier streckt Egon gerade interessiert seinen Kopf in die Höhe, schaut einmal zu den einheimischen Pferden und beginnt gewissenhaft damit, das holländische Gras kulinarisch zu testen.

Wir lassen ihn erst einmal in Ruhe ankommen und beziehen unser Ferienhaus. Das ist total nett eingerichtet und wir fühlen uns sofort super wohl.

Bospark de Heivlinder Ferienhaus

Doch wenn ich an einem neuen Ort ankomme, hält es mich immer nicht lange drinnen. Und so binde ich mir David ins Tragetuch und wir machen uns gemeinsam mit Sturmi auf, um die Umgebung zu erkunden. Timo beteuert, er hätte kurz nach unserer Ankunft schon einen Hirsch gehört. Als wir kurz danach aber an einer großen Kuhherde vorbeilaufen, bin ich mir da nicht mehr ganz so sicher 😉

Auf jeden Fall bin ich begeistert von der Gegend. Überall um unseren Ferienpark herum gibt es Reit- und Fahrwege mit traumhaftem Sandboden. Der Veluwe Trail, ein Reitweg mitten in der Veluwe führt auf 360 Kilometern durch dieses größte zusammenhängende Waldgebiet der Niederlande. Entlang der Wege gibt es Unterkünfte und Rastmöglichkeiten für Mensch und Pferd.

Veluwe Trail Reitweg

Auch wenn Ermelo, die nächste größere Stadt, nicht weit entfernt ist, haben wir abends keine Lust, David noch einmal ins Auto zu packen. Also kochen wir in unserer Unterkunft selber etwas zu essen und gehen anschließend früh ins Bett.

Unsere Tageswanderung mit Pferd in der Veluwe

Am nächsten Morgen geht es dann endlich auch mit Egon los. Wir haben uns einen Rundweg nach Dries ausgesucht, wo wir mittags etwas essen und anschließend in einem größeren Bogen wieder zurück zum Ferienpark laufen wollen. Ungefähr 10 Kilometer sollen es werden.

Also kommt David wieder bei mir ins Tuch und ich putze, sattle und bepacke Egon.

Bospark de Heivlinder Stall

Der Weg führt uns als erstes in die Ermelosche Heide. Ich bin von den breiten Sandwegen und den weiten Blicken wirklich absolut begeistert.

Wanderreiten Veluwe

Leider können wir für Fotos nicht allzu lange stehen bleiben. „Mach schnell, ich kann nicht warten!“, rufe ich Timo ungeduldig zu während ich auf der Stelle tanze. Tragetuch fetzt nämlich nur, solange ich laufe. Bleibe ich stehe, beginnt David sofort sich lauthals zu beschweren.

Deswegen laufen wir zügig los und kommen recht bald von der Heide in ein Waldgebiet. Die Bäume wachsen hier wie in Schlangenlinien der Sonne entgegen. „Wow, das sieht ja aus wie bei den Waldelfen!!“.

Veluwe Wald

Nach etwa einer halben Stunde Wanderung wacht David im Tragetuch wieder auf und will raus. Geht natürlich nicht sofort. Sein empörtes Geschrei vertreibt sicher noch in 10 Kilometern Entfernung die letzten Hirsche. Wir hoffen auf eine Stelle, an der Egon etwas grasen kann, während ich stille. Doch schon nach ein paar Metern halte ich es nicht mehr aus, drücke Timo das Pony in die Hand und reiße das Tragetuch von mir.

Auf einem Baumstamm in der Nähe stille ich David, während Timo versucht Egon und Sturmi bei sich zu behalten, die beide die Pause auf dem sandigen Waldboden so gar nicht verstehen. „Pass bloß auf, dass der sich jetzt nicht wälzt mit dem Gepäck!“, rufe ich Timo etwas gestresst zu, der mir einen genervten Gesichtsausdruck zuwirft. Ups, ich sollte wohl vor allem meinen Ehemann etwas bei Laune halten.

