Von Stilldemenz und Babyrülpsern – Wie ist das Leben mit Baby wirklich?

Wie ist das Leben mit Baby wirklich

„Ich habe das Gefühl, er tut alles, um mein Leben so wenig lebenswert wie nur möglich zu machen!“, schluchze ich, drücke Timo das Baby in die Hand und verschwinde selber heulend im Schlafzimmer. Kein guter Tag in meinem neuen Mama-Leben.

Dabei habe ich natürlich gewusst, dass der Alltag mit Kind anstrengend wird, aber dass mich mein eigenes Baby so dermaßen auf die Palme bringen kann, hätte ich nicht gedacht. Und jedes Mal, wenn ich so schlecht von meinem Sohn denke, fühle ich mich danach direkt noch schlechter. Und bin dann genervt, dass ich mich wegen meinem Baby schlecht fühle. Was mir gleich wieder Schuldgefühle macht. Ihr erkennt das System.

Dabei gibt es natürlich auch wunderschöne Momente. Wenn der Kleine mich morgens laut anlacht, sobald ich die Augen aufmache. Wenn er das erste Mal nach dem Spielzeug greift. Wenn er Egon mit großen Augen anguckt. Wenn er im Schlaf einfach sooo niedlich aussieht.

Meine Gefühle schwanken von himmelhochjauchzend bis völlig fertig.

Im Moment befinde ich mich in einer ganz guten Phase, wenn man vom totalen Schlafmangel einmal absieht. Zeit also, das alles mal in einen Blogpost zu verbasteln.

Und weil so ein Kind irgendwie verdammt wenig schläft, werde ich diesen Blogpost einfach in mehr oder weniger sinnvoll sortierten Absätzen schreiben.

Charakter

Was ist David denn überhaupt so für ein Typ? Ich finde das noch ziemlich schwer zu sagen.

Cowboy Baby

Laut unsere Hebamme ist er auf jeden Fall kein „Anfänger-Baby“. Er ist recht launisch, hat eine geringe Toleranzgrenze, wird sauer, wenn man nicht gleich versteht, was er will, kann innerhalb von 0,2 Sekunden von heiter lachend zu hysterisch brüllend wechseln, braucht viel Aufmerksamkeit, kann sich schnell für Dinge begeistern … – in anderen Worten: Er ist genau wie ich 😀

Stillen

Das läuft. Im wahrsten Sinne des Wortes. Etwa eine Woche nach der Geburt lief es ständig. Und überall hin.

Ich hatte einen etwas schwierigen Stillstart dank Klinik und schwachem Baby, aber als ich 2 Wochen nach der Geburt zuhause war, habe ich dann voll gestillt.

Da macht man sich ja vorher auch Gedanken: Tut das weh? Wie fühlt sich das an, wenn da einer an der Brustwarze saugt? Kennen bald Hinz und Kunz meine Brüste?

Gerade das Abpumpen tat bei mir am Anfang schon weh. Ich hatte aber auch so eine Monster-Elektro-Milchpumpe, die beide Brüste zeitgleich in 5 Minuten leer hatte. Dass es vollkommen grotesk aussieht, mit so Saugglocken um die Brüste da zu sitzen, muss ich nicht extra erwähnen, oder?

Die ersten Male mit Baby an der Brust taten auch weh. Uiuiui.

Inzwischen ist das Stillen aber echt entspannt. 

Stillen draussen

Zum Stillen unterwegs: Beim Stall und auf dem Hundeplatz bin ich völlig hemmungslos und sitze auch kurz mit unbedeckter Brust da. So richtig in der Öffentlichkeit versuche ich dann etwas diskreter zu sein und das Baby als Sichtschutz davor zu bugsieren und dann blank zu ziehen.

Ich habe aber auch schon auf dem Bremer Hauptbahnhof mitten auf dem Bahngleis meine Brust entblöst und gestillt. Im Stehen. Denn wenn mein Baby schreit, kriege ich die Krise.

Stilldemenz

Alter Falter, ihr könnt froh sein, dass ich nicht vergessen habe, diesen Blogpost zu schreiben 😀

Inzwischen geht es wieder etwas besser, aber die ersten 3-4 Woche nach der Geburt waren in der Hinsicht wirklich, wirklich krass. Wie hieß doch gleich mein Mann? Wie oft habe ich früher Zähne geputzt? Hieß die Verkehrsregel rechts-vor-links oder links-vor-rechts und wo verdammt ist nochmal rechts?

Und nein, das ist nicht übertrieben, so schlimm war es wirklich!

Vereinbarkeit von Baby und Beruf

Hahahahaha. Hörst du mich hysterisch lachen? Ich versuche nichtmal, beides miteinander zu vereinbaren, sondern neben dem Kind überhaupt irgendwas zu machen, was mich beruflich voranbringt. Ganz ehrlich: An Kundenbetreuung ist nicht zu denken. Und dass obwohl Timo sogar auch viel zuhause ist und mir den Kleinen abnehmen kann.

Arbeiten mit Baby

Ich hatte vorher nie wirklich mit Kindern zu tun und deswegen gedacht, so ein kleines Baby würde viel mehr schlafen. Mal zum Stillen und Wickeln aufwachen, kurze Bespaßung und dann wieder im Land der Träume. Ähm, ja, nee. Andere Babys vielleicht. Meins natürlich nicht.

An manchen Tagen kann ich locker 3 Stunden konzentriert arbeiten. An anderen sind keine 5 Minuten drin. Es ist einfach furchtbar schlecht planbar.

Hinzu kommt, dass ich als Selbstständige bei den Zuschüssen vom Staat echt ein bisschen angealbert bin. Keinen Mutterschutz, nur Mindestsatz Elterngeld und jetzt weigert sich auch noch meine Krankenkasse mich in meinen Elternzeitmonaten in die Familienversicherung zu nehmen.

Hier kann ich nur empfehlen: Vorher Geld ansparen und sich genau überlegen, wie lange man aussetzen kann und möchte.

Bedingungslose Liebe

„Ich könnte den ganzen Tag nur daliegen und mein Kind anschauen“ – Wie oft habe ich solche Dinge von frischgebackenen Eltern bei Facebook gelesen.

Und frage mich jetzt: Was mach ich falsch?

Wenn mein Baby schläft, will ich entweder selber pennen oder mal was essen, vielleicht aufs Klo, duschen, endlich mal die vollgespuckte Jeans ausziehen – aber ich hab keine Lust den ganzen Tag mein Kind anzustarren.

Versteht mich nicht falsch, natürlich ist David supersüß und ich habe auch schon unsere Family-WhatsApp-Gruppe mit Fotos von ihm vollgespamt.

Neugeborenes im Tragetuch

Aber ich bin auch verdammt froh, wenn ich mal eine halbe Stunde Pause von ihm habe.

Und klar, liebe ich ihn. Aber für die bedingungslose Liebe bin ich einfach noch nicht Buddha genug. Denn dann dürfte ich auch nicht genervt sein, wenn er schreit. Oder mir meine Brust zerkaut. Oder einen ganzen Tag lang partout überhaupt nicht hingelegt werden kann.

Ich bin dann aber genervt, weil ich eben schon Erwartungen habe. Die natürlich nicht immer von einem Winzling erfüllbar sind. Trotzdem kann ich diese Erwartungen auch nicht komplett abschalten. Manchmal nehme ich mir etwas für den Tag vor und bin dann schon etwas enttäuscht, wenn es wegen schreiendem Baby nicht klappt.

Irgendwie sind es doch auch gerade die Menschen, die wir lieben, die uns am ehesten auf die Palme bringen, denen wir aber auch umso schneller wieder verzeihen, oder?

Wäsche

Ich sag nur vier Worte: Investiere in einen Trockner.

Weinen

Wenn mein Baby weint, drehe ich durch. Ich kann es überhaupt nicht haben. Nicht nur, weil es unheimlich laut ist und an meinen Nerven zerrt, sondern weil es mir schlicht und einfach das Herz bricht.

Ich glaube, wir Mütter sind da nochmal krasser hormonell bestraft als die Väter. Und wenn ein fremdes Kind weint, bin ich auch echt schmerzlos. Aber bei meinem Baby tut mir das so weh.

Ich versuche dann alles, um ihm zu helfen und werde entsprechend immer gestresster, je länger es nicht funktioniert. Besonders schlimm ist es, wenn David im Auto losschreit. So laut kannst du das Radio gar nicht stellen, um das zu übertönen.

Babyschale

Ich habe mir inzwischen einen Fahrradanhänger gekauft und fahre jetzt Rad. Da kann ich im Notfall immer anhalten und zu meinem Kind. Und wenn er doch mal schreit, habe ich es nicht direkt neben meinem Ohr.

Hätte ich auch nicht gedacht, dass das so schlimm für mich ist, wenn mein Baby schreit, aber es ist grausam.

Baby und Pferd

„Ich konnte mein Baby immer im Kinderwagen neben die Weide stellen, der hat sich stundenlang den Baum über ihm angeguckt und war beschäftigt.“ Diesen Satz habe ich tatsächlich von mehreren Müttern gehört.

Frohen Mutes habe ich David also in den Kinderwagen gepackt, einen wunderschönen Baum ausgesucht und ihn erwartungsvoll darunter geparkt.

Das Resultat: Die Bäume an unserem Stall sind todlangweilig. Fetzen so gar nicht. Es ist geradezu empörend, sich darunter aufhalten zu müssen.

Also Kind ins Tragtuch. Ist ja auch nicht schlimm. Damit geht vieles, aber eben leider nicht alles.

Shetty Langzügelarbeit

Paddock abäppeln kriege ich ziemlich gut hin, Egon longieren funktioniert, Langzügelarbeit auch, aber nur im Schritt. Sobald ich versuche im Trab federnd mitzurennen (sieht sicher zum Schreien aus), wacht David auf.

