Zurück nach Draußen – #ItsGreatOutThere

itsgreatoutthere

Du möchtest mal wieder so richtig entspannen? Dich mit dir selbst verbinden? Eine unvergessliche Zeit mit Freunden verbringen? Dich auspowern und danach so richtig gut fühlen? Deinen Horizont erweitern und die Komfortzone verlassen? Neues entdecken?

Dann ab nach draußen mit dir!

Natürlich gibt es einige Aktivitäten, die wir in Häusern machen müssen.

Aber ganz ehrlich: Je mehr ich drüber nachdenke, was wir alles wirklich drinnen machen MÜSSEN, desto weniger fällt mir ein.

Arbeiten? Ja, einige Jobs sind natürlich an einen überdachten Ort gebunden – in Fabriken, Werkstätten, Büroräume. Doch viele Computerarbeiten könnten wir auch mehr oder weniger problemlos im Freien erledigen.

Einkaufen? Es gibt soo tolle Wochenmärkte und Street Food.

Schlafen? Ich gebe zu, im Winter mag ich es nachts gerne warm. Aber im Sommer im Zelt oder Wohnwagen draußen bei den Pferden schlafen ist einfach fantastisch.

Familienfeiern? Schonmal 6 Kleinkinder in einer Wohnung spielen gehabt? Schneller bist du gar nicht an der frischen Luft 😉

Sport? Vergiss das Fitnessstudio. Die Natur bietet so viele tolle Möglichkeiten, sich so richtig auszupowern.

Zelten beim Pferd

Wir sind gar nicht so sehr auf unsere Häuser angewiesen, wie wir manchmal tun. Genau genommen könnten wir vermutlich auch draußen wunderbar leben.

Als ich nach dem Abi in Australien Work & Travel gemacht habe, habe ich vor allem an der Westküste viele sehr traurig wirkende (und betrunkene) Aborigines gesehen. Sie sollten sozialisiert werden und wie alle anderen leben. Doch statt in den Häusern endlich ein „normales“ Leben zu führen, saßen sie nun vor der Tankstelle im Gras und betranken sich.

Sie waren es gewohnt draußen zu sein, ihr ganzes Leben, ihre ganze Kultur ist darauf ausgelegt.

Doch wie ist es mit uns? Sollte sich unser Leben nicht eigentlich auch draußen abspielen? Haben wir nicht auch noch das Draußen-Gen tief in uns drin?

Ich glaube: Ja! Und deswegen ist es umso wichtiger, dass wir uns darauf zurückbesinnen und wieder mehr Zeit draußen verbringen.

Das möchte ich mit diesem Post und mit meiner Unterstützung der Kampagne #ItsGreatOutThere tun. Es ist nämlich ganz fantastisch draußen, wir müssen es nur wieder entdecken.

Die European Outdoor Group, ein Verband zur Interessensvertretung der europäischen Outdoor-Branche, hat die #ItsGreatOutThere Kampagne initiiert, unter deren Hashtag du auch tolle Bilder in den sozialen Medien finden kannst.

Die Message? Outdoor Aktivitäten sind toll, machen glücklich, fit und frei. Sowohl alleine, als auch im Team.

Das kann ich nur bestätigen und hänge mich deswegen gerne an die Aussage dran.

Wandern im Feld

Auch wenn es manchmal etwas Überwindung kostet, bis ich endlich draußen bin. Dann ist es gerade so gemütlich, ich hab keine Lust alle meine Sachen zusammenzupacken und da hinten kommt auch so eine dunkle Wolke.

Aber wenn ich dann endlich draußen bin – meist mit Sturmi und David gemeinsam bei Egon – will ich gar nicht wieder zurück nach Hause.

Nirgendwo kann ich so gut entspannen, ohne überhaupt bewusst entspannen zu wollen. Es passiert einfach.

Beim Weide abäppeln, in Brennnesseln herumlaufen, im Sand liegen und Heunetze stopfen. Während ich Egon longiere, mit Sturmi Agility übe und David stille. Im Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Wandern im Sauerland im Winter

Das Wandern mit Pony ist dabei nur ein Teil des Ganzen. Auch meinen Alltag verbringe ich viel draußen bei den Tieren. Ich merke richtig, wie unausgeglichen ich bin, wenn ich mal einen Tag nicht oder nur kaum draußen war.

Auch David nehme ich zu meinen Draußen-Aktivitäten mit seit er 3 Wochen alt ist.

Er liegt auf einer Decke im Gras und sieht mir zu, wie ich mit Sturmi oder Egon arbeite. Er kommt im Tragetuch mit auf Spaziergänge und Wanderungen. Er bestaunt Pferdenasen von unten und Hundeplüsch von oben. Er verlässt mit weißen Klamotten unsere Wohnung und kehrt mit erdfarbenen und vollgehaarten zurück.

Ich bin der Meinung, wenn ich David fragen würde, er würde bestimmt schon jetzt sagen: #ItsGreatOutThere 😉

David beim Pferd

Wenn du auch dieser Meinung bist, dann schleppe deine Freunde, Bekannten und Familienmitglieder mit vor die Haustür, unternehmt gemeinsam etwas tolles, halte die Erlebnisse in Fotos fest und teile diese mit dem Hashtag #ItsGreatOutThere auf deinen Social Media Kanälen.

Ich bin überzeugt, dass das Draußen-Sein und entsprechende Outdoor-Aktivitäten nicht nur für uns als Individuum, sondern auch für uns als Gesellschaft viel erreichen kann. Also auf geht’s: Laptop zu, Handy in den Flugmodus und ab nach draußen!

Dieser Artikel ist Teil einer Outdoor Blogger Network Kampagne und ich habe eine Vergütung für die Veröffentlichung bekommen. Dies hat keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels. Im Outdoor Blogger Codex, den ich unterzeichnet habe, findest du mehr Informationen dazu.

Wenn das eigene Kind nicht in die Norm passt. (Die Geburt unseres Sohnes)

Außerhalb der Norm

Eigentlich hätte ich es wissen müssen: Wenn zwei so verrückte und „unnormale“ Menschen, wie mein Mann Timo und ich, ein Baby bekommen, kommt da ganz sicher kein 0815-Kind bei heraus. Wobei es so etwas wie ein Standard-Baby vermutlich sowieso gar nicht gibt.

Zumindest nicht in der echten Welt. In der Realität der Ärzte gibt es Normen. Und Kurven. Und tausend schreckliche Gründe, warum ein Kind nicht innerhalb dieser vorgegebenen Werte liegt.

Ich war gerne schwanger. Aber noch mehr hätte ich es ohne diesen Ärzte-Wahnsinn genossen.

Seifenblasen

Mein Traum war immer eine möglichst natürliche Geburt, ambulant im Geburtshaus. Geworden ist es ein Kaiserschnitt in der Klinik mit insgesamt 3,5 Wochen Klinikaufenthalt.

Und das ist ok. Aber vieles hätte ich mir im Vorfeld gerne erspart.

Schon früh wurde unser Sohn im Ultraschall „auffällig“. Er war deutlich zu klein und das Größenverhältnis von Kopf zu Körper schien krass unterschiedlich.

Es folgten zahlreiche Arztbesuche, eine Fruchtwasserpunktion und ein MRT in der Uniklinik.

Ich musste mich mit Themen beschäftigen, mit denen sich kein Elternteil beschäftigen will. Themen die so unglaublich komplex und zum Teil schrecklich sind, dass ich mir absolut kein allgemeines Urteil darüber erlaube.

Noch bis in die 32. Woche wurde ich von einem meiner Ärzte zu einem Spätabbruch gedrängt. Immer und immer wieder. Bis heute verstehe ich nicht, was ihn dazu bewegte, einfach keine Ruhe zu geben.