Nach dem Stillen das nächste Problem: Wohin nun mit dem Baby, während ich mir das Tuch wieder über die Schultern schwinge? Timo hat nun wirklich alle Hände voll. Also geht es für David kurzerhand auf den Waldboden, wo er sich erstaunt umsieht, bevor er wieder in das Tragetuch zieht.

Wandern Tragetuch

Gut, dass ich gerade mit dem Stillen fertig war, denn da biegt eine Reiterin vor uns in den Weg ein. Ich erkenne sie vom Ferienpark, sie hatte am Morgen noch Egon mit versorgt. Jetzt reitet sie einen wunderschönen und riesengroßen Friesen durch die Veluwe. Beide Pferde werfen sich faszinierte Blicke zu, ehe wir weiterziehen.

Gegend Mittag erreichen wir das „Boshuis Drie“ einen Bauernhof aus dem Jahr 1765, der zu einem Restaurant umgebaut wurde. Ich verschwinde schnell in der Gaststätte, um nach einer Unterstellmöglichkeit für Egon zu fragen: „Does anyone of you speak English?“. Ich erkläre einer Kellnerin meinen Wunsch, die sich daraufhin auf holländisch mit einem weiteren Kellner bespricht. Dieser dreht sich anschließend zu mir und redet ebenfalls auf holländisch mit mir weiter. Konzentriert versuche ich die Bedeutung der Wörter zu erahnen. Irgendwas mit Weide? Direkt um die Ecke? Egon da hin? Ich nicke und sage „Ok“. Wieder zur Kellnerin gewandt bedanke ich mich auf Englisch für ihre Hilfe. „Oh, you speak English?“, fragt mich der Kellner nun im perfekten Schulenglisch und die Sprachbarriere ist überwunden.

Als wir mit Egon bei den Weiden des Bauernhofes ankommen, stehen dort allerdings schon drei Islandpferde auf beide Weiden verteilt. Gut, dass wir zur Sicherheit unseren eigenen Wanderreitzaun mitgenommen haben. So steckt Timo noch eine extra Weide für Egon ab und wir können beruhigt essen gehen.

Boshuis Drie

Im Boshuis ist es in der Zwischenzeit rappelvoll geworden und wir ergattern mit Sturmi und David den letzten freien Tisch. Die nette Kellnerin von vorhin ist sehr bemüht und entschuldigt sich dafür, dass es die Speisekarte nur auf holländisch gibt. „Pannekoeken you know, right?“, fragt sie. Klar, Pfannkuchen gehen immer und sie schmecken wirklich ausgezeichnet.

David bestaunt das Fachwerk im Bauernhof und die vielen Menschen und Hunde um uns herum. Die vielen Eindrücken sorgen dafür, dass er nach dem Essen auch direkt wieder einschläft. Eigentlich wollten wir ihn ja noch wickeln, aber jetzt wieder wecken ist auch doof. Also verschieben wir das auf später.

Derweil haben die am Nachbartisch sitzenden Reiterinnen bezahlt und laufen wenig später mit ihren Isländern am Fenster vorbei. „Wenn denen jetzt gleich ein Shetlandpony hinterher rennt, werden die sich doch hoffentlich hier melden, oder?“, frage ich Timo besorgt.

Tatsächlich steht Egon aber entspannt da und döst, als wir später zu ihm kommen. Wieder bin ich unglaublich stolz auf mein kleines Wanderpony. Der Zaun ist schnell abgebaut und wir verschwinden wieder im Wald.

Wandern in der Veluwe

Ich genieße es unglaublich, wieder unterwegs zu sein. David schläft im Tuch und wir laufen still und entspannt vor uns hin. Die Gegend ist fantastisch und die Wege unglaublich pferdefreundlich. Wirklich überall gibt es Reit- und Fahrwege. Ich bin fasziniert.