Generell lässt sich mit Baby einfach alles schlecht planen. Manchmal fahre ich zum Pferd und kann total viel machen und manchmal fahre ich hin, stille das Kind, laufe mit weinendem Kind auf dem Arm hin und her, stille wieder, singe Kinderlieder, stille und fahre dann wieder nach Hause ohne einmal mein Pferd gesehen zu haben.

Baby und Reisen

Wir haben die erste kleine Reise mit David hinter uns. Es ging mit dem Zug 5 Stunden in eine andere Stadt, dann dort eine Nacht ins Hotel und am nächsten Tag 5 Stunden im Zug wieder zurück.

Ich war vorher ziemlich nervös und hatte Angst, dass mein Sohn den gesamten Zug zusammenschreit oder nachts im Hotel überhaupt nicht zur Ruhe kommt.

Was war? Es war überhaupt kein Problem! 

Zug fahren mit Baby

Ich hatte den Kleinen im Tragetuch dabei, sodass er zwischendurch auch gut zur Ruhe gekommen ist. In den ICE´s gibt es inzwischen extra Familien-Abteile, in denen es etwas abgeschottet ist und nicht ständig die Personen um einen herum wechseln.

Im Hotel hat er einfach mit bei uns im Bett geschlafen, wie zuhause auch.

Wir konnten sogar abends entspannt im Restaurant essen gehen, während David auch da im Tragetuch geschlafen hat.

Jetzt steht die erste Wanderung mit dem ganzen „Rudel“ an und ich freue mich schon darauf.

Schlaf

Joa, wäre schön. Nee, im Ernst, es ist bei David total phasenweise.

Wir hatten schon Nächte, in denen er nur einmal aufgewacht ist und vorher 7 Stunden am Stück durchgeschlafen hat. Ich habe aber auch schon stündlich gestillt und bin den Rest der Zeit mit einem hellwachen Baby singend durchs Wohnzimmer gelaufen.

Derzeit geht David mit mir gemeinsam gegen 22 Uhr ins Bett und will dann um 3, 5 und 7 Uhr gestillt werden. Um 7 ist dann die Nacht auch endgültig vorbei. Da genieße ich es, wenn Timo ihn morgens nochmal nimmt und ich gelegentlich dann nochmal in Ruhe weiterschlafen kann.

Baby Schlaf pro Nacht

Seit David mit bei uns im Bett schläft, ist zumindest das nächtliche Herumgelaufe weggefallen, weil ich ihn im Liegen beruhigen kann. Oft schlafe ich während meines Singens selber ein.

Paarzeit

Paarzeit haben wir viel! Entweder ich mit David oder Timo mit David 😉 Manchmal haben wir auch Trio-Zeit alle drei zusammen.

Timo und ich mal alleine? Ähm, nee.

Beklopptheit

Als Eltern wirst du bekloppt. Ist so. Das kannst du echt keinem erklären.

Kuscheltier

Ich kann euphorisch ausflippen, wenn mein Kind rülpst. Bei der Sichtung des Windelinhaltes begeistert losrufen „Wow! Heftig! Schatz, komm schnell her, das MUSST du dir angucken!“.

Ich sag ja, normal ist das nicht.

Erfahrung

Ich hatte vorher nie viel mit Kindern zu tun. Zugegeben bin ich auch einfach kein richtiger Kinder-Fan. Meine eigenes ist genial, keine Frage, aber schon im Wartezimmer beim Kinderarzt kriege ich die Krise.

Entsprechend hatte ich einfach auch überhaupt keine Ahnung, was den Alltag mit so einem Winzling angeht.

Mir ist erst kurz nach Herbstbeginn aufgegangen, dass ich meinem Sohn vielleicht draußen auch mal eine Jacke überziehen könnte (solche Fragen entfallen ja bei Hund und Pferd, die regeln das praktischerweise selber).

Baby anziehen draussen

Die ersten Tage alleine mit David im Krankenhaus fand ich total grausam, weil ich immer Angst hatte, irgendetwas falsch zu machen. Sogar das Wickeln musste ich mir zeigen lassen und habe mich wie der totale Versager gefühlt, dass ich das bei meinem eigenen Kind nicht konnte.

Es spielt sich dann alles ziemlich schnell ein, aber ein bisschen glaube ich, dass ich die Anfangszeit bei einem eventuellen zweiten Kind deutlich mehr genießen könnte.

Fazit

Eine liebe Followerin bei Facebook hat die Herausforderungen im Leben mit Baby wunderschön in Worte gefasst, die ich hier gerne zitieren möchte:

„Dass keiner zurück steckt kann ich leider nicht behaupten. Ich habe das Gefühl EINER steckt immer zurück – entweder hat man das Gefühl, das Pferd macht zu wenig oder der Hund oder der Haushalt oder die Beziehung und fast immer man selbst. 

Für mich war der Knackpunkt, mit diesem Zustand Frieden zu schließen. 

Zu akzeptieren, dass das Pferd vielleicht nicht mehr so gut trainiert ist.
Und der Hund weniger Aufmerksamkeit bekommt.
Und zu sehen , dass es trotzdem allen richtig gut geht.“

Dem möchte ich mich gerne anschließen. Mein Leben mit David ist krass. In vielerlei Hinsicht. Es ist schön und anstrengend. Und das beides ziemlich doll.

Auch wenn es manchmal wirklich nicht einfach ist – ich möchte es nicht mehr gegen mein altes Leben eintauschen.

Leben mit Baby Fazit

Bilanz dieses Blogposts

Benötigte Tage: 4

Stillpausen: 7

Getrunkene Kaffee: 3

Vollgespuckte Oberteile: 1

Gewechselte Windeln: 4

Rechtschreibfehler: Vermutlich einige. Sorry.

Wenn Ponys shoppen – Der Pferdeflüsterei Shop

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Wenn andere Blogger etwas Neues auf die Beine stellen, bin ich immer wieder fasziniert, wie kreativ, produktiv und ausdauernd alle sind. Da gibt es eBooks, Online-Kurse, Workshops, Bücher, Vorführungen – und seit Kurzem auch einen Shop!

Die liebe Petra der Pferdeflüsterei war nämlich so verrückt mit Herstellern zu verhandeln, einen Shop zu bauen, eigene Produkte zu kreiieren und schließlich ihr Arbeitszimmer in eine Packstation umzuwandeln, um Pferdefreunde glücklich zu machen.

Auspacken

Das Besondere daran: Alle Produkte sind fair und nachhaltig. So gibt es zuckerfreies Futter, anatomisches Equipment und naturbelassenes Putzzeug.

pferdefluesterei-produkte

Cool, oder? Ich finde es genial, was sich aus dem Bloggen manchmal so entwickeln kann und wie groß und bedeutend plötzlich alles wird.

Um selber in den Genuss der tollen Produkte zu kommen habe ich Egon fleißig shoppen lassen und möchte dir hier vorstellen, was er sich ausgesucht hat:


MagicBrush Bürsten-Set

Der Klassiker unter den Bürsten, von denen man einfach nie genug haben kann! Ich nutze sie bei Egon überall – am Körper, für die Mähne sowie vorsichtig an den Beinen und im Gesicht.

Sie putzen nicht nur das kleine Schmuddel-Pony wieder sauber, sondern haben auch noch einen angenehmen Massageeffekt.

Magic Brush kaufen

Special Trick: Beim Fellwechsel die Bürste einfach umdrehen und die Griffseite nehmen, um die losen Haare zu entfernen. Anschließend mit einer zweiten MagicBrush Bürste dich selber wieder enthaaren 😉

>> Hier geht’s zu den Bürsten


Pflegespray „Fruit Surprise“

„Oooh, was hat der denn für eine tolle Mähne?!“ Kein Wunder, dass mein Pony manchmal etwas eingebildet ist, wenn er laufend solche Komplimente bekommt.

Aber die Mähne ist auch wirklich der Hammer, oder?

Wie ich das mache? Bei jedem Putzen die Mähne mit Mähnenspray einsprühen und durchbürsten. Dauert gar nicht lange, hat aber einen riesigen Effekt.

Magic Brush Fellspray

Egon hat sich im Pferdeflüsterei Shop deswegen dieses Pflegespray ausgesucht. Das Tolle: Es kommt ganz ohne Silikone und Aromen aus. Die haben an einem fleißigen Wanderpony nämlich mal gar nichts zu suchen. Aufsprühen, ausbürsten, fertig. Top!

>> Hier geht’s zum Spray


Stallbeutel

Ich muss gestehen: Dieses Produkt hab ich Egon ein bisschen aufgeschwatzt. Aber er hat natürlich auch etwas davon, denn ab jetzt fliegen Putzzeug, Mähnenspray, Hufkratzer, Hufraspel, Leckerlies etc. nicht mehr lose in meinem Auto herum, sondern sind in diesem Stallbeutel verstaut.

Beutel Pferdeflüsterei

So habe ich mit einem Griff immer alles dabei und muss nicht umständlich einen klobigen Putzkoffer auf meiner Rückbank anschnallen oder die Sachen einzeln zusammensuchen und dann irgendwo verbaseln.

Auch wenn eine Wandertour ansteht, habe ich so direkt alles Wichtige zusammengepackt und brauche nur den Stallbeutel in den Packtaschen zu verstauen. Und voll hipster sieht der Beutel allemal aus, oder? 😉

>> Hier geht’s zum hippen Beutel


Natürliche Leckerlies

Eigentlich wollte Egon ja ausschließlich Leckerlies shoppen. Das konnte ich gerade noch verhindern 😉 Geworden sind es dann diese Leckerbissen aus naturbelassenen Karotten und ein bisschen Maiskeimöl. Ohne Aromen, Zucker, Molkenprodukte, Hafer oder Getreide.