Es kam der Zeitpunkt, an dem mehrmals am Tag mein Baby kontrolliert werden musste, um zu schauen, wann der Kleine außerhalb des Bauches besser aufgehoben ist, als im Bauch selbst. Also ging ich, zum Glück schon am neuen Wohnort, stationär in die Klinik. 

CTG-Bauch

Diese Zeit im Krankenhaus war nicht schlimm, aber emotional trotzdem eine Achterbahnfahrt für mich. Ich freute mich auf mein Kind, war aber auch sehr angespannt, da wir nach wie vor nicht wussten, was mit ihm denn „nicht stimmt“.

Wir sprachen mit den Kinderärzten in der Klinik und bereiteten uns auf alles vor.

Immer noch hatte ich den Wunsch, mein Kind auf natürlichem Wege zu bekommen. Eine weitere Woche hätte ich dafür noch abwarten sollen. Er war inzwischen auf 1400g geschätzt – ab 1500g hätte ich es so probieren dürfen.

Am Wochenende fuhren Timo und ich ans Meer. Ich musste abschalten und einfach mal raus kommen. Irgendwie habe ich es da schon geahnt, dass es unser letzter Ausflug zu zweit sein wird.

Schwanger am Meer

Am Dienstag danach hing ich wie immer am CTG, um die Herztöne des Kindes zu überprüfen. Ich döste gerade weg, da sackten die Herztöne rapide und für einen längeren Zeitraum ab. Leider direkt zweimal hintereinander. Mein Puls ging so in die Höhe, dass ich doppelten Alarm auslöste.

CTG

Abends passiert das gleiche nochmal. Und in dem Moment wusste ich, dass ich keine natürliche Geburt mehr wollte. Es fühlte sich nicht mehr richtig an. Ich plante gemeinsam mit den Ärzten für den nächsten Morgen einen Kaiserschnitt.

Die Nacht verbrachte ich alleine in meinem Krankenhauszimmer. Timo war am nächsten Morgen direkt bei mir und wir machten ein letztes Bauch-Foto im OP-Kittel. Dann ging es los.

OP-Kittel

Auch wenn ich nie einen Kaiserschnitt gewünscht hätte, empfand ich die Geburt trotzdem als ein unglaublich schönes Erlebnis. Ich wurde ganz wunderbar betreut und Timo durfte mit dabei sein.

„Sie sagen mir, wenn er da ist, oder?“ fragte ich die OP-Schwester, die neben mir stand und über das aufgespannte Tuch schauen konnte.

„Genau in dem Moment, wo Sie es gesagt haben, ist er draußen. Er ist jetzt noch über die Nabelschnur mit Ihnen verbunden. Es ist ein Junge!“

Und da hörte ich ihn schreien. Mein eigenes Baby. Ich konnte es nicht fassen. Er schreit. Er atmet! Ich begann hemmungslos zu weinen. „Kannst du ihn sehen, kannst du ihn sehen??“ sagte ich zu Timo und merkte erst da, dass er auch weint.

Kurz danach kam eine Schwester mit ihm zu uns. Der Kleine war jetzt wieder ganz still und in ein weißes Handtuch eingewickelt. „Oh Gott, ist der klein, oh Gott, ist der klein!“ wiederholte ich immer wieder. Dann ging die Schwester mit ihm in den Nebenraum, um zu schauen, wie es ihm geht.

Ich kriegte mich gar nicht mehr ein und schluchzte nur vor mich hin „Oh Gott, oh Gott.“
„So klein ist er gar nicht, Schatz“, beruhigte mich Timo.

Timo durfte direkt mit unserem Sohn mitgehen, während ich noch zugenäht wurde. Kurz danach wurde auch ich mit meinem Bett auf die Kinderintensiv geschoben und wir durften alle gemeinsam kuscheln.

David Portrait

Unser Sohn David hat mit 1540g und 41cm unsere kleine Familie vergrößert.

Übrigens bis auf das geringe Gewicht und die kleine Größe ansonsten völlig unauffällig! Weil er kaum zu früh kam, hatte er auch keine typischen Frühchen-Probleme und musste nur noch etwas aufgepäppelt werden.

Alle Verdachtsdiagnosen haben sich nicht bestätigt. Schuld an dem geringen Gewicht scheint ein reines Plazenta-Problem gewesen zu sein.

Ich bin immer noch fassungslos, dass ich dieses absolut gesunde und fitte Baby abtreiben sollte.

David blieb noch eine Woche auf der Kinderintensiv und zog dann gemeinsam mit mir für weitere 1,5 Wochen in die normale Kinderklinik. Entlassen wurde er schließlich mit 1770g.

Jetzt dürfen wir zuhause ganz außerhalb der Norm kuscheln, stillen und schlafen.

Es ist anstrengend, es ist ungewohnt, es ist absolut zauberhaft. Und auf Normen gebe ich jetzt noch weniger als vorher schon.

Header und Babybauch-Foto von Alice Wonderland

Reiten in der Schwangerschaft – ja oder nein?

Reiten in der Schwangerschaft

Wenn das Thema „Reiten mit Helm“ schon kontrovers diskutiert wird, ist es mit „Reiten in der Schwangerschaft“ mindestens doppelt so brisant. Schließlich geht es hier nicht nur um die eigene Sicherheit, sondern auch um die eines anderen, noch ungeborenen, Menschen.

Da ist es nicht so einfach, für sich persönlich den richtigen Weg zu finden. Riskiere ich die Gesundheit meines Babys? Wie wahrscheinlich ist ein Sturz? Und ist ein starker Beckenboden nun gut oder schlecht für die anstehende Geburt?

Ich selber steige auch schwanger noch ab und ab aufs Pferd. Reiten kann man das Ganze eigentlich nicht mehr nennen. Eher ein gemächliches Herumschaukeln. Die Risiken sind mir bewusst, aber: Wie groß sind sie wirklich?

Reiten in der Schwangerschaft – was sagt der Arzt?

In 99% aller Fälle wird dir dein Arzt vom Reiten in der Schwangerschaft abraten. Warum? Weil das Unfallrisiko natürlich nicht zu unterschätzen ist und er keine Lust hat, sich haftbar zu machen.

Wenn du in der Schwangerschaft weiter reiten möchtest, solltest du diese Entscheidung entweder gar nicht erst deinem Arzt mitteilen oder aber im Fall eines Abraten seinerseits genau nachfragen: Warum sollst du nicht weiter reiten? Geht es dabei nur um die Unfallgefahr oder droht dir tatsächlich eine mögliche Frühgeburt etc.? (Dann musst du vermutlich auch ganz viele andere Dinge beachten und extrem viel liegen. Wenn dein Arzt dir normalen Sport erlaubt, aber das Reiten nicht, dann steckt meistens wirklich „nur“ die Angst vor Stürzen dahinter).

Fakt ist: Dein Arzt darf dir gar nichts verbieten. Genauso wenig gibst du aber auch deine Verantwortung an ihn ab. Du alleine entscheidest, was du in der Schwangerschaft weiter machen möchtest und was nicht. Du alleine trägst alle etwaigen Risiken für dich und dein Kind.

Schwanger noch reiten

Reiten in der Schwangerschaft – schadet es dem Baby?

Lassen wir das Unfallrisiko erst einmal ganz außen vor. Schadet es deinem Baby, wenn du in der Schwangerschaft reitest?

Die kurze und einfache Antwort: Nein.

Studien, u.a. diese Dissertation, zeigen, dass bei einer intakten Schwangerschaft und einer gesunden, belastungsfähigen Reiterin das Reiten keinen negativen Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft, der Entbindung und auf das Frühgeburtsrisiko hat.

Reiten in der Schwangerschaft – bis zu welchem Maße?

Nun ist Reiten nicht gleich Reiten und wie ich oben geschrieben habe, sitze ich inzwischen nur noch gemütlich im Schritt auf dem Pferd.