Veluwe anderes Holland

Da David während der Mittagspause kaum getrunken hat, wacht er bald auf und hat Hunger. Diesmal sind wir schlauer und drehen für Egon den Pflock in den Boden. Gras gibt es für ihn an dieser Stelle zwar wieder nicht, aber er bleibt trotzdem ruhig stehen und wartet. So hat Timo nun auch die Hände frei und kann mir etwas helfen. Nach dem Stillen wickeln wir David dann auch noch schnell auf meinem Schoß bevor es weitergeht.

Outdoor Stillen

Das letzte Stück führt uns wieder durch die Heide und wieder kann ich mich gar nicht daran satt sehen. Auch Sturmi hat sichtlich Spaß an unserer Tour und genießt die Sandwege mit ihren vielen Tierspuren und -gerüchen.

Mit Hund in Holland

Zurück am Stall lasse ich Egon noch kurz auf die Weide, wo er sich nun ohne Sattel und Gepäck, genüsslich wälzt. Abends kommt er zusammen mit den anderen Pferden in den Stall, wo er eine große Box neben einem anderen Shetlandpony bewohnt.

Wir Menschen und Sturmi fallen in unserem Ferienhaus erschöpft auf die Couch. „War das sonst auch so anstrengend?“, fragt Timo. Es macht doch einen Unterschied, wenn man die Nächte nicht durchschlafen kann. Den Abend gehen wir also früh ins Bett und tatsächlich haben wir eine etwas unruhige Nacht. David ist zwar ganz lieb, möchte aber am liebsten stündlich an die Brust.

Besuch im KNHS Zentrum

Trotzdem fühle ich mich am nächsten Morgen relativ fit und laufe mit Sturmi meine Morgenrunde. Dann räumen wir unsere Sachen zusammen und machen das Ferienhaus sauber. Egon darf noch bei seinen neuen Pferdekumpels auf der Weide bleiben, während wir zum KNHS Zentrum fahren, das nur 5 Minuten entfernt liegt. KNHS ist die größte Vereinigung des Landes für Pferdesportler und bietet im Zentrum Trainingsmöglichkeiten für Tagesbesucher mit eigenem Pferd oder für Schulen und Universitäten beispielsweise mit Schwerpunkt Pferdemanagement. Auch finden hier das ganze Jahr über viele kleine und große Veranstaltungen statt.

Besonders beeindruckt bin ich von dem riesigen Außenplatz, der bei Großveranstaltungen in drei Reitplätze inklusive Tribünen umgebaut wird. Hier einmal mit Egon langfetzen, das wäre was!

KNHS Zentrum

In dem Zentrum gibt es seit Kurzem auch eigene Schulpferde. Außerdem wohnen hier immer einige Friesen-Hengste, die, um zur Zucht zugelassen zu werden, ein 70-tägiges Programm absolvieren und die anschließenden Prüfungen bestehen müssen. Leider verfügt das Zentrum über keine eigenen Weiden. Man sei bemüht, zeitnah Land der Nachbarn abzukaufen, versichert mir der sehr nette Medienvertreter, der uns über die Anlage führt. Doch auch wenn die Schulpferde noch nicht lange im Zentrum wohnen, tun sie mir in ihren Boxen jetzt schon leid.

Zum Trainieren als Tagesgast ist die Anlage allerdings genial. Riesengroße Reithallen mit traumhaften Boden, diverse Außenplätze, Round-Pens und ein großer Außenspringplatz mit festen Hindernissen können genutzt werden.

KNHS Zentrum Brasserie

Wir essen noch schnell einen kleinen Snack in der Brasserie und holen mittags Egon aus dem Ferienpark ab. Er kommt mir auf der Weide gleich begeistert entgegen gelaufen und ein bisschen tut es mir Leid, ihn nun nicht nochmal in die Heide, sondern schon wieder auf den Hänger zu bringen. Doch die erste Tour zu fünft wollte ich gerne etwas kürzer angehen.