Inzwischen gibt es statt der Karotten Leckerlies total tolle Leckerlies aus Apfelfasern. Entweder 100% Apfel oder mit Thymian oder Karottenanteil. Yummy!

Leckerlies Karotinchen

Ich hadere ja immer ein bisschen damit, Egon Leckerlies zu geben, weil Shettys ja nicht gerade für ihre Bikini-Figur bekannt sind.

Aber diese Leckerlies kann ich ihm mit gutem Gewissen füttern. Der Vorteil: Im Gegensatz zu frischen Karotten oder Äpfeln haben diese Pellets noch keine nassen Abdrücke in meinen Hosentaschen hinterlassen (nur Krümel in der Waschmaschine, aber das ist eine andere Geschichte).

Und was sagt Egon? Meeeeeehr davon!!

>> Hier geht’s zu den Leckerlies


Armband Frau Vogel

Dieses Armband hat Egon mir geschenkt. Vermutlich nicht nur, um seiner Lieblingsbesitzerin eine Freude zu machen, sondern weil er ein großer Fan von Frau Vogel ist.

Kennst du nicht?

Frau Vogel, ein ehemaliges Turnierpferd, ist jetzt Ammenstute, die sich rührend um verwaiste Fohlen kümmert und diese aufzieht. Unterstützt wird sie dabei von Besitzerin Brigitte Förstner, die die Fohlen ehrenamtlich betreut, mehrmals in der Nacht aufsteht, die Flasche gibt und ihre Stute pflegt.

Insgesamt hat Frau Vogel bislang 18 Fohlen das Leben gerettet – teilweise hatten die Fohlen eine Überlebenschance von weniger als 10%.

Armband Pferdefluesterei

Mit diesem Charity Armband gehen bei jedem Kauf 3 Euro direkt an Frau Vogel. Zudem ist jedes Armband in Handarbeit hergestellt. Definitiv eines meiner Lieblingsprodukte des Pferdeflüsterei-Shops.

>> Hier geht’s zum Armband


Jetzt los shoppen

Pferdefreundlich Einkaufen - der Pferdeflüsterei.de ShopEgon und ich können den Shop der Pferdesflüsterei wirklich empfehlen! Besonders der faire Aspekt gefällt uns super. Man merkt, dass alle Produkte sorgfältig und mit Liebe ausgewählt wurden und der Partner Pferd im Vordergrund steht.

Möchtest du jetzt auch dein Pferd zur Shoppingtour schicken? Dann gib ihm diesen Link und lass dich überraschen, was dein Pferd wohl so alles einkauft.

Die Produkte habe ich von der Pferdeflüsterei kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hat keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels. Im Outdoor Blogger Codex, den ich unterzeichnet habe, findest du mehr Informationen dazu.

Zurück nach Draußen – #ItsGreatOutThere

itsgreatoutthere

Du möchtest mal wieder so richtig entspannen? Dich mit dir selbst verbinden? Eine unvergessliche Zeit mit Freunden verbringen? Dich auspowern und danach so richtig gut fühlen? Deinen Horizont erweitern und die Komfortzone verlassen? Neues entdecken?

Dann ab nach draußen mit dir!

Natürlich gibt es einige Aktivitäten, die wir in Häusern machen müssen.

Aber ganz ehrlich: Je mehr ich drüber nachdenke, was wir alles wirklich drinnen machen MÜSSEN, desto weniger fällt mir ein.

Arbeiten? Ja, einige Jobs sind natürlich an einen überdachten Ort gebunden – in Fabriken, Werkstätten, Büroräume. Doch viele Computerarbeiten könnten wir auch mehr oder weniger problemlos im Freien erledigen.

Einkaufen? Es gibt soo tolle Wochenmärkte und Street Food.

Schlafen? Ich gebe zu, im Winter mag ich es nachts gerne warm. Aber im Sommer im Zelt oder Wohnwagen draußen bei den Pferden schlafen ist einfach fantastisch.

Familienfeiern? Schonmal 6 Kleinkinder in einer Wohnung spielen gehabt? Schneller bist du gar nicht an der frischen Luft 😉

Sport? Vergiss das Fitnessstudio. Die Natur bietet so viele tolle Möglichkeiten, sich so richtig auszupowern.

Zelten beim Pferd

Wir sind gar nicht so sehr auf unsere Häuser angewiesen, wie wir manchmal tun. Genau genommen könnten wir vermutlich auch draußen wunderbar leben.

Als ich nach dem Abi in Australien Work & Travel gemacht habe, habe ich vor allem an der Westküste viele sehr traurig wirkende (und betrunkene) Aborigines gesehen. Sie sollten sozialisiert werden und wie alle anderen leben. Doch statt in den Häusern endlich ein „normales“ Leben zu führen, saßen sie nun vor der Tankstelle im Gras und betranken sich.

Sie waren es gewohnt draußen zu sein, ihr ganzes Leben, ihre ganze Kultur ist darauf ausgelegt.

Doch wie ist es mit uns? Sollte sich unser Leben nicht eigentlich auch draußen abspielen? Haben wir nicht auch noch das Draußen-Gen tief in uns drin?

Ich glaube: Ja! Und deswegen ist es umso wichtiger, dass wir uns darauf zurückbesinnen und wieder mehr Zeit draußen verbringen.

Das möchte ich mit diesem Post und mit meiner Unterstützung der Kampagne #ItsGreatOutThere tun. Es ist nämlich ganz fantastisch draußen, wir müssen es nur wieder entdecken.

Die European Outdoor Group, ein Verband zur Interessensvertretung der europäischen Outdoor-Branche, hat die #ItsGreatOutThere Kampagne initiiert, unter deren Hashtag du auch tolle Bilder in den sozialen Medien finden kannst.

Die Message? Outdoor Aktivitäten sind toll, machen glücklich, fit und frei. Sowohl alleine, als auch im Team.

Das kann ich nur bestätigen und hänge mich deswegen gerne an die Aussage dran.

Wandern im Feld

Auch wenn es manchmal etwas Überwindung kostet, bis ich endlich draußen bin. Dann ist es gerade so gemütlich, ich hab keine Lust alle meine Sachen zusammenzupacken und da hinten kommt auch so eine dunkle Wolke.

Aber wenn ich dann endlich draußen bin – meist mit Sturmi und David gemeinsam bei Egon – will ich gar nicht wieder zurück nach Hause.

Nirgendwo kann ich so gut entspannen, ohne überhaupt bewusst entspannen zu wollen. Es passiert einfach.

Beim Weide abäppeln, in Brennnesseln herumlaufen, im Sand liegen und Heunetze stopfen. Während ich Egon longiere, mit Sturmi Agility übe und David stille. Im Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Wandern im Sauerland im Winter

Das Wandern mit Pony ist dabei nur ein Teil des Ganzen. Auch meinen Alltag verbringe ich viel draußen bei den Tieren. Ich merke richtig, wie unausgeglichen ich bin, wenn ich mal einen Tag nicht oder nur kaum draußen war.

Auch David nehme ich zu meinen Draußen-Aktivitäten mit seit er 3 Wochen alt ist.

Er liegt auf einer Decke im Gras und sieht mir zu, wie ich mit Sturmi oder Egon arbeite. Er kommt im Tragetuch mit auf Spaziergänge und Wanderungen. Er bestaunt Pferdenasen von unten und Hundeplüsch von oben. Er verlässt mit weißen Klamotten unsere Wohnung und kehrt mit erdfarbenen und vollgehaarten zurück.

Ich bin der Meinung, wenn ich David fragen würde, er würde bestimmt schon jetzt sagen: #ItsGreatOutThere 😉

David beim Pferd

Wenn du auch dieser Meinung bist, dann schleppe deine Freunde, Bekannten und Familienmitglieder mit vor die Haustür, unternehmt gemeinsam etwas tolles, halte die Erlebnisse in Fotos fest und teile diese mit dem Hashtag #ItsGreatOutThere auf deinen Social Media Kanälen.

Ich bin überzeugt, dass das Draußen-Sein und entsprechende Outdoor-Aktivitäten nicht nur für uns als Individuum, sondern auch für uns als Gesellschaft viel erreichen kann. Also auf geht’s: Laptop zu, Handy in den Flugmodus und ab nach draußen!

Dieser Artikel ist Teil einer Outdoor Blogger Network Kampagne und ich habe eine Vergütung für die Veröffentlichung bekommen. Dies hat keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels. Im Outdoor Blogger Codex, den ich unterzeichnet habe, findest du mehr Informationen dazu.

Wenn das eigene Kind nicht in die Norm passt. (Die Geburt unseres Sohnes)

Außerhalb der Norm

Eigentlich hätte ich es wissen müssen: Wenn zwei so verrückte und „unnormale“ Menschen, wie mein Mann Timo und ich, ein Baby bekommen, kommt da ganz sicher kein 0815-Kind bei heraus. Wobei es so etwas wie ein Standard-Baby vermutlich sowieso gar nicht gibt.

Zumindest nicht in der echten Welt. In der Realität der Ärzte gibt es Normen. Und Kurven. Und tausend schreckliche Gründe, warum ein Kind nicht innerhalb dieser vorgegebenen Werte liegt.

Ich war gerne schwanger. Aber noch mehr hätte ich es ohne diesen Ärzte-Wahnsinn genossen.

Seifenblasen

Mein Traum war immer eine möglichst natürliche Geburt, ambulant im Geburtshaus. Geworden ist es ein Kaiserschnitt in der Klinik mit insgesamt 3,5 Wochen Klinikaufenthalt.