Prinzipiell kannst du auch in der Schwangerschaft ganz „normal“ weiter reiten. Also in allen Gangarten und Sportdisziplinen. Eine hohe sportliche Belastung gehört nicht zu den bekannten Frühgeburtsrisiken.

Allerdings ist es hier umso wichtiger, dass du auf dein Bauchgefühl hörst. Was fühlt sich noch gut an? Was macht Beschwerden? Wie weit solltest du gehen? Wann überanstrengst du dich?

Dabei geht es gar nicht mal nur um das Reiten, sondern auch um die generelle Pferdepflege. Denn manchmal kann Ausmisten oder Abäppeln für dich viel anstrengender sein, als das Reiten selbst.

Das Heben von schweren Lasten solltest du deinem Beckenboden sowieso nicht antun. Generell gilt auch hier: Höre auf dein Gefühl und übernimm dich nicht! Mache ausreichend Pausen in der Stallarbeit und frage auch mal nach Hilfe, wenn es nicht anders geht.

Schwanger mit eigenem Pferd

Reiten in der Schwangerschaft – beeinflusst es die Kindslage?

Es gibt das Gerücht, dass Babys sich eher in die ungünstigere Beckenendlage drehen, wenn die Mutter in der Schwangerschaft reitet. Angeblich könnten sie die Bewegungen so besser vertragen.

Dies ist jedoch nicht der Fall. Bislang konnte keine Beeinflussung der Kindslage durch Reiten festgestellt und nachgewiesen werden.

Reiten in der Schwangerschaft – wie ändert es die Geburt?

Der Beckenboden ist wohl ein bekanntes Thema unter schwangeren Reiterinnen. Haben reitende Mütter eine längere Geburt? Oder macht es keinen Unterschied?

Letztlich ist es hier leider so, dass noch keine Studien dazu vorliegen. Wenn ich mich im Bekanntenkreis oder auf der Verwandert Facebook Seite umhöre, scheint es wirklich ganz unterschiedlich zu sein. Manche Reiterinnen hatten eine Blitzgeburt in einer halben Stunde, andere quälten sich 24 Stunden durch die Wehen.

Fest steht, dass Mütter, die während der Schwangerschaft geritten sind, nicht öfter einen Kaiserschnitt haben, als nicht-reitende Gebärende.

Auch scheint das Reiten dem Schmerzempfinden zugute zu kommen. Die Schmerzen unter der Geburt werden von Müttern, die in der Schwangerschaft viel Sport gemacht haben, als weniger belastend eingeschätzt, als von Müttern, die keinen Sport gemacht haben.

Außerdem verbessert Sport während der Schwangerschaft die Stimmung und reduziert Depressivität während der Schwangerschaft und nach der Geburt.

Reiten in der Schwangerschaft Wandern

Reiten in der Schwangerschaft – ist es eine Risikosportart?

Reiten wird offiziell als Risikosportart behandelt. Diese soll man laut den gängigen Empfehlungen während der Schwangerschaft meiden. Dazu zählen insbesondere Sportarten, bei denen schnelle Bewegungen, Drehungen und Stürze unvermeidlich sind.

Nun sind Stürze beim Reiten nicht als regelmäßiger Bestandteil dieses Sportes vorgesehen. Doch was, wenn es trotzdem dazu kommt?

Reiten in der Schwangerschaft – was passiert bei einem Sturz?

Besonders für noch unerfahrene Reiter und Reiter, die mit Jung- und „Problem“pferden arbeiten ist das Unfallrisiko beim Reiten sehr hoch. Komplett kann es sowieso nie ausgeschlossen werden. Jedes noch so brave Pferd kann sich erschrecken, stolpern, von einer Biene gestochen werden usw.

Das zeigt auch die Dissertation:

  • 74,8 % der Reiterinnen mit Unfällen sind in der Schwangerschaft keine Hindernisse gesprungen,
  • 72,2% der Reiterinnen mit Unfällen nahmen nicht an Turnieren teil,
  • 66,9% der Reiterinnen mit Unfällen schlossen sich im Fragebogen der Aussage an „Ich fühlte mich völlig sicher, ein Unfallrisiko war aus meiner Sicht ausgeschlossen“;
  • 53% der Reiterinnen mit Unfällen haben keine jungen Pferde und keine Problempferde geritten

Ein Unfall kann dabei alles sein: Vom schweren Sturz vom oder mit dem Pferd bis hin zu „Pferd tritt mir auf den Fuß“. Unfälle treten beim Reiten seltener auf als bei Hand- oder Volleyball. Allerdings sind sie, wenn sie auftreten, auch ungleich dramatischer.

Von den 1.858 befragten Reiterinnen in der Studie erlitt eine aufgrund eines Sturzes in der 23. Woche eine Fehlgeburt, eine weitere hatte in der 33. Woche eine Frühgeburt.

Im Vergleich zur Gesamtzahl der reitenden Schwangeren ist dies gering, was die Einzelschicksale natürlich nicht minder dramatisch macht.

Generell ist für die Überlebenschance des Babys weniger die Unfallschwere als der Zeitpunkt des Unfalls entscheidend. Je früher, desto fataler für das Kind, da es eine Geburt zu dem Zeitpunkt noch nicht überleben kann. Mit dickem Babybauch sieht es somit im Sattel zwar imposanter aus, ist für das Ungeborene letztlich aber sicherer als in den ersten Schwangerschaftsmonaten.

Direkte Verletzungen des Föten bei einem Unfall kommen praktisch gar nicht vor. Allerdings kann es bei schweren Unfällen zu einer Plazentaablösung und damit zur Geburt des Kindes kommen.

Hier musst du wieder ganz für dich alleine entscheiden, welches Risiko du eingehen möchtest.

Schwanger reiten

Reiten in der Schwangerschaft – Fazit

Zu den Risiken beim Reiten in der Schwangerschaft, ohne Unfälle, lässt sich folgendes sagen:

„Solange die schwangere Reiterin sich wohl, sicher und gesund fühlt, die regelmäßigen Mutterschafts-Vorsorgetermine zur Früherkennung von Schwangerschaftsrisiken wahrnimmt und Unfallgefahren beseitigt, kann also das Reiten – gleich welcher Disziplin und Trainingsintensität – zumindest vom sportlichen Aspekt aus während der Schwangerschaft beliebig fortgeführt werden.“

Nun lassen sich Unfälle aber leider nie komplett ausschließen. Hier kann dir niemand die Entscheidung abnehmen und niemand garantieren, dass dir und deinem Kind nichts passiert.

Du alleine entscheidest, ob du schwanger weiterhin aufs Pferd steigst oder nicht.

Ja, es ist eine Gefahr für dich und dein Kind. Ja, du könntest dadurch im allerschlimmsten Fall dein Kind verlieren.

Dieses Risiko muss dir einfach bewusst sein.

Ich persönlich habe mich dafür entschieden, dieses Risiko einzugehen.

Reiten und der Umgang mit Pferden gibt mir eine solche Lebensqualität und Entspannung, die ich anders nur selten kriege. Ich merke richtig, wie die Sorgen von mir abfallen und ich Kraft tanken kann. Das möchte ich weder mir noch dem Baby nehmen.

Damit möchte ich meine Meinung aber niemandem aufdrücken. Wenn du dich unwohl fühlst, solltest du meiner Meinung nach sowieso auf gar kein Pferd steigen. Es gibt auch viele tolle Dinge, die man vom Boden aus mit dem Pferd machen kann.

Entscheide für dich, was sich richtig anfühlt. Das kann sich auch jeden Tag oder sogar jede Minute ändern. Höre auf dich und auf dein Bauchgefühl.

Wie ist deine Meinung zum Reiten in der Schwangerschaft? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar.

Tschüss, liebes Thüringen

Tschueß Thueringen

Liebes Thüringen, es ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich mich von dir verabschieden muss. Mehr als 7 Jahre waren wir eine Gemeinschaft und du mein Zuhause – doch jetzt zieht es uns zurück in den Norden.