So machen wir uns also auf den Rückweg, den wir mit drei Pausen gut überstehen. Abends begrüßt Egon begeistert seine gewohnten Pferdekumpels und verschwindet in den Sonnenuntergang auf die Weide. Bestimmt hat er den anderen erst einmal von den traumhaften Reitwegen in der Veluwe vorgeschwärmt.

Reitweg Ermelosche Heide

Alles Infos auf einen Blick

Unterkunft: Bospark De Heivlinder, nahe Ermelo in Gelderland, auch „das andere Holland“ genannt. Hier kannst du ein Ferienhaus für 4 oder 6 Personen mieten. Es gibt einen Stall, der direkt zum Ferienpark gehört und wo du dein Pferd unterstellen kannst. Zum Stall gehören auch einige Weiden. Großes Plus: Das Stallgelände dürfen nur Leute betreten, die dort auch ihr Pferd stehen haben.

Mittagessen: Boshuis Drie. Bei uns war es hier an einem Dienstag Mittag sehr voll. Wenn du vorher weißt, wann du da sein wirst, könnte es Sinn machen, einen Tisch zu reservieren. Für Pferde gibt es zwei Paddocks, die allerdings nicht 100%ig shettysicher eingezäunt sind. Außerdem gibt es Anbindebalken und genügend Platz, um einen eigenen kleinen Wanderreitzaun aufzubauen.

Veluwe Trail: Insgesamt etwa 360 Kilometer, eingeteilt in 9 Tagesetappen je zwischen 25 und 35 Kilometer. Es können aber auch vielfältige Tagestouren von einer festen Unterkunft aus gemacht werden. Die ganze Region ist auf das Reiten sowie auf das Fahren mit Pferde ausgelegt.

Sprache: Irgendjemand, der Englisch spricht, findet sich meist immer, auch wenn das Englisch dann ggf. ein bisschen holprig ist. Aber auch mit einer Mischung aus Deutsch und Zeichensprache kann man sich dank der Ähnlichkeit der Sprachen gut verständigen.

Einreise: Auch wenn man es durch die fehlende Grenze gerne vergisst, sind die Niederlande doch Ausland für uns. Dies bedeutet, dass die Einreisebestimmungen eingehalten werden müssen. Diese sehen Ausweispapieren für Mensch und Tier, Chips bei den Tieren, Tollwutimpfung bei Hunden und ein Gesundheitszertifikat für Pferde vor.

Beste Jahreszeit: Die Region ist vermutlich das ganze Jahr über schön. Der Herbst hat den Vorteil, dass nicht nur die Wälder fantastisch gefärbt, sondern auch die Unterkünfte und Wege nicht so überlaufen sind.

Baby-Transport: Ich habe David in einem Tragetuch in der Wickelkreuztrage getragen. Meine Jacke habe ich mit einer Kumja Jackenerweiterung vergrößert (das ist das schwarze vor meinem Bauch).

Fazit: Während ich vorher dachte, dass das Wandern mit Pony und Hund anstrengend sei, denke ich jetzt mit Baby, wie einfach es doch vorher war 😀 Jetzt müssen noch mehr Interessen miteinander vereinbart werden. Vermutlich sehne ich aber in einem halben Jahr die Zeit zurück, in der David noch bequem im Tragetuch geschlafen hat, wer weiß. Trotz der Anstrengungen werde ich natürlich auch weiterhin mit meiner kleinen Familie wandern gehen und vieles wird sich sicherlich auch noch mehr einspielen.

Heide Ermelo

Außerdem muss ich mit Egon unbedingt das Kutsche fahren weiter üben, um mit ihm auf diesen genialen Wegen mal so richtig fetzen zu können 😉 Aber auch zum Wandern mit Pferd ist die Gegend ein Traum und unsere Tour im „anderen Holland“ war ein wunderschöner Start in das neue Wanderleben zu fünft.

Ermelosche Heide

Für diese Reise wurde ich von der Region eingeladen. Dies hat keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels. Im Outdoor Blogger Codex, den ich unterzeichnet habe, findest du mehr Informationen dazu.