Und das ist ok. Aber vieles hätte ich mir im Vorfeld gerne erspart.

Schon früh wurde unser Sohn im Ultraschall „auffällig“. Er war deutlich zu klein und das Größenverhältnis von Kopf zu Körper schien krass unterschiedlich.

Es folgten zahlreiche Arztbesuche, eine Fruchtwasserpunktion und ein MRT in der Uniklinik.

Ich musste mich mit Themen beschäftigen, mit denen sich kein Elternteil beschäftigen will. Themen die so unglaublich komplex und zum Teil schrecklich sind, dass ich mir absolut kein allgemeines Urteil darüber erlaube.

Noch bis in die 32. Woche wurde ich von einem meiner Ärzte zu einem Spätabbruch gedrängt. Immer und immer wieder. Bis heute verstehe ich nicht, was ihn dazu bewegte, einfach keine Ruhe zu geben.

Es kam der Zeitpunkt, an dem mehrmals am Tag mein Baby kontrolliert werden musste, um zu schauen, wann der Kleine außerhalb des Bauches besser aufgehoben ist, als im Bauch selbst. Also ging ich, zum Glück schon am neuen Wohnort, stationär in die Klinik. 

CTG-Bauch

Diese Zeit im Krankenhaus war nicht schlimm, aber emotional trotzdem eine Achterbahnfahrt für mich. Ich freute mich auf mein Kind, war aber auch sehr angespannt, da wir nach wie vor nicht wussten, was mit ihm denn „nicht stimmt“.

Wir sprachen mit den Kinderärzten in der Klinik und bereiteten uns auf alles vor.

Immer noch hatte ich den Wunsch, mein Kind auf natürlichem Wege zu bekommen. Eine weitere Woche hätte ich dafür noch abwarten sollen. Er war inzwischen auf 1400g geschätzt – ab 1500g hätte ich es so probieren dürfen.

Am Wochenende fuhren Timo und ich ans Meer. Ich musste abschalten und einfach mal raus kommen. Irgendwie habe ich es da schon geahnt, dass es unser letzter Ausflug zu zweit sein wird.

Schwanger am Meer

Am Dienstag danach hing ich wie immer am CTG, um die Herztöne des Kindes zu überprüfen. Ich döste gerade weg, da sackten die Herztöne rapide und für einen längeren Zeitraum ab. Leider direkt zweimal hintereinander. Mein Puls ging so in die Höhe, dass ich doppelten Alarm auslöste.

CTG

Abends passiert das gleiche nochmal. Und in dem Moment wusste ich, dass ich keine natürliche Geburt mehr wollte. Es fühlte sich nicht mehr richtig an. Ich plante gemeinsam mit den Ärzten für den nächsten Morgen einen Kaiserschnitt.

Die Nacht verbrachte ich alleine in meinem Krankenhauszimmer. Timo war am nächsten Morgen direkt bei mir und wir machten ein letztes Bauch-Foto im OP-Kittel. Dann ging es los.

OP-Kittel

Auch wenn ich nie einen Kaiserschnitt gewünscht hätte, empfand ich die Geburt trotzdem als ein unglaublich schönes Erlebnis. Ich wurde ganz wunderbar betreut und Timo durfte mit dabei sein.

„Sie sagen mir, wenn er da ist, oder?“ fragte ich die OP-Schwester, die neben mir stand und über das aufgespannte Tuch schauen konnte.

„Genau in dem Moment, wo Sie es gesagt haben, ist er draußen. Er ist jetzt noch über die Nabelschnur mit Ihnen verbunden. Es ist ein Junge!“

Und da hörte ich ihn schreien. Mein eigenes Baby. Ich konnte es nicht fassen. Er schreit. Er atmet! Ich begann hemmungslos zu weinen. „Kannst du ihn sehen, kannst du ihn sehen??“ sagte ich zu Timo und merkte erst da, dass er auch weint.

Kurz danach kam eine Schwester mit ihm zu uns. Der Kleine war jetzt wieder ganz still und in ein weißes Handtuch eingewickelt. „Oh Gott, ist der klein, oh Gott, ist der klein!“ wiederholte ich immer wieder. Dann ging die Schwester mit ihm in den Nebenraum, um zu schauen, wie es ihm geht.

Ich kriegte mich gar nicht mehr ein und schluchzte nur vor mich hin „Oh Gott, oh Gott.“
„So klein ist er gar nicht, Schatz“, beruhigte mich Timo.

Timo durfte direkt mit unserem Sohn mitgehen, während ich noch zugenäht wurde. Kurz danach wurde auch ich mit meinem Bett auf die Kinderintensiv geschoben und wir durften alle gemeinsam kuscheln.

David Portrait

Unser Sohn David hat mit 1540g und 41cm unsere kleine Familie vergrößert.

Übrigens bis auf das geringe Gewicht und die kleine Größe ansonsten völlig unauffällig! Weil er kaum zu früh kam, hatte er auch keine typischen Frühchen-Probleme und musste nur noch etwas aufgepäppelt werden.

Alle Verdachtsdiagnosen haben sich nicht bestätigt. Schuld an dem geringen Gewicht scheint ein reines Plazenta-Problem gewesen zu sein.

Ich bin immer noch fassungslos, dass ich dieses absolut gesunde und fitte Baby abtreiben sollte.

David blieb noch eine Woche auf der Kinderintensiv und zog dann gemeinsam mit mir für weitere 1,5 Wochen in die normale Kinderklinik. Entlassen wurde er schließlich mit 1770g.

Jetzt dürfen wir zuhause ganz außerhalb der Norm kuscheln, stillen und schlafen.

Es ist anstrengend, es ist ungewohnt, es ist absolut zauberhaft. Und auf Normen gebe ich jetzt noch weniger als vorher schon.

Header und Babybauch-Foto von Alice Wonderland

Reiten in der Schwangerschaft – ja oder nein?

Reiten in der Schwangerschaft

Wenn das Thema „Reiten mit Helm“ schon kontrovers diskutiert wird, ist es mit „Reiten in der Schwangerschaft“ mindestens doppelt so brisant. Schließlich geht es hier nicht nur um die eigene Sicherheit, sondern auch um die eines anderen, noch ungeborenen, Menschen.

Da ist es nicht so einfach, für sich persönlich den richtigen Weg zu finden. Riskiere ich die Gesundheit meines Babys? Wie wahrscheinlich ist ein Sturz? Und ist ein starker Beckenboden nun gut oder schlecht für die anstehende Geburt?

Ich selber steige auch schwanger noch ab und ab aufs Pferd. Reiten kann man das Ganze eigentlich nicht mehr nennen. Eher ein gemächliches Herumschaukeln. Die Risiken sind mir bewusst, aber: Wie groß sind sie wirklich?

Reiten in der Schwangerschaft – was sagt der Arzt?

In 99% aller Fälle wird dir dein Arzt vom Reiten in der Schwangerschaft abraten. Warum? Weil das Unfallrisiko natürlich nicht zu unterschätzen ist und er keine Lust hat, sich haftbar zu machen.

Wenn du in der Schwangerschaft weiter reiten möchtest, solltest du diese Entscheidung entweder gar nicht erst deinem Arzt mitteilen oder aber im Fall eines Abraten seinerseits genau nachfragen: Warum sollst du nicht weiter reiten? Geht es dabei nur um die Unfallgefahr oder droht dir tatsächlich eine mögliche Frühgeburt etc.? (Dann musst du vermutlich auch ganz viele andere Dinge beachten und extrem viel liegen. Wenn dein Arzt dir normalen Sport erlaubt, aber das Reiten nicht, dann steckt meistens wirklich „nur“ die Angst vor Stürzen dahinter).

Fakt ist: Dein Arzt darf dir gar nichts verbieten. Genauso wenig gibst du aber auch deine Verantwortung an ihn ab. Du alleine entscheidest, was du in der Schwangerschaft weiter machen möchtest und was nicht. Du alleine trägst alle etwaigen Risiken für dich und dein Kind.

Schwanger noch reiten

Reiten in der Schwangerschaft – schadet es dem Baby?

Lassen wir das Unfallrisiko erst einmal ganz außen vor. Schadet es deinem Baby, wenn du in der Schwangerschaft reitest?

Die kurze und einfache Antwort: Nein.

Studien, u.a. diese Dissertation, zeigen, dass bei einer intakten Schwangerschaft und einer gesunden, belastungsfähigen Reiterin das Reiten keinen negativen Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft, der Entbindung und auf das Frühgeburtsrisiko hat.

Reiten in der Schwangerschaft – bis zu welchem Maße?

Nun ist Reiten nicht gleich Reiten und wie ich oben geschrieben habe, sitze ich inzwischen nur noch gemütlich im Schritt auf dem Pferd.

Prinzipiell kannst du auch in der Schwangerschaft ganz „normal“ weiter reiten. Also in allen Gangarten und Sportdisziplinen. Eine hohe sportliche Belastung gehört nicht zu den bekannten Frühgeburtsrisiken.

Allerdings ist es hier umso wichtiger, dass du auf dein Bauchgefühl hörst. Was fühlt sich noch gut an? Was macht Beschwerden? Wie weit solltest du gehen? Wann überanstrengst du dich?

Dabei geht es gar nicht mal nur um das Reiten, sondern auch um die generelle Pferdepflege. Denn manchmal kann Ausmisten oder Abäppeln für dich viel anstrengender sein, als das Reiten selbst.

Das Heben von schweren Lasten solltest du deinem Beckenboden sowieso nicht antun. Generell gilt auch hier: Höre auf dein Gefühl und übernimm dich nicht! Mache ausreichend Pausen in der Stallarbeit und frage auch mal nach Hilfe, wenn es nicht anders geht.