Ja genau, wir gehen zurück dorthin, wo es immer regnet, wo die Menschen wortkarg sind und wo man höchstens bis zum nächsten Deich gucken kann.

Und ja, ich habe Angst vor dieser Veränderung. Ich habe Angst, dich zu verlassen, wo du mich doch mein ganzes Erwachsenenleben begleitet hast.

Ich habe meine erste eigene Wohnung in Thüringen gemietet. Mein Studium in Thüringen begonnen und abgeschlossen.

Ich habe in Thüringen einen Heiratsantrag bekommen, bin in rotem Kleid auf einem Tandem-Fahrrad zur Trauung gefahren und habe in einem deiner Parks meine Hochzeit mit einem Picknick gefeiert.

Heiraten in Thüringen

Ich habe in meinem ersten Job in Thüringen gearbeitet und auch das erste Mal einen Job wieder gekündigt, um mich selbstständig zu machen.

Ich habe in Thüringen meinen Businessplan geschrieben und Veranstaltungen zum Thema Gründen und Selbstständigkeit besucht, bei denen ich zum Teil selber auf der Bühne stand.

Alle wichtigen Eckpunkte auf dem Weg zum Erwachsenwerden habe ich in Thüringen erlebt. Dann bin ich sogar in Thüringen schwanger geworden. 

Und genau das war der Zeitpunkt, an dem ich wusste, dass ich mich verabschieden muss.

Ich liebe Thüringen. Aber ich möchte hier nicht mein Kind aufwachsen lassen. Es ist mein Zuhause geworden, aber nicht meine Heimat.

Babybauch

Heimat ist wohl doch irgendwie anders definiert, als nur schöne Natur, tolle Städte und nette Menschen. Heimat hat etwas mit Familie zu tun. Und die gibt es für uns in Thüringen leider nicht.

Vielleicht ist es feige, jetzt zu gehen, wo es ernst wird. Vielleicht könnte ich meine eigene kleine Familie in Thüringen aufbauen. Doch ich bin ganz ehrlich: Dazu bin ich zu bequem.

Ich möchte meine Familie wieder um mich herum haben, wenn ich ein Baby habe. Ich möchte das Gefühl haben, anrufen zu können, und es ist jemand in 5 Minuten bei mir und nicht erst in 4 Stunden.

Ich möchte auch mit meinen alten Freundinnen wieder Zeit verbringen.

Und irgendwie ist mir der Norden auch einfach vertraut. Ich rede so, wie alle Leute dort reden. Ich bin nicht verwirrt, wenn mir jemand eine Uhrzeit nennt. Ich mag das Wort „Moin“, das Meer und das Watt. Und meine Gummistiefel wollte ich sowieso mal wieder auskramen.

Es ist also die Zeit gekommen, um Kisten zu packen. Doch diesmal nicht, um ein neues Haus in Thüringen zu beziehen, sondern um zu schauen, wie all unser Kram wohl in eine 4-Zimmer-Wohnung passen soll.

Umzug aus Thüringen

Denn der Norden ist nicht nur nass, sondern auch teuer.

Und wo man in Thüringen ein ganzes Zweifamilienhaus bekommt, reicht dieses Geld dort gerade mal für eine Wohnung.

Abgesehen davon, dass man mit Hund sowieso auf der Mieter-Hass-Liste ganz oben mit dabei ist.

So beginnt der zweite Teil meines Erwachsenenlebens direkt mit einem Immobilienkauf. Eigentlich kein ganz schlechter Start, oder?

Es wird mir fehlen, nicht mehr mitten in Deutschland zu wohnen und ein riesiges Wandergebiet zu haben.

Schmalwassertalsperre-Aussicht

Es wird mir fehlen, nicht mehr auf einen Berg steigen zu können und eine hammermäßige Aussicht zu haben. Es wird mir fehlen, nicht mehr durch Erfurt zu schlendern, eine der wohl am meisten unterschätzten Städte der Welt.

Und es wird mir fehlen, mein Pony nicht mehr vom Küchenfenster aus zu sehen.

Vor ein paar Tagen habe ich eine Wanderin für ein paar Schritte begleitet. Sie kam aus Berlin und wollte in Thüringen eine Woche lang abschalten. Als ich erzählte, dass wir ursprünglich aus Bremen stammen und seit 7 Jahren in Thüringen wohnen, sagte sie einen Satz, der mir immer noch nachhängt:

„Das ist doch alles so trostlos hier.“

Bitte? Da stehe ich mit ihr mitten in einer der grandiosesten Landschaften Deutschlands, ganz für uns alleine – und sie sagt, es sei trostlos?

In Thüringen gibt es wunderschöne Städte, eine gute Infrastruktur, Universitäten, Weiterbildungsmöglichkeiten und selbst auf den Dörfern kuriose Veranstaltungen, deren Sinn wohl nur den Einheimischen so richtig klar ist.

Trostlos ist es hier ganz sicher nicht, zumindest nicht für denjenigen, der dies nicht möchte.

Drachenschlucht Thüringen

Ist es nicht verrückt, wie wir die Dinge immer erst dann zu schätzen wissen, wenn wir sie nicht mehr haben oder wissen, dass wir sie verlieren werden?

Wenn Timo und ich in den letzten Tagen zusammen unterwegs sind, schwärmen wir beide von der Schönheit, die sieben Jahre lang für uns selbstverständlich war:

„Wow, guck mal, wie schön es hier ist!“ „Diese Hügel, ein Traum!“, „Ist diese Stadt nicht einfach perfekt?“.

Schmalwassertalsperre-Wandern

Und deswegen fällt es mir auch so schwer jetzt Abschied zu nehmen.

Ich habe einige Menschen in Thüringen richtig lieb gewonnen und kann mir noch überhaupt nicht vorstellen, diese bald nicht mehr so häufig zu sehen.

Habe ich vor sieben Jahren beim Umzug weg aus dem Norden eigentlich geweint? Ich kann mich nicht daran erinnern.

Aber dieser Umzug fühlt sich irgendwie endgültiger an. Entschiedener.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, ein zweites Mal Familie und Freunde zu verlassen? Lässt man eine gekaufte Wohnung einfach so zurück? Will ich nach dem ersten Mal im Watt stehen überhaupt wieder Berge?

Watt

Wenn ich eines gelernt habe, dann, dass man das Leben wirklich schlecht planen kann. Timo und ich wollten eigentlich nur zwei Jahre in Thüringen bleiben und dann nach Kanada auswandern. Zurück in die alte Heimat wollte ich nie.

Doch zum Glück darf ich meine Meinungen, Wünsche und Träume einfach ändern. Wer weiß schon, was ich in einem Jahr für Pläne habe?

Es ändert sich gerade so vieles und es fühlt sich wie ein krasser Neuanfang an, in allen Bereichen. Das macht mir manchmal Angst, aber ich setze einfach einen Fuß vor den anderen und lasse die Dinge auf mich zu kommen.

Tschüss, liebes Thüringen. Erinnere dich an mich, als die verrückte Bloggerin, die rein objektiv betrachtet so überhaupt nicht zu dir gepasst hat und sich doch so gut integriert hat, dass sie am Ende sogar das Torten-Uhrzeit-Argument verstanden hat (und sich dabei nur noch ganz dezent auf die Lippen beißen musste).

Ich werde dich vermissen und behalte dich immer in meinem Herzen. Wer weiß, vielleicht kommen wir ja auch eines Tages wieder zusammen. Jetzt bin ich erst einmal gespannt, wie mein Leben in Norddeutschland verlaufen wird. Ist das nicht alles ein riesiges Abenteuer? 

Die Schattenseiten beim Reisen mit Pferd

Schattenseiten beim Reisen mit Pferd

Vor Kurzem habe ich den Bericht einer anderen Bloggerin gelesen, in welchem sie ihren 2-Tagesritt mit eigenem Pferd beschreibt. Ein tolles Erlebnis sollte man meinen, doch sie war psychisch während dieser Reise komplett am Ende.

Ich weiß nicht, wie der Bericht bei anderen Lesern angekommen ist, aber mich hat er sehr berührt und angesprochen.

Wer schreibt denn schon so ehrlich von seinen Schwächen? Möchten wir nicht alle viel lieber unsere Abenteuer als großartig darstellen, statt einzugestehen, dass wir uns vielleicht übernommen haben?

Deswegen möchte ich dir auch heute von den Schattenseiten auf meinen Reisen berichten.

Nicht, um jetzt alles schlecht zu reden. Sondern einfach um dir zu zeigen, dass selbst bei mir, die wirklich viel mit Pferd unterwegs ist, nicht immer alles nach Plan läuft und ich manchmal an meine Grenzen stoße.

Ich glaube, das Anstrengendste am Reisen mit Pferd ist die Verantwortung, die man permanent spürt. Da hat man ein Tier und setzt dieses plötzlich Situationen aus, die weit außerhalb der eigenen und oft auch der pferdischen Komfortzone liegen.

Drachenschlucht Eisenach

Manchmal zögert Egon, wenn ich ihn vor einer Tour in den Hänger laden möchte. Und dies ist schon der erste Moment, in dem ich mir Vorwürfe mache. Ist es wirklich so toll, ihn von seiner Herde wegzuholen und bis zu 7 Stunden in den Hänger zu verfrachten? Ist das überhaupt in seinem Interesse? Oder mache ich hier etwas, was nur mir Spaß macht, egal, was mein Pferd davon hält?

Leider (oder zum Glück?) können unsere Pferde uns diese Fragen nicht beantworten. Und so muss ich abwägen – jedes Mal aufs Neue.

Im Nachhinein bin ich überzeugt, dass Egon jede unserer Touren genossen hat. Sicher nicht jeden einzelnen Moment. Aber in der Gesamtheit war er zufrieden und ausgeglichen.

Ich merke sogar, wie er unleidlich wird, wenn ich länger nicht mehr mit ihm auf Reisen war. Dann ist er zickig und mit sich und der Welt unzufrieden. Waren wir dann wieder auf Tour ist er danach der absolute Schatz und ganz ruhig und liebevoll mir gegenüber.

Ich wage es also zu behaupten, dass auch mein Pferd unsere Touren genießt.

Panorama Sächsische Schweiz

Und trotzdem gibt es Momente, in denen ich mich frage, warum zur Hölle ich mir diesen Stress überhaupt antue.

Es gibt Nächte auf diesen Reisen, in denen ich wach liege und meinem Pferd dabei zuhöre, wie es in seinem Paddock Kreise läuft und alle 3 Minuten laut und suchend wiehert. Ich stehe jede halbe Stunde auf, leiste ihm Gesellschaft und bringe ihm neues Heu, doch nichts kann ihn dann beruhigen.

Ich weiß nicht, ob ich jemals so eine dicke Haut haben werde, dass mich das kalt lässt.

Natürlich ist nach so einer Nacht die Stimmung angeschlagen und nicht selten verbringe ich den restlichen Tag damit, mir Sorgen zu machen, ob die nächste Nacht genauso wird.

Wanderreitzaun bauen

Das Fiese dabei ist, dass ich solche Situationen nicht vorhersehen kann. Ich weiß prinzipiell, was Egon gefällt und was nicht. Aber eine Garantie gibt es nicht. Manchmal hasst er Übernachtungsplätze, die ich vorher als ideal eingestuft hätte. Und manchmal kommt er an einem Ort an und ist sofort tiefenentspannt.

Die Nächte sind bei meinen Touren wirklich ein Knackpunkt und oft das, was mich am meisten belastet. Deswegen versuche ich auch, so viel wie möglich in Wanderreitstationen unterzukommen.

Doch diese gibt es natürlich nur sehr begrenzt und oft nicht in den Abständen, in denen ich sie bräuchte. Und ganz sicher, dass Egon sich dort wohlfühlt, kann ich auch nie sein.

Wanderreitstation Box

Es wandert also immer diese Unsicherheit mit, nicht zu wissen, was mich mit Egon erwarten wird.

Aber nicht nur die Nächte können zur psychischen Belastungsprobe werden. Auch die Tage haben es manchmal in sich.

Ich erinnere mich vor allem an diesen einen Tag. Es waren über 30 Grad angesagt und ich habe mich schon die ganzen vorherigen Tage deswegen verrückt gemacht. Normalerweise würde ich bei solchen Temperaturen nicht wandern gehen, aber wir waren schon mehrere Tage unterwegs, der Hänger in unerreichbarer Nähe und alle Unterkünfte auf den Tag genau vorgeplant.

Also liefen wir los und versuchten, so viel Wegstrecke wie nur möglich im Wald zurückzulegen. Es war trotzdem irre warm, wir wurden von Mücken und Bremsen nur so attackiert und die auf unserer Karte eingezeichneten Wege entpuppten sich als Labyrinth aus Baumstämmen, über die Egon springen musste.

Dann führte der Wanderweg auch noch steil einen Berg hinauf und ich krabbelte zum Teil auf allen Vieren hinter meinem Pony her. Ich war staubig, durstig, erschöpft und machte mir riesige Vorwürfe. In meinen Gedanken würde Egon in jeder Sekunde verdurstet neben mir zusammenbrechen.

Oben auf dem Berg angelangt gab es keine Grasfläche und überhaupt keinen anderen Ort, um Pause zu machen. Zudem versperrten Bäume die komplette Aussicht, auf die ich mich so gefreut hatte.

In dem Moment bin ich heulend zusammengebrochen. Nicht wegen mir oder weil mir das alles zu anstrengend wurde. Sondern weil ich mir unheimlich Vorwürfe machte, dass ich das meinem Pferd antue.

Timo konnte mich nicht davon abhalten, das letzte bisschen meines Trinkens in Egons Falteimer zu leeren und ihm schluchzend hinzuhalten.

Und was war? Er hatte überhaupt keinen Durst und war sichtlich verwirrt, was ich für komische hysterische Laute von mir gab.

Auf dieser Tour gab es noch einige Momente, an denen ich aufgeben wollte. Jetzt im Nachhinein weiß ich, dass wir uns mit den Tagesetappen übernommen haben. In dem Gelände waren 20 km am Tag einfach zu viel.

Mit Packpony im Lahn-Dill-Bergland

Doch diese Erfahrung musste ich erst einmal machen, um es jetzt besser zu wissen und entsprechend zu planen.

Ich lege inzwischen sehr viel Wert auf Entspannung während meiner Reisen, komme gerne schon früh in meiner Unterkunft an und genieße gutes Essen, ein gemütliches Bett und viel Zeit für mich.

Aber wenn ich ganz ehrlich zu dir sein soll: Das Reisen mit einem Pferd wird nie komplette Entspannung für mich sein.

Dafür bin ich vermutlich dann doch zu sehr Kopfmensch und mache mir zu viele Gedanken und Sorgen.

Wenn du mit deinem Pferd wandern oder wanderreiten möchtest, dann solltest du das tun, weil du mit diesem Pferd gerne Zeit verbringst. Du solltest es nicht tun, um einen erholsamen Urlaub zu erleben. Denn das wird es höchstwahrscheinlich nicht werden.

Ich liebe das Wandern mit Egon sehr und mich juckt es schon wieder in den Füßen, loszulaufen. Ich kann mir keinen cooleren Job vorstellen.

Laptop

Trotzdem brauche ich ab und an so richtige Entspannung und genieße es, mit Timo auch mal ohne die Tiere wegzufahren. Das hat eine ganz andere Qualität für uns als Paar und wir haben dann viel mehr Zeit füreinander.