Schwanger mit eigenem Pferd

Reiten in der Schwangerschaft – beeinflusst es die Kindslage?

Es gibt das Gerücht, dass Babys sich eher in die ungünstigere Beckenendlage drehen, wenn die Mutter in der Schwangerschaft reitet. Angeblich könnten sie die Bewegungen so besser vertragen.

Dies ist jedoch nicht der Fall. Bislang konnte keine Beeinflussung der Kindslage durch Reiten festgestellt und nachgewiesen werden.

Reiten in der Schwangerschaft – wie ändert es die Geburt?

Der Beckenboden ist wohl ein bekanntes Thema unter schwangeren Reiterinnen. Haben reitende Mütter eine längere Geburt? Oder macht es keinen Unterschied?

Letztlich ist es hier leider so, dass noch keine Studien dazu vorliegen. Wenn ich mich im Bekanntenkreis oder auf der Verwandert Facebook Seite umhöre, scheint es wirklich ganz unterschiedlich zu sein. Manche Reiterinnen hatten eine Blitzgeburt in einer halben Stunde, andere quälten sich 24 Stunden durch die Wehen.

Fest steht, dass Mütter, die während der Schwangerschaft geritten sind, nicht öfter einen Kaiserschnitt haben, als nicht-reitende Gebärende.

Auch scheint das Reiten dem Schmerzempfinden zugute zu kommen. Die Schmerzen unter der Geburt werden von Müttern, die in der Schwangerschaft viel Sport gemacht haben, als weniger belastend eingeschätzt, als von Müttern, die keinen Sport gemacht haben.

Außerdem verbessert Sport während der Schwangerschaft die Stimmung und reduziert Depressivität während der Schwangerschaft und nach der Geburt.

Reiten in der Schwangerschaft Wandern

Reiten in der Schwangerschaft – ist es eine Risikosportart?

Reiten wird offiziell als Risikosportart behandelt. Diese soll man laut den gängigen Empfehlungen während der Schwangerschaft meiden. Dazu zählen insbesondere Sportarten, bei denen schnelle Bewegungen, Drehungen und Stürze unvermeidlich sind.

Nun sind Stürze beim Reiten nicht als regelmäßiger Bestandteil dieses Sportes vorgesehen. Doch was, wenn es trotzdem dazu kommt?

Reiten in der Schwangerschaft – was passiert bei einem Sturz?

Besonders für noch unerfahrene Reiter und Reiter, die mit Jung- und „Problem“pferden arbeiten ist das Unfallrisiko beim Reiten sehr hoch. Komplett kann es sowieso nie ausgeschlossen werden. Jedes noch so brave Pferd kann sich erschrecken, stolpern, von einer Biene gestochen werden usw.

Das zeigt auch die Dissertation:

  • 74,8 % der Reiterinnen mit Unfällen sind in der Schwangerschaft keine Hindernisse gesprungen,
  • 72,2% der Reiterinnen mit Unfällen nahmen nicht an Turnieren teil,
  • 66,9% der Reiterinnen mit Unfällen schlossen sich im Fragebogen der Aussage an „Ich fühlte mich völlig sicher, ein Unfallrisiko war aus meiner Sicht ausgeschlossen“;
  • 53% der Reiterinnen mit Unfällen haben keine jungen Pferde und keine Problempferde geritten

Ein Unfall kann dabei alles sein: Vom schweren Sturz vom oder mit dem Pferd bis hin zu „Pferd tritt mir auf den Fuß“. Unfälle treten beim Reiten seltener auf als bei Hand- oder Volleyball. Allerdings sind sie, wenn sie auftreten, auch ungleich dramatischer.

Von den 1.858 befragten Reiterinnen in der Studie erlitt eine aufgrund eines Sturzes in der 23. Woche eine Fehlgeburt, eine weitere hatte in der 33. Woche eine Frühgeburt.

Im Vergleich zur Gesamtzahl der reitenden Schwangeren ist dies gering, was die Einzelschicksale natürlich nicht minder dramatisch macht.

Generell ist für die Überlebenschance des Babys weniger die Unfallschwere als der Zeitpunkt des Unfalls entscheidend. Je früher, desto fataler für das Kind, da es eine Geburt zu dem Zeitpunkt noch nicht überleben kann. Mit dickem Babybauch sieht es somit im Sattel zwar imposanter aus, ist für das Ungeborene letztlich aber sicherer als in den ersten Schwangerschaftsmonaten.

Direkte Verletzungen des Föten bei einem Unfall kommen praktisch gar nicht vor. Allerdings kann es bei schweren Unfällen zu einer Plazentaablösung und damit zur Geburt des Kindes kommen.

Hier musst du wieder ganz für dich alleine entscheiden, welches Risiko du eingehen möchtest.

Schwanger reiten

Reiten in der Schwangerschaft – Fazit

Zu den Risiken beim Reiten in der Schwangerschaft, ohne Unfälle, lässt sich folgendes sagen:

„Solange die schwangere Reiterin sich wohl, sicher und gesund fühlt, die regelmäßigen Mutterschafts-Vorsorgetermine zur Früherkennung von Schwangerschaftsrisiken wahrnimmt und Unfallgefahren beseitigt, kann also das Reiten – gleich welcher Disziplin und Trainingsintensität – zumindest vom sportlichen Aspekt aus während der Schwangerschaft beliebig fortgeführt werden.“

Nun lassen sich Unfälle aber leider nie komplett ausschließen. Hier kann dir niemand die Entscheidung abnehmen und niemand garantieren, dass dir und deinem Kind nichts passiert.

Du alleine entscheidest, ob du schwanger weiterhin aufs Pferd steigst oder nicht.

Ja, es ist eine Gefahr für dich und dein Kind. Ja, du könntest dadurch im allerschlimmsten Fall dein Kind verlieren.

Dieses Risiko muss dir einfach bewusst sein.

Ich persönlich habe mich dafür entschieden, dieses Risiko einzugehen.

Reiten und der Umgang mit Pferden gibt mir eine solche Lebensqualität und Entspannung, die ich anders nur selten kriege. Ich merke richtig, wie die Sorgen von mir abfallen und ich Kraft tanken kann. Das möchte ich weder mir noch dem Baby nehmen.

Damit möchte ich meine Meinung aber niemandem aufdrücken. Wenn du dich unwohl fühlst, solltest du meiner Meinung nach sowieso auf gar kein Pferd steigen. Es gibt auch viele tolle Dinge, die man vom Boden aus mit dem Pferd machen kann.

Entscheide für dich, was sich richtig anfühlt. Das kann sich auch jeden Tag oder sogar jede Minute ändern. Höre auf dich und auf dein Bauchgefühl.

Wie ist deine Meinung zum Reiten in der Schwangerschaft? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar.

Buchtipp und Interview: Auf nach Santiago! Eine Frau alleine mit ihrem Pferd.

Buchtipp-Headerneu

Als ihr Hengstfohlen Galipolis geboren wird, beschließt Margit Rumpl, eines Tages mit ihm nach Santiago de Compostela zu reiten. Fast sechs Jahre später erfüllt sich die Autorin ihren Traum, sattelt ihr geliebtes Pferd und begibt sich auf den 3100 km langen Ritt. Trotz vieler Schwierigkeiten und ihrer quälenden Asthmaanfälle denkt sie nie daran aufzugeben. Diese wunderbare Reise fernab jeglicher Alltagshektik bringt ihr neben abenteuerlichen Erlebnissen wertvolle Erfahrungen, unvergessliche Begegnungen und wichtige Erkenntnisse.

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Margit Rumpl Auf nach Santiago

Inzwischen habe ich einige Bücher von Wanderreitern und Wanderern mit Pferd gelesen, doch jedes kann mich aufs Neue begeistern und inspirieren. So auch Margits Buch, die mit ihrem Hengst gleich 3,5 Monate und 3100 Kilometer unterwegs war.

Dabei muss ich gestehen, dass ich erst ein kleines bisschen skeptisch war. Die äußerliche Aufmachung des Buches und die zum Teil negativen Rezensionen bei Amazon hätten mich fast abgeschreckt. Zum Glück habe ich dem Buch trotzdem eine Chance gegeben, denn es entpuppte sich als super spannend, sehr schön geschrieben und absolut mitreißend. Ich finde, es steht den bekannteren Büchern Land und Lotte oder Vagabonda in keinster Weise nach.

Die Welt ist nicht nur schlecht und grausam, wie uns die Medien tagtäglich mit ihren Berichten weismachen wollen! Die unzähligen, kleinen guten Dinge, die wir erleben, die stehen selten geschrieben in Zeitungen, sind zu wenig aufregend, um Leser mitzureißen. Aber sie passieren, sind wertvoll und machen das Leben schön.

Viele dieser schönen Begegnungen hat Margit auf ihrer Reise. Aber auch ihre Sorgen um ihr Pferd, wenn sie spät abends noch zugemüllte Paddocks reinigt, loses Heu durch ein ganzes Dorf trägt oder der Hengst Husten bekommt, kann ich sehr gut nachvollziehen.

Margit Rumpl Buch

Auf nach SantiagoAls sie schließlich Santiago erreicht, habe ich mit ihr geweint. Vermutlich kann ich dadurch, dass ich mit Egon auch auf langen Touren unterwegs bin, vieles noch intensiver nachempfinden, als andere Leser. Viele Gefühle, Ängste und Freuden habe ich auch auf meinen Wanderungen.