Das Reisen mit Pferd hat definitiv Schattenseiten und führt mich immer wieder an meine Grenzen. Aber letztlich macht das ja auch ein bisschen den Reiz aus, oder?

Was sind deine Erfahrungen zum Reisen mit Tier? Ich freue mich über deinen Kommentar dazu!

Wenn mein Kind da ist, wird sich alles ändern. Nicht.

Alles anders mit Kind

„Mit Baby ändert sich alles. ALLES!“. Ich weiß nicht, wie oft ich diesen Satz schon gehört habe. Und ich weiß nicht, wie oft ich wegen diesem Satz schon in Verzweiflung ausgebrochen bin.

Das Problem dabei ist nicht, dass ich Angst habe, dass sich alles ändern könnte. Das Problem ist, dass ich diese Aussage schlicht und einfach für den totalen Schwachsinn halte.

„Du wirst schon sehen“, kommt dann als Kommentar zurück. „Noch hast du ja keine Vorstellung. Ich habe jetzt drei Kinder und es hat sich ALLES geändert.“

Eigentlich wollte ich diesen Blogpost erst schreiben, nachdem mein Baby auf der Welt ist. Aber so lange kann ich mich nicht mehr zurückhalten. Deswegen jetzt:

Liebe Eltern, ihr nervt.

Ihr habt nicht das alleinige Lebens-Wissen gepachtet und euer Leben ist nicht allgemeingültig. Klar, im Bereich Kinder kriegen und haben habt ihr mir einiges an Erfahrung voraus.

Das berechtigt euch trotzdem nicht dazu, mir pauschale Allgemeinsätze an den Kopf zu werfen und dabei wissend zu grinsen.

Ein Kind habe ich noch nicht. Aber auch für meinen Hund und mein Pferd muss ich Verantwortung übernehmen und mein Leben anpassen.

Wenn mir jetzt jemand erzählt, dass er auch bald einen Hund bekommt, dann sag ich „Ach, wie schön“, frage vielleicht noch nach Rasse und Alter und freue mich ansonsten an der Vorfreude des anderen.

Ich sage nicht: „Ui, da wird sich ALLES für dich ändern.“

Natürlich nicht, warum sollte ich das auch sagen?

Ja, nachdem ein Hund bei uns eingezogen ist, hat sich einiges geändert. Ich stehe morgens eher auf, bin mehr draußen unterwegs, habe zum Teil neue Hobbys bekommen und plane meine Urlaube anders.

Es haben sich Dinge geändert. Aber bei Weitem nicht alle.

Und genauso wenig wird sich alles ändern, sobald mein Baby nicht mehr in meinem Bauch, sondern draußen ist.

Ich werde nicht plötzlich schwarze Haare haben, 2 Meter groß sein und Elektro-Musik gut finden. Ich werde nicht meine ganzen Freunde verlieren und alle meine jetzigen Hobbys aufgeben.

Ich werde immer noch Sarah sein. Die Sarah, die ich auch vorher war, mit meinen Eigenschaften, Ängsten und Wünschen.

Ich werde mich weiterentwickeln. Aber ich werde nicht schlagartig ein anderer Mensch. Und ich weigere mich, das anzunehmen, nur weil sich bei anderen Eltern scheinbar über die Jahre eine ganze Menge geändert hat.

„Wenn dein Kind da ist, wirst du nur noch schauen, dass es ihm oder ihr gut geht. Du wirst die Bedürfnisse deines Kindes vor alles andere stellen.“

Da kann ich dir hier und jetzt antworten: Nein.

Nein, ich werde die Bedürfnisse meines Kindes nicht bedingungslos vor alles andere stellen.

Denn weißt du, wer mir noch wichtiger ist als mein eigenes Kind: Ich selbst.

Und das bedeutet nun nicht, dass ich egoistisch bin oder mein Kind nicht liebe.

Natürlich werde ich mich immer so gut wie möglich kümmern, ich werde an meine Grenzen gehen, sie vermutlich regelmäßig überschreiten und mein Bestmögliches geben.

Aber ich werde auch weiter meine eigenen Träume verfolgen. Und wenn das bedeutet, mein Kind mal abzugeben, um ein paar Stunden für mich selber zu haben, auch wenn es lieber bei mir bleiben würde, dann werde ich das tun.

Ich möchte meinem Kind vorleben, dass ich Träume habe und diese verfolge. Dass ich an mich selber glaube und hartnäckig bin. Dass ich meine Ziele erreiche.

Zur Not halte ich auch mit Baby auf dem Arm vor 500 Leuten einen Vortrag. Oder stille während eines Geschäftsmeetings (vielleicht ja sogar förderlich, wer weiß? ;)).

Ich glaube, dass das durchaus möglich ist, wenn ich es einfach mache. Und ich glaube auch nicht, dass das meinem Baby schadet.

Was hätte es denn davon, wenn ich meine Träume aufgebe?

Welches Bild würde es von mir und dem Leben bekommen, wenn ich gegen meine Prinzipien lebe? Wenn ich bis zur völligen Erschöpfung nur darauf achte, wie es meinem Kind geht und mich dabei selbst vernachlässige?

Manche Dinge sind verdammt cool in meinem jetzigen Leben. Und ich bin schlicht nicht bereit, einzusehen, dass ich darauf ganz verzichten soll, nur weil ich bald Mutti bin.

Wenn mein Kind geboren ist, wird sich bei mir einiges ändern.

Vermutlich sogar vieles.

Aber ganz sicher nicht alles.

Bin ich ein Social Media Fake?

FAKE Header

„Social Media is not real life.“ Mit diesem Satz hat das Instagram-Model Essena O’Neill für Aufsehen gesorgt. Über Nacht löschte sie einen Großteil ihrer Fotos und versah die noch verbliebenen Bilder mit neuen Beschreibungen, wie: For this photo I hardly ate for a week. I bought this bikini just for this photo. I posed for hours until the photo was perfect. Don’t be fooled by social media.“

Ja, Social Media ist nicht echt. Wir sehen nur das, was die Leute uns sehen lassen wollen.

Das wissen wir eigentlich alle ziemlich gut, oder?

Trotzdem bin ich immer wieder erstaunt, wie ich mich selber so oft täuschen lasse.

Wie ich mich selber mit meinen Freunden vergleiche und neidisch ihre Fotos betrachte.

Erst vor Kurzem habe ich mich lautstark bei Timo beschwert: „Meine Freunde sind gerade alle auf Thailand in der Sonne, trinken den ganzen Tag Smoothies, machen Yoga in der Sonne, gehen Surfen und schlafen abends mit Blick aufs Meer ein. Und ich? Ich habe Schneematsch und stinke nach Stall!“.

Überhaupt erschienen mir meine ganzen Blogger-Kollegen und digitalen Nomaden-Freunde immer viel erfolgreicher als ich.

Hier auf einem Event, da einen Star getroffen, schon wieder kostenlos im Hotel übernachtet, den nächsten Kunden an Land gezogen …

Wie machen die das nur?

Inzwischen weiß ich: So ist es überhaupt nicht.

Das ist wieder nur das Bild, das ich über Facebook von meinen Freunden und Bekannten habe.

Denn ab und an kommt ein anderes Bild durch. Meist nur als kleiner unscheinbarer Status. Oder als eingeschobener Satz zu einem dieser unfassbar neidisch-machender Bilder.

„Tausende Kilometer liegen hinter mir – 28 neue Länder entdeckt – weit über 50 Flüge absolviert – 21 Interviews gegeben – die eigene Produktionsfirma gegründet – aber auch mehr geweint, als gelacht (…)“

„Heute bin ich mal auf der anderen Seite von Koh Lanta bei ein paar Freunden, die sich hier eine kleine Villa gemietet haben – zum gemeinsamen Arbeiten und Urlaub machen. Sehr schön, hier zu sein! Um ehrlich zu sein und auch mal nicht nur die Sonnenseiten mit euch zu teilen, kann ich euch aber sagen, dass ich seit mehreren Wochen ziemlich erschöpft bin. (…)“

Damit möchte ich jetzt auf keinen Fall sagen, dass Erfolg immer eine Schattenseite hat!

Oder behaupten, dass alle glückliche Menschen in Wirklichkeit nur glücklich tun und heimlich weinen.

Nein, gar nicht.

Es geht mir einfach nur darum, für mich selber dieses Bild wieder gerade zu rücken, das Social Media mir nicht nur von fremden Leuten, sondern sogar von meinen eigenen Freunden vermittelt.

Ich bekomme selber öfters Nachrichten, die sagen:

„Wow, dein Leben hätte ich auch gerne.“

oder „Du bist auch immer nur am Lachen, oder?“

Und genau da hat Social Media auch von mir ein eindimensionales Bild erstellt, das von vielen nur allzu gerne aufgesogen wird.

An sich ist es mir auch gar nicht so wichtig, was für ein Bild du von mir hast.

Mir ist aber wichtig, dass dieses Bild, das du hast, dich nicht herunterzieht. Dass es dich nicht denken lässt, dass alle anderen es besser haben als du oder dass du ein Versager bist oder nicht genug Mut im Leben hattest oder oder oder …

Denn das ist Quatsch.

Sich mit anderen Leuten zu vergleichen ist eigentlich immer Quatsch, aber ich weiß genauso gut wie du, dass sich das nicht so einfach abstellen lässt. Richtig?

Aber sich mit Social Media Menschen zu vergleichen, ist sogar noch mehr Quatsch als es im echten Leben zu tun.

Warum hast du so ein positives Social Media Bild von mir?

Weil ich mich selten heulend fotografiere und noch seltener diese Fotos online stelle. Was nicht bedeutet, dass ich selten heule.

Ein Foto gibt es sogar, das ich kurz nach einer Heulattacke auf einer Wanderung gemacht habe. Aber vor lauter Schweiß ist das vermutlich nicht so richtig zu erkennen und ich hatte mich immerhin schon wieder so weit beruhigt, dass ich das Smartphone zücken konnte.

Ein anderer Punkt ist, dass ich auf der Verwandert Facebook Seite nunmal fast ausschließlich Dinge poste, die eben mit dem Wandern mit Egon zu tun haben.

Während wir unterwegs sind, bekommst du die Bilder live und jetzt in der „Nebensaison“ siehst du dort nachträglich bearbeitete Fotos der Touren zum Nachträumen.

In meinem Alltag sitze ich aber auch fast den ganzen Tag am Laptop und arbeite. Zum Teil am Blog und zum Teil als Freelancer.

Ich trage eine Jogginghose (ja, ich gebe es zu!) und irgendwelche Outdoor-Oberteile, sitze immer am selben Ort, der Hund liegt mit im Arbeitszimmer und seufzt jedesmal theatralisch, wenn ich eine Email-Benachrichtung bekomme und generell ist mein Alltag ziemlich öde.

Zumindest zu öde, um ihn auf Social Media vorzustellen.

Hier auf dem Blog versuche ich schon, so ehrlich wie nur möglich zu schreiben.

Ich schreibe auch über meine Ängste und über Unzufriedenheiten und generell ziemlich ehrlich über meine Gedanken und Gefühle.

Bei Facebook habe ich aber einfach Lust darauf, positive Bilder zu posten. Mir macht es selber Spaß, meine Wanderungen noch einmal nachzuempfinden, knuffelige Pony-Fotos zu machen und mich zu freuen, wie genial mein letztes Jahr war.

Das möchte ich auch gar nicht ändern, weil es sich für mich schon richtig anfühlt.

Ich möchte dich aber bitten:

Bitte denke nicht, dass mein Leben perfekt und immer nur Sonnenschein ist. Bitte sieh mich als ganz normale Person mit Ecken, Kanten und schlechten Tagen.

Bitte freue dich über meine Fotos, aber lass sie dir kein schlechtes Gewissen oder eine schlechte Stimmung machen.

Und:

Vergleiche nicht dein wirkliches Leben mit meinem Social Media Leben.

Header-Foto von Alice Wonderland

„Wie soll denn das funktionieren, wenn du mal ein Kind hast?“

Ein Baby bei Verwandert

„Wie funktioniert das Ponywandern, falls du mal einen Kinderwunsch hast oder Familie gründen willst?“

„Spannend ist dein Leben ja, aber spätestens wenn du eine eigene Familie gründest, ist es vorbei.“ 

„Wenn du mal ein Kind hast, wirst du so nicht mehr leben können!“

Seit ich meinen Artikel über mein Leben als digitale Nomadin veröffentlicht habe, höre ich Sätze wie diese öfters. Und ich kann mir vorstellen, dass es einigen anderen Selbstständigen, digitalen Nomaden, Bloggern und Reisenden genauso ergeht.

Als Grund dafür, warum ich „dieses Leben“ mit einem Kind nicht leben kann, wird dann ein oder gerne auch mehrere Punkte aufgeführt.

Mit diesen Argumenten möchte ich mich in diesem Artikel auseinandersetzen und dir meine Sicht der Dinge erklären.

Außerdem möchte ich darüber schreiben, warum weder die Argumente noch meine Überlegungen wirklich entscheidend sind.

Warum kann ich also mein Leben als Ponywanderin und digitale Nomadin unmöglich mit einem Kind weiterleben? Ganz klar aus diesen Gründen:

Finanzielle Unsicherheit

Ist ja logisch, so ein Kind kostet schließlich einiges. Im Gegensatz zu Pferden sind die Anschaffungskosten hier zwar geringer, die Kosten im Unterhalt aber nicht zu unterschätzen. Während es in den ersten Jahren noch mit Kleidung, Nahrung und Windeln getan ist, muss später die Uni, der Auslandsaufenthalt, das Auto und das eigene Pferd bezahlt werden. Ein ungeregeltes Einkommen ist da tödlich. Ich fang besser direkt an zu sparen!

Reisen mit Kind? No way!

Reisen mit Kind kann nicht funktionieren. Die haben schließlich Wurzeln und stecken im Boden fest.

Selbst wenn man ein Exemplar erwischt hat, dessen Wurzeln nur rudimentär vorhanden sind, kann man es doch nicht einfach überall mit hin nehmen. Da muss man schon Rücksicht nehmen. Ein sicheres Zuhause bieten.

In fremde Länder reisen ist gar nicht erst denkbar. Da müsste man ja alles mitnehmen! Und schlepp mal Windeln für ein halbes Jahr mit. Praktisch gar nicht machbar. Geht ja aber nicht anders, schließlich gibt es in anderen Ländern keine Kinder.

Zusammen mit einem Kind wandern gehen, ist sogar noch komplizierter. Erst kannst du es ja noch tragen, aber wenn es dann laufen will, erreichst du eine Höchsgeschwindigkeit von 0,2 km/h.

Zeitlicher Faktor

Die Zeit zum Reisen hat man mit Kind sowieso nicht mehr. Geschweige denn zum Arbeiten, Pferde verpflegen oder Ponywandern.

So ein Kind muss rund um die Uhr versorgt werden. Und da reicht nicht nur das Füttern und Bespaßen. Später muss es nämlich noch zum Fußballtraining gefahren werden. Oder zum Ballettunterricht, wenn es ein Mädchen ist (denn auf keinen Fall sollte man das Kind mit geschlechterunspezifischen Freizeitaktivitäten verwirren).

Wenn ich erst einmal ein Kind habe, bin ich Mutter. Ausschließlich. Alles andere funktioniert dann höchstens nur noch sehr eingeschränkt und auch nur, wenn das Kind wirklich, wirklich lieb ist.