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In ihrem Buch schreibt Margit auch einiges über ihren Alltag und wie unterschiedliche das Vagabundenleben dazu ist. Nachdem ich ihr Buch durchgelesen hatte, musste ich sie natürlich sofort stalken und habe ihre Facebook Seite gefunden. Aber nicht nur das: Margit hat sich auch bereit erklärt, mir einige Fragen zu ihrer Reise und ihrem Leben zu beantworten. Here you go:

Santiago mit Pferd

Hallo liebe Margit, es freut mich total, dass du dich bereit erklärt hast, ein paar meiner Fragen zu beantworten! Mit deinem Hengst Galipolis bist du von Österreich 3100 Kilometer bis nach Santiago de Compostela gereist. Wie alt warst du und dein vierbeiniger Begleiter damals und wie kam es zu der Idee?

Ich war 39, Galipolis erst fünfeinhalb Jahre alt.

Ich also alt genug, Galipolis fast zu jung, das machte mir zeitweise schon ein schlechtes Gewissen, aber ich ging viel zu Fuß und durch meine jahrzehntelange Erfahrung mit Pferden hatte ich auch viel Gefühl und Wissen, um ihn nicht zu sehr zu fordern.

Die Idee zu einem Weitwanderritt wurde schon geboren, als ich 1987/88 in Andalusien lebte. Damals träumte ich davon, zwei edle Andalusier zu kaufen und heim nach Österreich zu reiten.

Doch es sollten viele Jahre vergehen und ab 1997 hatte ich einen eigenen Reitstall, viel Arbeit – doch dieser Gedanke war immer in meinem Kopf. Nur da ich jetzt Pferde hatte, überlegte ich, von Österreich nach Spanien zu reiten, allerdings dachte ich dabei an Andalusien.

Galipolis war mein erstgeborenes Fohlen 2000. Das war die Zeit, als ich vom Jakobsweg in den Medien erfuhr. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich meinem neugeborenen Hengstchen versprach, mit ihm diesen Weg zu pilgern, sobald er alt genug sei… sonst wusste zu der Zeit noch niemand von meinem Traum. Es kam mir ja selber noch ziemlich unrealistisch vor.

Galipolis als Fohlen

 

Wie hat deine Familie auf deinen Wunsch, die Reise zu unternehmen, reagiert?

Nun ja, anfangs stieß ich schon sehr auf Ungläubigkeit, so auf die Art: Nun ist sie verrückt geworden… mein Mann konnte nicht verstehen, warum ich das machen wollte.

Und so richtig glaubte niemand, dass ich das wirklich durchziehe. Man dachte, spätestens nach zwei Wochen ist sie wieder daheim…

Hast du bewusst eine Pilgerstrecke gewählt oder hätte es jeder andere Fernwanderweg auch getan?

Ich wurde neugierig durch Berichte über den Pilgerweg und recherchierte im Internet darüber. Und ich wurde in den Bann gezogen, Andalusien war vergessen.

Natürlich ermutigte mich auch, dass es Pilgerführer, beschilderte Wege und allerlei nützliche Informationen gab. Aber der Gedanke, eine Pilgerreise zu machen, nicht bloß einen Weitwanderritt, faszinierte mich, auch wenn ich nicht unbedingt religiös bin.

Pilgern mit Pferd

Du bist durch Österreich, Schweiz, Frankreich und Spanien gereist. Welches von diesen Ländern eignet sich am Besten für das Reisen mit Pferd?

Eindeutig Frankreich! Ich habe diesen Abschnitt noch immer in liebevoller Erinnerung.

Vor allem wegen den überaus liebenswerten und sehr hilfsbereiten Menschen, die mir natürlich auf der gesamten Wegstrecke begegneten, aber die Franzosen übertrafen alle an Liebenswürdikeit.

Damals war in Österreich noch nicht allzu gut beschildert, die Beschreibung der Strecke im Buch von Lindenthal allerdings hervorragend.

In der Schweiz waren viele Berge zu überqueren, die Wege allerdings gut gekennzeichnet.

In Frankreich war der Jakobsweg großteils ident mit dem Fernwanderweg GR 65, fast nicht zu verfehlen.

Und ich fand doch immer wieder Pilgerherbergen, wo Pferde willkommen waren. Obwohl es aber fast immer bedeutete, eine Koppel oder Weide mit unmöglicher, angstmachender Umzäunung oder Hanglagen – Stall brauchte ich zum Glück bis dahin wegen gutem Wetter kaum.

Spanien hat mich oft enttäuscht, ich hatte die pferdeliebenden Südspanier in Erinnerung. Im Norden stieß ich oft auf Ablehnung und Schwierigkeiten bei der Futterbeschaffung, was aber auch auf das wochenlange Regenwetter und den landschaftlichen Gegebenheiten zuzuschreiben war.

Pilgerweg mit Pferd

Glaubst du, dass dein Pferd die Reise leichter oder komplizierter gemacht hat?

Beides!

Zum Einem erleichterte mir mein treuer Begleiter natürlich diese lange Reise, da er mein Gepäck trug und auch mich, wenn ich müde war! Ich denke, ich ging ein Drittel der Strecke zu Fuß, wahrscheinlich auch mehr… und ich hatte einen Gefährten, der viel mehr als nur ein Pferd war, mein Freund, Vertrauter und deshalb war ich auch verantwortlich für ihn.

Gleichzeitig wurde mir der Weg auch sehr erschwert, da ich für uns beide sorgen musste. Nachtquartier, Futter…ich war besorgt, bemüht, Galipolis nicht zu überfordern und stand öfter vor der Entscheidung: Kann ich ihm das zumuten oder gefährde ich ihn?

Ich musste viele Umwege machen, mir vor Ort Kartenmaterial besorgen und stand oft vor Situationen, wo ich schnell entscheiden musste: Geht das oder nicht? Stege, Brücken, Treppen…

Der Pilgerweg führte auch durch viele Großstädte, die ich fast immer umging.

Von Fußpilgern wurde ich manchmal beneidet (weil ich mich tragen lassen konnte) oder bedauert (weil sie oft schon satt und geduscht gemütlich in ihren Betten lagen und ich erschöpft und schmutzig nach schwierigen Stall- und Futtersuche in eine Herberge kam)

Wandern mit Pferd

Bei deiner Packliste musstest du sicher sehr wählerisch sein und konntest nur das Notwendigste mitnehmen. Welche Gegenstände sind, gerade bei einer Reise mit Pferd, trotzdem unerlässlich?

Nun ja, abgesehen von den persönlichen Dingen natürlich das Wichtigste für das Pferd: Mineralstoffe und Vitaminpräparate, Mittel zur Mückenabwehr, Lotion für Muskulatur, Putzzeug, Hufnägel, Decke,… am Wichtigsten natürlich ein gut passender Sattel, robuste, gute Satteltaschen, gute Zange. Auf Reservehufeisen verzichtete ich wegen des Gewichts.

Wenn du eine Sache während der Reise heute anders machen könntest: Welche wäre das?

Ich würde mir noch mehr Zeit nehmen!

Gepäck am Pferd

So eine Reise gemeinsam mit seinem Pferd zu machen, schweißt sicherlich zusammen. Wie hat sich die Beziehung zwischen Gali und dir durch die Reise verändert?

Galipolis war ja noch ein ziemlicher Jungspund und daheim auch ein temperamentvoller, hormongetriebener Hengst!

Schon nach kurzer Zeit lief er hinter mir her wie ein Hündchen, das Vertrauen in mich überwältigte mich oft. Das war ein wunderschönes Gefühl und erfüllte mich oft mit tiefer Dankbarkeit.

Diese Reise hat ihn selbstbewusst und mutig gemacht – am Beginn war die Durchquerung von Gewässern oft noch ein Problem, irgendwann brachte ihn absolut gar nichts mehr aus der Fassung – außer wir begegneten vielleicht Stuten …

Seine Coolness und das Vertrauen in mich kamen uns nach dem Jakobsweg auf zwei Saisonen Vielseitigkeitsturnieren zugute und noch heute bin ich begeistert von seiner Trittsicherheit und Freude beim Reiten im Gelände – es macht wirklich Spaß, ihn zu reiten!

Pilgern mit einem Pferd

Hattest du von Anfang an den Wunsch, deine Erlebnisse in einem Buch festzuhalten oder ist diese Idee spontan während der Reise oder erst im Nachhinein entstanden?

Dieser Wunsch kam eigentlich gleichzeitig mit meinen Recherchen im Internet. Ich fand damals keine Berichte über Weitwanderritte oder Pilgern mit Pferd.

Tagebuchführen gehört zum Pilgern dazu. Man erfährt so vieles und hat das Bedürfnis, diese wertvollen Erfahrungen und Erlebnisse festzuhalten.

Und nach meiner Rückkehr half mir das Schreiben und das dadurch nochmal geistige Revue passieren lassen der Reise. Denn es war ziemlich schwer, wieder in den Alltag zurück zu finden, da ich doch nun auch verändert war und vieles in Frage stellte…

Angekommen in Santiago

Nach 3,5 Monaten Vagabundendasein ging es zurück nach Österreich in den Alltag. Wie war dieser Wiedereinstieg für dich?

Wie schon erwähnt, etwas schwierig… Ich war viel sensibler geworden, stellte vieles in meinem Leben in Frage, wollte Veränderungen, die auch eintraten. Ich ertrug manche Menschen nicht mehr, fühlte mich oft unverstanden.

Ich schrieb ein halbes Jahr an meinem Buch, es war mein Rückzugsort und ich war richtig süchtig danach, meine Reise schriftlich fest zu halten.

Gleichzeitig erlebte ich aber wunderschöne Momente, wenn mir plötzlich Bekannte von ihren Träumen erzählten und ich manche inspirieren und ermutigen konnte.

Mein Sohn Andreas ging sechs Jahre später mit 22 Jahren alleine 2000 km von Genf bis nach Finisterre! Ich war sehr stolz auf ihn und froh, dass er ebenfalls diese wertvolle Erfahrung machen durfte.