Vorbildfunktion

Wo kämen wir denn da hin, wenn alle Kinder plötzlich Blogger oder Youtube-Stars werden wollen würden? So ein unstetes und träumerhaftes Leben sollten wir unseren Kindern gar nicht erst vorleben. Am Ende will keiner mehr die normalen Jobs machen! Und wie soll das funktionieren, wenn plötzlich keiner mehr im Krankenhaus, in der Bank oder im Altersheim arbeitet?

Überhaupt ist das doch Blödsinn. Es ist doch wichtig, dass das Kind ordentliche Noten schreibt, um mal ein gutes Studium machen zu können. Das gute Studium führt dann automatisch zu einem guten und sicheren Job. Und ein sicherer Job zu einem glücklichen Leben. Oder etwa nicht?

Natürlich habe ich die Argumentationen jetzt überspitzt und satirisch dargestellt. Doch so weit weg, von dem, was ich immer mal wieder höre und lese, ist es gar nicht.

Ein guter Zeitpunkt also, um dir meine Sicht der Dinge zu zeigen:

Finanzielle Sicherheit

Klar, ein bisschen Geld möchte ich für mein Kind schon haben. Aber das habe ich ja auch. Gerade weil ich mir über eine längere Zeit hinweg ein Einkommen aufbaue.

Ich habe verschiedene und voneinander zum Teil unabhängige Einkommenswege. Sollte ein Weg mal nicht mehr funktionieren, habe ich noch einige andere.

Mir kann nicht gekündigt werden und ich kann auch nicht plötzlich arbeitslos sein. Und auch Elterngeld bekomme ich als Selbstständige.

Außerdem beziehe ich einen Teil meines Einkommens passiv. Zum Beispiel, wenn ich meine eBooks verkaufe. Die Arbeit dafür habe ich bereits erbracht und nun verdiene ich immer dann, wenn jemand eines herunterlädt. Egal ob ich dabei am Laptop sitze, mit dem Pony wandere oder ein Kind stille.

Schon ganz nice, oder?

Reisen mit Kind? Yes way!

Ich möchte nicht bestreiten, dass das Reisen mit einem Kind anders ist. Und auch nicht, dass es manchmal vielleicht etwas mehr Planung und weniger Spontanität bedeuten kann.

Aber Reisen mit Kind ist möglich.

Das beweisen viele tolle Paare, die auch nach der Geburt des ersten und weiterer Kinder nicht mit dem Reisen aufgehört haben, wie:

Family without borders

Life with Sandy and Benny

Sechs Paar Schuhe

Ja, wenn das Kind dann 6 Jahre alt ist, wird es als Deutscher etwas komplizierter, keine Frage.

Aber auch hier gibt es Wege.

Wer wirklich komplett nomadisch leben möchte, meldet sich eben aus Deutschland ab. Punkt.

Ansonsten gibt es die Möglichkeit, Kinder für bestimmte Anlässe von der Schule beurlaubt zu bekommen. Zum Teil auch für recht lange.

Und wem das alles zu kompliziert ist, nutzt eben die Ferien der Kinder zum Reisen. Kennst du nicht das Gefühl, dass die irgendwie immer Ferien haben? Eben. Einige Wochen und lange Wochenenden kommen auch so zusammen.

Es ist immer eine Frage des Wollens.

Zeitlicher Faktor

Ich kenne mich da ja bekanntlich noch nicht so aus, aber scheinbar braucht so ein Kind recht viel Aufmerksamkeit und Zeit. Ok, kann es kriegen.

Das ist gerade das Schöne an dem, wie ich arbeite: Ich kann mir meine Zeit frei einteilen. Ich kann immer da sein, wenn mein Kind mich braucht. Ich kann mit ihm zusammen spielen, auf den Spielplatz gehen, Ponyreiten, stillen, es zum Kindergeburtstag fahren und an Elternabenden teilnehmen.

Kindergarten-Öffnungszeiten und Ferien sind für mich kein Problem, ich kann meine Arbeit danach richten.

Ich kann immer dann arbeiten, wenn das Kind schläft oder in Betreuung ist. Natürlich denke ich schon, dass das anstrengend ist. Und ja, ich schlafe auch ziemlich gerne und recht viel.

Aber ich kann nach einer durchgemachten Nacht am nächsten Morgen auch einfach ausschlafen. Oder mich mittags nochmal hinlegen.

Ich muss meine Zeit nicht in einem Büro absitzen, sondern entscheide selber wann und wie viel ich arbeite. Und habe ich das mit dem passiven Einkommen schon erwähnt? 😉

Auch Zeit für Egon werde ich weiterhin haben. Weil alles andere einfach gar keine Option ist.

Die kleine Maya von Concha & Cochise ist zum Beispiel seit ihrer Geburt jeden Tag mit bei den Pferden der Mama.

Und sieht dabei nicht wirklich unglücklich aus, oder? 😉

Vorbildfunktion

Bin ich meinem Kind ein schlechtes Vorbild mit dem Leben, das ich führe?

Bin ich ein schlechtes Vorbild, weil ich versuche, möglichst viel von dem zu tun, was mich glücklich macht?

Bin ich ein schlechtes Vorbild, weil ich nach einem 1er Studium nicht im Management eines großen Unternehmens arbeite, sondern mein eigenes Business gestartet habe?

Bin ich ein schlechtes Vorbild, weil ich dieses Business gerne mag und gerne arbeite?

Bin ich ein schlechtes Vorbild, weil ich gerne reise und Menschen möglichst vorurteilsfrei begegne?

Bin ich ein schlechtes Vorbild, weil ich offen über meine Gefühle spreche und schreibe?

Bin ich ein schlechtes Vorbild, weil ich all das auch wieder umschmeißen würde, wenn es mich mal nicht mehr glücklich macht?

Ich denke, das kann nur jeder für sich selbst beantworten.

Sicher bin ich nicht perfekt und sicher bin ich auch nicht in allen Bereichen jemand, dem man nacheifern sollte. Ganz im Gegenteil.

Aber ich denke, dass das Vorbild-Sein mit Liebe, Lebensfreude und Achtsamkeit zu tun hat und nicht mit einem Job, einer Ausbildung oder einer Karriere.

Baby

Warum all das eigentlich egal ist

Weißt du, wenn wir ehrlich sind, sind diese ganzen Argumente und meine Überlegungen dazu, eigentlich völlig egal.

Es ist völlig egal, ob ich glaube, genügend Geld und Zeit für ein Kind zu haben.

Es ist völlig egal, ob ich mit dem Leben, das ich jetzt führe, ein gutes Vorbild wäre.

Und es ist auch völlig egal, ob ich mit einem Kind noch reisen werde oder nicht.

Warum?

Weil das alles irgendwelche Überlegungen für die Zukunft sind.

Und die Zukunft lässt sich einfach so verdammt schlecht planen.

Vielleicht werde ich mit 30 an einem Herzinfarkt sterben oder mit 45 bei einem Autounfall beide Beine verlieren.

Vielleicht werde ich mit 28 nach Alaska auswandern oder mit 60 als Filmstar entdeckt.

All das weiß ich nicht und ich richte mein Leben nicht nach etwas aus, von dem ich nicht weiß, ob es überhaupt passiert.

Vielleicht werde ich mein Leben tatsächlich komplett umschmeißen, wenn ein Kind da ist.

Vielleicht werde ich nicht mehr über das Ponywandern, sondern über meinen Alltag mit Baby bloggen.

Wer weiß das schon?

Ich habe keine Ahnung, wie mein Leben mit Kind aussehen wird. Ich habe auch keine Ahnung, wie ich dann mit Egon wandern gehe oder wie der Blog und somit mein Business sich entwickeln wird.

Aber ganz ehrlich: Da mache ich mir dann Gedanken drum, wenn es soweit ist.

Ich habe gar keine Lust, mich deswegen jetzt schon verrückt machen zu lassen.

Deswegen genieße ich jetzt einfach die verbleibende Zeit meiner Schwangerschaft und bin gespannt, was mich ab August so erwartet 😉