Pferd auf Fähre

Wie sieht der Alltag von dir und auch von Galipolis heute aus?

Vieles hat sich verändert. Und doch hat es lange gedauert! Schon auf dem Pilgerweg wusste ich, dass ich den Reiterhof und meine Ehe aufgeben wollte. 2013 verkauften wir den Hof.

Ich bin nun als mobile Reitlehrerin unterwegs, unterrichte Anfänger und Freizeitreiter und bemühe mich, meinen Schülern Wissen und Verständnis für ihr Pferd zu vermitteln, um eine möglichst lange und schöne Partnerschaft zu ermöglichen.

Galipolis durfte fünf Jahre mit einer Stute im Offenstall leben und sein Hengstleben genießen.

Seit einem Jahr steht er nun in einem kleinen Privatstall, wo er zum Glück viel auf dem Paddock oder auf der Weide direkt neben Stuten sein darf.

Er hat neben mir eine liebe Mitreiterin, die sich auch sehr liebevoll um ihn kümmert.

Nach dem Pilgerritt bestritten wir noch einige Spring- und Vielseitigkeitsturniere bis zur Kl. L, doch Wettbewerbe interessierten mich nach unserer Reise nicht mehr wirklich.

Er ist wunderbar fein zu reiten, piaffiert schon ganz passabel und ist auch für Zirkuslektionen, Bogenschießen zu Pferde oder Voltigieren zu haben.

Er ist nun 16 Jahre alt und ich bin glücklich und dankbar, dass er gesund ist und so einen wundervollen Charakter hat!

Pferd Satteltaschen

Im letzten Satz deines Buches schreibst du, dass es sicher nochmal einen ähnlichen Ritt mit Gali geben wird. Planst du da schon etwas konkretes oder hast es vielleicht sogar schon unternommen?

Erst 2015, also sozusagen zum 10-Jahres-Jubiläum unseres Jakobweges konnte ich dieses Vorhaben umsetzen!

Die Zeit vergeht einfach so schnell, unvorstellbar…

Ich ritt wieder alleine von Gaming in NÖ, wo ich jetzt wohne über den Wallfahrtsort Mariazell durch die schöne Steiermark bis zur slowenischen Grenze, diese entlang bis ins Burgenland und zurück über das südöstliche Niederösterreich.

Es waren diesmal „nur“ ungefähr 700 km und vier Wochen. Und ich war herrlich planlos unterwegs! Hatte einige Freunde auf der Strecke, die ich besuchen wollte und wählte die Route sehr spontan (meist nur einen Tag voraus) mit Hilfe von google, aber ohne GPS.

Und ja, ich war gleich wieder im Sog dieser Art des Reisens gefangen – hab wohl Zigeunerblut in den Adern!

Mit Pferd nach Slowenien

Vielen Dank liebe Margit für das Interview und dir und deinen Pferden alles Gute!

Vielen herzlichen Dank, hat mir Freude gemacht, ein wenig zu erzählen! Alles Liebe und tolle Reisen für dich und dein süßes Pony!

Buch Auf nach SantiagoHier kannst du dir das Buch von Margit auf Amazon ansehen und bestellen

Alle Fotos außer die Buchfotos in diesem Beitrag sind von Margit Rumpl – Auf nach Santiago von  Margit Rump

Kennst du das Buch von Margit? Oder hast einen anderen Buchtipp für mich? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

Tschüss, liebes Thüringen

Tschueß Thueringen

Liebes Thüringen, es ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich mich von dir verabschieden muss. Mehr als 7 Jahre waren wir eine Gemeinschaft und du mein Zuhause – doch jetzt zieht es uns zurück in den Norden.

Ja genau, wir gehen zurück dorthin, wo es immer regnet, wo die Menschen wortkarg sind und wo man höchstens bis zum nächsten Deich gucken kann.

Und ja, ich habe Angst vor dieser Veränderung. Ich habe Angst, dich zu verlassen, wo du mich doch mein ganzes Erwachsenenleben begleitet hast.

Ich habe meine erste eigene Wohnung in Thüringen gemietet. Mein Studium in Thüringen begonnen und abgeschlossen.

Ich habe in Thüringen einen Heiratsantrag bekommen, bin in rotem Kleid auf einem Tandem-Fahrrad zur Trauung gefahren und habe in einem deiner Parks meine Hochzeit mit einem Picknick gefeiert.

Heiraten in Thüringen

Ich habe in meinem ersten Job in Thüringen gearbeitet und auch das erste Mal einen Job wieder gekündigt, um mich selbstständig zu machen.

Ich habe in Thüringen meinen Businessplan geschrieben und Veranstaltungen zum Thema Gründen und Selbstständigkeit besucht, bei denen ich zum Teil selber auf der Bühne stand.

Alle wichtigen Eckpunkte auf dem Weg zum Erwachsenwerden habe ich in Thüringen erlebt. Dann bin ich sogar in Thüringen schwanger geworden. 

Und genau das war der Zeitpunkt, an dem ich wusste, dass ich mich verabschieden muss.

Ich liebe Thüringen. Aber ich möchte hier nicht mein Kind aufwachsen lassen. Es ist mein Zuhause geworden, aber nicht meine Heimat.

Babybauch

Heimat ist wohl doch irgendwie anders definiert, als nur schöne Natur, tolle Städte und nette Menschen. Heimat hat etwas mit Familie zu tun. Und die gibt es für uns in Thüringen leider nicht.

Vielleicht ist es feige, jetzt zu gehen, wo es ernst wird. Vielleicht könnte ich meine eigene kleine Familie in Thüringen aufbauen. Doch ich bin ganz ehrlich: Dazu bin ich zu bequem.

Ich möchte meine Familie wieder um mich herum haben, wenn ich ein Baby habe. Ich möchte das Gefühl haben, anrufen zu können, und es ist jemand in 5 Minuten bei mir und nicht erst in 4 Stunden.

Ich möchte auch mit meinen alten Freundinnen wieder Zeit verbringen.

Und irgendwie ist mir der Norden auch einfach vertraut. Ich rede so, wie alle Leute dort reden. Ich bin nicht verwirrt, wenn mir jemand eine Uhrzeit nennt. Ich mag das Wort „Moin“, das Meer und das Watt. Und meine Gummistiefel wollte ich sowieso mal wieder auskramen.

Es ist also die Zeit gekommen, um Kisten zu packen. Doch diesmal nicht, um ein neues Haus in Thüringen zu beziehen, sondern um zu schauen, wie all unser Kram wohl in eine 4-Zimmer-Wohnung passen soll.

Umzug aus Thüringen

Denn der Norden ist nicht nur nass, sondern auch teuer.

Und wo man in Thüringen ein ganzes Zweifamilienhaus bekommt, reicht dieses Geld dort gerade mal für eine Wohnung.

Abgesehen davon, dass man mit Hund sowieso auf der Mieter-Hass-Liste ganz oben mit dabei ist.

So beginnt der zweite Teil meines Erwachsenenlebens direkt mit einem Immobilienkauf. Eigentlich kein ganz schlechter Start, oder?

Es wird mir fehlen, nicht mehr mitten in Deutschland zu wohnen und ein riesiges Wandergebiet zu haben.

Schmalwassertalsperre-Aussicht

Es wird mir fehlen, nicht mehr auf einen Berg steigen zu können und eine hammermäßige Aussicht zu haben. Es wird mir fehlen, nicht mehr durch Erfurt zu schlendern, eine der wohl am meisten unterschätzten Städte der Welt.

Und es wird mir fehlen, mein Pony nicht mehr vom Küchenfenster aus zu sehen.

Vor ein paar Tagen habe ich eine Wanderin für ein paar Schritte begleitet. Sie kam aus Berlin und wollte in Thüringen eine Woche lang abschalten. Als ich erzählte, dass wir ursprünglich aus Bremen stammen und seit 7 Jahren in Thüringen wohnen, sagte sie einen Satz, der mir immer noch nachhängt:

„Das ist doch alles so trostlos hier.“

Bitte? Da stehe ich mit ihr mitten in einer der grandiosesten Landschaften Deutschlands, ganz für uns alleine – und sie sagt, es sei trostlos?

In Thüringen gibt es wunderschöne Städte, eine gute Infrastruktur, Universitäten, Weiterbildungsmöglichkeiten und selbst auf den Dörfern kuriose Veranstaltungen, deren Sinn wohl nur den Einheimischen so richtig klar ist.

Trostlos ist es hier ganz sicher nicht, zumindest nicht für denjenigen, der dies nicht möchte.

Drachenschlucht Thüringen

Ist es nicht verrückt, wie wir die Dinge immer erst dann zu schätzen wissen, wenn wir sie nicht mehr haben oder wissen, dass wir sie verlieren werden?

Wenn Timo und ich in den letzten Tagen zusammen unterwegs sind, schwärmen wir beide von der Schönheit, die sieben Jahre lang für uns selbstverständlich war:

„Wow, guck mal, wie schön es hier ist!“ „Diese Hügel, ein Traum!“, „Ist diese Stadt nicht einfach perfekt?“.

Schmalwassertalsperre-Wandern

Und deswegen fällt es mir auch so schwer jetzt Abschied zu nehmen.

Ich habe einige Menschen in Thüringen richtig lieb gewonnen und kann mir noch überhaupt nicht vorstellen, diese bald nicht mehr so häufig zu sehen.

Habe ich vor sieben Jahren beim Umzug weg aus dem Norden eigentlich geweint? Ich kann mich nicht daran erinnern.

Aber dieser Umzug fühlt sich irgendwie endgültiger an. Entschiedener.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, ein zweites Mal Familie und Freunde zu verlassen? Lässt man eine gekaufte Wohnung einfach so zurück? Will ich nach dem ersten Mal im Watt stehen überhaupt wieder Berge?

Watt

Wenn ich eines gelernt habe, dann, dass man das Leben wirklich schlecht planen kann. Timo und ich wollten eigentlich nur zwei Jahre in Thüringen bleiben und dann nach Kanada auswandern. Zurück in die alte Heimat wollte ich nie.

Doch zum Glück darf ich meine Meinungen, Wünsche und Träume einfach ändern. Wer weiß schon, was ich in einem Jahr für Pläne habe?

Es ändert sich gerade so vieles und es fühlt sich wie ein krasser Neuanfang an, in allen Bereichen. Das macht mir manchmal Angst, aber ich setze einfach einen Fuß vor den anderen und lasse die Dinge auf mich zu kommen.

Tschüss, liebes Thüringen. Erinnere dich an mich, als die verrückte Bloggerin, die rein objektiv betrachtet so überhaupt nicht zu dir gepasst hat und sich doch so gut integriert hat, dass sie am Ende sogar das Torten-Uhrzeit-Argument verstanden hat (und sich dabei nur noch ganz dezent auf die Lippen beißen musste).

Ich werde dich vermissen und behalte dich immer in meinem Herzen. Wer weiß, vielleicht kommen wir ja auch eines Tages wieder zusammen. Jetzt bin ich erst einmal gespannt, wie mein Leben in Norddeutschland verlaufen wird. Ist das nicht alles ein riesiges Abenteuer? 

Die Schattenseiten beim Reisen mit Pferd

Schattenseiten beim Reisen mit Pferd

Vor Kurzem habe ich den Bericht einer anderen Bloggerin gelesen, in welchem sie ihren 2-Tagesritt mit eigenem Pferd beschreibt. Ein tolles Erlebnis sollte man meinen, doch sie war psychisch während dieser Reise komplett am Ende.

Ich weiß nicht, wie der Bericht bei anderen Lesern angekommen ist, aber mich hat er sehr berührt und angesprochen.

Wer schreibt denn schon so ehrlich von seinen Schwächen? Möchten wir nicht alle viel lieber unsere Abenteuer als großartig darstellen, statt einzugestehen, dass wir uns vielleicht übernommen haben?

Deswegen möchte ich dir auch heute von den Schattenseiten auf meinen Reisen berichten.

Nicht, um jetzt alles schlecht zu reden. Sondern einfach um dir zu zeigen, dass selbst bei mir, die wirklich viel mit Pferd unterwegs ist, nicht immer alles nach Plan läuft und ich manchmal an meine Grenzen stoße.

Ich glaube, das Anstrengendste am Reisen mit Pferd ist die Verantwortung, die man permanent spürt. Da hat man ein Tier und setzt dieses plötzlich Situationen aus, die weit außerhalb der eigenen und oft auch der pferdischen Komfortzone liegen.

Drachenschlucht Eisenach

Manchmal zögert Egon, wenn ich ihn vor einer Tour in den Hänger laden möchte. Und dies ist schon der erste Moment, in dem ich mir Vorwürfe mache. Ist es wirklich so toll, ihn von seiner Herde wegzuholen und bis zu 7 Stunden in den Hänger zu verfrachten? Ist das überhaupt in seinem Interesse? Oder mache ich hier etwas, was nur mir Spaß macht, egal, was mein Pferd davon hält?

Leider (oder zum Glück?) können unsere Pferde uns diese Fragen nicht beantworten. Und so muss ich abwägen – jedes Mal aufs Neue.

Im Nachhinein bin ich überzeugt, dass Egon jede unserer Touren genossen hat. Sicher nicht jeden einzelnen Moment. Aber in der Gesamtheit war er zufrieden und ausgeglichen.

Ich merke sogar, wie er unleidlich wird, wenn ich länger nicht mehr mit ihm auf Reisen war. Dann ist er zickig und mit sich und der Welt unzufrieden. Waren wir dann wieder auf Tour ist er danach der absolute Schatz und ganz ruhig und liebevoll mir gegenüber.

Ich wage es also zu behaupten, dass auch mein Pferd unsere Touren genießt.

Panorama Sächsische Schweiz

Und trotzdem gibt es Momente, in denen ich mich frage, warum zur Hölle ich mir diesen Stress überhaupt antue.

Es gibt Nächte auf diesen Reisen, in denen ich wach liege und meinem Pferd dabei zuhöre, wie es in seinem Paddock Kreise läuft und alle 3 Minuten laut und suchend wiehert. Ich stehe jede halbe Stunde auf, leiste ihm Gesellschaft und bringe ihm neues Heu, doch nichts kann ihn dann beruhigen.

Ich weiß nicht, ob ich jemals so eine dicke Haut haben werde, dass mich das kalt lässt.

Natürlich ist nach so einer Nacht die Stimmung angeschlagen und nicht selten verbringe ich den restlichen Tag damit, mir Sorgen zu machen, ob die nächste Nacht genauso wird.

Wanderreitzaun bauen

Das Fiese dabei ist, dass ich solche Situationen nicht vorhersehen kann. Ich weiß prinzipiell, was Egon gefällt und was nicht. Aber eine Garantie gibt es nicht. Manchmal hasst er Übernachtungsplätze, die ich vorher als ideal eingestuft hätte. Und manchmal kommt er an einem Ort an und ist sofort tiefenentspannt.

Die Nächte sind bei meinen Touren wirklich ein Knackpunkt und oft das, was mich am meisten belastet. Deswegen versuche ich auch, so viel wie möglich in Wanderreitstationen unterzukommen.

Doch diese gibt es natürlich nur sehr begrenzt und oft nicht in den Abständen, in denen ich sie bräuchte. Und ganz sicher, dass Egon sich dort wohlfühlt, kann ich auch nie sein.

Wanderreitstation Box

Es wandert also immer diese Unsicherheit mit, nicht zu wissen, was mich mit Egon erwarten wird.

Aber nicht nur die Nächte können zur psychischen Belastungsprobe werden. Auch die Tage haben es manchmal in sich.

Ich erinnere mich vor allem an diesen einen Tag. Es waren über 30 Grad angesagt und ich habe mich schon die ganzen vorherigen Tage deswegen verrückt gemacht. Normalerweise würde ich bei solchen Temperaturen nicht wandern gehen, aber wir waren schon mehrere Tage unterwegs, der Hänger in unerreichbarer Nähe und alle Unterkünfte auf den Tag genau vorgeplant.

Also liefen wir los und versuchten, so viel Wegstrecke wie nur möglich im Wald zurückzulegen. Es war trotzdem irre warm, wir wurden von Mücken und Bremsen nur so attackiert und die auf unserer Karte eingezeichneten Wege entpuppten sich als Labyrinth aus Baumstämmen, über die Egon springen musste.

Dann führte der Wanderweg auch noch steil einen Berg hinauf und ich krabbelte zum Teil auf allen Vieren hinter meinem Pony her. Ich war staubig, durstig, erschöpft und machte mir riesige Vorwürfe. In meinen Gedanken würde Egon in jeder Sekunde verdurstet neben mir zusammenbrechen.

Oben auf dem Berg angelangt gab es keine Grasfläche und überhaupt keinen anderen Ort, um Pause zu machen. Zudem versperrten Bäume die komplette Aussicht, auf die ich mich so gefreut hatte.

In dem Moment bin ich heulend zusammengebrochen. Nicht wegen mir oder weil mir das alles zu anstrengend wurde. Sondern weil ich mir unheimlich Vorwürfe machte, dass ich das meinem Pferd antue.

Timo konnte mich nicht davon abhalten, das letzte bisschen meines Trinkens in Egons Falteimer zu leeren und ihm schluchzend hinzuhalten.

Und was war? Er hatte überhaupt keinen Durst und war sichtlich verwirrt, was ich für komische hysterische Laute von mir gab.

Auf dieser Tour gab es noch einige Momente, an denen ich aufgeben wollte. Jetzt im Nachhinein weiß ich, dass wir uns mit den Tagesetappen übernommen haben. In dem Gelände waren 20 km am Tag einfach zu viel.

Mit Packpony im Lahn-Dill-Bergland

Doch diese Erfahrung musste ich erst einmal machen, um es jetzt besser zu wissen und entsprechend zu planen.

Ich lege inzwischen sehr viel Wert auf Entspannung während meiner Reisen, komme gerne schon früh in meiner Unterkunft an und genieße gutes Essen, ein gemütliches Bett und viel Zeit für mich.

Aber wenn ich ganz ehrlich zu dir sein soll: Das Reisen mit einem Pferd wird nie komplette Entspannung für mich sein.

Dafür bin ich vermutlich dann doch zu sehr Kopfmensch und mache mir zu viele Gedanken und Sorgen.

Wenn du mit deinem Pferd wandern oder wanderreiten möchtest, dann solltest du das tun, weil du mit diesem Pferd gerne Zeit verbringst. Du solltest es nicht tun, um einen erholsamen Urlaub zu erleben. Denn das wird es höchstwahrscheinlich nicht werden.

Ich liebe das Wandern mit Egon sehr und mich juckt es schon wieder in den Füßen, loszulaufen. Ich kann mir keinen cooleren Job vorstellen.

Laptop

Trotzdem brauche ich ab und an so richtige Entspannung und genieße es, mit Timo auch mal ohne die Tiere wegzufahren. Das hat eine ganz andere Qualität für uns als Paar und wir haben dann viel mehr Zeit füreinander.

Das Reisen mit Pferd hat definitiv Schattenseiten und führt mich immer wieder an meine Grenzen. Aber letztlich macht das ja auch ein bisschen den Reiz aus, oder?

Was sind deine Erfahrungen zum Reisen mit Tier? Ich freue mich über deinen Kommentar dazu!